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Romana Extra Band 130 (eBook)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
448 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-1743-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Romana Extra Band 130 - Lucy Foxglove, Michelle Douglas, Annie O'Neil
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WER BIST DU, GELIEBTER FREMDER? von LUCY FOXGLOVE
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Das Erfinden von Geschichten war schon immer eine Leidenschaft von Michelle Douglas. Obwohl sie in ihrer Heimat Australien bereits mit acht Jahren das erste Mal die Enttäuschung eines abgelehnten Manuskripts verkraften musste, hörte sie nie auf, daran zu arbeiten, Schriftstellerin zu werden. Ihr Literaturstudium war der erste Schritt dahin, der zweite, ihr Entschluss, ein eigenes Abenteuer zu wagen und gemeinsam mit ihrem zukünftigen Ehemann nach England zu gehen. Damit ein weiterer Kleinmädchentraum wahr werden konnte, ernährten sich die Verlobten zwei Wochen nur von Dosensuppen, um sich für ihre Hochzeitsnacht eine Suite in einem Luxushotel leisten zu können. Seine Flitterwochen verbrachte das junge Paar in der Stadt der Liebe: Paris! Dieses Erlebnis weckte in Michelle den Wunsch, auch andere ein solches Glück erleben zu lassen. So war ihr eigenes romantisches Abenteuer für sie der Auslöser, romantische Geschichten auf Papier zu bannen und ihre Leser für eine kurze Zeit in eine rosarote Welt zu entführen. Heute ist sie am glücklichsten, wenn sie sich in ihre Fantasie vertiefen und mit einem Stift in der Hand ihre modernen Heldinnen und humorvollen Helden zum Leben erwecken und ihnen Happy Ends schenken kann.

1. KAPITEL


Fürstentum Selvamar, Mittelmeer

„Das kann nicht dein Ernst sein.“ Amador merkte, dass seine Stimme eine Spur zu aggressiv klang, und er wusste auch genau, was das nach sich ziehen würde. Innerlich stöhnte er über seinen Leichtsinn und seinen Mangel an Disziplin. Er ballte die Hände zu Fäusten, allerdings hinter dem Rücken. Es war keine gute Idee, seinen Vater, den regierenden Fürsten, noch mehr zu verärgern nach dieser unglücklich verlaufenen Woche.

„Es ist mein voller Ernst. Du bist der Thronfolger, für dich kommt nur eine standesgemäße Vermählung infrage. Serafina ist die geeignete Partie. Und tu nicht so, als wäre das eine Neuigkeit.“ Fürst Carlos III. knurrte die letzten Worte, und das war Beweis genug, dass Amador in der Tat zu weit gegangen war.

Ohne Verstand und Geschick. Er hätte am Vorabend nicht so lange auf dieser Party bleiben sollen. Auf einige der zahlreichen Cocktails zu verzichten, hätte ihm nun den Morgen gerettet. Sein Kopf dröhnte, und er wollte nichts anderes als seine Ruhe. Es war viel zu früh für dieses Gespräch. Ein letzter Funke Leichtsinn glomm in ihm auf. Doch Amador war zu müde und zu verkatert, um ihn auszulöschen.

„Ich bin viel zu jung, um zu heiraten.“ Schon war es raus. Dabei änderte es nichts. Natürlich war er längst im heiratsfähigen Alter, das sah selbst er ein, aber er war noch nicht so weit! Und er würde vermutlich nie so weit sein. Eine Ehe wäre nur dazu da, ihn einzuengen. Ihn vor „ungeeigneten“ Partys zu bewahren und ans Haus zu ketten. Selbst wenn es sich dabei um einen luxuriösen Palast handelte, konnte er sich nichts Schlimmeres vorstellen. Amador liebte seine Freiheit. Noch war er schließlich nicht Fürst, noch musste er sich nicht mit Staatsangelegenheiten herumärgern wie sein Vater. Er verfluchte innerlich wieder einmal das Schicksal, dass nicht sein Bruder der Erstgeborene war. Felipe hatte vermutlich sogar Lust, sich um diese Dinge zu kümmern.

Es war typisch, dass sein Vater sich Zeit ließ mit der Antwort. Fürst Carlos schaffte es immer, seine Wut unter Kontrolle zu halten. Er musste nicht schreien, er hatte ohnehin das Sagen. In diesem Land und in dieser Familie. Amador knirschte mit den Zähnen und unterdrückte den nächsten Spruch. Über dieses Thema hatten sie in den letzten fünf Jahren viel zu oft gestritten. Sie drehten sich im Kreis, und sein Vater weigerte sich zu verstehen, wie sein Sohn wirklich war, dass er nicht geeignet war, in die Fußstapfen des Regenten zu treten.

