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Trevellian spielt den Waffenhändler: Kriminalroman -  Pete Hackett

Trevellian spielt den Waffenhändler: Kriminalroman (eBook)

(Autor)

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2023 | 1. Auflage
250 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-7154-5 (ISBN)
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von Pete Hackett Dank einem V-Mann ist es gelungen eine illegale Waffenlieferung abzufangen. Leider sind die Drahtzieher nicht gefasst worden. Um sie ausfindig zu machen, gibt FBI-Agent Jesse Trevellian sich in der Unterwelt als Waffenhändler aus. Angeblich erwartet er eine größere Lieferung und sucht jemanden, der sie für ihn weiter vermarkten kann. Ein Millionengeschäft, das mehr als einen Gangster reizt.

Kapitel 1


»Die Waffen werden am 25. Dezember um 16 Uhr auf Pier 26 abgeholt«, sagte Robert Swanson. »Übernommen werden sie von Ortegas Männern, die sie nach Jacksonville befördern, wo sie auf ein Schiff verladen werden, um nach Afrika auf die Reise geschickt zu werden.«

Ich nahm mein Glas und hob es an den Mund, um einen Schluck von dem Mineralwasser zu trinken. »In Ordnung, Swanson«, sagte ich dann zu dem V-Mann. »Sicher ein wertvoller Tipp. Wir werden den Kerlen eine Überraschung bereiten, an der sie eine Weile ihre – hm, Freude haben werden. Wissen Sie, wer hier in New York das Waffengeschäft forciert?«

»Nein, ich habe keine Ahnung. Ich weiß nur, dass die Waffen aus Russland kommen und getarnt als landwirtschaftliche Maschinen und Maschinenersatzteile eingeführt wurden. Der Mann, der sie übernommen hat, heißt Matlock – Jacob Matlock.«

Milo notierte sich den Namen. »Wo wohnt Matlock?«, fragte mein Partner.

»Ich habe keine Ahnung«, versetzte Swanson. »Matlock ist jedoch auch nur ein Befehlsempfänger. Wer hinter ihm steht, weiß ich allerdings nicht.«

»Gibt es sonst noch irgendwelche Namen, die wir vielleicht wissen sollten?«, fragte ich.

»Einer der Kerle nennt sich Yoke. Seinen Familiennamen kenne ich nicht.«

»Na schön, Swanson«, sagte ich. »Sollten Sie noch irgendetwas in Erfahrung bringen, was für uns von Interesse sein könnte, dann lassen Sie's uns wissen.«

»Ich muss höllisch auf der Hut sein. Mit den Kerlen ist nicht zu spaßen. Es geht nicht um Peanuts, sondern um Millionen. Und wenn die Burschen merken, dass jemand versucht, ihnen ins Handwerk zu pfuschen, werden sie sicher verdammt sauer. Ich will meine Haut nicht unbedingt zu Markte tragen.«

»Müssen Sie auch nicht, Swanson. Ihre Sicherheit geht natürlich vor.«

Swanson trank sein Bier aus und erhob sich. »Sollte ich etwas in Erfahrung bringen, melde ich mich bei euch. Bis dahin …«

Der V-Mann wandte sich ab und strebte dem Ausgang zu.

Ich warf einen Blick auf meine Uhr. Es war 21.55 Uhr.

»Dann werden wir wohl am 25. einen empfindlichen Schlag gegen die Waffenschieberbande führen«, murmelte Milo. »Bin neugierig auf die Kerle, die uns ins Netz gehen.«

Ich bezahlte unsere Zeche. Dann verließen auch wir den Pub. Im Dienstwagen bemühte Milo den Computer. Jacob Matlock war nicht registriert. Milo klickte das Telefonbuch her. Es enthielt einen entsprechenden Eintrag. Matlock wohnte in 321, West 77th Street.

Mit diesem Wissen konnten wir im Moment nicht viel anfangen. Wir wollten die Bande erwischen. Und zwar auf frischer Tat. Die Gangster hatten sich den ersten Weihnachtsfeiertag ausgesucht, wahrscheinlich um auf dem Pier ungestört zu sein. Wir waren bereit, ihnen einen Strich durch die Rechnung zu machen.

