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Things We Hide From The Light (eBook)

Spiegel-Bestseller
Roman | Die deutsche Ausgabe des BookTok-Erfolgs!

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
448 Seiten
Forever (Verlag)
978-3-95818-745-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Things We Hide From The Light -  Lucy Score
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Der #1-New-York-Times-Bestseller auf Deutsch! Polizeichef Nash Morgan ist für zwei Dinge bekannt: Er ist ein guter Kerl und seine Uniformhose sitzt wie angegossen. Doch seit Nash im Dienst schwer verwundet wurde, leidet er unter PTBS und Depressionen. Denn er hat versagt und die einzige Familie, die er noch hat, in Gefahr gebracht. Obendrein muss er sich mit einer Stadt voller Bürger herumschlagen, die das Gesetz eher als 'Leitfaden' betrachten. Das letzte, was er gebrauchen kann, ist seine neue Nachbarin Lina, die ihn Dinge fühlen lässt, die er schon Lange nicht mehr gefühlt hat. Lina ist auf der Durchreise und hat einen wichtigen Auftrag in Knockemout zu erledigen. Als Nash dahinterkommt, warum Lina wirklich in der Stadt ist, werden aus Freunden erbitterte Feinde. Aber die Funken zwischen ihnen kennen den Unterschied zwischen Liebe und Hass nicht ... Von der Autorin des weltweiten Bestsellers Things We Never Got Over Kann unabhängig von Things We Never Got Over gelesen werden Band 1: Things We Never Got Over Band 2: Things We Hide From the Light Band 3: Things We Left Behind

Lucy Score ist New York Times- und USA Today-Bestsellerautorin. Sie wuchs in einer buchverrückten Familie in Pennsylvania auf und studierte Journalismus. Wenn sie nicht gerade ihre herzzerreißenden Protagonist:innen begleitet, kann man Lucy auf ihrer Couch oder in der Küche ihres Hauses in Pennsylvania finden. Sie träumt davon, eines Tages auf einem Segelboot, in einer Wohnung am Meer oder auf einer tropischen Insel mit zuverlässigem Internet schreiben zu können.

Lucy Score ist New York Times- und USA Today-Bestsellerautorin. Sie wuchs in einer buchverrückten Familie in Pennsylvania auf und studierte Journalismus. Wenn sie nicht gerade ihre herzzerreißenden Protagonist:innen begleitet, kann man Lucy auf ihrer Couch oder in der Küche ihres Hauses in Pennsylvania zu finden. Sie träumt davon, eines Tages auf einem Segelboot, in einer Wohnung am Meer oder auf einer tropischen Insel mit zuverlässigem Internet schreiben zu können.

1
Ein winziges Glutnest


Nash


Die FBI-Agenten in meinem Büro hatten aus zwei Gründen Glück.

Erstens war mein linker Haken seit der Schussverletzung nicht mehr so zielsicher wie früher.

Zweitens war ich nicht in der Lage, irgendwas zu fühlen, vor allem nicht genug Wut, um etwas Dummes anzustellen.

»Das FBI versteht Ihr besonderes persönliches Interesse daran, Duncan Hugo aufzuspüren.« Special Agent Sonal Idler saß kerzengerade in ihrem Hosenanzug auf der anderen Seite meines Schreibtischs. Ihr Blick streifte den Kaffeefleck auf meinem Hemd.

Der Mann neben ihr, Deputy U.S. Marshal Nolan Graham, trug einen Schnurrbart und wirkte, als würde er zu der Sache hier gezwungen. Und er schien mir die Schuld daran zu geben.

Ich wollte etwas anderes fühlen als die alles verschlingende Leere, die mich wie eine Flut überrollte. Aber da war nichts.

»Ich kann es nicht gebrauchen, dass Sie mit Ihrer Truppe in meinen Ermittlungen rumpfuschen«, fuhr Idler fort.

Auf der anderen Seite der Scheibe kippte sich Sergeant Grave Hopper ein Pfund Zucker in den Kaffee und warf den beiden Agenten finstere Blicke zu. Hinter ihm herrschte im Großraumbüro der übliche Betrieb des Kleinstadt-Polizeireviers.

Das Telefon klingelte. Tastaturen klapperten. Beamte gingen ihrer Arbeit nach. Und der Kaffee war beschissen.

Alle waren putzmunter und quicklebendig. Alle außer mir.

Ich tat nur so.

Ich verschränkte meine Arme und ignorierte das heftige Ziehen in der Schulter.

»Die Höflichkeit weiß ich zu schätzen. Aber was soll das mit dem besonderen Interesse heißen? Ich bin nicht der einzige Cop, der sich im Dienst eine Kugel gefangen hat.«

»Sie sind auch nicht der Einzige auf der Liste.« Graham meldete sich zu Wort.

