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BLUTNACHT (eBook)

Horrorthriller

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
400 Seiten
Luzifer Verlag
978-3-95835-773-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

BLUTNACHT -  Tim Curran
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Vier junge Mädchen, verloren in einem großen, dunklen Wald. Vier junge Mädchen, gejagt von einem urzeitlichen Monster. Vier junge Mädchen, gefangen in einem tödlichen, uralten Opferritual. Um den nächsten Morgen zu erleben, müssen sie jeden Funken Instinkt einsetzen, der ihnen noch geblieben ist. So etwas wie Zivilisation existiert für sie nicht länger. Sie müssen genauso blutrünstig und raubtierhaft werden wie die Kreaturen, die sie jagen. Nur eine von ihnen kann überleben. Die gerissenste des Rudels. Nur sie wird zur Braut der Blutnacht werden ...

Tim Curran lebt in Michigan und ist Autor der Romane SKIN MEDICINE, HIVE, BLACKOUT und SKULL MOON. Seine Kurzgeschichten sind in Zeitschriften wie City Slab, Flesh&Blood, Book of Dark Wisdom und Inhuman sowie Anthologien wie FLESH FEAST, SHIVERS IV, HIGH SEAS CTHULHU und VILE THINGS erschienen.

Tim Curran lebt in Michigan und ist Autor der Romane SKIN MEDICINE, HIVE, BLACKOUT und SKULL MOON. Seine Kurzgeschichten sind in Zeitschriften wie City Slab, Flesh&Blood, Book of Dark Wisdom und Inhuman sowie Anthologien wie FLESH FEAST, SHIVERS IV, HIGH SEAS CTHULHU und VILE THINGS erschienen.

Kapitel 6


 

Es war ein schlechter Trip. Das musste es sein. Fuck, ein richtig schlechter Trip. Das dachte Yvonne, nachdem sie den Schlüssel in das schreckliche Auge gestoßen und den nachfolgenden Schrei vor Wut und Schmerz gehört hatte, der ihr mit seiner Intensität fast den Schädel spaltete. Doch es funktionierte. Zu wem auch immer das zerstochene Auge gehörte, wich so schnell wie möglich zurück.

Etwa fünf Minuten lang war Yvonne vor Angst wie erstarrt und rührte sich nicht. Tatsächlich stellte sie fest, dass sie sich nicht bewegen konnte. Ihre Muskeln waren verkrampft, die Sehnen gedehnt. Es war, als wäre sie in Beton gegossen.

Sie zitterte.

Sie wollte weinen.

Etwas in ihr hatte einfach nachgegeben. Sie wollte die Augen schließen und einfach alles wie einen bösen Traum verschwinden lassen.

Dann hörte sie diese Stimme in ihrem Kopf, die Stimme ihrer Mutter. Sie seufzte. Ihre Mom hatte alle ihre Sätze mit einem Seufzen angefangen, besonders wenn sie mit Yvonne sprach. Süße, hör mir zu. Hör gut zu, wie du noch nie zuvor zugehört hast. Dieses Mal hast du dich in eine wirklich schlimme Klemme gebracht. Dir etwas zu wünschen und dich in dieses chaotische Rattennest zurückzuziehen, dass du deinen Geist nennst, wird dich hier nicht herausbringen. Du musst dich der unangenehmen Realität dieser Situation stellen. Jemand dort draußen will dir wehtun, dich quälen, dich vielleicht sogar umbringen. Du musst handeln. Du musst ein großes Mädchen sein, dich zusammenreißen und etwas tun. Niemand außer dir kann dir helfen.

Yvonne nickte, als wäre ihre Mom bei ihr. Es war wie damals, als sie in Justice beim Ladendiebstahl erwischt wurde. Ihre Freundinnen hatten sie dazu angestiftet, hatten sie herausgefordert, den Lipgloss mitzunehmen. Sie tat es und wurde erwischt. Die Geschäftsführerin brachte Yvonne in ihr Büro. Sie durfte ihre Mutter anrufen, bevor die Polizei kam. Und als Yvonnes Mutter das tränenreiche Geständnis ihrer Tochter am Telefon hörte, seufzte sie – natürlich – und sagte: Oh, du dummes, dummes Mädchen. Du hast dich selbst in diese Lage gebracht und musst dir jetzt selbst helfen. Ich kann es nicht. Sag ihnen, warum du es getan hast, wie du darauf gekommen bist. Sag ihnen die Wahrheit. Das tat Yvonne, und vielleicht war die Geschäftsführerin von ihrer Aufrichtigkeit gerührt, denn sie ließ sie gehen. Keine Polizei. Nur eine strenge Warnung, sich aus dem Laden fernzuhalten und nachzudenken, bevor sie handelte.

Und das Ganze wegen eines Lipgloss für fünf Dollar.

