Die letzte Skitour: Alpen-Krimi (eBook)
260 Seiten
Federfrei Verlag
978-3-99074-245-7 (ISBN)
Spätwinter. Das Leben von Vroni Obergmainer verläuft in gewohnten Bahnen: Familie, Zimmervermietung, Hausarbeit. Vronis Mann Sepp bricht mit zwei Freunden zu einer Skitour auf. Er beendet die Tour vorzeitig, da seine Begleiter Erwin und Karl die ganze Zeit über streiten. Vroni erfährt von Freundin Eva, dass ihr Ehemann Erwin ebenfalls verfrüht nach Hause kam. Der dritte im Männerbund ist Schilehrer Karl Waldmeister. Er ist Untermieter bei Erwin und Eva und kehrt von der Skitour nicht zurück. Was ist mit Karl passiert? Wo ist er geblieben? Ist er im Gasthaus versumpft und liegt bei einer neuen Flamme? Ist er ins Ausland abgetaucht?
»Ein Buch, das aus dem Leben gegriffen ist, witzig geschrieben, spannend bis zum Ende«
Wenn Sie einmal Urlaub in der Gegend
von Vroni Obergmainer
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die Autorin Martina Thaler
Herzlichen DANK…
…meiner lieben Cousine Christiane und ihrem Markus, fürs Probelesen! Ihr siebt vorweg die gröbsten Fehler aus dem Manuskript. Danke Christiane, du motivierst mich meinen Weg zu gehen und gibst mir Kraft, an meine Ziele zu glauben.
…meinem Mann Markus und meinem Sohn Patrick für euer Verständnis! Ihr gebt mir Freiraum für meine Schriftstellerei, die manchmal viel Zeit verschlingt! Danke für eure PC-technische Unterstützung! Danke vor allem, für eure Liebe.
…meiner treuen Leserschaft, allen Freunden, Verwandten und Bekannten, die mir für mein erstes Buch so viel positives Feedback entgegengebracht haben. Ihr bereichert mein Leben. Vergelts` Gott!
Kapitel 1
Sonntag. Tante Rosa sitzt wie gefesselt vor ihrer Zeitung. Seit einer geschlagenen Stunde studiert sie dieselbe Seite. Nun endlich zieht sie die Augenbrauen hoch, lugt besorgt hinter ihrer Lesebrille hervor und fragt:
»Du, Vroni, glaubst du, ist dieses neue Corona-Virus tatsächlich so gefährlich, wie hier geschrieben steht? Bei den Chinesen drüben wütet es im ganzen Land, sie mussten ruck zuck eine provisorische Klinik aus dem Boden stampfen. Die haben so viele Corona-Kranke, dass sie gar nicht mehr wissen, wohin damit. Hoffentlich schwappt die Krankheit nicht zu uns herüber.«
»Geh, Rosa, nimm nicht alles so ernst, was die Journalisten schreiben, irgendeine Sensation brauchen sie immer, damit die Verkaufszahlen stimmen. Einmal heißt die Krankheit, die uns umbringt, SARS, einmal ist es die Vogelgrippe, ein anderes Mal die Schweinegrippe und jetzt anscheinend Corona, wie die Biermarke. So ein Schwachsinn! Wir überleben auch das, da bin ich mir sicher und überhaupt ist China so weit weg, wie sollte dieses Virus ausgerechnet zu uns, in die Tiroler Berge gelangen?«, versuche ich meine Tante zu beruhigen, denn sie macht aus jeder Mücke einen Elefanten.
