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Weiter als die Sehnsucht (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
288 Seiten
MORE by Aufbau Digital (Verlag)
978-3-96797-355-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Weiter als die Sehnsucht - Kerstin Sonntag
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Gibt es die einzig wahre, große Liebe nur einmal im Leben? Als sich Alexandra Logan in Ben Hunter verliebt, sexy Surfer mit unverschämt blauen Augen und Mitinhaber eines süßen Cafés in Adelaide, ist sie davon überzeugt, dass Ben ihr Seelenverwandter ist, ihr zweites Ich. Die Verbindung zwischen ihnen ist magisch und leidenschaftlich. Dennoch zerbricht die Beziehung, weil Allie einen lang gehegten Traum verwirklicht.

Allie kann Ben jedoch nicht vergessen. Auch nicht, als sie Jack begegnet, dem attraktiven Schriftsteller, der eine Schwäche für sie hegt, und der Frauen nach einer bitteren Erfahrung eigentlich abgeschworen hat. Zwischen ihnen prickelt es, aber es ist Ben, nach dem sich Allies Herz sehnt.

Als er überraschend wieder in ihr Leben tritt, muss Allie sich entscheiden ...

Eine mitreißende, berührende und prickelnde Suche nach der wahren Liebe, eingebettet in die atemberaubende Kulisse Australiens.


Das Buch ist vormals unter dem TItel 'Verführeische Sehnsucht' von Kate Sunday erschienen.



Kerstin Sonntags Herz gehörte schon immer dem Schreiben. Nach ihrem Studium der Germanistik und Anglistik probierte sie sich in verschiedenen Berufen aus. Doch die Leidenschaft fürs Geschichtenerzählen hat sie nie losgelassen und so widmet sie sich seit 2012 ganz der Schriftstellerei. Bis sie sich irgendwann den Traum vom rosenumrankten Cottage am Meer erfüllt, lebt die Autorin mit ihrem Mann und zwei fast erwachsenen Kindern in einem kleinen Ort an der Bergstraße. Hier entstehen die Ideen für ihre gefühlvollen Geschichten, die vom Leben und der Liebe erzählen.

Mehr zur Autorin unter: https://kerstinsonntag.de/

Kapitel 1


»Noch ein einziger Bissen und ich laufe Gefahr, ins Gehege zu den fetten Wombats im Adelaide Zoo gesteckt zu werden.« Tessa streckte Allie die wenig appetitlichen Reste eines in Pastetenteig eingerollten Grillwürstchens entgegen.

»Danke, lass mal gut sein.« Lachend ließ sich Allie unter den goldgelben Blüten einer Akazie auf dem gepflegten Campusrasen nieder. »Ich verstehe sowieso nicht, wie du bei der Hitze überhaupt etwas hinunterbringst.«

Tessa stieß ein vernehmliches Bäuerchen aus und warf das Würstchen in den nahe gelegenen Mülleimer. »Ups, sorry. Du kennst mich doch. Ich verspüre das dringende Bedürfnis, mich durch alle Spezialitäten der Mensa zu futtern. Schließlich muss ich meine Figur ja irgendwie halten.« In ihren schokoladenbraunen Augen blitzte der Schalk, als sie über ihre üppigen Rundungen strich.

Allie liebte es, wie sich Tessa gern selbst auf die Schippe nahm. Das machte ihren ganz eigenen Charme aus. »Teresa Garcia, du bist einfach unmöglich«, sagte sie warm.

»Weshalb du verrückt nach mir bist, liebste Alexandra Logan.« Tessa plumpste neben ihr ins Gras.

»Stimmt.« Dem hatte Allie nichts entgegenzusetzen. Tessa war die beste Freundin, die sich ein Mädchen wünschen konnte. Fast dreieinhalb Jahre gingen sie schon miteinander durch dick und dünn. Aber auch wenn sich ihre gemeinsame Zeit an der Uni dem Ende zuneigte, weigerte sich Allie, dem leisen Gefühl des Bedauerns Beachtung zu schenken. Schließlich erwartete sie nach dem Studium eine aufregende, neue Welt voller wunderbarer Möglichkeiten. Sie würde sie nutzen, wollte ihre Flügel ausbreiten, andere Menschen und Städte kennenlernen. Ihren Horizont erweitern und in ihrem Traumberuf arbeiten. Seit ihrem Highschoolabschluss fieberte sie darauf hin, Kinderbücher zu illustrieren. In Gedanken sah sie sich bereits in einem hellen, freundlichen Verlagsbüro am PC sitzen – mit Lesebrille, hochgestecktem Haar und einem Stift hinter dem Ohr, während ihr die Kollegen bewundernd über die Schulter blickten. Tessa hatte über diese Vorstellung herzhaft gelacht, aber Allie gefiel sie.