Yvonne wusste jedoch, dass ihre Mom recht hatte. Sie musste sich auf irgendeine Art aus dieser Lage befreien. Sie hatte die Schlüssel immer noch in der Hand, der Schlüssel, mit dem sie zugestoßen hatte, klemmte immer noch fest zwischen ihrem Zeige- und Mittelfinger. Jetzt klebte etwas Feuchtes und Schleimiges daran, aber sie weigerte sich, darüber nachzudenken.

Sie drückte den Schlüssel gegen die Reißverschlusslasche und zog mit aller Kraft. Der Reißverschluss senkte sich langsam. Sie bekam ihn bis fast zu ihrer Taille herunter, dann drehte sie vor Panik durch, wand und krümmte sich, bis sie sich befreien konnte und durch nassen, mit Blättern bedeckten Humus kroch, wobei sie einen Bovist-Pilz unter ihrem Knie zerquetschte.

Aber sie war frei.

Sie war frei.

Wie ein ängstliches Tier blickte sie sich um. Sie konnte niemanden sehen, keine unmittelbare Bedrohung. Okay, okay. Sie wartete. Lauschte. Sie spannte sich an, strengte all ihre Sinne an und suchte nach verdächtigen Anzeichen, dass sie beobachtet wurde. Zufrieden stand sie auf. Sie befand sich in einer Art von Schlucht, ein Hügel erhob sich vor ihr. Er war mit gelben Blättern bedeckt, über ihr standen ein paar zerzauste Bäume. Die Luft war feucht und kühl. Der Schlüssel war noch in ihrer Faust, als Waffe bereit. Hinter ihr verlief ein kleiner Bach, dahinter ragte ein Wald auf. Er wirkte dunkel und bedrohlich.

Den Hügel hinauf, Liebes. Sieh dir an, wo du bist. Das ist der erste Schritt.

Sie schluckte trocken, wollte aus dem Bach trinken, um ihre brennende Kehle zu befeuchten, doch sie fing an, den Hügel zu erklimmen. Er war rutschig. Sie kletterte auf allen vieren hinauf.

Sie würde es schaffen.

Sie würde es irgendwie schon schaffen.

Siehst du, Mom? Ich bin nicht völlig nutzlos, wie du gedacht hast.

Aber, Junge, das war eine gewagte Aussage. Ihre Mutter war nie mit ihren Lebensentscheidungen, ihren Freizeitaktivitäten, ihren Liebhabern und ihrer Weltsicht einverstanden gewesen. Zur Hölle, sie hatte sogar etwas gegen ihr Hauptfach, Englische Literatur, gehabt. Um Himmels willen, Yvonne, was willst du damit anfangen? Warum bist du nicht mehr wie deine Freundinnen? Ja, warum hatte sie als Hauptfach nicht Chemietechnik gewählt, wie Emma, oder Krankenpflege, wie Steph, oder Physiotherapie, wie Chloe? Weil sie nicht wie sie war, und ihre Freundinnen waren nicht wie Yvonne. Sie sagte ihrer Mom, dass sie eine bedeutende Schriftstellerin, Lektorin oder Lehrerin werden könnte. Das ist toll, Süße, aber um diese Dinge zu erreichen, müsstest du den Ehrgeiz haben, mehr zu tun, als high zu werden, zu lesen, fernzusehen und diesen Snapchat-Unsinn zu machen. Nein, ihre Mutter wollte und konnte so viele Dinge nicht verstehen. Sie war taff und praktisch, hatte aber so viele Träume wie ein Stein.

Was zur Hölle ist denn das?

Yvonne erreichte den Kamm des Hügels, schob sich so leise sie konnte durch das Buschwerk, bis sie zu einem offenen, grasbewachsenen Pfad kam, der von hohen Eichen gesäumt war. Sie war vorsichtig und bewegte sich leise. Dann sah sie, was hinter einem der Bäume stand.

Ein Käfig.

Es war ein verfluchter Käfig. Die Art von Käfig, in die man in alten Filmen Affen oder Bären sperrte. Er war ungefähr eineinhalb Meter hoch und auch nicht sehr viel breiter. Er sah alt aus, die Stäbe waren verrostet, als wäre er lange Zeit den Elementen ausgesetzt gewesen.

Sie blinzelte.

Etwas war darin.

Sieh nicht hin, warnte sie sich selbst. Das ist Teil von dem, was immer das hier ist. Teil dieses kranken Spiels, in dem du gefangen bist. Sieh nicht hinein.

Doch sie musste nachschauen, denn was war, wenn eins der Mädchen darin war, genauso gefangen gehalten wurde wie sie in dem Leichensack? Yvonne ignorierte die Alarmglocken, die leise in ihrem Kopf klangen und ging hinüber. Sie sah eine kleine Gestalt, zusammengerollt, das Gesicht von ihr abgewandt.

Ein Kind.

Nur ein Kind.

Sie war sicher, dass es ein kleiner Junge war.

Ein widerlicher, barbarischer Gestank stieg von ihm auf, als hätte er sich in Tierkadavern gerollt.