Und erst recht nicht für eine Ehe mit Serafina, die er kaum kannte. Mochten sie einander auch hundertmal versprochen sein. Womöglich waren sie das sogar seit ihrer Geburt – jedenfalls viel zu lange schon. Aber weder Serafina noch er hatten ein großes Interesse daran, sich näher kennenzulernen und den unvermeidlichen Tag der Hochzeit auf diese Weise heraufzubeschwören.

Wenn es nach Amador ging, hätte er mindestens noch zehn Jahre warten können. Er versuchte sich Serafinas Gesicht ins Gedächtnis zu rufen. Sie war hübsch, keine Frage. Doch warum sollte er sein restliches Leben mit dieser einen Frau verbringen, die ihm darüber hinaus völlig fremd war?

Mit der Zeit lernt man, sich zu lieben, sagte seine Mutter immer. Vielleicht stimmte das. Viel wahrscheinlicher war allerdings, dass er unter diesem erzwungenen Leben leiden würde, das ihm vorherbestimmt war.

„Es ist mein letztes Wort. Du wirst ihr morgen Abend auf dem Ball einen offiziellen Heiratsantrag machen. Seit Wochen ist alles vorbereitet. Deiner Mutter würde es das Herz brechen, wenn all ihre Mühen umsonst gewesen wären.“

Dieses Mal verkniff sich Amador den Kommentar und beschränkte seine Reaktion darauf, grimmig zu gucken. Er würde keine Widerworte geben, stattdessen nickte er, verbeugte sich leicht. Dann ging er mit langen Schritten durch den Saal und verfluchte innerlich, dass sich die Flügeltüren mit den Schnitzereien wie von Geisterhand öffneten und die beiden Bediensteten sie auch hinter ihm leise wieder schlossen. Einmal mit den Türen knallen … Amador schüttelte den Kopf über diesen Gedanken. Er benahm sich wie ein verzogenes Kind. Die Sohlen seiner Reitstiefel trafen bei jedem Schritt laut und hart auf den Marmorboden, und das Klacken hallte von den Wänden wider. Durch die hohen Fenster schien die Sonne herein, draußen wogten Palmenwedel vor einem blauen Himmel. Keine schlechte Idee, sich im Meer etwas abzukühlen.

Er sprintete die Treppen hinauf in Richtung seiner Privatgemächer, nahm dabei zwei Stufen auf einmal und war froh, dass er zur Abwechslung allein war. Sein Bodyguard Eneas hatte Urlaub. Natürlich gab es noch weitere, aber denen würde er mit Sicherheit nicht sagen, wohin er gehen wollte. In der oberen Etage traf er das neue Zimmermädchen, das einen schnellen Knicks machte und mit gesenktem Blick weitereilte. Noch vor zehn Jahren waren alle Bediensteten älter gewesen als er, jetzt wurden auch junge eingestellt, die ihm vermutlich das Gefühl geben sollten, dass er erwachsen war. Natürlich war er erwachsen. Aber warum musste man dann auf den ganzen Spaß verzichten? Wieso musste der Thronfolger heiraten, und dann noch eine Frau, die er nicht kannte?

Um regierender Fürst zu sein, brauchte man doch keine Ehefrau. Natürlich hätte er keine Zeit mehr für die Partys, aber … wobei, warum eigentlich nicht? Zur Not würde er ein neues Gesetz erlassen. Er wäre ein moderner Fürst, Traditionen waren schön und gut, aber man musste auch mit der Zeit gehen, und man sollte sich nicht verbiegen. Beides hatte ihm seine Mutter von jeher eingetrichtert, und zumindest den Teil mit dem Verbiegen hatte er immer ernst genommen. Selbst wenn sie damit ganz sicher nicht seine ständigen Partybesuche gemeint hatte, die man ihm verbieten wollte, die ihm aber nun einmal wichtig waren. Ebenso wie seine Freiheit.

Ihm blieb nicht viel Zeit, schon seit Längerem vermutete Amador, dass die Bediensteten den Befehl erhalten hatten, ihn im Auge zu behalten. Solange er sich in seinen Privaträumen oder einem der unteren Salons aufhielt, war alles in bester Ordnung. Aber niemand würde es gutheißen, wenn er ohne Schutz ans Meer ging. Zu der verborgenen Bucht, die er vor Jahren zufällig entdeckt hatte.