Mein Name ist Vroni Obergmainer, Rosa Murggl ist meine Ziehmutter. Ich nenne sie nicht Mama, sondern schon von klein auf Tante Rosa. Als meine Eltern bei einem Autounfall ums Leben kamen, nahmen mich Rosalinde und Vitus Murggl (er verstarb vor zwei Jahren) an Kindes statt bei sich auf. Damals war ich erst 6 Jahre alt, ich erinnere mich nur dunkel daran. Mir ging es immer sehr gut bei den beiden und ich liebe sie von ganzem Herzen. Doch wie das Leben so spielt, alles wandelt sich …
Als Tante Rosa und Onkel Vitus immer älter und pflegebedürftiger wurden, vertauschten sich unsere Rollen schleichend. Mit der Zeit war ich diejenige, die für sie zuständig war und nicht mehr umgekehrt. Einerseits ist man dankbar und kümmert sich gerne um seine Angehörigen, das ist selbstverständlich. Überdies will man das Gute zurückgeben, das man erhalten hat. Andererseits gibt man dadurch Stück für Stück seine Freiheit auf, seine Träume und sein eigenes Leben. Meinen Lebensunterhalt verdiene ich mit der Zimmervermietung, hier in der Pension Rosa. Ich bin mit Joseph Obergmainer verheiratet und habe einen sehr lieben Sohn namens Michael. Da ich also selbstständig bin und daheim arbeite, bin ich jederzeit greifbar, ergo der Familiendepp.
Dieses System funktioniert grundsätzlich sehr gut, besonders für meine lieben Mitbewohner, zu jammern wäre demnach unangebracht. Nur manchmal fühle ich mich wie eine Gefangene. Versuche, daran etwas zu ändern, prallen an meiner Familie ab wie an einer Mauer. Der starke Gegenwind, welcher mir besonders von Tante Rosa entgegenbläst, lässt mich meistens nachgeben und meine Wünsche hintanstellen! Die Betonung liegt auf meistens, denn immer öfter regt sich Widerstand in mir. Meine innere Stärke wächst – mein Durchsetzungsvermögen auch!
Sepp streckt seine Nase bei der Küchentüre herein.
»Vroni, meine Liebe, die geplante Skitour mit Karl und Erwin steht an. Wir gehen Richtung Wildalm-Schützkogel. In spätestens drei oder vier Stunden bin ich zurück … das ist O.K., oder?«
»Von mir aus, geh ruhig, Tante Rosa und ich kommen wunderbar allein zurecht. Außerdem reisen neue Gäste an, also bin ich ohnehin zum Warten abkommandiert. Überdies gibt es genügend Wäsche von der gestrigen Abreise aufzuarbeiten.«
»Dann mach’s gut derweil! Ich nehme mir eine Jause mit. Heb mir aber trotzdem ein großes Stück vom Schweinsbraten auf, gell, Vroni! Und mach dir keine Sorgen um mich, ich komm unter keine Lawine – viel zu wenig Schnee heuer! Pfiati, mein Schatz.«
»Lass dich von den zwei Intelligenzbolzen zu keinen riskanten Aktionen überreden, hörst du! Bussi, mein Bärchen, bis später«, ruf ich Sepp hinterher, aber die Türe ist bereits ins Schloss gefallen. Keine Ahnung, ob er meine Warnungen gehört hat.
Michi wurde in aller Herrgottsfrüh von Denise, der Mutter seines Freundes Stanis, zum Skifahren abgeholt. Sepp geht ebenfalls auf Gaudi, nur ich bin zu Hause mit Gästewechsel und Tante Rosa angehängt; so typisch! Ein Sonntag, wie man ihn sich wünscht – Gott, wie ich Wochenenden hasse! Und diesen schneearmen Winter, den hasse ich erst recht! Meine spärliche Freizeit verbringe ich nämlich am liebsten auf der Langlaufloipe. Sofern es eine gibt, versteht sich; was ohne Schnee im Tal –so wie heuer – leider hinfällig ist. Der Langlaufsport fällt für den Rest dieses jämmerlichen Winters wohl flach. Anfang März ist jetzt, da pfeift selbst in »normalen« Jahren die Loipe bereits aus dem letzten Loch. Heuer überstand sie kaum den halben Februar und bestand schon vorher nur aus einer dünnen Eisschicht. Man musste höllisch aufpassen und im Zickzack hüpfen, um nicht über einen der vielen Maulwurfshügel zu stolpern.
