Romana Extra Band 132 (eBook)
448 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-1745-4 (ISBN)
STERNSCHNUPPEN ÜBER DER CÔTE D'AZUR von ALICIA LEONARDI
Promi-Hochzeit in Frankreich! Als Reporterin Holly an die Côte d'Azur geschickt wird, erkennt sie ihre Chance. Doch dann kreuzt der skandalumwitterte Julien Chartier ihren Weg, und plötzlich knistert es heiß. Bald muss Holly sich entscheiden: ihre Karriere oder Julien?
HEIMLICHE SEHNSUCHT NACH DEM BOSS von KATE SUMMER
Aufgeregt fliegt die junge Architektin Lisa nach Kroatien. Auf einer traumhaften Insel soll sie ein ökologisches Bauprojekt betreuen. Zu spät erkennt sie: Ihr neuer Boss, der attraktive Immobilieninvestor Nikos Tsarakis, hat geheime Pläne! Mit dem Projekt - und mit ihr ... (Miniserie 'Die Tsarakis-Brüder' Teil 2)
DIE PRINZESSIN AUF DER VESPA von BECKY WICKS
Prinzessin Adrienne weiß, dass sie einen Mann aus dem Hochadel heiraten muss. Doch zuvor will sie ihre medizinische Forschung in Neapel vorantreiben. Wo sie sich in den italienischen Arzt Franco verliebt! Charismatisch und leidenschaftlich ist er - aber nicht standesgemäß ...
Alicia Leonardi mag Geschichten, die das Herz berühren. Ihre ersten Texte schrieb sie bereits mit sieben Jahren und brachte Familie und Lehrer mit ihrer überquellenden Fantasie zum Staunen. Können Sterne die Sonne besuchen? war eine ihrer Fragen als Kind. Weil sie partout nicht aufhören konnte zu fragen, musste ein Job her, bei dem das nicht stört. Nach einem Schauspielstudium und einigen Jahren als Leiterin einer Kindergartengruppe stieg sie daher in den Journalismus ein. Sie kennt die Glitzerwelt auf den roten Teppichen, führte mit zahlreichen Prominenten Interviews, besuchte für Reportagen Hunderte von Menschen, darunter leidenschaftliche Goldwäscher, Parfümeure und Modedesignerinnen und viele, die ihr Glück gefunden haben. Philosophie und Schach sind ihre großen Leidenschaften. Sie mag teure Pralinen, liebt Plateauschuhe, je höher, desto besser, und trägt ausschließlich Kleider, am liebsten in Lila, Orange und Rot. Und: Sie weint gerne bei Liebesromanen.
1. KAPITEL
Jetzt reicht es aber! Holly schlug auf das Lenkrad. Sie kam in ihrem bordeauxroten Mietwagen nur noch im Schneckentempo voran, und im Grunde war das schon lebensgefährlich, denn sie konnte überhaupt nicht sehen, wohin sie fuhr. Die Scheibenwischer waren ausgefallen, was kein großes Drama gewesen wäre, wenn es genieselt hätte, doch was da vom Himmel kam, war nicht mehr normal. Regelrechte Sturzbäche rauschten herab, ach was, das war total untertrieben, es war die Sintflut. Noch dazu war es gefühlt stockdunkel.
Mit einem kurzen Blick auf die Digitalanzeige am Armaturenbrett stellte sie fest, dass es auf einundzwanzig Uhr zuging. Vor ihrer Abreise aus London hatte sie im Hôtel Balzac angerufen und angekündigt, sie würde gegen acht Uhr abends ankommen. Und nun irrte sie gut fünf Kilometer vor ihrem Ziel durch ein heftiges Unwetter. Wieder schlug Holly genervt auf das Lenkrad. Dabei erwischte sie versehentlich die Hupe und erschrak.
Wieso machte Frankreich sich nicht die Mühe, sie mit strahlendem Sonnenschein zu empfangen? Es war immerhin Anfang Juli, ein warmer Sommertag – war das etwa zu viel verlangt? Wie gerne hätte sie die unfassbar schöne Landschaft genossen. Sie kannte die Gegend rund um Théoule-sur-Mer seit vielen Jahren. Es schien ihr jedes Mal, als würde sie eine geheimnisvolle Märchenwelt betreten. Man konnte sich kaum vorstellen, dass das weltbekannte, trubelige Cannes mit all seinen Reichen und Schönen nur wenige Kilometer entfernt lag.
Vom üblichen Zauber war gerade jedoch null Komma null übrig. Selbst das sonst im Abendlicht rot glühende Massif de l’Esterel, ein besonders magischer Gebirgszug, wirkte tiefschwarz übermalt. Auch das nahe Mittelmeer war wie von der Bildfläche verschwunden. An manchen Tagen verströmte es seinen zarten und zugleich betörenden Duft kilometerweit, je nachdem, wie der Wind stand. Holly konnte sich lebhaft daran erinnern. Einmal, darauf würde sie heute noch wetten, hatte es nach Marzipan gerochen.