Ich steuerte den Dienstwagen zum Pier 26. Es gab hier eine Reihe von Lagerhallen. Laut Swanson befanden sich die Waffen in Halle 4. Sie waren für die Rebellen in Sierra Leone bestimmt. Bezahlt wurden sie mit Diamanten.

Das Tor zu Halle 4 war mit einem schweren Vorhängeschloss gesichert. Dahinter lagerten Waffen im Wert von mehreren Millionen Dollar; Maschinengewehre, Sturmgewehre, Panzerfäuste, Maschinenpistolen …

Es war ein Geschäft mit dem Tod, das die Waffenschmuggler betrieben. Aber daran verschwendeten diese Verbrecher sicher keinen Gedanken. Es ging um riesige Profite – Menschenleben spielten keine Rolle. Es war erschreckend, aber leider auch bittere Realität.

Heute war der 21. Dezember. In vier Tagen würden wir eine Reihe der Kerle in unsere Gewalt bekommen. Und vielleicht gelang es uns, auch an die Hintermänner des illegalen Waffenhandels heranzukommen …


*


Drei Trucks fuhren auf den Pier. Über die Ladeflächen spannten sich graue Planen. Bei Halle 4 wurden die Fahrzeuge angehalten. Ein Ford kam wenige Minuten später auf den Pier, dem vier Männer entstiegen. Einer sperrte das Tor der Lagerhalle auf. In der Halle befanden sich etwa zwei Dutzend kleiner Container. Da stand auch ein Gabelstapler, auf den nun einer der Kerle kletterte.

Die Trucks wurden beladen. Als sie die Landungsbrücke verlassen wollten, fuhren Personenwagen auf den Pier und versperrten den Lastwagen den Weg. Männer sprangen heraus. »FBI!«, erklang es. »Ergeben Sie sich! Widerstand ist zwecklos!«

Die Männer, die mit dem Ford gekommen waren, ergaben sich. Die Fahrer der Trucks wurden aus den Führerhäusern gezerrt. Die Lastwagen wurden samt Ladung beschlagnahmt.

Milo und ich waren natürlich mit von der Partie. Unser Einsatz war ein voller Erfolg. Die Kerle aus dem Ford wurden ins Field Office gebracht. Bei den Fahrern der Trucks handelte es sich nur um kleine Fische, die von den Kollegen aus dem Police Departement übernommen wurden, die uns geholfen hatten, den Gangstern auf dem Pier in die Suppe zu spucken.

Einen der Kerle ließen wir sofort in den Vernehmungsraum bringen. Ich ordnete an, dass ihm die Handschellen abgenommen wurden, er musste sich an den Tisch in der Raummitte setzen, dann begann ich:

»Sagen Sie mir Ihren Namen.«

»Mortimer Jackson.«

»Ihr Alter und Ihre Adresse.«

»Ich bin dreiunddreißig Jahre alt und wohne in 275, East 101st Street.«

»Sie haben auf dem Pier Waffen übergeben.«

Der Bursche zog die Unterlippe zwischen die Zähne und kaute kurze Zeit darauf herum, dann antwortete er: »Ich war der Meinung, dass es sich um landwirtschaftliche Maschinen und Ersatzteile handelte.«

»Wer hat Sie zu dem Pier geschickt?«

Jackson schwieg.

»War es Matlock?«

»Woher kennen Sie den Namen?«, entfuhr es Jackson. Fast entsetzt musterte er mich.

