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Mustang-Klaus (eBook)

Wer schraubt, der kann auch Instagram

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
Motorbuch Verlag
978-3-613-31226-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Mustang-Klaus - Klaus Stadler
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Vom Auto-Enthusiasten zum bekannten Social-Media-Star: Dieses Buch beschreibt die Erfolgsgeschichte von Klaus Stadler, auch "Mustang-Klaus" genannt, Gründer des Mustang Owners Club und gefeierter Influencer mit über 500.000 Follower auf Facebook und mehr als 40.000 Follower auf Instagram.

Prägung durch den Vater


Mein Leben begann ganz unspektakulär im Jahr 1967 im Herzen des Ruhrpotts, in Essen. 1967 ist dabei nicht nur mein Geburtsjahr, sondern, ganz nebenbei bemerkt, auch der beste Mustang-Jahrgang überhaupt. Wenn das mal kein Zufall ist! Vielleicht verlief deswegen mein weiteres Leben auch nicht so unspektakulär, wahrscheinlich lag es aber an meinem Vater. Mein Dad Bruno war total vernarrt in Autos und das schon von klein auf. Er wollte nie ein Auto fahren wie jeder andere! Es sollte sich von anderen abheben und, wie er selbst, etwas besonders sein. Und das war mein Dad, jemand Besonderes.

Mit dem 1302-Käfer meines Dads fängt meine automobile Erinnerung an.

Mein Vater erzählte mir immer Geschichten aus seiner Jugend, die er in München verbrachte. Ja, er war ein echter Bayer und hatte als Jugendlicher schon immer das schnellste Moped. Ihr könnt Euch also denken, wo ich meine PS-Gene herhabe. All seine Erlebnisse aus der Jugend haben mich fasziniert. Er war keiner dieser üblichen Väter, hatte ständig den Schalk im Nacken und verlor nie das Kind in sich. Ich könnte Bände schreiben über unsere gemeinsamen Erlebnisse. Seine Autos hegte und pflegte er extrem. Und natürlich wurde ich mit einbezogen.

Unser »heißer Herbie« hatte Weber-Doppelvergaser unter der Haube.

So auch jeden Samstag, da war früher nämlich Autowaschtag. In Essen, im Pott, ich glaube in ganz Deutschland. Und natürlich waren mein Dad und ich auch mit am Start. Wir hatten einen Autowaschplatz nur wenige Meter von zuhause entfernt, da tobten wir uns aus. Ich habe mich immer auf das Wochenende gefreut und war auch voller Hingabe mit dabei. Wie sagt man doch so schön? »Umgang formt den Menschen«. Scheint ja was Wahres dran zu sein, zumindest in meinem Fall. Und hat mir auch nicht geschadet! Meine Mutter hielt uns zwei immer für völlig verrückt und verstand uns nie. Aber sie ließ uns machen. Ich glaube, das ist so ein »Männerding« gewesen, das ich absolut gefeiert und gelebt habe.

Der Granada folgte auf den Käfer, weil wir Platz für die Familie brauchten.

Eines der ersten Autos meines Dads, an das ich mich erinnern kann, war ein VW Käfer 1302 LS in Himmelblau. Natürlich ahnte ich schnell, dass das kein Käfer von der Stange war, sondern einer, der für damalige Verhältnisse schon mächtig Dampf hatte. Besonders an der Ampel merkte ich, wie gut doch der Käfer von Dad voran ging. Da zog er nämlich ganz gerne mal andere Käfer oder auch BMW ab. Auch auf der Autobahn lief der Kugelporsche sehr gut. Damals war ich wohl noch zu klein, um zu verstehen, was genau mein Vater am Triebwerk seines Käfers geändert hatte. Doch irgendwie sah es hinten im Motorraum anders aus als bei anderen Käfern. Rechts und links waren zwei dicke Teile, die Weber-Doppelvergaser, die waren so nicht bei den anderen verbaut. Und Dad stelle immer wieder mit dem Schraubenzieher die beiden Doppelvergaser ein, was mich völlig beeindruckte. Er lauschte immer ganz konzentriert, wenn er drehte, und sagte dann zu mir: »Hörst Du Junior, wie schön der Boxer-Motor jetzt schnurrt?« Dazu kam dann noch der Benzingeruch, mal mehr mal weniger. Das war schon cool, dass der eigene Vater schrauben konnte und hat mich völlig in den Bann gezogen. Die vier Endrohre der brummten richtig fett hinten raus. Ich fand diesen ganz besonderen Sound völlig cool. Wenn ich dann im Motorraum manchmal den Gaszug manuell betätigen durfte und die Vergaser losbrüllten, war ich stolz wie Oscar.

