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Zwei SF-Romane: Kennwort Phoenix & Strahlenhölle Messias -  Alfred Bekker

Zwei SF-Romane: Kennwort Phoenix & Strahlenhölle Messias (eBook)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
500 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-7287-0 (ISBN)
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Die Erde im Jahr 2098; zehn Jahre nach dem globalen Wirtschaftskollaps. Der Zusammenbruch führt zu massiven Veränderungen in den irdischen Machtstrukturen. Die USA, Mexiko, Lateinamerika und große Teile des polynesischen Inselraumes schließen sich zu einer Allianz zusammen und bilden die »Free States of America«, kurz FSA, mit ihrer Außenstation auf dem Mond. Gegenspieler sind der »Pan-Pazifische Block« mit Japan, China, Australien und dem indonesischem Raum, sowie das »Eurasische Commonwealth«, das sich von den britischen Inseln bis nach Afrika, von Frankreich bis nach Sibirien erstreckt und eine Kolonie auf dem Mars unterhält. Aber da ist noch ein Feind, der aus den Tiefen des Alls kommt und die Menschheit unterwandert... Zwei SF-Romane: Kennwort Phoenix & Strahlenhölle Messias Von Alfred Bekker Dieses Buch enthält folgende SF-Romane: Alfred Bekker: Kennwort Phönix Alfred Bekker: Strahlenhölle Messias

"Wir leben in der Zeit der Wiederkunft Christi. Die letzten Tage sind angebrochen, die Zeit von Armageddon ist gekommen, da der Antichrist regiert im Gewand eines frommen Kaisers. Zurück in die Asche, Phönix, aus der du empor gekrochen bist. Kein erhabener, adlergleicher Vogel bist du, sondern ein Leviathan aus den Tiefen der Hölle."

Vladimir S. Maranov, sogenannter "Prophet" der radikalen KIRCHE VON ARMAGEDDON, die im Eurasischen Commonwealth immer mehr an Einfluß gewinnt. Extreme Splittergruppen dieser christlich-fundamentalistischen Bewegung werden von der Regierung des Zaren für terroristische Anschläge verantwortlich gemacht.

"Das Fünfte Rom wird vermutlich auf dem Mars zu finden sein!"

Pierre Leroc, Satiriker des französischsprachigen TV-Senders ANNTENNE FRANCAISE anlässlich der Einweihung von Rom-4 durch den Zaren. (Leroc lebt inzwischen in Bagdad, das Kalifat gewährt ihm politisches Asyl.)

*

"Ich habe gehört, es gibt Komplikationen", sagte General Stryker, nachdem er sich gesetzt hatte. Sie befanden sich in einem der obersten Stockwerke des MILCOM-Gebäudes in New Washington. Durch die hohe Glasfront hatte man einen phantastischen Blick über die Metropole der Free States of America. Schon lange vor deren Gründung hatte New Washington die alte Hauptstadt als Regierungszentrum abgelöst. Old-DC, wie die ehemalige Hauptstadt der ehemaligen Vereinigen Staaten von Amerika inzwischen allgemein genannt wurde, hatte einfach nicht den erweiterten Sicherheitsbedürfnissen der Regierung und des Militärs entsprochen. New Washington war eine durch und durch künstliche Stadt. Angelegt auf dem Reißbrett, genau wie ihre Vorgängerin. Wahrscheinlich würde es noch hundert Jahre brauchen, ehe dieser Ort so etwas wie weltstädtisches Flair bekam.

Hier mochte das Herz der Verwaltung, der Regierung und der militärischen Kommandoebene schlagen - das Herz des Landes schlug ganz sicher anderswo.

General Stryker strich seine Uniform glatt und ließ sich in einem der Schalensessel nieder.

Er blickte in die Runde.

