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Evolution der Leere (eBook)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Aufl. 2023
816 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7517-4151-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Evolution der Leere - Peter F. Hamilton
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Millionen Pilger sind mit ihren Ultra-Antriebsschiffen auf dem Weg ins Zentrum der Galaxis - in die 'Leere'. Dort, so ihr Glaube, erwartet sie ein perfektes Leben in einer perfekten Welt. Doch der Preis dafür könnte nicht höher sein. Einige setzen alles daran, die Pilger zu stoppen, wie etwa Gore Burnelli, ältester und einflussreichster lebender Vertreter der Menschheit, der die Jahrtausende vorbeiziehen sah; oder Oscar Monroe, der Märtyrer, der sich schon einmal für das Commonwealth opferte; oder die gnadenlose Ermittlerin Paula Myo, unermüdlich und unaufhaltsam. In ihren Händen liegt es, die Galaxis zu retten. Doch die Zeit ist nicht ihr Verbündeter ...

Der packende Abschluss des VOID-Zyklus, der spannungsgeladenen Space Opera des Bestseller-Autors Peter F. Hamilton.

Band 1: Träumende Leere
Band 2: Schwarze Welt
Band 3: Im Sog der Zeit
Band 4: Evolution der Leere

eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung.





<p>Peter Hamilton, Jahrgang 1960, wurde als Autor der "Mindstar"-Thriller bekannt. Internationalen Bestsellerruhm erlangte er mit seinem "Armageddon-Zyklus" (über 120.000 verkaufte Exemplare in Deutschland) und gilt seitdem als Erneuerer der klassischen Space Opera und Begründer einer neuen Untergattung, der Gothic Science Fiction. Er lebt mit seiner Familie in Rutland, England.</p>

Justine: Reset Jahr drei


Exoimage-Gesundheitsdisplays flammten in der Dunkelheit auf und umgaben Justine Burnellis Bewusstsein. Sie hatte exakt dieselben Anzeigen schon einmal gesehen.

»O Mann«, ächzte sie, gleichermaßen erschrocken wie froh. »Es hat funktioniert.« Sie versuchte zu lachen, doch ihr Körper weigerte sich entschieden zu kooperieren, darauf insistierend, gerade drei Jahre in Suspension verbracht zu haben anstatt … Nun ja, eigentlich war sie sich nicht sicher, wie lange es gedauert hatte, die Leere auf diesen Punkt der Zeitlinie zurückzusetzen.

Die Abdeckung der Medi-Kammer kräuselte sich zurück und sie blickte sich wieder in der Kabine der Silverbird um. Im ureigensten Sinne, wieder. Sie setzte sich auf und wischte sich die Tränen von der Wange. »Status?«, fragte sie den Smartcore. Eine neue Kolonne von Exoimage-Icons und -Anzeigen sprang hervor. Sie bestätigten, dass die Silverbird drei Jahre unterwegs gewesen war und jetzt hart die Geschwindigkeit drosselte.

Etwas näherte sich.

»Wer sagt’s denn«, murmelte sie zufrieden, als die Schiffssensoren den Besucher abtasteten. Es war der Skylord, mit voll ausgebreiteten Vakuumschwingen.

Während er sich näherte, betrachtete sie noch einmal den eigenartigen ovoiden Körper. Sie war immer noch außerstande zu bestimmen, ob die phantastischen kristallinen Falten sich tatsächlich bewegten oder ob sie die Muster von Lichtbrechungen auf der Oberfläche sah. Die Sensoren der Silverbird konnten die Substanz nicht richtig erfassen.

Wie schon einmal lehnte sie sich auf der längsten Liege in der Aufenthaltskabine zurück und griff mit ihrem Longtalk hinaus nach dem Skylord.

»Hallo«, sagte sie.

»Sei uns willkommen«, erwiderte der Skylord.

So weit, so bekannt. Sehen wir mal weiter: »Ich bin in dieses Universum gekommen, um Erfüllung zu erlangen.«

»Alle, die hierherkommen, streben danach.«

»Wirst du mir helfen?«

»Deine Erfüllung kannst nur du selber erlangen.«

»Das weiß ich. Aber Menschen wie ich erreichen Erfüllung durch die Teilhabe an ihrer Gesellschaft. Bring mich bitte nach Querencia, der Welt, wo meinesgleichen lebt.«

»Wir sind uns keiner Gedanken in diesem Universum gewahr, die denen deiner Art ähnlich sind. Es ist niemand mehr da.«

»Auch das ist mir bekannt. Aber ich bin bloß die erste einer neuen Generation meiner Art, die an diesem Ort eintrifft. Bald werden Millionen mir folgen. Wir wollen auf der gleichen Welt leben und Erfüllung finden, auf der die Menschen vor uns herangereift sind. Weißt du, wo sie ist? Es gab dort eine große Stadt, die nicht von diesem Ort war. Erinnerst du dich, wie du die menschlichen Seelen von dieser Welt zum Herz geleitet hast?« Justine spannte sich an. Dies war die entscheidende Frage.

