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°C – Celsius (eBook)

Spiegel-Bestseller
Thriller

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023
608 Seiten
Blanvalet Verlag
978-3-641-21518-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

°C – Celsius -  Marc Elsberg
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Wenn Sie das Klima beeinflussen könnten, wen würden Sie vor der Erderwärmung retten? Ihre Heimat? Grönland? Afrika?

Das neue faszinierende Zukunftsszenario von SPIEGEL-Bestsellerautor Marc Elsberg.
Als mehrere schwarze Flugobjekte über dem chinesischen Luftraum auftauchen, hält die Welt den Atem an. Hat die chinesische Regierung ihre Drohungen wahr gemacht? Werden sie Taiwan angreifen? Das Weiße Haus ist in Aufruhr, und der amerikanische Präsident kurz davor, die Flotte zu alarmieren.

Erst in letzter Sekunde kann eine Klimawissenschaftlerin einen Angriff abwenden. Denn sie erkennt sofort, dass da keine Kampfdrohnen am Himmel aufsteigen. China will kein Land angreifen, es will die Macht über das Weltklima an sich reißen.

Ein Unterfangen, das tödlich enden kann.

MARC ELSBERG wurde 1967 in Wien geboren. Er war Strategieberater und Kreativdirektor für Werbung in Wien und Hamburg sowie Kolumnist der österreichischen Tageszeitung »Der Standard«. Heute lebt und arbeitet er in Wien. Mit seinem internationalen Erfolgsroman BLACKOUT etablierte er sich als Meister des Science-Thrillers. Seitdem ist jedes seiner Bücher ein Bestseller und er ein gefragter Gesprächspartner für Politik und Wirtschaft.

Hochaktuell und so dringlich wie die aktuelle Diskussion! Ein Thriller, der sich mit Geo-Engineering und deren Möglichkeiten für den Klimawandel beschäftigt.

Marc Elsberg entwirft eine Zukunftsvision, vor der man sich fürchten muss, und bei der man nur hoffen kann, dass sie nicht zur Realität wird.

Nicht nur Autor sondern auch ein Experte für aktuelle Themen, der immer wieder als Diskussionspartner hinzugezogen wird und interessierte Leser mit seiner tiefen Recherche begeistert.

15


Als Manu hinter Gil und der Pressesprecherin in den Situation Room hastete, warteten dort bereits mehrere nervöse Regierungsmitglieder, Militärs und andere Behördenchefs. Von Manu nahmen sie kaum Notiz. Nur in einigen Augen entdeckte er die Frage, ob der Zivilist eine Sicherheitsüberprüfung hatte. Dann widmeten sie sich wieder der Batterie von Bildschirmen. Darauf die Drohnenvideos, Satellitenbilder, zugeschaltete Gesichter weiterer Regierungsmitglieder und des Vorsitzenden der Joint Chiefs of Staff.

»Woher kommen diese Dinger?«, fragte der Präsident gefährlich leise. »Wissen wir endlich Genaueres?«

»Shenzhen«, erklärte der CIA-Direktor.

»Das weiß ich, verdammt! Ich meine: Aus welchen Löchern sind die gekrochen? Wie konnte China von der Welt und unseren Diensten im Speziellen unbemerkt ein Dutzend solcher Riesenmaschinen produzieren?«

»Daran arbeiten wir noch«, sagte der CIA-Direktor mit versteinerter Miene.

»Jetzt ist es zu spät«, brüllte Gil. »Ob 9/11, Afghanistanabzug, Wahlbeeinflussung oder tausend andere Dinge – jedes Mal steht ihr und damit wir alle da wie ahnungslose Idioten!« Er nestelte an seinem Kragen.

Auf zwei Monitoren mit Satellitenbildern und Karten markierten rote Punkte die chinesischen Fluggeräte. Sie flogen in zwei Schwärmen, der größere rechts Richtung Südosten, der kleinere nach links Richtung Südwesten.

»Sie haben sich aufgeteilt«, unterbrach der Verteidigungsminister Gils Tirade. »Sieben Maschinen fliegen Richtung Taiwan, drei auf Vietnam zu. Weitere zwei sind noch in dem ursprünglichen Korridor unterwegs, in dem auch die anderen vor der Teilung flogen.«

»Die Theodore Roosevelt kreuzt in der Gegend«, erklärte der Vorsitzende der Joint Chiefs of Staff. »Acht unserer Jets sind seit mehreren Minuten unterwegs, um China unsere Einsatzbereitschaft zu signalisieren.«

»Acht Jets gegen ein Dutzend dieser Megadinger?«, fuhr der Präsident ihn zornig an. »Die fegen unsere Jungs doch aus dem Himmel wie …« Ihm blieben die Worte buchstäblich im Hals stecken. Manu wusste, was Gil dachte. Wenn kein Wunder geschah, würde das hier sein ganz persönliches Waterloo werden.

