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8 Spitzenkrimis Januar 2023 -  Alfred Bekker,  Konrad Carisi,  Sophie Carisi

8 Spitzenkrimis Januar 2023 (eBook)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
900 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-7000-5 (ISBN)
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8 Spitzenkrimis Januar 2023 von Alfred Bekker, Konrad Carisi , Sophie Carisi Dieses Buch enthält folgende Krimis: Sophie Carisi & Konrad Carisi: Der Auftragskiller, der nicht wusste, warum er tötet Alfred Bekker: Eis in den Bergen Konrad Carisi: Sherlock Holmes und der Meister aus Syracus Konrad Carisi: James Watson und der Mord ohne Leiche Alfred Bekker: Grausame Rache Alfred Bekker: Künstlerpech für Mörder Alfred Bekker: Der Sniper von Berlin Alfred Bekker: Der Hurenmörder von Berlin Krimis der Sonderklasse - hart, actionreich und überraschend in der Auflösung. Ermittler auf den Spuren skrupelloser Verbrecher. Spannende Romane in einem Buch: Ideal als Urlaubslektüre. Mal provinziell, mal urban. Mal lokal-deutsch, mal amerikanisch. Und immer anders, als man zuerst denkt.

Mein Name tut nichts zur Sache. Außerdem habe ich so viele davon, dass ich schon gar nicht mehr sicher bin, wie mein wirklicher Name ist. Am Besten gefällt mir 'Naughty Nick', der ungehorsame Nick, nicht der Ungezogene. Das will ich mal klarstellen.

Von Beruf bin ich Hitman. Ich habe andere Sachen ausprobiert, aber irgendwie liegt mir ein Bürojob nicht und auch dieses Verkäuferdings ist nicht meins.

Das mit dem Hitman hat sich durch Zufall ergeben. In einer Bar hat mich  jemand angesprochen, ob ich jemanden kenne, der einen solchen Job macht. Als ob ich jemanden kenne, der für Geld Leute umbringt. Also bitte.

Naja, und da habe ich mir gedacht, ich mache das selbst. Kann ja nicht so schwer sein. Ich hatte darin ja auch schon einiges an Erfahrung. Schließlich spiele ich seit meinem sechsten Lebensjahr Light-Gun-Shooter und ich bin gut darin. Okay, eigentlich waren das Spiele für Erwachsene, aber meine Mutter sah das nicht so eng. Wenn sie ihre Ruhe hatte, konnten mein großer Bruder und ich spielen, was wir wollten.

Also, selbst ist der Mann. In einem Jobs, in dem man weiter kommen möchte, ist Eigeninitiative gefragt. Und hier war die Bezahlung echt gut, wenn man bedenkt, was das für ein Stundenlohn ist. Mann, da muss eine alte Frau lange für stricken.

Also habe ich den Job klargemacht und den Typen alle. Danach gab's die Kohle und ich war im Geschäft. Es hat sich rumgesprochen, dass ich solche Dinge zu hundertprozentiger Zufriedenheit erledige.

Okay, ich bin manchmal etwas unkonventionell und das mit den Kollateralschäden passiert einfach. Aber meistens trifft es ohnehin Typen, die echt fies sind und ihre Lebensberechtigung schon verwirkt haben.

Da bin ich nicht so kleinlich. Ich nehme das sportlich. Der Mensch wächst mit seinen Aufgaben.

Natürlich ging es bei meinem ersten Job nicht alles so einfach, wie ich das in Erinnerung habe. Aber ehrlich, warum war der Typ auch nicht wohnhaft an der angegebenen Adresse. Um den Typen, den ich fälschlicherweise erwischt habe, tut es mir schon ein wenig Leid. Aber wie gesagt, es war mein erster Job. Heute leiste ich mir solche Sentimentalitäten nicht mehr.

Ich versuche allerdings auch, mich besser vorzubereiten.

Als ich mitbekommen habe, dass der Typ, den ich zuerst fälschlicherweise umgenietet habe, auch auf der Abschussliste meines Auftraggebers stand, habe ich die Sache so gedreht, als gäbe es zwei Leichen zum Preis von einer.