»Ich erinnere mich an diese Welt«, sagte der Skylord. »Viele habe ich von dort zum Herzen geführt.«

»Bitte bring mich dorthin. Bitte lass mich Erfüllung erlangen.«

»So soll es geschehen.«

Justine merkte, wie sich in der Kabine auf irgendeine Weise die Schwerkraft veränderte. Der Smartcore meldete eine alarmierend hohe Anzahl von Störungen überall im Schiff. Sie schenkte ihm keine Beachtung – ihr war fürchterlich schwindelig. Sie stand kurz davor, sich zu übergeben, außerstande, ihren Blick auf die gekrümmte Kabinendecke zu fokussieren, so rasend schnell bewegte sie sich. Eilig presste sie die Augenlider zusammen, was den Effekt nur noch schlimmer machte; also zwang sie sich, die Augen wieder zu öffnen und konzentrierte sich mit aller Macht auf die Medi-Kammer unmittelbar vor ihr. Sekundärroutinen in ihren makrozellularen Clustern setzten ein, um die unberechenbaren Impulse zu korrigieren, die ihr Innenohr ins Gehirn abfeuerte, und versuchten, dem entsetzlichen Schwindelgefühl entgegenzuwirken. Als der Effekt ein wenig nachließ, checkte sie die Sensorbilder. »Heilige Scheiße.«

Die Silverbird schlingerte und rotierte, als ihre Flugbahn eine jähe Kurve beschrieb; wie Treibgut war sie verfangen im Kielwasser des Skylords. Die geschwungenen Muster in den kristallinen Hautlappen des Skylords wogten wie eine schäumende See, während seine Vakuumschwingen wie ein schillernder Schleier über dem sanften Glühen der Nebelflecken der Leere wallten. Das einzige Bild, das ihr dazu einfiel, war ein wild flatternder Vogel. Dann war die Kursänderung vollzogen. Die Sensoren der Silverbird meldeten eine deutliche Dopplerverschiebung im Licht der Sterne. Sie beschleunigten mit Hunderten von g, genau wie es der Skylord bei ihrer ersten Begegnung getan hatte.

Jener ersten Begegnung, korrigierte sie sich. Oder sollte ich sagen … Am Ende entschied sie, dass die Grammatik der menschlichen Sprache den Möglichkeiten der Leere noch ein bisschen hinterherhinkte.

Welche seltsame temporale Anpassung der Skylord auch immer vorgenommen hatte, um ihre Beschleunigung zu ermöglichen, bald darauf endete sie. Vor ihnen hatten die wenigen Sterne, die inmitten der Nebelflecken leuchteten, eine bläuliche Färbung angenommen, die dahinter reichten in ihrem Spektrum bis hinunter ins Rot. Der Smartcore der Silverbird ermittelte, dass sie nun mit etwa null Komma neun Lichtgeschwindigkeit flogen. Die Störungen an Bord reduzierten sich auf ein akzeptables Maß, und ihr Schwindelgefühl klang ab.

Sie stieß einen riesigen Seufzer der Erleichterung aus, dann grinste sie traurig. »Danke, Dad«, sagte sie laut. Auf ihn konnte man sich immer verlassen, wenn einem selbst die Ideen ausgingen. Ihre gute Laune verflog, als sie an die anderen dachte, die in die Leere kommen würden; diese verdammte Pilgerfahrt würde auch zu einer Jagd nach Querencia werden. Ob der Zweite Träumer wohl eingewilligt hat, sie anzuführen? Und wie zur Hölle wollen sie jemals an den Raiel in der Kluft vorbeikommen?

Gore hatte ihr geraten, sich völlig darauf zu konzentrieren, nach Makkathran zu gelangen. Sie musste also ganz darauf vertrauen, dass er wusste, was er tat, obwohl sie das nicht unbedingt mit Zuversicht erfüllte. Er hatte irgendeine Art Plan gehabt, aber wahrscheinlich keinen, mit dem sie einverstanden gewesen wäre.

Nein, vergiss das »wahrscheinlich«: Sie wäre es definitiv nicht.

Nicht, dass sie viele Alternativen gehabt hätte.

Nun, da sie unterwegs waren, kartierte der Smartcore der Silverbird ihren Kursvektor. Justine betrachtete die Projektion, die an einem violettroten Sternennebel, der wie eine Frauenschuhorchidee geformt war, eine scharfe grüne Linie vorbeizog. Der Nebel war elf Lichtjahre entfernt, und was immer sie auch jenseits von ihm ansteuerten, war nicht zu sehen, lag verborgen hinter Sternwolkenlicht und Aschehaufen aus schwarzem interstellaren Staub.