»Ankunft Küste in fünf Minuten. Starte Countdown«, sagte der Assistent des Generals mit starrem Blick auf die Bildschirme. Die Hälfte der Anwesenden hing jetzt über ihre Telefone gebeugt und flüsterte oder brüllte hinein.

»Wenn wir nicht schnell zuschlagen, ist es zu spät!«, erklärte der Vorsitzende der Joint Chiefs of Staff energisch.

Manu machte zwei Schritte in den Raum hinein und räusperte sich. Gil merkte auf.

»Mister Sanusi hier«, sagte er mit einer Geste zu Manu, »meint, das sei kein Angriff.«

In einer synchronen Bewegung richteten sich aller Blicke auf Manu. Erstaunt, ungläubig, überheblich und verächtlich bis verärgert darüber, dass der Präsident überhaupt auf diesen Einflüsterer hörte.

»Emanuel?«, forderte Gil ihn auf.

»Nein«, sagte Manu und trat in das Zentrum des Raumes. »Zumindest keiner auf ein Nachbarland. Ich wette, es gibt keine chinesischen Truppenbewegungen«, bemerkte er und hob fragend eine Augenbraue.

Der General musterte ihn wütend. Sie waren sich ein paarmal flüchtig begegnet, kannten sich aber nicht näher. Nicht, dass Manu das bedauerte.

»Gibt es?«, fragte Gil nach.

»Nein«, presste der General hervor. »Noch wurden keine beobachtet.«

»Wäre das nicht wahrscheinlich, wenn China einen Angriff auf Taiwan durchführte? Dass wir seit Wochen oder gar Monaten Vorbereitungen beobachten würden?«, fuhr Manu fort. Wenn die Situation nicht so brenzlig wäre, hätte er sie direkt genossen. »Denkt an die Ukraine vor dem russischen Angriff im Februar 2022.«

»Wer weiß, wozu diese Dinger in der Lage sind«, schnauzte der General ihn an. »Vielleicht brauchen die keine anderen Aktivitäten mehr?«

»Worum geht es hier, verdammt?«, fuhr der Präsident dazwischen.

»Mister President«, sagte Manu, »das kann Ihnen jemand anders besser erklären.«

Er griff zum Telefon.

Auf Fays Telefon erschien wieder Manus Gesicht. Die Falte zwischen seinen Augenbrauen war noch tiefer als sonst.

»Ich habe dir einen Link geschickt.«

Fay klickte ihn an. Auf dem Schirm ihres Tablets öffnete sich das Fenster einer Kommunikationssoftware, die ihr nicht bekannt war.

»Das ist eine gesicherte Verbindung«, erklärte Manu. »In den Krisenstab des Weißen Hauses.«

Fay fluchte in sich hinein. Sie war Präsentationen vor wichtigen Persönlichkeiten gewohnt, sprach fließend Englisch. Aber sie saß da in einer einfachen Bluse, in ihrem Wohnzimmer, nach einem langen Tag, einem Gin Tonic und fast einer Flasche Rotwein.

Eine andere Männerstimme klang aus ihrem Laptop: »Denken Sie nicht im Traum daran, Bild- oder Tonaufnahmen von diesem Gespräch zu machen.«

Sicher nicht. So wie sie gerade aussah! Mit der freien Hand zog sie den Ausschnitt ihrer Bluse weiter zu.

»Ich sehe niemanden«, sagte Fay.

»Ist in Ordnung«, erklärte ihr Manu leise über das Telefon.

»In was verwickelst du mich da?«, zischte sie.

Im selben Moment tauchte in einem kleinen Fenster eine Gruppe Menschen in einem schlecht beleuchteten Raum auf. In ihrem Zentrum erkannte Fay tatsächlich den US-Präsidenten. Daneben ein paar Ministerinnen und Minister, drei Männer in Militäruniformen.

»Mister President«, sagte Manu. »Meine Damen und Herren, Fayola Oyetunde-Rabelt vom Klimasekretariat der Vereinten Nationen in Bonn.«

»Was sollen wir mit einer Klimafrau?«, unterbrach ihn eine Reibeisenstimme. Einer der Militärs, ein Typ wie aus dem Bilderbuch. Kantige Gesichtszüge, millimeterkurze weiße Borsten statt einer Frisur. »Das hier ist eine ernste Sache!«

In diesem Augenblick tauchte im Wohnzimmer Joy auf!

»Mama …«, jammerte die Elfjährige.

Herrgott, sie sollte längst schlafen! Hinter ihr erschien wieder Ben und hob ratlos die Schultern.