Ich spannte den Kiefer an. Mit dieser Liste hatte der ganze Albtraum angefangen.

»Sie wurden nur als Erster ins Visier genommen«, sagte Idler. »Ihr Name stand auf Anthony Hugos Liste mit Beamten und Informanten. Vielleicht haben wir damit endlich etwas gegen ihn in der Hand.«

Zum ersten Mal war so etwas wie Emotion in ihrer Stimme zu hören. Special Agent Idler hatte also selbst noch eine Rechnung mit dem Gangsterboss Anthony Hugo offen.

»Der Fall muss absolut wasserdicht sein. Wir können es nicht gebrauchen, dass irgendwer aus der Stadt auf eigene Faust ermittelt. Auch nicht jemand mit Dienstmarke.«

Ich rieb mir übers Kinn und stellte erstaunt fest, dass dort mehr als ein Bartschatten stand. Rasieren hatte ich in letzter Zeit nicht sonderlich weit oben auf meine Prioritätenliste gesetzt.

Special Agent Idler nahm also an, dass ich Nachforschungen anstellte. Naheliegend in Anbetracht der Umstände. Aber sie kannte mein Geheimnis nicht. Das kannte niemand. Von außen heilten meine Wunden zwar, ich zog jeden Tag meine Uniform an und kam aufs Revier. Aber in mir drin war nichts mehr. Nicht einmal der Wunsch, den Mann zu finden, der schuld an allem war.

»Was erwarten Sie von meiner Dienststelle, wenn Duncan Hugo hier auftaucht und auf noch ein paar Bürger schießen will? Sollen wir einfach weggucken?«

Die FBI-Agenten warfen einander einen Blick zu. »Ich erwarte, dass Sie uns über eventuelle Vorkommnisse in Ihrer Stadt in Kenntnis setzen«, sagte Idler streng. »Uns stehen ein paar mehr Mittel und Wege zur Verfügung als Ihrer Behörde. Außerdem sind wir auf keinem Rachefeldzug.«

Ich spürte etwas in der Leere aufflackern. Scham.

Eigentlich sollte ich auf einem Rachefeldzug sein. Eigentlich sollte ich alles daransetzen, diesen Mann eigenhändig zur Strecke zu bringen. Wenn schon nicht um meinetwillen, dann für Naomi und Waylay. Er hatte die Verlobte meines Bruders und ihre Nichte verschleppt und terrorisiert wegen dieser Liste, die mir zwei Schussverletzungen eingebracht hatte.

Ein Teil von mir war an jenem Abend gestorben, und was noch übrig war, schien mir des Kämpfens nicht wert.

»Marshal Graham wird eine Weile in der Nähe bleiben. Das eine oder andere im Auge behalten«, fuhr Idler fort.

Das schien den Schnurrbart in etwa so sehr zu freuen wie mich.

»Was zum Beispiel?«

»Die restlichen Zielpersonen auf der Liste stehen unter staatlichem Schutz, bis wir die Bedrohung nicht mehr als akut einstufen«, erklärte Idler.

Jesus. Es würde die ganze Stadt auf den Kopf stellen, wenn rauskam, dass FBI-Agenten sich hier rumdrückten und nur darauf warteten, dass irgendwer was Illegales machte.

»Ich brauche keinen Schutz. Wenn Duncan Hugo auch nur zwei Hirnzellen hat, ist er garantiert nicht mehr in der Gegend.« Zumindest redete ich mir das spät in der Nacht ein, wenn ich nicht schlafen konnte.

»Bei allem Respekt, Chief, Sie wurden angeschossen. Sie haben Glück, dass Sie noch unter uns sind.« Grahams Schnurrbart zuckte selbstgefällig.

»Was ist mit der Verlobten meines Bruders und ihrer Nichte? Bekommen sie auch Schutz?«

»Für uns besteht kein Grund zur Annahme, dass Naomi und Waylay Witt sich derzeit in Gefahr befinden.«

Das Ziehen in meiner Schulter wuchs zu einem stumpfen Pochen, passend zu dem in meinem Kopf. Mir fehlte es an Schlaf und Geduld, und wenn die beiden Nervensägen sich nicht bald aus meinem Büro verzogen, konnte ich nicht garantieren, dass ich die Beherrschung behielt.

Mit einer großen Portion Südstaatencharme erhob ich mich von meinem Schreibtisch. »Verstehe. Wenn Sie mich jetzt bitte entschuldigen, ich muss mich um meine Stadt kümmern.«

Die Agenten standen auf, und wir schüttelten uns flüchtig die Hände.

