Dreamland Billionaires - The Fine Print (eBook)
480 Seiten
Heyne (Verlag)
978-3-641-30001-2 (ISBN)
Rowan Kane und seine Brüder sollen das milliardenschwere Imperium ihres Großvaters erben: Dreamland. Freizeitparks, Produktionsfirmen, Fünf-Sterne-Hotels, das alles könnte ihnen gehören. Doch wenn sie das Erbe antreten wollen, muss jeder von ihnen eine Aufgabe erfüllen. Rowan, der einstige Träumer, der sich seit Jahren hinter einem Maßanzug und einer eiskalten Fassade verbirgt, soll eine neue Attraktion für Dreamland entwerfen. Widerwillig macht er sich an die Arbeit und trifft auf die schlagfertige Zahra, die ihn mit ihrer quirligen Art fast in den Wahnsinn treibt. Im einen Moment diskutiert er hitzig mit ihr, im anderen kann er nur daran denken, ihr nahe zu sein. Sie weckt Gefühle in ihm, die er lange verdrängt hat. Aber er ist ihr Boss. Und er hat ein Geheimnis, das sie nie erfahren darf.
Lauren Asher hat eine überbordende Fantasie und verbringt ihre Freizeit mit Lesen und Schreiben. Ihr Traum ist es, an all die Orte zu reisen, über die sie schreibt. Sie genießt es, Figuren mit Ecken und Kanten zu erschaffen, die man einfach lieben muss. Wenn sie nicht gerade schreibt, durchforstet Lauren YouTube, schaut alte Episoden von »Parks & Recreation« und sucht nach neuen Restaurants auf Yelp. Sie arbeitet am liebsten direkt nach ihrem Morgenkaffee und würde nie ein Nickerchen verweigern.
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KAPITEL EINS
Rowan
Die letzte Beerdigung, die ich besucht habe, endete für mich mit einem gebrochenen Arm. Die Geschichte geriet in die Schlagzeilen, nachdem ich mich in das offene Grab meiner Mutter geworfen hatte. Seit diesem Tag sind zwei Jahrzehnte vergangen, und obwohl ich mich als Person vollkommen verändert habe, ist meine Aversion gegen das Trauern dieselbe geblieben. Aufgrund meiner Verantwortung, die ich als jüngster Angehöriger meines verstorbenen Großvaters trage, erwartet man jedoch von mir, dass ich während seiner Totenwache aufrecht und scheinbar ungerührt dastehe. Das ist beinahe unmöglich, weil meine Haut so juckt, als trüge ich einen billigen Anzug aus Polyester.
Meine Geduld schwindet langsam, während sich die Stunden dahinziehen, und Hunderte von Angestellten und Geschäftspartnern der Firma Kane mir ihr Beileid bekunden. Wenn es eines gibt, das ich noch mehr verabscheue als Beerdigungen, dann ist es, mit Leuten zu reden. Es gibt nur ein paar Menschen, die ich ertrage, und mein Grandpa war einer von ihnen.
Und jetzt ist er fort.
Das Brennen in meiner Brust wird stärker. Ich weiß nicht, warum es mich so sehr quält. Ich hatte Zeit, mich darauf einzustellen, während er im Koma lag, und dennoch kehrt das merkwürdige Gefühl hinter meinen Rippen jedes Mal, wenn ich an ihn denke, mit voller Wucht zurück.
Ich fahre mir mit einer Hand durch mein dunkles Haar, damit ich irgendwas zu tun habe.
»Herzliches Beileid, mein Sohn.« Ein namenloser Trauergast unterbricht meine Gedanken.
»Sohn?« Das eine Wort aus meinem Mund klingt so giftig, dass der Mann zusammenzuckt.
Er rückt nervös seine Krawatte zurecht. »Ich … nun … äh.«
»Sehen Sie es meinem Bruder nach. Er hat mit seiner Trauer zu kämpfen.« Cal legt mir eine Hand auf die Schulter und drückt sie leicht.
Der Wodka- und Minzegeruch seines Atems schlägt mir ins Gesicht, und ich schneide eine Grimasse. Mein mittlerer Bruder mag perfekt gekleidet sein in seinem edlen Anzug und mit dem makellos gestylten blonden Haar, aber seine rot umrandeten Augen erzählen eine ganz andere Geschichte.
Der Mann murmelt ein paar Worte, aber ich mache mir nicht die Mühe zuzuhören, sondern steuere den nächsten Ausgang an.
»Ich hab mit meiner Trauer zu kämpfen?« Auch wenn es mir nicht gefällt, dass mein Großvater gestorben ist, habe ich mit nichts zu kämpfen, außer mit diesem unangenehmen Sodbrennen.