Der Regen prasselte weiterhin unerbittlich auf das Wagendach, als wäre es fünf Minuten vorm Weltuntergang. Mamma mia! Immerhin musste man das auch erst mal schaffen, sich ausgerechnet den unattraktivsten Tag des ganzen Jahres auszusuchen, um mitten in der Pampa herumzukurven und sich dabei blind wie ein Maulwurf zu fühlen.
Holly, ich gratuliere dir.
Da Aufgeben nicht ihr Ding war, bemühte sie sich trotzdem, weiter voranzukommen. Sie beugte sich so nah an die Windschutzscheibe, dass das Lenkrad gegen ihre Brüste drückte. Konzentriere dich, Holly!
Um ihre Augen schärfer zu stellen, verengte sie sie zu schmalen Schlitzen. Dass sie sich dabei fest auf die Lippen biss, bemerkte sie erst, als es wehtat. Du schaffst das, Holly!
Es half jedoch nichts, wenn sie nicht im Graben landen wollte, musste sie rechts ranfahren und das Unwetter abwarten oder den Pannendienst anrufen oder was auch immer. Holly hielt Ausschau nach etwas, das wie eine Parkbucht aussah. Doch das Einzige, was sie erkennen konnte, waren die weißen Leitpfosten am Straßenrand. Sie orientierte sich daran und schlug langsam nach rechts ein, abseitig zur Straße, wobei sie die Geschwindigkeit weiter drosselte und schließlich bremste. Dann stellte sie den Motor ab und die Warnblinkanlage an. Sie hatte keine Ahnung, wo sie hier stand, aber auf jeden Fall stand sie erst mal.
Seufzend strich sie sich eine Haarsträhne hinters Ohr, die sich aus ihrem locker geflochtenen Zopf gelöst hatte.
„Toll“, murmelte sie ironisch, „ganz, ganz toll.“
Warum lief nur alles schief? Bereits heute Morgen war ihr eine Parfumflasche aus der Hand gefallen und auf dem Kachelboden ihres Badezimmers gelandet. In Hunderte Teile zersplittert. Und am Flughafen war der altersschwache Henkel ihrer Lieblingshandtasche abgerissen. Nicht zu vergessen, der völlig durchgeschwitzte Passagier, der neben ihr gesessen und ungefragt einen Vortrag über das Geheimnis der richtigen Wurftechnik beim Darts genuschelt hatte. Kurz: Das war echt nicht ihr Tag!
Was nun?
Holly starrte ins Dunkel. Sie sah keine Lichter, keine Häuser. Lebte in dieser verlassenen Gegend überhaupt jemand, den sie um Hilfe bitten konnte? Seit mehreren Kilometern war ihr außerdem nicht ein einziges Auto entgegengekommen. Ein bisschen unheimlich war das schon. Das war jedoch nicht gerade der beste Zeitpunkt für Gruselfantasien. Schnell lenkte sie ihre Gedanken woandershin. Tu was!
Sie war in der Lage, Reifen und Öl selbst zu wechseln, aber das war es auch. Bei kaputten Scheibenwischern war sie eindeutig die falsche Ansprechpartnerin. Das musste definitiv ein Fachmann in Ordnung bringen. Im Grunde stand ihr ein anderer Mietwagen zu. Einer, der funktionierte.
Holly entschloss sich, die Sache sofort zu klären. Die Nummer von der Autovermietung ist wo noch mal? Richtig, im Handschuhfach. Sie kramte nach dem Zettel und beugte sich über ihre Handtasche auf dem Beifahrersitz, um ihr Smartphone herauszufischen. Mit einem Druck auf einen kleinen Knopf über dem Rückspiegel schaltete sie das Licht im Innenraum des Fahrzeugs an. Sie wollte gerade die Ziffernfolge eintippen, die auf dem Zettel notiert war, als das Handy seinen Geist aufgab. Der Akku war leer.
„Schlechter Scherz“, entfuhr es ihr. Wütend warf sie ihr Smartphone zurück in die Handtasche. Es half natürlich nichts, durchzudrehen. Jetzt bloß die Nerven bewahren.
Wenn sie wenigstens Mitchell Cooper informieren könnte. Ihr Kollege, der beauftragt war, bei der morgigen Hochzeit die Fotos zu machen, wartete vermutlich schon im Hotel auf sie. Doch offenbar konnte sie gerade nichts anderes tun, als abzuwarten, bis dieser Jahrhundertregen vorbei war. Die Frage war nur, wann genau damit zu rechnen war. Wenn es nach ihr ginge, dann möglichst innerhalb der nächsten fünf Minuten. Geduld war nicht unbedingt ihre Stärke.