Mit schnellen Handgriffen suchte er sich alles Nötige zusammen. Lag es nicht ebenso im Interesse aller, dass der zukünftige Fürst gesund blieb? Sport und Entspannung waren mindestens so wichtig wie die Staatsgeschäfte. Ein kranker Fürst konnte seinem Land wohl kaum von Nutzen sein.

Amador schulterte seine Tasche, ging zur Tür und hielt inne. Wenn er mit Gepäck das Schloss verließ, würde er auffallen. Keine gute Idee. Selbst wenn ihn niemand aufhielt, wovon er ausging, würde es jemand seinem Vater zutragen, und dann könnte er sich das nächste Donnerwetter anhören. Also beschloss er, die Badehose direkt unterzuziehen. Auf ein Handtuch verzichtete er – er würde so lange in der Sonne bleiben, bis er wieder trocken war. Ein Gefühl von Abenteuer erfasste ihn. Unglaublich, normale Leute taten so etwas andauernd, nur er musste bei allem auf Vernunft, Anstand und seine adeligen Wurzeln Rücksicht nehmen.

Leise verließ er seine Gemächer und ging in die entgegengesetzte Richtung, die ihn zu den Treppen der Bediensteten führte. Vermutlich war auf dieser Treppe öfter jemand unterwegs, aber er würde weder seinem Vater begegnen noch seiner Mutter oder Felipe. Der war mit den Jahren so furchtbar pflichtbewusst geworden, dass Amador manchmal den lebenslustigen Bruder vermisste, der er früher einmal gewesen war. Felipe hatte sich nicht zuletzt durch seine Ehe und das Vatersein so verändert. Er war zwei Jahre jünger als Amador, aber schlug vermutlich genau den Weg ein, der ihrem Vater gefiel.

Felipes Frau Amalia war eine Schönheit und in den besten Verhältnissen aufgewachsen, auch wenn sie keine Prinzessin war. Sie war anmutig und kümmerte sich liebevoll um ihren kleinen Sohn Romualdo, obwohl es natürlich einige Kindermädchen am Hof gab. Das hatten Amalia und Amador wohl gemeinsam – sie nahmen gerne wichtige Dinge selbst in die Hand. Dass sie vor einem Jahr erneut Mutter geworden war, entband sie für eine Weile von den offiziellen Aufgaben. Sie kümmerte sich nach wie vor um die Wohltätigkeitsarbeit, aber eben auch um ihre beiden Kinder. Amador respektierte den Weg, den sein Bruder und seine Schwägerin gewählt hatten, aber dennoch sehnte er selbst sich nicht nach einer Ehefrau oder einer eigenen Familie.

Wie durch ein Wunder begegnete er niemandem auf der Dienstbotentreppe und schlich ungesehen hinaus. Unter normalen Umständen läge es selbstverständlich unter seiner Würde, den Trakt der Dienstboten zu benutzen – so war es ihm zumindest beigebracht worden. Dabei hielt er das für ausgegorenen Unsinn. Als Kinder hatten Felipe und er so oft die Dienstbotengänge durchstreift und heimlich dort Verstecken gespielt, beinahe wie ganz normale Kinder.

Amador seufzte und schlug draußen den Weg zu den Ställen ein. Zu dieser Uhrzeit trainierte er üblicherweise eins der neuen Pferde – eine der wenigen Betätigungen, die man ihm gestattete. Bei den Ställen roch es wie immer nach frischem Stroh und Pferden, Sonne und etwas Staub. Amador liebte diesen Geruch.

Kurz blieb er stehen und nahm sich vor, später noch einmal herzukommen. Natürlich hatten die Pferde auch so genug Bewegung, dafür gab es schließlich genügend Angestellte, aber wenigstens sein Lieblingspferd würde er nachher besuchen. Er umrundete das letzte Gebäude und fiel dahinter in einen leichten Laufschritt, bis er die Bäume erreicht hatte. Vermutlich hätte er sich...

Erscheint lt. Verlag 14.2.2023
Reihe/Serie Romana Extra
Romana Extra
Übersetzer Anne Herzog, Sabine Horst
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romana • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Fernweh • Frauenroman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Reiselust • Romana Extra • Romantische Bücher • Urlaubsbücher • Urlaubslektüre
ISBN-10 3-7515-1743-X / 375151743X
ISBN-13 978-3-7515-1743-0 / 9783751517430
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