»Außerdem haben wir unsere eigenen Klimaspezialisten«, bellte der General.

»Ich sehe keinen«, entgegnete Manu.

»Ist sie US-Staatsbürgerin?«, fragte der Militär.

»Ja«, sagte Manu.

Jetzt stand da auch wieder Nicolas! Es war zum Auswachsen.

»Fayola, sprechen Sie«, fordert Gil.

Einem Wutausbruch nahe, wegen der Kinder, aber auch wegen des herablassenden Generals, forderte sie Ben mit einer Geste auf, sich um Nicolas und Joy zu kümmern, während sie sich gleichzeitig bereits voll auf den Bildschirm konzentrierte und zu reden begann, bevor der General sie wieder unterbrechen konnte.

»Guten Abend, Mister President, Ladys und Gentlemen. Diese Fluggeräte – Drohnen, wie es aussieht – sind nicht für einen Angriff gedacht«, erklärte sie.

Ben und die Kinder verfolgten das Gespräch mit immer größer werdenden Augen. Fay warf Ben einen letzten Blick zu. Schnell schob er die Kinder hinaus und schloss die Tür hinter sich.

»Die riesigen, langen Flügel«, fuhr Fay fort, »sind dazu da, sie höher zu tragen als normale Flugzeuge. Sie kennen das von Spionageflugzeugen und Drohnen, die an der Stratosphärengrenze operieren. Sechs Flügel deshalb, weil sie noch mehr Tragfähigkeit in der dünnen Luft benötigen, um schwere Last da hinaufzubringen …«

»Raketen«, unterbrach sie die Reibeisenstimme.

»Mister President«, tönte der General, »müssen wir uns das wirklich anhören? In wenigen Minuten erreichen die Dinger Taiwan und Vietnam!«

»Sie werden nicht angreifen«, sagte die Frau auf dem Monitor, die Emanuel Sanusi ihnen zugeschaltet hatte. Sie hatte ein schlankes Gesicht unter einem Afro, der von einem schwarzen Band über der Stirn zurückgehalten wurde, markante Backenknochen und trug eine schwarze Bluse. »Sie werden weitersteigen!«

»Und was tun?«

»Voraussichtlich noch ein Stück Richtung Äquator fliegen und dort in der Stratosphäre ihr Transportgut verteilen.«

»Wofür? Chemtrails?«, fragte der General höhnisch.

»Das werden Sie sich noch wünschen. Jetzt ist es wichtig …«

»Dass wir endlich reagieren!«, schrie der General jetzt. »Sonst ist Taiwan in wenigen Augenblicken Geschichte, und Vietnam …«

»Es gibt keine anderen militärischen Aktivitäten«, wiederholte Fay. »Die Maschinen werden an Taiwan vorbei beziehungsweise über Vietnam hinweg Richtung freier Ozean fliegen. China hat kaum eine Wahl, was die Flugrouten von einem möglichst südlichen Punkt Richtung Äquator angeht!«

»Aber warum sollten sie ausgerechnet diese Routen über fremden Luftraum wählen?«, erwiderte der General. »China muss damit rechnen, dass wir reagieren, wahrscheinlich militärisch. Dass das hier zu einem ausgewachsenen Krieg führen …«

»Geben Sie uns allen eine Chance«, unterbrach ihn die Frau auf dem Bildschirm, »bevor Sie Ihre Länder womöglich in einen verheerenden Krieg stürzen! Die Maschinen steigen weiter, jede Wette! Und lassen Taiwan und Vietnam buchstäblich links liegen!«

Im Raum war es plötzlich so still, dass Gil meinte, den Herzschlag der Anwesenden zu hören.

»Falls Sie diese Maschinen abschießen wollen«, setzte die Frau nach, »werden Sie noch genug Gelegenheit dafür bekommen. Solche Dinger baut man nicht für einen einzigen Einsatz. Die werden wir ab sofort täglich zu sehen bekommen. Diese Entscheidung können Sie sich also reiflich überlegen.«

»Warum sollte...

Erscheint lt. Verlag 15.3.2023
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte 2023 • Blackout • China • das gelbe c • Der Fall des Präsidenten • Dürre • eBooks • Energiewende • Erderwärmung • Gier • Grad Celsius • großes C • Helix • Hitze • Klimaabkommen • #klimakrise • Klimakrise • Klimathriller • Neuerscheinung • Rossmann • science thriller • Solarenergie • Spiegel Bestseller Autor • Thriller • Thriller Bestseller • Uwe Laub • Wolf Harlander • Zero • Zukunftsvision
ISBN-10 3-641-21518-8 / 3641215188
ISBN-13 978-3-641-21518-7 / 9783641215187
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