Das kam natürlich super gut an. Wer macht nicht gerne ein Schnäppchen! Und so hatte ich den Folgeauftrag schon im Sack.

Und da sitze ich nun.

In einer kleinen schmierigen Bar namens Carisi’s Valentine, irgendwo in der Bronx. Ohne mein Handy hätte ich hier nicht hergefunden. Es war gar nicht so leicht immer schnell die Navi-Funktion zu benutzen, ohne das diese ganzen Armen hier mein Handy sehen. Das ist nämlich nagelneu, dieses Tolle ist es. Ich komm gleich noch auf den Namen, von den Typen, die auch das MacBook machen. Das sind so teure Laptops die nichtmal ein Laufwerk haben.

Ich sitze am Fenster und lasse den Blick unauffällig schweifen. Lauter harte Kerle hier, Schwarze, Latinos und White Trash, wie man heute ja wohl politisch korrekt sagt. Da hab ich es nicht so mit. Also mit politischer Korrektheit, die ganzen Takkofresser aus dem Süden stören mich nicht. Ich mag mexikanische Küche sehr gern.

Ein Schwarzer, oder sagt man jetzt Farbiger? Ne, Bunt ist der ja nicht. Jedenfalls setzt sich so ein Sklavennachfahre mir gegenüber und fragt:”Wie es wohl dem alten Finnigan geht?”

Das ist eine Anspielung an meinen letzten Auftrag, da musste einer von den Iren dran glauben. Das ist immer heikel, die Italiener haben ja die Mafia, aber die Iren die Polizei. Da muss man höllisch aufpassen bei seinen Spuren. Immerhin lebe ich gerne in New York. Es ist die schönste Stadt der Welt.

“Der schläft tief und fest”, erwidere ich, wie vereinbart. Da ich die Codeworte gesagt habe, wird mir ein Umschlag gereicht.

Er ist dick, da ist Geld drin und mein neuer Auftrag.

So gefällt mir das. Inzwischen gibt es oft mal einen Vorschuss. Ich bin eben bekannt, also so bekannt wie man als Auftragskiller sein darf, ohne dass man gleich im Knast landet.

Ich zwinkere dem Schwarzen verschwörerisch zu und nicke wissend.

Mir kann man nix vormachen. Der rollt mit den Augen und geht.

“Erledigen Sie das”, sagt er noch.

“Bis morgen”, erwidere ich großspurig.

Ich drehe mich unauffällig vom Raum weg und sehe in den Umschlag. Will ja nicht das jeder gleich sieht, was da drin ist.

Das ist aber mal ein Batzen Geld! Meine Fresse! Jetzt ist nur noch wichtig, wer dafür dran glauben muss.

Ich ziehe ein Foto raus. Irgend ein Mittvierziger mit Glatze und echt fiesem Blick.  Er hat dünne Augenbrauen, aber nicht so Satanischen wie bei Mr. Spock. Im Moment sehe ich mal wieder die Serien meiner Kindheit. Dank Blu-Ray ja alles heute möglich. Ich drehe das Bild um. Mirko Telafat steht drauf. Dazu eine Adresse drüben in Jersey.  Ich trinke meinen Kaffee auf und lege der netten brünetten Servierdame das Geld hin. Oder sagt man jetzt eher Servicekraft?

Ich fahre mit der U-Bahn nach New Jersey. Ich habe meine Pistole dabei. Das verdeckte Waffen tragen ist in New York Gottlob noch erlaubt. In einigen Bundesstaaten will ich gar keine Aufträge bekommen. Da ist es echt schwer überhaupt ‘ne Waffe tragen zu dürfen. Oder Virginia. Da ist das andere Extrem. Da muss ich eher Angst haben, dass mein Ziel ein Sturmgewehr oder anderen Militärbedarf hat.

Jersey City liegt drüben, von New York aus gesehen. Direkt neben der Upper New York Bay, nur rüber über den Hudson River.