Anstatt herum zu lamentieren würze ich nun den Schweinsbraten ein, damit er endlich in die Röhre kommt. Salzkartoffel und Salat werden ebenfalls vorbereitet. Üblicherweise koche ich mangels Zeit in der Wintersaison lieber schnelle Gerichte. Der Schweinsbraten heute ist eine Ausnahme, den gab’s beim Metzger zum Aktionspreis, also ließ ich ihn mir aufschwatzen.
»Wo ist gleich nochmal der Sepp hin, Vroni?«, fragt Rosa.
»Der Sepp hat sich mit Evas Mann Erwin und dem Waldmeister Karl, der dort zur Untermiete wohnt, du weißt schon, der ledige Sohn deiner Freundin Theres, zu einer Skitour aufgemacht«, versuche ich meine Tante über Josephs Absichten aufzuklären.
»Ja, ja, du brauchst mit mir nicht reden wie mit einem Kind, ich kenn sie schon, die zwei Vögel. Erwin ist meinetwegen ein redlicher Umgang für unseren Sepp, aber dieser Karl … meine Herren«, wettert Rosa und rümpft verächtlich ihre Nase, »überhaupt, seit wann ist denn dieses ›Skitouren Gehen‹ so in Mode gekommen? Ich verstehe den Sinn dahinter nicht. Früher, ja früher, als es keine Lifte und Gondeln gab, das war natürlich eine andere Geschichte! Die einzige Möglichkeit, den Gipfel zu erklimmen, war auf Schusters Rappen. Heutzutage muss man sagen: Es gehört viel Enthusiasmus dazu, um für eine einzige lächerliche Skiabfahrt stundenlang aufwärts zu hatschen! Darüber hinaus muss man noch froh sein, wenn einen nicht die nächste Lawine unter sich begräbt. Ein Unsinn sondergleichen sowas, wirklich wahr«, echauffiert sich meine Tante.
»Skitourengehen ist ein sehr guter Ausdauersport, habe ich mir vom Sepp erklären lassen. Man genießt in Ruhe der Bergwelt, fernab von Menschenmassen und Lift-Warteschlangen. Allein auf weiter Flur, oder in Begleitung von ein paar Freunden mit Ski bergauf zu wandern, stelle ich mir durchaus schön vor. Die Philosophie der ›Pistenrandgeher‹ jedoch ist nur schwer nachvollziehbar. Die Alpinskifahrer zischen dir pausenlos um die Ohren, über dir schweben sie mit dem Lift ein ums andere Mal nach oben, während du dich, im Schweiße deines Angesichtes, Schritt für Schritt den Berg hinauf plagst. Für eine einzige Abfahrt, wie du trefflich festgestellt hast, Tante Rosa. Man muss sich wie der letzte Volltrottel fühlen. Wobei man beim Skitourengehen wenigstens einmal in den Genuss einer Abfahrt kommt«, philosophiere ich weiter. »Schneeschuhwandern ist in meinen Augen Spitzenreiter der sinnlosesten Wintersportarten! Wer bitte schön stapft freiwillig – hinauf und herunter – durch den Schnee, sowas entbehrt jeder Logik. Wie denkst du darüber, Tante?«
»Völlig spaßbefreit finde ich das! Ein sehr, sehr seltsames Volk, diese Schneeschuhwanderer, mehr sage ich nicht dazu, Vroni«, stellt Rosa felsenfest klar.
»Wer weiß«, denke ich laut vor mich hin, »wenn der Schnee im Tal in Zukunft immer seltener wird und sich die Langlaufloipe immer öfter in Luft auflöst … wer weiß, vielleicht muss ich meine Meinung ändern! Tourengehen mit meinem Mann wäre als Alternative nicht das Schlechteste.«
...Erscheint lt. Verlag | 17.3.2023 |
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Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Krimi / Thriller / Horror |
ISBN-10 | 3-99074-245-0 / 3990742450 |
ISBN-13 | 978-3-99074-245-7 / 9783990742457 |
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