Sie schloss die Augen und atmete tief ein. Der Frühling dieses Jahr verwöhnte sie mit außergewöhnlich heißen Tagen. In der Luft hing der süße Duft von jungen Blüten, und die Sonne schien von einem ungetrübten Septemberhimmel. Das Leben war schön. Manchmal. Es konnte dich in tiefe Dunkelheit und Verzweiflung stürzen, aber auch in ungeahnte Höhen katapultieren.

Unvermittelt schob sich ein bestimmter junger Mann in Allies Gedanken. Augen, leuchtend blau wie das Wasser des Blue Lake von Mount Gambier. Breite Schultern und ein sexy Hinterteil, dem so manche Studentin gern hinterherblickte. Blondes Haar, immer ein wenig verstrubbelt, als wäre er gerade eben erst aufgestanden. Schon oft hatte sie sich gefragt, wer der süße Typ war, der jeden Tag gegen zehn Uhr mit einem Stapel Kisten durch die Mensa lief. Immer, wenn sie ihn sah, wünschte sie sich, er würde sich nach ihr umdrehen. Leider war ihr dieser Wunsch bisher verwehrt geblieben, auch wenn er die eine oder andere Studentin, die seinen Weg kreuzte, mit einem süßen Lächeln bedachte. Vielleicht sollte sie sich einfach mal in seine Schusslinie begeben, sodass er nicht anders konnte, als sie zu registrieren? Schon bei dem Gedanken daran begann ihr Herz, schneller zu schlagen. Zu dumm, dass sie nicht der Hoppla-hier-bin-ich-Typ war. Das Flirten überließ sie grundsätzlich lieber den Männern. Andererseits, es würde ohnehin zu nichts führen. Ihre letzte Beziehung war vor einem Dreivierteljahr zerbrochen. Es war ein furchtbares Kuddelmuddel gewesen, ein Drama, geprägt von Misstrauen und Eifersucht. Sie hatte lang daran zu knabbern gehabt. Sie war an keiner neuen Liebe interessiert. Schon gar nicht so kurz vor Abschluss ihres Studiums.

»Allie?

»Hm?«

»Was hältst du davon, noch ein bisschen unten am Fluss abzuhängen? Vor dem Festival Centre soll eine coole neue Band spielen, hast du Lust?«

»Hm.« Allies Gedankenkarussell drehte sich ungerührt weiter. Gut aussehende Typen liefen an der Uni mehr als genug herum. Tessa sagte immer, welcher Topf hier nicht den passenden Deckel für sich entdeckte, musste entweder blind oder scheintot sein. Tessas Deckel hörte auf den Namen Ryan. Ein Gelegenheitsstudent der Biologie, mit dem sie seit dem vierten Semester mehr oder weniger unregelmäßig abhing. Allie war sich nicht sicher, ob Ryan, der mit Hingabe sein dunkles Rebellenimage pflegte, es mit Tessa ernst meinte. Sie konnte ihren Finger nicht darauf legen, aber irgendetwas hatte der Kerl an sich, das ihr suspekt schien. Sie traute ihm nicht. Sie wusste, dass sich Tessa nach einer Familie und Kindern sehnte. Allie bezweifelte, dass Ryan der Richtige war. Weil Tessa aber jede behutsame Warnung in den Wind schlug, hatte Allie es aufgegeben, etwas gegen Ryan zu sagen. Und eigentlich schien es zwischen den beiden mittlerweile ganz gut zu laufen. Vielleicht hatte sie sich auch geirrt und einfach zu viel hineininterpretiert. Zurück zu ihrem heißen blonden Unbekannten.

Tessa stupste sie an. »Träumst du schon wieder? Lass mich raten. Es ist der Mensatyp, hab ich recht?«

Blinzelnd drehte Allie den Kopf. »Du hast ihn doch gesehen. Wie kann ich nicht von ihm träumen?« Sie grinste breit. »Träumen ist ja schließlich erlaubt.«

»Okay, er ist nicht übel.« Tessa rollte mit den Augen.

»Ja, du hast recht, er ist sexy. Aber …«

»… kein Vergleich zu Ryan«, vervollständigte Allie ihren Satz.