»Locker bleiben. So was sagen Leute nun mal auf Beerdigungen.« Cals blonde Augenbrauen ziehen sich zusammen, während er mich fest ansieht.
»Ich brauche keine Entschuldigung für mein Verhalten.«
»Nein, aber du brauchst einen Grund dafür, unseren größten Investor für das Hotel in Shanghai zu verschrecken.«
»Verdammt.« Ich ziehe die Einsamkeit nicht ohne Grund vor. Small Talk erfordert zu viel Mühe und Diplomatie für meinen Geschmack.
»Kannst du wenigstens versuchen, noch eine Stunde nett zu sein? Zumindest bis die wichtigen Leute gegangen sind?«
»Ich versuche es doch schon.« Mein linkes Auge zuckt, während ich die Lippen zusammenpresse.
»Nun, dann streng dich mehr an. Für ihn.« Cal deutet mit dem Kopf zu dem Bild über dem Kamin.
Ich stoße zittrig die Luft aus. Das Foto ist während eines Familienausflugs ins Dreamland entstanden, als meine Brüder und ich noch Kinder waren. Grandpa lächelt in die Kamera, obwohl meine winzigen Arme fest um seinen Hals geschlungen sind. Declan steht an Grandpas Seite, verdreht die Augen, während Cal zwei Finger hinter seinen Kopf hält. Mein Vater zeigt ein seltenes nüchternes Lächeln, den Arm um Grandpas Schulter gelegt. Wenn ich mich konzentriere, kann ich mir Moms Lachen vorstellen, als sie das Foto geschossen hat. Auch wenn die Erinnerung an ihr Gesicht verschwommen ist, kann ich ihr Lächeln heraufbeschwören, wenn ich mich stark genug anstrenge.
Ein merkwürdiges Kratzen in meinem Hals bereitet mir Schwierigkeiten beim Schlucken.
Die letzten Allergiesymptome vom Frühling in der Stadt. Das ist alles.
Ich räuspere mich. »Er hätte diese ganze Show gehasst.« Obwohl Grandpa im Unterhaltungs-Business war, missfiel es ihm, im Mittelpunkt zu stehen. Dass all diese Menschen an den Rand von Chicago gereist sind, hätte ihn dazu veranlasst, die Augen zu verdrehen.
Cal zuckt mit den Schultern. »Gerade er wusste, was man von ihm erwartete.«
»Ein Networking-Event getarnt als Beerdigung?«
Cal hebt einen Mundwinkel zu einem schwachen Lächeln. »Du hast recht. Grandpa wäre entsetzt, weil er immer behauptet hat, der Sonntag sei ein Tag der Ruhe.«
»Den Bösen ist keine Ruhe vergönnt.«
»Und noch weniger den Reichen.« Declan bleibt an meiner anderen Seite stehen. Er betrachtet die Menschenmenge mit unerbittlich gerunzelter Stirn.
Mein ältester Bruder hat eine Wissenschaft daraus gemacht, Menschen einzuschüchtern, und alle meiden den Blick aus seinen pechschwarzen Augen. Seine Anzüge passen zu dem schwarzen Haar, das zu seinem Mantel-und-Degen-Look beiträgt.
In gewisser Hinsicht bin ich neidisch auf Declan, weil die Leute für gewöhnlich zuerst mit mir reden. Fälschlicherweise halten sie mich für den nettesten Sohn, nur weil ich der jüngste bin. Ich wurde vielleicht als Letzter geboren, aber ich bin bestimmt nicht von gestern. Die Gäste nehmen sich nur die Zeit, mit uns zu reden, weil sie sicherstellen wollen, dass wir ihnen wohlgesinnt bleiben. Diese Art aufgesetzter Interaktion ist nichts Neues. Besonders wenn man bedenkt, dass alle Leute, mit denen wir verkehren, einen moralischen Kompass haben, der Richtung Hölle zeigt.
Ein unbekanntes Paar kommt auf uns zu. Die Frau holt ein Taschentuch hervor, um sich ihre trockenen Augen zu betupfen, während der Mann uns seine Hand hinhält.
Ich schaue darauf hinab, als könnte er mich mit einer Krankheit anstecken.
Seine Wangen röten sich, als er seine Hand wieder in die Tasche schiebt. »Ich wollte Ihnen mein Beileid bekunden. Es tut mir sehr leid. Ihr Großvater …«
Ich schalte mit einem Nicken auf Durchzug. Das wird ein fürchterlich langer Abend werden.
Alles nur für dich, Grandpa.
* * *
Ich blicke auf den weißen Umschlag hinab. Mein Name steht in der eleganten, kursiven Handschrift meines Grandpas darauf. Ich drehe den Brief um und sehe sein typisches Dreamland-Prinzessin-Cara-Siegel aus Wachs, das noch intakt ist.