Ich sehe den Käfer noch ganz deutlich vor mir, die Felgen im Fuchs-Design vom VW-Porsche 914. Das hatte kaum ein anderer Käfer-Fahrer damals auf seinem Volkswagen. Heute würde man sagen, der Wagen sah schon im Stand böse aus. Und nicht zu vergessen, Anfang der 70er hatte der Käfer keine Kopfstützen oder Schalensitze, das war noch alles sehr spartanisch damals. Aber auch das war bei Dad anders, in seinem Käfer waren Sitze mit Kopfstützen und ein wenig Seitenhalt verbaut. Die waren echt bequem und sahen richtig cool aus. Das Einzige, was der 1302 nicht konnte, war sprechen wie »Dudu« von Jimmy Bondie. Diese tollen Filme hab‘ ich immer mit meinem Paps geschaut und wir liebten sie. Und ja, wir haben auch mit seinem Käfer gesprochen, nur kam halt nie eine Antwort. Das haben früher wahrscheinlich viele Käfer-Besitzer gemacht, denn Herbie und Dudu waren Kult.

Überhaupt erinnere ich mich an vieles, was mit dem Käfer zu tun hat. Ich weiß noch genau wie wir damals mit dem Wagen von Essen nach Italien in den Urlaub gefahren sind. Mein Dad klappte die Lehne der Rückbank um und baute meiner Schwester und mir im hinteren Kofferraum unter der Heckscheibe eine kuschelige Ecke. Das war wie ein Nest und saubequem. Außerdem machte es die lange Fahrt für uns Kinder zu einem richtigen Abenteuer. Aber davon ab: Ich bin schon immer gerne Auto gefahren, also natürlich mitgefahren damals. Keine Strecke war mir zu lang. Mit Sicherheit wurde schon zu der Zeit der Grundstein für meine Liebe zum Automobil gelegt, denn diese Erinnerungen sitzen so tief und klar in meinem Kopf wie kaum etwas anderes aus meiner Kindheit.

Klar, dass ich auch mal das ein oder andere Schräubchen drehen durfte und somit den Bezug zum »Schrauben« bekam. Wir werkelten gemeinsam an seinem »heißen Herbie« herum und mehr als einmal habe ich mir die Kleider mit Öl versaut. Mein Dad war nicht nur mein Vater, sondern mein bester Freund, mit dem ich bis zum Schluss die wildesten Dinge erlebt habe. Ich bin mir sicher, dass nicht jeder Dad so verrückt ist wie meiner es war. Das fehlt mir heute sehr.

Wie lange wir den VW Käfer hatten, weiß ich gar nicht mehr genau, aber ich erinnere mich, dass er für uns zu klein wurde. Ein größeres Auto musste her. Ich war damals sehr traurig als mein Dad den Käfer verkaufte − übrigens auf dem berühmt-berüchtigten Automarkt im Autokino in Essen. Der fand jeden Sonntag statt und nur Privatleute durften dort ihre Fahrzeuge verkaufen.

