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Seltsame Galaxien: 1000 Seiten SF Paket -  Alfred Bekker,  Susan Schwartz,  Mara Laue

Seltsame Galaxien: 1000 Seiten SF Paket (eBook)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
1100 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-7381-5 (ISBN)
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Dieser Band enthält folgende SF-Romane: Die hermetische Galaxis (Susan Schwarz) Schlachtpläne (Alfred Bekker) Schläfer (Alfred Bekker) Welten-Verwüster (Mara Laue) Arena im All (Mara Laue) Fluchtgedanken zwischen den Sternen (Mara Laue) Aufbruch in unbekannte Weiten (Mara Laue) Angriffsziel Erde (Alfred Bekker) Über Galaxien hinweg (Alfred Bekker) Planet der Raumpiraten (Alfred Bekker) Captain Brabak Gossan blickte gebannt auf den Panorama-Schirm des Sondereinsatzkreuzers MARIA STUART. Zwei Drittel des Schirms wurden von der scheinbar dreidimensionalen Darstellung eines Morrhm-Mutterschiffs eingenommen. Dem abgehörten Funkverkehr nach, war es durchaus möglich, dass es sich sogar um das Flaggschiff jenes Verbandes handelte, dem das Space Army Corps im Kessimu-System eine Falle gestellt hatte. 'Gauss 1 bis 6 weiter auf Dauerfeuer!', befahl Lieutenant Commander Brett Carlos, der Taktikoffizier, den Waffenoffizieren der nach vorne ausgerichteten schwenkbaren Gauss-Geschütze. Dutzende von Treffern rissen jetzt die Außenhülle des gewaltigen Schiffes auf. 'Captain, wir empfangen das Peil-Signal eines Kommunikators, wie er dem Standard-Modell des Space Army Corps entspricht', meldete Lieutenant Terry Knight, der rothaarige Funkoffizier. 'Es ist Captain Sunfrost!'

1.


Vor zweihundert Jahren

Unterwegs nach Samragh: Zweifel an der Obrigkeit


Saree weigerte sich, an die Zukunft zu glauben. Zumindest eine Zukunft, die weiterhin im Zeichen des Septemvirats stand; wobei die Bezeichnung inzwischen natürlich falsch war, aber immer noch geführt wurde. Rein aus Gewohnheit. So, wie sich aus Gewohnheit jeder Forone alles vorschreiben und sagen ließ, der nicht Sobek hieß.

Wann wurde das Volk zuletzt befragt, was es wünschte? Wann wurden zuletzt aktuelle Informationen veröffentlicht, damit sich die foronische Gemeinschaft ein Bild darüber machen konnte, in welcher Lage sie sich befand?

Das Erwachen war ein böses gewesen, daran bestand für Saree überhaupt kein Zweifel. Sie waren in Stasis geschickt worden unter dem Vorbehalt, dass die Wiedererweckung nur unter der Voraussetzung stattfand, wenn die Virgh besiegt oder verschwunden waren und eine Rückkehr in die alte Heimat möglich war.

So hatte es geheißen. Das foronische Volk sollte den Hohen Sieben vertrauen, verlautbarten die Angehörigen dieses Rates. Man würde das Beste tun und vor allem das Richtige.

Es war doch schon Schande genug gewesen, aus Samragh fliehen zu müssen. Eine ganze Galaxis aufzugeben! Konnte man noch tiefer sinken? Wie sollte diese Schmach jemals wieder vergolten werden?

Durch die Zeit, hieß es. Man müsse nur lange genug warten, dann würde sich alles wieder zum Guten wenden und das foronische Volk zu altem Glanz zurückkehren. Einfach dort weitermachen, wo es aufgehört hatte.

Natürlich hatte es damals jede Menge kritische Fragen dazu gegeben, und berechtigte Einwände. Aber das hatte keinen der Hohen interessiert; selbstverständlich nicht. Sie waren der Ansicht, den größeren Weitblick zu haben und alles besser zu wissen als jeder aus dem einfachen Volk.

Dabei hatten sie damals noch nicht einmal herausgefunden, wer die Virgh waren! Und welcher Hohn hinter allem steckte, denn dieser übermächtige Feind war bei weitem nicht das Ende, sondern erst der Anfang einer gewaltigen Invasion ...

Die Foronen hatten alles verloren. Alles, was sie noch besaßen, waren die HAKARs, Duplikate der großartigen Arche, des heiligen Symbols ihres Volkes. Das Septemvirat war nicht einmal in der Lage gewesen, das großartigste Schiff, das je gebaut wurde, gegen eine Handvoll mickriger Wesen zu verteidigen, die gerade die erste Stufe der Intelligenz erklommen hatten. Schwache, verletzliche, zerbrechliche Winzlinge waren sie. Und jetzt steuerten sie die SESHA durchs All, neuen Zielen entgegen, und die KI gehorchte ihren Befehlen!

So viele Fehler. Unverzeihlich. Saree konnte nicht verstehen, dass das Volk immer noch nicht bereit war aufzubegehren. Immer noch nicht darauf beharrte, eine Abstimmung durchzuführen.

Die Foronen waren stolz? Ja, anderen Völkern gegenüber vielleicht. Aber innerhalb ihrer Gemeinschaft waren sie ...

Wann kommst du?

Saree zuckte innerlich zusammen, als er den mentalen Impuls empfing. Kariimi.

Meine Schicht ist noch nicht beendet , antwortete er.

Dann beende sie , kam es postwendend zurück. Ich kenne dich. Du wälzt Probleme, verfängst dich wieder in wirren Gedanken, die dir nicht zuträglich sein können. Du planst wieder einmal die Rettung des Volkes, stimmt’s?