Der Anwalt händigt meinen Brüdern die anderen Umschläge aus. »Jeder von Ihnen soll seinen Brief lesen, ehe ich mit Ihnen über Mr. Kanes letzten Wunsch und sein Testament spreche.«
Meine Kehle schnürt sich zu, als ich das Siegel breche und meinen Brief herausziehe. Datiert ist er auf den Tag genau eine Woche vor Grandpas Unfall vor drei Jahren, der zu seinem Koma geführt hat.
An meinen süßen kleinen Rowan, lese ich.
Ich unterdrücke ein Lachen. Süß und klein sind die letzten Worte, mit denen ich mich selbst beschreiben würde, da ich so groß bin wie ein NBA-Spieler, mit der emotionalen Palette eines Steins, aber Grandpa konnte oft eine glückselige Ignoranz an den Tag legen. Es war das Beste an ihm und auch das absolut Schlechteste, je nach Situation.
Auch wenn du jetzt ein Mann bist, wirst du in meinen Augen immer der gleiche kleine Junge bleiben. Ich erinnere mich an den Tag, an dem deine Mutter dich zur Welt gebracht hat, als wäre es gestern gewesen. Du warst der Größte von euch dreien, mit dicken Bäckchen und viel schwarzem Haar auf dem Kopf, um das ich dich stets beneidet habe. Du hattest eine kräftige Stimme und hast nicht aufgehört zu schreien, bis sie dich deiner Mutter übergeben haben. Als du in ihren Armen lagst, schien es, als wäre mit einem Mal alles in Ordnung auf der Welt.
Ich lese den Abschnitt noch zwei weitere Male. Es ist merkwürdig, dass Grandpa so ungezwungen über meine Mutter schreibt. Das Thema wurde in meiner Familie mit der Zeit zu einem solchen Tabu, dass ich mich irgendwann kaum noch an ihr Gesicht oder ihre Stimme erinnerte.
Ich weiß, dass ich aufgrund meiner Arbeit immer viel zu tun hatte und dass ich nicht so viel Zeit mit dir verbracht habe, wie ich es hätte tun sollen. Es war einfach, der Firma die Schuld dafür zu geben, dass ich körperlich und emotional so distanziert in meinen Beziehungen war. Als deine Mutter starb, wusste ich nicht recht, was ich tun sollte oder wie ich helfen konnte. Da dein Vater mich weggestoßen hat, habe ich mich voll und ganz der Arbeit verschrieben, bis mir alles andere gleichgültig wurde. Es funktionierte, als meine Frau starb, und es funktionierte, als deine Mutter auf eine ähnliche Weise von uns ging, aber mir ist bewusst, dass ich deinen Vater dadurch zum Scheitern verdammt habe. Und damit habe ich auch euch enttäuscht. Statt Seth beizubringen, wie man sein Leben nach einem großen Verlust weiterlebt, zeigte ich ihm, wie man an seiner Verzweiflung festhält, und das hat am Ende dir und deinen Brüdern nur geschadet. Dein Vater hat euch auf die einzige Art, die er kannte, großgezogen, und ich trage die Schuld daran.
Natürlich findet Grandpa eine Entschuldigung für Vaters Handeln. Grandpa war zu beschäftigt, um genau genug zu beobachten, was für ein Monster sein Sohn war.
Während ich diese Zeilen schreibe, lebe ich wieder in unmittelbarer Nähe von Dreamland und versuche, eine Verbindung zu mir selbst herzustellen. Etwas hat mich während der...
Erscheint lt. Verlag | 1.6.2023 |
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Reihe/Serie | Die Dreamland-Billionaires-Reihe | Die Dreamland-Billionaires-Reihe |
Übersetzer | Melike Karamustafa, Bettina Hengesbach |
Sprache | deutsch |
Original-Titel | The Fine Print |
Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
Schlagworte | 2023 • After • Anna Todd • Bestsellerautorin • Booktok • Bücher Neuerscheinungen 2023 • Disney • Disneyland • Dreamland • Dreamland Billionaires • eBooks • enemies to lovers • Erotik • Fifty Shades of Grey • Große Liebe • Grumpy meets Sunshine • Happy End • Lauren Asher deutsch • Liebe • Liebesromane • Milliardenerbe • Neuerscheinung • New Adult • New Adult Neuerscheinungen 2023 • Romance • Romance Neuerscheinungen 2023 • sinnliche Romane • spicy books • TikTok • TikTok-Hype • TikTok-Sensation • Trilogie • Workplace Romance |
ISBN-10 | 3-641-30001-0 / 3641300010 |
ISBN-13 | 978-3-641-30001-2 / 9783641300012 |
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Größe: 4,9 MB
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