»Du sagst es. Also«, Tessa klemmte sich ihre Bücher unter den Arm, »wollen wir aufbrechen, oder musst du heute noch irgendwelche knackigen Hinterteile abzeichnen?«

Allie prustete los. »Typisch Tess. Wie oft soll ich dir eigentlich noch sagen, dass das Grafikdesignstudium nichts mit Aktmalerei zu tun hat?«

»Schade eigentlich. Sonst hätte ich mir diesen Studiengang auch ausgesucht. Verwaltungswesen ist so trocken, dass selbst die Milben in den dunklen Ecken der Vorlesungssäle unter Staublungen leiden.«

»Tja, du hattest die Wahl.«

»Nicht wirklich, das weißt du.« Teresa hatte ihrem Vater, einem Anwalt mit Leib und Seele, am Sterbebett versprochen, in seine Fußstapfen zu treten. Sie wollte Emilio Garcia stolz machen. Ihn und ihre Familie. Sie sprang auf. »Na komm schon, schwing deinen hübschen Hintern hoch. Wir bringen die Bücher ins Wohnheim, werfen einen Happen bei Hungry Jack’s ein und sehen danach, was unten am Fluss los ist. Komm schon, sag Ja.« Sie bedachte Allie mit einem herzzerreißenden Hundeblick. Normalerweise verbrachte Tessa die Freitagabende mit Ryan, deshalb hatte Allie vorgehabt, es sich nach dem obligatorischen Telefongespräch mit ihren Eltern in ihrem Zimmer mit einer Pizza von Luigi’s und ihrem neuesten Schmöker gemütlich zu machen.

»Haben du und Ryan nichts vor?«, fragte sie beiläufig und warf sich ihren Rucksack über die Schulter. In dem Moment, da sie einen Schatten über das Gesicht ihrer Freundin gleiten sah, bereute sie auch schon ihre Frage.

Tessa zuckte betont gleichgültig mit den Achseln.

»Offensichtlich nicht. Er murmelte irgendwas von einem wichtigen Termin, den er nicht verschieben könne.

Freitagabend, klar. Ach, was soll’s.« Sie zog eine Grimasse.

»Kommst du nun?«

»Na klar.« Allie beschlich das dumpfe Gefühl, dass mit Ryan etwas im Busch war. Sie hoffte, dass ihre Intuition sie täuschte. Zuversichtlich strahlte sie ihre Freundin an und hakte sie unter. Der Kies knirschte unter ihren Sneakern, als sie Arm in Arm das Campusgelände verließen.

Sie brauchten keine fünf Minuten von Hungry Jack’s bis zum Festival Centre am River Torrens. Im Stadtzentrum war alles innerhalb weniger Gehminuten erreichbar. Im Osten flankiert von sanften Hügeln, im Westen von herrlichen Stränden, vermittelte die größte Stadt Südaustraliens mit ihren weitläufigen Parkanlagen, den historischen Gebäuden, breiten Straßen, Cafés und Restaurants einen fast gemütlichen Eindruck. Violette, blaue, pinkfarbene und gelbe Tupfen übersäten die Rasenfläche vor dem Festival Centre. Vor einer provisorisch errichteten Holzbühne an der Stirnseite des Gebäudes herrschte dichtes Gedränge. Allie reckte den Hals, um einen Blick auf die finster aussehenden Gestalten im Lederlook zu werfen, die ihren Gitarren rockige, keltisch angehauchte Klänge entlockten. Sie ertappte sich dabei, wie sie im Takt der Musik mit dem Kopf nickte. Diese Musikrichtung hatte ihr schon immer besonders gut gefallen. Ihr Herz pochte schneller, als sie den Blick über die unzähligen Köpfe schweifen ließ. Vielleicht war er hier? Ach, vergiss es, Logan. In einem guten halben Jahr war Adelaide Geschichte. Und dieser Unbekannte, der ihr nicht aus dem Kopf gehen wollte, ebenso.

Tessa legte ihr eine Hand auf die Schulter. »Hey Allie, coole Musik, oder? Ich würde …« Ihre Worte wurden von den rhythmischen Klängen der Band verschluckt.

»Ich kann dich nicht verstehen!« Allie deutete ihrer Freundin an, zur Promenade hinunterzugehen, wo sich weniger Menschen tummelten und der Lärm nur halb so stark war. Mit Mühe gelang es ihnen, sich an den singenden und tanzenden Menschen vorbeizuschlängeln. Sie durchquerten einen Zipfel des Elder Parks, ließen die bunten Tretboote hinter sich und erreichten eine wenig bevölkerte Rasenfläche am Flussufer. Allie machte es sich Tess gegenüber im Schneidersitz auf dem satten Grün bequem.

»War eine klasse Idee von dir«, rief sie.

Tessa nickte. Sie...

Erscheint lt. Verlag 28.2.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Briar Creek • Brooklyn • David Nicholls • Erbe • Happy End • Hochzeit • Liebe findet uns • Liebesgeschichte • Liebesroman • Liebeszauber • Maple Creek • Mountain Lake Inn • Neuanfang • Olivia Miles • Robyn Carr • Rocky Mountain Saga • Sarah Morgan • Susan Mallery • USA • verliebt • Virginia Fox • Virgin River • Zimmermann
ISBN-10 3-96797-355-7 / 3967973557
ISBN-13 978-3-96797-355-6 / 9783967973556
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