Außer ihm waren noch Oberst Sheehy sowie zwei weitere Männer anwesend. Der ältere der beiden hieß Rog Durrell. Durrell war Koordinator der Auslandsaufklärung des Geheimdienstes FAIS im Rang eines Assistant Director in Charge. Er war ein grauhaariger Mittfünfziger. Seine Augenbrauen waren sehr dicht, die Augen grau und falkenhaft.  Tiefe Furchen zogen sich seine lederartige Haut und bildeten dort ein komplexes Muster.

Der Jüngere hieß Pablo Montalbán, war gebürtiger Mexikaner und seit einem Jahr Koordinator für verdeckte Operationen im Verteidigungsministerium, nachdem er es zuvor in der Armee bis zum Oberstleutnant gebracht hatte.

Stryker blickte in die Runde.

"Ich schlage vor, wir kommen gleich zur Sache. Oberst Sheehy berichtete mir, daß es besorgniserregende Nachrichten aus dem Eurasischen Commonwealth gibt..."

"Das kann man wohl sagen", nickte Durrell. "Es ist uns gelungen, einen Top-Agenten in unmittelbarer Umgebung des Zaren zu installieren. Außerdem haben wir ein gutes Agentennetz innerhalb des militärisch-industriellen Komplexes, so daß unsere Informationen recht zuverlässig sein dürften..."

"Informationen worüber?" hakte Stryker nach.

Er haßte Geschwätz und Selbstdarstellung.

Der Hang zu beidem war nach Erfahrung des Vier-Sterne- Generals leider umso ausgeprägter, je höher man in der Hierarchie von Geheimdienst, Armee oder Regierung kam.

Durrell fuhr fort: "Wir nehmen an, daß eine Verschwörung gegen den Zaren vorbereitet wird."

Stryker lehnte sich zurück.

Was immer man über das halbautokratische Regime von Zar Phönix Fjodor Zakitin I. auch sonst sagen mochte, es hatte immerhin für eine gewisse Stabilität auf der eurasischen Landmasse gesorgt. Die Macht des Parlaments war gegenüber der des Monarchen immer mehr zusammengestutzt worden. Das System nach dem das Eurasische Commonwealth regiert wurde war eine Wahlmonarchie mit größtmöglicher Autonomie der einzelnen Regionen. Zar Phönix - diesen Namen hatte er sich bei seiner Krönung selbst gegeben - war allerdings auf unbestimmte Zeit gewählt worden. Eine Beendigung seiner Herrschaft war legal nur durch Abdankung möglich.

Phönix sah sich als Sinnbild eines wiedererstarkenden christlichen Imperiums. Er führte die geistige Ahnenschaft seiner Herrschaft auf Konstantin den Großen zurück, jenen römischen Kaiser, der das Christentum zur Staatsreligion und das griechische Byzantion unter dem Namen Konstantinopel zum neuen Machtzentrum erhoben hatte.

Phönix hatte etwas ganz ähnliches getan.

Auch er hatte seine Hauptstadt nach Osten verlegt.

Nach der Eroberung Konstantinopels durch die Türken 1453 beanspruchte Moskau die Nachfolge. Die orthodoxe Kirchentradition fand hier ihr neues Zentrum. Moskau wurde nach Rom und Byzanz das sogenannte dritte Rom.

Zar Phönix hatte jetzt das am sibirischen Baikalsee gelegene Irkutsk zum "Vierten Rom" erhoben und die Stadt daher in Rom-4 umbenannt.

Der Grund für die Verlagerung des Machtzentrums war, außer in der Geltungssucht des Zaren, der unbedingt einen prominenten Platz in den Geschichtsbüchern anstrebte, in handfesten ökonomischen Gründen zu sehen.

Der Reichtum des Commonwealth speiste sich unter anderem aus dem Baikalsee, einem der größten Süßwasserreservoire der Erde. Aufgrund seiner Tiefe enthielt er eine größere Wassermenge als die viel größere Ostsee und trotz so mancher Umweltsünden der Vergangenheit war es von einer Qualität, wie es auf dem eurasischen Kontinent selten geworden war.