Und wäre das so verkehrt?

Saree, du bist ein Wassertreter. Die Dinge sind, wie sie sind. Wann wirst du das endlich begreifen?

Niemals , schoss er erzürnt ab. Ich habe mich damit abgefunden, der Einzige zu sein, der denkt, aber ich werde nicht damit aufhören, nur um es euch gleich zu tun. Denn ich bezweifle, dass ihr euch besser fühlt als ich, nur weil ihr euch eure Selbstlügen so lange vorsagt, bis ihr sie glaubt!

Dir ist nicht zu helfen . Kariimis wütendes Gedankenmuster wetterleuchtete durch seinen Verstand. Also dann mach deine Schicht bis zum Umfallen, ich gehe jetzt in die Regeneration. Komm nach oder nicht, mir ist es gleich.

Ka- , begann er, doch er spürte gleich darauf Leere. Kariimi war durch einen Transmitter getreten und in die Regeneration gesprungen. Dort konnte er sie nicht mehr erreichen. Viel zu weit weg und zu viel abschottendes Metall dazwischen.

Auch schon egal. Was kümmerte es Saree, wenn Kariimi wütend auf ihn war? Sie war nicht besser als alle anderen. Niemand hörte ihm zu. Niemand wollte seinen Gedanken folgen. Alle hatten Angst. Saree war der Einsamste seines Volkes.


Saree beendete seine Reparaturarbeit an der Schleuse. Er war einer der vielen Techniker an Bord des HAKARs. Neben den systemeigenen Diagnose- und Reparaturprogrammen und Robotern leisteten auch noch Foronen Wartungsarbeiten. Nicht alles ging vollautomatisch. Das Septemvirat hatte von Anfang an darauf bestanden, dass die Foronen geschult wurden und arbeiteten. Dies diente nicht nur als Beschäftigungstherapie, sondern war auch ständiges Training für den Notfall, sollten einmal alle Systeme versagen.

Natürlich hielt man den HAKAR nicht für angreifbarer als die originale Arche. Natürlich glaubte man an perfekte Systeme. Aber das Universum war groß. Ein übermächtiger Feind in der Heimat hatte gereicht, um aus den Foronen Flüchtlinge zu machen, trotz ihrer hochentwickelten Technik. Also war es besser, nicht alles den Maschinen zu überlassen, sondern sich auch selbst zu üben.

Jedes der eintausend Besatzungsmitglieder an Bord hatte eine Aufgabe, die jeweils zu Beginn der Schicht mitgeteilt wurde. Jeder hatte seinen Platz und folgte den Anweisungen. Es musste alles störungsfrei funktionieren.

Damit kein Chaos ausbricht , dachte Saree grimmig, während er eine defekte Verbindung lötete. Damit die untergebenen Foronen keine Zeit hatten, zu viel nachzudenken und einen eigenen Willen zu entwickeln. So war es doch, nicht wahr?

Aber Saree war noch nicht so abgestumpft. Er konnte auch während der Arbeit denken. Ja, die körperliche Betätigung regte ihn sogar an, aktivierte seine Kreativität!

Ich werde nicht aufgeben.

Dies sagte sich Saree jeden Tag vor. Wartend auf seine Stunde.


Es stimmte, seine Schicht war längst beendet. Aber Saree tat keine halbe Sachen. Erst, wenn die Arbeit beendet war, gönnte er sich die Regeneration und die Ruhephase. Diesen Ausbruch in die Individualität konnte ihm niemand verbieten. Es war fast schon wie eine kleine Rebellion. Ob sie Saree auch befriedigte? Nein. Gewiss nicht. Diese Selbstlüge wurde aus reiner Verzweiflung geboren.

Außerdem hatte er noch ein Problem: Kariimi. Je mehr er sich zu ihr hingezogen fühlte, desto mehr wich er ihr aus. Denn er wusste, dass ihre Beziehung keine Zukunft hatte. Kariimi würde ihn nie verstehen und stets seine Träume verachten. Auf so einer Basis konnte er keine Partnerschaft aufbauen, auch wenn Kariimi ihm vermittelte, dass sie einer Verbindung nicht abgeneigt wäre. Was Saree nicht so recht verstehen konnte – einerseits lachte sie ihn als Spinner aus, andererseits suchte sie seine Nähe!

Früher hatte es so etwas nicht gegeben. Aber da war das foronische Volk auch noch nicht auf der Flucht gewesen.

Normalerweise müsste an Bord eines Kriegsschiffes auch strenge Disziplin herrschen. Aber in dieser Zeit war alles anders, nun war das heimatlose Volk in Generationenraumschiffen unterwegs und musste für die Erhaltung sorgen. Keiner wusste, ob dieser HAKAR jemals wieder zur übrigen Flotte stoßen würde.

Alles hatte sich verändert und nichts zum Guten.


Als Saree merkte, dass er sich zu sehr in seiner Frustration verstrickte, beendete er seine Arbeit und meldete das Schichtende an die KI des Schiffes. Ein hochleistungsfähiges, lernfähiges System – aber keineswegs so hochentwickelt wie Sesha, Herz und Seele der Arche.

Jener Arche, die sich ein wertloser, von Wasser aufgeschwemmter Wurm widerrechtlich angeeignet hatte. Dieses Menschenwesen konnte sogar Wasser absondern ...

Erscheint lt. Verlag 25.3.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
ISBN-10 3-7389-7381-8 / 3738973818
ISBN-13 978-3-7389-7381-5 / 9783738973815
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