Sie zog das Haargummi aus ihrem Zopf und streifte es über ihr Handgelenk. Wie gerne hätte sie jetzt ein Glas Champagner. Oder ein schönes Schaumbad. Oder am liebsten beides zusammen. Mit geschlossenen Augen lehnte sie sich noch tiefer in den Sitz hinein und atmete tief durch.
Hätte ich doch diesen Auftrag gar nicht erst angenommen!
Nein, so durfte sie nicht denken. Schließlich war das ihre große Chance, endlich zur stellvertretenden Chefredakteurin aufzusteigen. Darauf hoffte sie schon seit mehreren Monaten. Und nicht nur sie.
Juliette, ihre erbitterte Lieblingskonkurrentin, wollte ihr den Posten streitig machen. Die war natürlich sofort grün vor Neid angelaufen, als ihre gemeinsame Chefin verkündet hatte: „Holly, Darling, großer Auftrag für dich! Scarlett York heiratet ihren französischen Milliardär. Das wird die Hochzeit des Jahres! Gefeiert wird mit der Promi-A-Liga in einer umwerfenden Villa an der Côte d’Azur, ach, was sag ich, Villa, es ist beinah ein Schloss. Und du wirst exklusiv für Daily Glamour darüber berichten.“
Während sie innerlich vor Freude fast geplatzt wäre, spürte sie, dass Juliette ihr am liebsten an die Gurgel gegangen wäre. Es kann eben nur eine geben, hätte Holly in diesem Moment gerne gesagt, doch Häme war nicht ihr Stil.
Dass sie exklusiv berichten durfte, war nicht verwunderlich. Scarlett York und ihre Chefin waren seit zig Jahren beste Freundinnen. Holly konnte weiß Gott nicht verstehen, was an Scarlett York so umwerfend sein sollte, auch wenn viele für sie schwärmten.
Aus ihrer Sicht war Scarlett eine eher unterkühlte Frau und eine der nervigsten Promis der Londoner Society. Sie hatte mehr mit Skandalen und mit ihren jungen Lovern Furore gemacht als mit herausragenden Filmrollen. Trotzdem schienen ihre Fans sie für die Catherine Deneuve Großbritanniens zu halten. Aber es war schließlich nicht ihre Aufgabe, Scarlett York zu mögen, sondern über sie zu berichten.
Scarletts Anhänger würden dahinschmelzen bei einer hochromantischen Reportage über die Eheschließung. Dass die schillernde Schauspielerin seit Monaten den Bau-Tycoon Victor Chartier datete, hatte die gesamte Klatschpresse überrascht. Schließlich war er gut fünfzehn Jahre älter als sie und passte daher nicht in Scarletts übliches Beuteschema. Vielleicht war sie ja endlich beim richtigen Mann angekommen. Bereits vor wenigen Tagen hatten die Gazetten prophetisch getitelt: „Läuten bald die Hochzeitsglocken?“
Das Trommeln des Regens wirkte einschläfernd. Hollys Glieder wurden immer schwerer, sie merkte, dass sie müde war. Nach und nach glitt sie in eine Art Dämmerzustand. Gerade als sie das Gefühl hatte, Schlaf würde sich wie eine wärmende Decke auf sie legen, fuhr sie hoch. Die Geräusche eines Automotors! Sie riss die Augen auf. Von hinten strahlte Scheinwerferlicht sie an. Ein langes Hupen ertönte, dem ein weiteres und schließlich ein drittes folgte. Holly sah in den Rückspiegel, dann drehte sie ruckartig den Kopf herum. Wie konnte man nur so nervtötend sein. Hatte sie irgendwas falsch gemacht?
Noch während sie grübelte, was hier zum Teufel eigentlich los war, sah sie, wie jemand aus dem Auto ausstieg. Eine dunkle, große Gestalt bewegte sich auf sie zu. Blöd, dass ihr ausgerechnet jetzt Szenen aus Horrorfilmen einfielen, in denen Zombies über Frauen herfielen, die sich in verlassenen Gegenden verlaufen hatten. Gerade als sie alle Autotüren automatisch verriegeln wollte, klopfte der Unbekannte an die Fensterscheibe.
Holly erkannte nur eine dunkle Jacke und eine Kapuze. Sie musste sich eingestehen, dass sie sich unbehaglich...
Erscheint lt. Verlag | 11.4.2023 |
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Reihe/Serie | Romana Extra | Romana Extra |
Übersetzer | Melanie Fricke, Gisela Blum |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
Schlagworte | bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romana • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Fernweh • Frauenroman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Reiselust • Romana Extra • Romantische Bücher • Urlaubsbücher • Urlaubslektüre |
ISBN-10 | 3-7515-1745-6 / 3751517456 |
ISBN-13 | 978-3-7515-1745-4 / 9783751517454 |
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