Ich sehe mir das Bild von Mirko an und präge mir sein Gesicht ein. Dann suche ich seine Adresse mit Hilfe von meinem Handy. Ohne Routenplaner wäre so ein Auftragsmord echt verdammt schwer. Ich weiß noch wie man mir das erste Mal versucht hat so ein Ding aufzuschwatzen. Für die Arbeit ist es echt prima. Aber all dieses Geschreibe mit ‘Freunden’. Da mache ich nicht mit. Ich habe eine Handvoll Freunde und denen sehe ich lieber in die Augen als Unmengen an Text zu produzieren.

Meiner Erfahrung nach, verstecken sich manche Menschen gerne hinter vielen, vielen Worten.

Dann merkt man nicht, dass man eigentlich niemanden zum reden hat. Verschwiegenheit ist aber auch wichtig in meinem Beruf. Ich hab da so von einigen mitbekommen, wie sie mal geprahlt haben. Einer auch bei einem ersten Date. Stellen sie sich das mal vor! Ach übrigens, ich töte Menschen. Nee, du musst den Wahnsinn in einer viel kleineren Dosis zeigen.

Die U-Bahn kommt zum stehen und ich steige aus. Durch den alten, vollplakatierten Bahnhof geht es hinauf auf die George-Lane und ich sehe mich kurz um, um mich zu orientieren.

Mirko Telafat. Das Netz findet nichts zu ihm. Aber das ist auch nicht mein Spezialgebiet, wenigstens gibt es die Adresse, die sie drauf geschrieben haben.

Ich folge der Straße und biege irgendwann in eine Seitengasse ein. Zwischen ein paar alten Brownstonehäusern führt mein Weg mich hindurch. Das hier ist ein Randbereich, die Mehrfamilienhäuser weichen kleinen niedrigen Reihenhäusern. Das muss es sein, wovon die Leute ein paar hundert Meter vorher träumen: eine Handvoll eigener Quadratmeter, nicht mehr einen Nachbarn über und unter dir. Nur noch neben dir.

Naja und es gibt einen eigenen Garten. So ein grünes Viereck ist manchen leuten ja auch sehr viel wert.

Ich kontrolliere meine Position auf dem Handy und stecke es dann weg.

In meinem Schulterholster habe ich eine Pistole, extra für diesen Auftrag. Später werfe ich sie in den Hudson. Da kommt die nie mehr raus und wenn, dann ohne Fingerabdrücke.

Ich gehe zum Haus und sehe mir an, was auf dem Türschild steht.

Mila Novakova, steht dort. Dann ist Mirko wohl bei einem Liebchen untergetaucht. Ich zucke die Schultern. Vielleicht auch seine Schwester oder die liebe Verwandtschaft. Mir solls gleich sein. Es ist Abend und im oberen Stock brennt Licht. Ich sehe mich um. Niemand ist auf der Straße, der mich beachtet. Also gehe ich durch das Gartentörchen, nach hinten zum Haus. Bei der Küche ist das Fenster nur angelehnt, ich habe Glück. Ich streife mir meine dünnen Lederhandschuhe über und öffne das Fenster mit einem behänden Tritt. Das geht ziemlich leise, wenn man weiß wie. Ist natürlich jetzt irreparabel beschädigt, aber das wird Mirko auch sein, wenn ich mit ihm fertig bin.

Für mich ist sowas ja nie persönlich. Ich will gar nicht wissen, warum jemand sterben soll. Irgendjemand anders will es und ist bereit eine echt große Stange Geld dafür hinzulegen. Irgendeinen Grund wird es schon geben, dass jemand so angepisst von Mirko ist. Ich ziehe meine Pistole und schleiche durchs Haus. Oben ist die Dusche an. Ich kontrolliere einen Raum nach dem anderen. Niemand ist im Erdgeschoss. Also geht es weiter nach oben. Unten gab es nur Küche und Wohnzimmer, dazu kein winziges Bad. Oben ist es ebenfalls nur ein Raum, der eine Mischung aus Büro und Gästezimmer darstellt. Bleibt also noch ein Zimmer. Ich wappne mich. Hoffentlich ist Mirko da. Ich möchte ungerne die Frau erschießen, die hier auch mitwohnt. Nicht dass ich sentimental bin, aber ich...

Erscheint lt. Verlag 18.1.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
ISBN-10 3-7389-7000-2 / 3738970002
ISBN-13 978-3-7389-7000-5 / 9783738970005
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