Nicht aus der Schweiz? Besuchen Sie lehmanns.de
CHF 41,90 inkl. MwSt
Vor 25 Jahren hat Kurt Drawert die Darmstädter Textwerkstatt eingerichtet, rund 250 Schriftstellerinnen und Schriftsteller sind, je über ein Jahr und 12 Seminare hinweg, mit Kurt Drawert und untereinander im Austausch gestanden - über ihre Texte und Ästhetiken, die immer auch Aneignung von Geschichte und Welt aus der Position des Subjekts sind.Darüber geben die Autorinnen und Autoren der letzten fünf Jahre literarische Auskunft.Der Band ist in zwei Bücher geteilt: Buch 1: Risse und Welt. Buch 2: Jeder Ort ist ein Text. Romanauszug und Kurzprosa, Lyrik und Essays oder auch dramatische Texte stehen dabei gleichbedeutend nebeneinander.

Kurt Drawert, geboren 1956 in Hennigsdorf (Brandenburg), lebt seit 1996 in Darmstadt, wo er seit 1998 die Darmstädter Textwerkstatt und seit 2004 das Zentrum für junge Literatur leitet. Autor von Lyrik, Prosa, Dramatik und Essays. Zuletzt erschienen sind: „Ich hielt meinen Schatten für einen anderen und grüßte“, Roman, 2008; „Idylle, rückwärts“, Gedichte, 2010; „Schreiben. Vom Leben der Texte“, Monografie, 2013; „Was gewesen sein wird“, Essays, 2015; „Der Körper meiner Zeit“, Langgedicht, 2016; „Dresden. Die zweite Zeit“, Roman, 2020; „Spiegelland. Ein deutscher Monolog“, Neuaufl. 2020 – alle im Verlag C. H. Beck, München. „Die große Abwesenheit. Essays. Reden. Figuren der Literatur“, spector books, Leipzig 2022. Zahlreiche Preise, u.a. Leonce und Lena Preis (1989); Ingeborg Bachmann Preis (1993); Lyrikpreis Meran (1993); Uwe Johnson Preis (1994); Nikolaus Lenau Preis (1996); Rainer Malkowski Preis (2008); zuletzt: Lessingpreis des Freistaates Sachsen (2017); Georg Christoph Lichtenberg Preis (2020) und Walter Kempowski Preis für biografische Literatur (2021). Er ist Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung und der Sächsischen Akademie der Künste.

Michael Braun, Heidelberg, über die Darmstädter Textwerkstatt: »Und was mich besonders
begeistert hat, war die unglaubliche Konzentration, mit der diskutiert wurde, und dass es auch
eine große Offenheit der Teilnehmer gab, genau zuzuhören und auch Kritik an den eigenen Texten zuzulassen und sie auch ernst zu nehmen.«

Kurt Drawert im Vorwort: Das Lesen literarischer Texte ist immer Inter­pretationsarbeit und damit selbst literarisch. Der Leser kommt dem Autor entgegen – dort nämlich, wo er die Eindeutigkeit seiner Rede verlässt und metaphorisch werden muss. […] Wie sehr nun Absicht und Wirkung eines Textes auseinanderlaufen, oder einfacher gesagt: wie verständlich (im Sinne eines komplexen literarischen Ver­stehens) er ist, kann eine kritisch reflektierende Gruppe recht genau spiegeln. Voraussetzung hierfür ist ihre emotionale Kompe­tenz, frei von Aggression und Konkurrenzdruck zu sein und einen geschützten Raum der Gespräche zu bieten. Das heißt für mich, den Leiter der Werkstatt, mit größtem Fein­gefühl eine Gruppe so zu moderieren, dass sie das aus sich selbst heraus leistet. Auf diese Zusammenhänge zu achten, durch die Literatur in ihrer Entstehung auch von einem Außen her mitbestimmt wird, von ihrer Beziehungsfähigkeit und Qualität an Kontakt, ist vielleicht das Besondere an unserer Werkstatt. Eine literarische Begabung zu entdecken ist nur der Anfang, sie zu entfalten und editorisch zu etablieren das Ziel. Dabei spielt literarisches Handwerk natürlich auch eine Rolle – und wir zeigen es auf und verständigen uns darüber. Aber jener Über­schuss an Sinn und Bedeutung, den nur Literatur leisten kann, jenes besondere Sprechen über das Sagbare hinaus, das auch das Unaussprechliche ausdrückt, ist mit Technik allein nicht zu vermitteln – es braucht immer die kom­plexe Auseinander­setzung.

Kurt Drawert im Vorwort: Das Lesen literarischer Texte ist immer Interpretationsarbeit und damit selbst literarisch. Der Leser kommt dem Autor entgegen - dort nämlich, wo er die Eindeutigkeit seiner Rede verlässt und metaphorisch werden muss. [...] Wie sehr nun Absicht und Wirkung eines Textes auseinanderlaufen, oder einfacher gesagt: wie verständlich (im Sinne eines komplexen literarischen Verstehens) er ist, kann eine kritisch reflektierende Gruppe recht genau spiegeln. Voraussetzung hierfür ist ihre emotionale Kompetenz, frei von Aggression und Konkurrenzdruck zu sein und einen geschützten Raum der Gespräche zu bieten. Das heißt für mich, den Leiter der Werkstatt, mit größtem Feingefühl eine Gruppe so zu moderieren, dass sie das aus sich selbst heraus leistet. Auf diese Zusammenhänge zu achten, durch die Literatur in ihrer Entstehung auch von einem Außen her mitbestimmt wird, von ihrer Beziehungsfähigkeit und Qualität an Kontakt, ist vielleicht das Besondere an unserer Werkstatt. Eine literarische Begabung zu entdecken ist nur der Anfang, sie zu entfalten und editorisch zu etablieren das Ziel. Dabei spielt literarisches Handwerk natürlich auch eine Rolle - und wir zeigen es auf und verständigen uns darüber. Aber jener Überschuss an Sinn und Bedeutung, den nur Literatur leisten kann, jenes besondere Sprechen über das Sagbare hinaus, das auch das Unaussprechliche ausdrückt, ist mit Technik allein nicht zu vermitteln - es braucht immer die komplexe Auseinandersetzung.

Erscheinungsdatum
Illustrationen Ute Döring
Zusatzinfo Autoren-Fotos und Fotos von Workshops mit Kurt Drawert im Literaturhaus Darmstadt
Verlagsort Frankfurt am Main / Niederrad
Sprache deutsch
Maße 144 x 215 mm
Gewicht 410 g
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Anthologie • Autorenseminar • Darmstadt • Jubiläum • Lesebühne • Schreibschule • Schreibseminar • Schreibwerkstatt • Werkstatt • Workshop
ISBN-10 3-86638-380-0 / 3866383800
ISBN-13 978-3-86638-380-7 / 9783866383807
Zustand Neuware
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
Mehr entdecken
aus dem Bereich