Er war schmutzig und stank, lag nackt und zitternd im Käfig. Sein Haar war lang und verfilzt, seine Haut dunkel vor eingedrungenem Schmutz, Spuren getrockneten Bluts, zahllosen Kratzern und Prellungen. In seinem Haar waren Zweige und Blätter.

Ein wildes Kind?

War es das, was er war?

»Geht es dir gut?«, frage Yvonne, weil sie das Gefühl hatte, etwas sagen, sich nach seiner Gesundheit und seinem Wohlbefinden erkundigen zu müssen, obwohl sein Zustand diese Frage absurd wirken ließ.

Der Junge zuckte beim Klang ihrer Stimme zusammen, als wäre er getreten worden. Er drehte sich um, sein Gesicht war zum größten Teil von seinem langen, strähnigen Haar bedeckt. Um seinen Mund herum glänzte es schmierig, so als hätte er auf Fleisch gekaut. Seine Augen waren riesig und dunkel und schimmerten merkwürdig, wie die eines Hundes.

Sein Anblick und wie er sie ansah, ließ Yvonne innerlich erschauern. Sie wollte weglaufen. Die Augen des Jungen blinzelten nicht. Er gab eine Art Wimmern von sich, das erneut eher nach einem Hund als nach einem menschlichen Wesen klang.

»Geht es dir gut?«, fragte sie wieder.

Es wirkte, als wollte er sie anlächeln, aber stattdessen wurde daraus ein wildes Grinsen, bei dem er lange, gelbe Zähne zeigte, zwischen denen schwarze Rückstände steckten. Seine Lippen zogen sich von den Zähnen zurück und er machte ein knurrendes Geräusch, das sie ein paar Schritte zurücktaumeln ließ.

Dann warf er sich gegen die Gitterstäbe und schnappte wie ein wildes Tier nach ihr, wobei seine Haut sich zu kräuseln schien.

Wäre er nicht im Käfig gewesen, da war sie sich sicher, hätte er sich auf sie gestürzt, ihr die Kehle aufgerissen und glücklich und gierig ihr Blut geleckt, so wie eine Katze Milch aus einer Schüssel trinkt.

Er streckte eine Hand aus, langte mit schwarzen, schartigen Nägeln nach ihr, knurrte und zischte.

Yvonne wich zurück, halb laufend, halb stolpernd. Erst jetzt bemerkte sie, dass es noch andere Käfige gab und in jedem war ein Kind, Jungen und Mädchen … aber alle von ihnen waren unzivilisiert und rau, wie dieser Junge, wilde Wesen, die knurrten und ihre Zähne entblößten, und sie mit gelben Augen anstarrten.

Sie rannte blindlings in den Wald, stolperte über Stümpfe und verrottende Baumstämme, kämpfte sich voran, während ihr Zweige ins Gesicht peitschten und ihre Wangen aufrissen. Dann fand sie einen Pfad. Sie folgte seinen Kurven und Windungen. Noch eine Lichtung zwischen den Bäumen.

Oh Himmel, oh Gott, nein.

Yvonne blieb stehen, denn da war eine, an einem riesigen Baum. Sie war nackt, voller Prellungen, und tiefe Schnitte zogen sich über ihren Bauch und die Brüste. Ihr Kopf war nach vorn gesunken, die Arme waren über ihrem Kopf ausgestreckt … und das lag daran, dass man Nägel durch ihre Handflächen in den Baum geschlagen hatte....

Erscheint lt. Verlag 23.9.2024
Übersetzer Sylvia Pranga
Verlagsort Ayios Georgios
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Abenteuer audible blackout Crime • Abenteuerroman • abenteuerroman deutsch • abenteuerromane kindle für erwachsene • Action Abenteuer • Action Bücher • action fantasy • action kostenlos • action militär • action thriller • action thriller deutsch • Bestseller • Bestsellerliste Spiegel • Buch • Bücher • bücher krimi • bücher krimi deutsch • bücher neuerscheinungen • Drama Klassiker Kaiju Monster Pulp • eBook • eBooks • englische Bücher • Fantasy Bücher • fantasy deutsch • Fantasy Romane • grusel für erwachsene • grusel kostenlos • Gruselromane • Historische Krimis • Historische Romane • historische Romane Bestseller • historische romane neuheiten • Horror Bücher • horror deutsch • horror deutsch kindle • horror kostenlos • horror thriller • Horrorthriller • isbn nummer eingeben • Kindle • kindle bücher • kindle ebook • kindle ebooks deutsch krimi • Krimi • Krimi Bestseller • Krimi Neuerscheinungen • Krimis und Thriller • luzifer verlag lucifer New York usa Amerika • Mystery Thriller • mystery thriller deutsch • mystery thriller kindle • Post mortem • Psychothriller Bestseller • psychothriller kindle • science fiction bücher • science fiction deutsch • science fiction kindle • science fiction kostenlos • Spannung Suspense Terror Roman • Thriller Bestseller • Thriller Buch • Thriller kindle • Thriller Neuerscheinungen
ISBN-10 3-95835-773-3 / 3958357733
ISBN-13 978-3-95835-773-0 / 9783958357730
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