»Wäre nett, wenn Sie mich auf dem Laufenden halten könnten. Wo ich ja ein ›besonderes persönliches Interesse‹ habe«, fügte ich hinzu, als sie bereits an der Tür waren.

»Wir teilen Ihnen mit, was wir können«, erwiderte Idler. »Ebenso erwarten wir Ihren Anruf, sobald Sie sich an irgendetwas bezüglich der Schießerei erinnern.«

»Sicher doch«, presste ich mit zusammengebissenen Zähnen hervor. Dank der Dreifaltigkeit aus körperlichen Wunden, Gedächtnisverlust und der leeren Taubheit war ich nur noch ein Schatten meiner selbst.

»Wir sehen uns«, sagte Graham. Es klang wie eine Drohung.

Ich wartete, bis sie sich aus meinem Revier verpisst hatten, dann schnappte ich mir meine Jacke. Als ich den Arm in den Ärmel schob, meldete sich das Loch in meiner Schulter lautstark zu Wort. Das in meiner Brust fühlte sich nicht viel besser an.

»Alles klar, Chief?«, fragte Grave, als ich das Großraumbüro betrat.

Unter normalen Umständen hätte mein Sergeant darauf bestanden, sich das ganze Gespräch haargenau nacherzählen zu lassen und anschließend eine Stunde über Zuständigkeitsblödsinn zu meckern. Aber seit ich angeschossen worden war, behandelten mich alle wie ein rohes Ei.

»Alles klar.« Das klang barscher als beabsichtigt.

»Willst du los?«

»Ja.«

Die eifrige neue Streifenpolizistin schnellte von ihrem Stuhl wie aus einem Schleudersitz. »Wenn Sie Mittagessen möchten, kann ich was von Dino’s holen, Chief.«

Tashi Bannerjee war in Knockemout aufgewachsen und kam frisch von der Police Academy. Ihre Schuhe waren blitzblank und ihr dunkles Haar zu einem überkorrekten Dutt gesteckt. Vor vier Jahren in der Highschool hatte sie noch einen Strafzettel bekommen, weil sie auf einem Pferd durch einen Fast-Food-Drive-in geritten war.

»Ich kann mir selber was zu essen holen«, antwortete ich patzig.

Sie wirkte einen kurzen Moment getroffen, und ich hatte das Gefühl, einen Welpen getreten zu haben. Fuck. Ich wurde noch wie mein Bruder.

»Aber danke für das Angebot«, fügte ich etwas weniger feindselig hinzu.

Na toll. Jetzt musste ich mir was Nettes einfallen lassen. Schon wieder. Noch eine »Tut mir leid, dass ich ein Arschloch bin«-Geste, für die ich keine Energie hatte. Diese Woche hatte ich schon Kaffee, Donuts und – nach einem besonders peinlichen Wutausbruch wegen des Thermos­tats im Großraumbüro – Schokoriegel von der Tanke mitgebracht.

»Ich geh zur Physio. Ich bin in circa einer Stunde wieder da.«

Als ich die Glastür des Knox Morgan Municipal Center aufstieß, traf mich der Herbst Nord-Virginias mit voller Wucht. Die Sonne ließ den Himmel so blau erstrahlen, dass mir die Augen wehtaten. Am Straßenrand hatten sich die Bäume mit rotbraunen, gelben und orangen Blättern in Schale geworfen, und die Schaufenster der Innenstadt waren voller Kürbisse und Stroh.

Beim Dröhnen eines Motorrads hob ich den Kopf und sah Harvey Lithgow vorbeicruisen. Er trug Teufelshörner auf dem Helm, auf dem Rücksitz war ein Gerippe aus Plastik festgebunden.

Er hob die Hand zum Gruß und knatterte mit mindestens zehn Meilen über der Geschwindigkeitsbegrenzung davon.

Normalerweise war der Herbst meine Lieblingsjahreszeit. Ein Neuanfang. Hübsche Mädchen in weichen Pullovern. Football-Saison. Homecoming. Kalte Abende, an denen man sich an Feuer und Fusel wärmte.

Aber jetzt war alles anders. Ich war anders.

Da ich...

Erscheint lt. Verlag 27.4.2023
Reihe/Serie Knockemout
Knockemout
Übersetzer Ina Streich
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Book • Booktok • Depression • Deutsch • enemies to lovers • Kleinstadt • Liebe • Love • Mental Health • Polizist • PTBS • PTSD • Romance • Romantic • Small • Spannung • Suspense • Things We Never Got Over • TiK • TikTok • TOK • Town • twhftl • twngo • Uniform
ISBN-10 3-95818-745-5 / 3958187455
ISBN-13 978-3-95818-745-0 / 9783958187450
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