Süßwasser - schon vor dem Versiegen der Ölquellen waren Kriege um diesen Rohstoff geführt worden. Inzwischen war es - zumindest in Trinkwasserqualität einer der wertvollsten Exportartikel des im Vergleich zu Asien sehr dünn besiedelten Commonwealth.

Der neue Weltraumbahnhof Port Kosmodrom lag in derselben Region. Das Commonwealth hatte sich mit seiner Mars-Kolonie zur führenden Weltraumnation gemausert. Finanziert wurde dieser technologische Vorsprung nicht zuletzt mit den Wassermassen des teilweise mehr als tausend Meter tiefen Baikal-Sees.

Aber dieser Reichtum war natürlich auch ein Quell politischer Spannungen. Das nördliche China war von Wasserlieferungen aus der Baikal-Region mehr oder minder abhängig. Ein Umstand der der Führungsspitze des Pan-Pazifischen Blocks natürlich ein Dorn im Auge war.

Allerdings war auf absehbare Zeit nicht damit zu rechnen, daß der PPB es tatsächlich wagte, sich das Wasser des Baikalsees in einer offenen Konfrontation zu nehmen. Es herrschte im Übrigen auch eine Art Gleichgewicht des Schreckens. Der Preis, den der PPB im Fall einer Konfrontation zu zahlen gehabt hätte, wäre einfach zu hoch gewesen. Ein Umstand, der bis jetzt den Frieden an der eurasischen Grenze garantiert hatte.

"Was soll das für ein Komplott sein, von dem Sie reden?" fragte Stryker stirnrunzelnd.

Assistant Director in Charge Rog Durrell schlug die Beine übereinander. Die Finger seiner Linken tickten nervös auf der Armlehne seines Schalensessels herum.

"Wir wissen noch keine Einzelheiten. Aber eins scheint festzustehen: Jemand will Zar Phönix ersetzen."

Stryker hob die Augenbrauen.

"Ersetzen?" echote er.

"Das ist eine wörtliche Formulierung, die in einer abgefangenen verschlüsselten Nachricht enthalten war."

"Wer steckt dahinter?"

"Oh, die Zahl der Gruppierungen, die mit der politischen Führung durch den Zaren unzufrieden sind, ist Legion. Es gibt in diesem Riesenreich Hunderte von kleinen und kleinsten Nationalitäten, von denen einige ziemlich militant ihre Unabhängigkeit zu erringen versuchen. Daneben natürlich unzählige mehr oder weniger radikale Gruppen, die den Zaren lieber heute als morgen zum Mars wünschen würden!"

Oberst Sheehy meldete sich mit einer ironischen Zwischenbemerkung zu Wort und sagte: "Ich glaube kaum, daß Phönix sich in nächster Zeit auf diesen fernen Teil seines Herrschaftsgebietes beschränken wird."

"Diese Absicht hat er ganz gewiß nicht", nickte Durrell. "Unserer Analyse nach kann die einzige ernsthafte Opposition, die die Macht zu einem Umsturz hätte, aus dem Militär in seiner unmittelbaren Umgebung kommen."

"Wir haben Berichte, die diese These unterstützen", erläuterte Pablo Montalbán. "Allerdings waren wir von den Nachrichten unserer Auslandsaufklärung etwas überrascht. Eigentlich nehmen wir nämlich nicht an, daß ein Putschversuch in Irkutsk - Verzeihung: Rom-4! - derzeit genug Unterstützung bei den mittleren Offiziersrängen hätte."

"Und die wären nach unserer Einschätzung für den Erfolg eines Staatstreichs von entscheidender Bedeutung", ergänzte Rog Durrell.

Stryker wirkte nachdenklich.

Er schien sich noch keinen rechten Reim auf die Sache machen zu können.

Sein Blick musterte Durrel einige Augenblicke lang aufmerksam. Während seiner langen Karriere hatte der Vier-Sterne-General einen guten Blick für...

Erscheint lt. Verlag 12.3.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
ISBN-10 3-7389-7287-0 / 3738972870
ISBN-13 978-3-7389-7287-0 / 9783738972870
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