»Wir kennen ihn eben. Hat Sie Matlock zum Pier geschickt, damit Sie die Waffen übergeben?«

Mit meinem Blick übte ich Druck auf Jackson aus. Er schaute weg. Seine Mundwinkel zuckten. Er kämpfte mit sich. Das war deutlich von seinen Zügen abzulesen. »Ich dachte wirklich, dass es sich um landwirtschaftliche …«

Milo schnitt dem Burschen das Wort ab, indem er hervorstieß: »Sie sollten uns nicht für dümmer halten, als wir vielleicht aussehen. Sie wussten genau, was sich in den Containern befand. Und nun packen Sie endlich aus. Hat Sie Matlock mit der Übergabe der Waffen beauftragt?«

Jackson stieß die Luft durch die Nase aus. Seine Schultern sanken nach unten. »Ja.«

»Na also, geht doch«, murmelte Milo und schaute mich an. »Kaufen wir uns den Knaben.«

Wir ließen Jackson abführen und rollten wenig später mit dem Dienstwagen auf die Federal Plaza. Auf dem Broadway fuhren wir nach Norden. Ich fand in der 77th Street einen Parkplatz und rangierte den Dienstwagen hinein, dann betraten wir das Gebäude Nummer 321. Matlock wohnte in der siebten Etage. Der Aufzug trug uns nach oben. Milo läutete. Ich warf einen Blick auf meine Uhr. Es ging auf 20 Uhr zu.

Durch die Linse des Spions sah ich Licht. Jetzt verdunkelte sie sich. Dann wurde die Tür einen Spaltbreit geöffnet und eine grollende Stimme fragte: »Wer sind Sie?«

»FBI, die Agents Trevellian und Tucker.« Ich zückte meinen Ausweis und hielt ihn dem Burschen hin. »Sind Sie Mister Matlock?«

»Ja. Ich …«

Ich warf mich gegen die Tür. Sie flog nach innen auf, Matlock taumelte zwei Schritte zurück. Ehe er sich versah, war ich bei ihm, packte seinen rechten Arm und drehte ihn herum. Matlock schrie auf. Handschellen klickten.

Wie von Schnüren gezogen erhob sich aus einem der Sessel eine Frau. Sie war sehr hübsch und hatte blonde Haare. Fassungslos starrte sie uns an.

Ich sagte an Matlock gewandt: »Wir verhaften Sie im Namen des Gesetzes wegen illegalen Waffenhandels. Sie haben das Recht, zu schweigen. Sollten Sie von diesem Recht keinen Gebrauch machen …«

Ich betete den Spruch herunter, der bei jeder Verhaftung vorgeschrieben war und mit dem ich Matlock über seine Rechte aufklärte. Dann führten wir ihn ab. Im Field Office führten wir sofort eine Vernehmung mit ihm durch. Matlock war sechsunddreißig Jahre alt. Er ging keiner geregelten Arbeit nach.

»Wer ist Drahtzieher des Waffenschmuggels?«, fragte ich.

»Es ist eine Mafia«, erklärte Matlock. »Ich werde von den Leuten bezahlt, habe aber noch keinen von ihnen zu Gesicht bekommen. Der Bursche, von dem ich meine telefonischen Anweisungen bekam, nannte sich Alpha drei.«

»Wie erhalten Sie Ihren Lohn?«, fragte ich.

»Er wird mir jeweils am Ersten eines Monats aufs Konto überwiesen. Der Betrag wird bar eingezahlt.«

»Von wem kommen die Waffen?«

»Es ist ein Ring, der seinen Sitz in Moskau hat. Ich kenne keine Namen. Die Waffen kamen per Schiff. Eine Überprüfung der Container durch den Zoll erfolgte nicht. Möglicherweise hat die Mafia einen Mann beim Zoll sitzen, der für eine reibungslose Übernahme der Ware sorgt.«

»Für wen waren die Waffen bestimmt?«

»Für die Rebellen in Sierra Leone. Die Trucks sollten die Container nach Jacksonville befördern, wo sie von einem Schiff übernommen und nach Afrika gebracht werden sollten.«

»Bei welcher Bank haben Sie ihr Konto?«

»Bei der Citi Bank in der 42nd Street.«

»Können Sie uns irgendwelche Namen nennen?«, fragte ich. »Die Namen von Leuten, die zu der Mafia gehören oder die in Moskau tätig...

Erscheint lt. Verlag 19.2.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
ISBN-10 3-7389-7154-8 / 3738971548
ISBN-13 978-3-7389-7154-5 / 9783738971545
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