Nach dem Frühstück und einer Runde körperlicher Ertüchtigung in der Fitnesskabine des Schiffs nahm Justine wieder auf der Liege Platz und wandte sich über Longtalk erneut an den Skylord.

»Wie lange wird es dauern, bis wir die Welt, zu der wir reisen, erreichen?«

»Bis wir sie erreichen.«

Sie hätte beinahe gelächelt. Es war wirklich so, als spräche man mit einem fünf Jahre alten Gelehrten. »Die Welt umkreist ihren Stern in einer konstanten Geschwindigkeit. Wie oft wird er sie umrundet haben, wenn wir dort angekommen sind?« Die große Frage hierbei war, ob der Skylord überhaupt so etwas wie ein Zahlenverständnis besaß.

»Die Welt, zu der du möchtest, wird ihren Stern siebenunddreißig Mal umrundet haben, bis wir dort angekommen sind.«

Mist! Und ein Querencia-Jahr ist um einiges länger als ein Erdenjahr. Hatten die Monate dort nicht so um die vierzig Tage? »Ich verstehe. Danke.«

»Werden die anderen deiner Art schon bald in das Universum kommen?«

»Die, mit denen dein Verwandter gesprochen hat, die, die euch gebeten hat, mich hereinzulassen; sie wird sie führen. Horcht auf sie.«

»Das tun alle meine Verwandten.«

Was Justine einen leichten Schauer über den Rücken jagte. »Ich würde gern den Rest des Flugs schlafen.«

»Wie du wünschst.«

»Wenn etwas passiert, werde ich aufwachen.«

»Was wird passieren?«

»Ich weiß nicht. Aber wenn sich irgendetwas verändert, werde ich wach sein, um mit dir darüber zu sprechen.«

»Veränderung in diesem Universum bedeutet Erfüllung finden. Wenn du schläfst, wirst du keine Erfüllung erlangen.«

»Ich verstehe. Danke.«

Sie verbrachte einen weiteren halben Tag damit, Vorkehrungen zu treffen, überprüfte verschiedene Systeme und gab eine Reihe von hypothetischen Ereignissen ein, die für den Smartcore einen Grund darstellten, sie aus der Suspension zurückzuholen. Schlussendlich gestand sie sich ein, dass sie damit nur Zeit zu schinden versuchte. Das Letzte, was sie tat, nachdem sie sich ausgezogen hatte, war, das Konfluenznest herunterzufahren, um sicherzustellen, dass nicht noch mehr verstärkte Träume durchsickerten und die Realität mit solch unerwarteten Folgen verzerrten. Das brachte den einen Gedanken zurück, den sie die ganze Zeit zu vermeiden versucht hatte. Im Geiste war sie wieder bei jenem Kazimir, den sie an den Abhängen des falschen Mount Herculaneum zurückgelassen hatte. Das Einzige, was von ihm geblieben war, war eine Schablone in der Erinnerungsschicht der Leere. Es war nicht fair, so kurze Zeit gelebt zu haben, nur um ungeschehen gemacht zu werden.

Ich werde dich wieder Wirklichkeit werden lassen, versprach Justine ihrer schmerzhaften Erinnerung an ihn. Dann legte sie sich in die Medi-Kammer und aktivierte die...

Erscheint lt. Verlag 30.5.2023
Reihe/Serie Das dunkle Universum - der VOID-Zyklus
Das dunkle Universum - der VOID-Zyklus
Übersetzer Michael Neuhaus
Sprache deutsch
Original-Titel The Evolutionary Void
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte Apokalypse • Außerirdische • Avatar • Big Bang Theory • Commonwealth • Commonwealth-Saga • Der entfesselte Judas • Der Stern der Pandora • Die Boten des Unheils • Die dunkle Festung • Dystopie • Evolution der Leere • hard science-fiction • Hard SF • High Tech • Im Sog der Zeit • Jack Campbell • Krieg • Lichtjahre • Military Science Fiction • Mission • Planet • Postapokalypse • Post Apokalypse • R2D2 • Raumschiff • Saga • Schwarze Welt • Science Fantasy • Science Fiction • Science Fiction Romane • Sci Fi • SciFi • Space Opera • Starflyer • Star Wars • Sternschiffe • Technology • Timothy Zahn • Träumende Leere • UFO • Universum • Utopie • Void • Weltall • Wurmloch • Zukunft
ISBN-10 3-7517-4151-8 / 3751741518
ISBN-13 978-3-7517-4151-4 / 9783751741514
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