Was denkt Ihr, kam nun als Familienkutsche ins Haus? Dad kaufte sich einen dunkelgoldmetallicfarbenen Ford Granada 2.0 L mit schwarzem Vinyldach. Ich glaube ausschlaggebend für diesen Kaufentscheid war das Platzangebot, dass die riesige Limousine uns als Familie geboten hatte. Allerdings merkte ich, dass mein Vater nie so richtig glücklich mit dem Granada war. Er pflegte das Auto zwar, ließ aber alles im Originalzustand. Seine Beziehung zu dem Wagen war definitiv anders als zum Käfer. Das lag mit Sicherheit auch daran, dass Ford einfach nicht die Marke meines Dads war. Der Käfer, beziehungsweise VW, prägten ihn doch sehr.

An die 200 PS hatte der frisierte Jetta 16V meines Dads.

Zender-Bodykit und OZ-Felgen machten den Jetta ganz besonders.

Abgelöst wurde der Granada von einem Jetta, dem »Rucksack-Golf«. Der Jetta bekam hierzulande nie die Aufmerksamkeit, die er verdient hätte, denn mit dem großen Kofferraum war er eigentlich perfekt für die Familie. In den USA lief der Jetta viel besser als hier bei uns, wo der VW Golf immer die Nummer 1 war. Der bot meinem Vater aber nicht genügend Platz, weswegen er zum Jetta griff. Mal was anderes eben.

Brandneu bestellte mein Dad seinen Jetta GT 16V in silbermetallic beim VW-Händler – mit allem Zip und Zapp. Ein irres Teil mit megacoolen OZ-Felgen und komplettem Zender-Umbausatz, wie es in den späten 80ern angesagt war. Da blieb von der Spießigkeit, die man dem Jetta nachsagte, nichts übrig. Natürlich kam noch ein Fächerkrümmer mit Sportauspuff unter den Jetta. Die kleine Limousine war damals extrem selten und erst recht als 16V. An die 200 PS leistete der frisierte Vierventiler, das war damals richtig viel! Da konnte man einem Porschefahrer schon mal die Rücklichter zeigen. Nicht umsonst nannten wir unseren Jetta auch »Silberpfeil«.

Dad war ein sehr sicherer Autofahrer und hatte einiges auf Lager, was er mir ab und zu auf abgesperrten Plätzen zeigte. Er fuhr für sein Leben gerne Auto und genoss jeden gefahrenen Kilometer. Ich erinnere mich noch, dass wir für einen Geburtstag meiner Tante für einen Tag nach München gefahren sind. Am frühen Morgen in Essen los und spät abends wieder zurück nachhause. Das waren mal eben über 1200 Kilometer in weniger als 24 Stunden! Völlig verrückt, haben viele gesagt, doch wir hatten extrem viel Spaß dabei.

Ein guter Freund meines Dads war Hans-Jürgen Sandtler von »Rallye und Rennsport Teile Sandtler« in Bochum. Hier verbrachten wir viel Zeit auf der Suche nach neuen Teilen für seine Autos. Wir haben eigentlich auch immer was zum Kaufen gefunden und natürlich ergab sich stets ein kleiner Plausch mit Hans-Jürgen Sandtler. Das war schon kultig. Genauso wie die Sandtler-Zubehörkataloge, auf die ich mich immer riesig gefreut habe. Das war eine richtige Lektüre für uns zwei. Heute geht man einfach online und sucht sich seine Teile heraus. Da fehlen einfach der Charme und der persönliche Kontakt.

Aus denselben Gründen – Teile und Kontakte – gingen wir zusammen zu...

Erscheint lt. Verlag 19.4.2023
Verlagsort Stuttgart
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Biografien / Erfahrungsberichte
Natur / Technik Fahrzeuge / Flugzeuge / Schiffe Auto / Motorrad
Technik
Schlagworte Auto • Auto-Influencer • Car-Influencer • Erfolgsgeschichte • Facebook • Ford • Ford Mustang • Hummer • influencer • Klaus Stadler • Kultauto • Motorbuch • Motorbuch Verlag • Mustang • #Mustangklaus • Mustangklaus • Mustang-Klaus • Mustang Owners Club • tik tok • Top Automobil Influencer International 2021 • Twitter • VW
ISBN-10 3-613-31226-3 / 3613312263
ISBN-13 978-3-613-31226-5 / 9783613312265
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