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Victory Mission (eBook)

Sternenhammer (Military Science-Fiction)
eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
370 Seiten
tolino media (Verlag)
978-3-7546-9477-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Victory Mission -  Leonard Lionstrong
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Eine unmögliche Mission im Hinterland eines gnadenlosen Feindes - das letzte Aufgebot der Menschheit. Mein Name ist Captain Harry Saint. Ich bin alt, übergewichtig und meiner Freizeit überdrüssig. Die Admiralität hat mich reaktiviert und an Bord der VICTORY befohlen. Der umgebaute Frachter ist langsam und kaum bewaffnet, aber ausgerüstet mit einer neuartigen Tarnvorrichtung. Zusammen mit meiner Crew gehe ich auf eine letzte verzweifelte Mission. Allein gegen einen unbarmherzigen Gegner. Nur vier Männer, eine Frau, eine KI und ein Vielzweckroboter. Unser Auftrag hat wenig Aussicht auf Erfolg. Und dennoch tun wir, was wir tun müssen. Dies ist unsere Geschichte.

60 Jahre alt und Autor. Natürlich lese ich viel. Immer schon. Die Science-Fiction war (fast) immer mein Lieblingsgenre. Gern auch der härteren Art.

60 Jahre alt und Autor. Natürlich lese ich viel. Immer schon. Die Science-Fiction war (fast) immer mein Lieblingsgenre. Gern auch der härteren Art.

1.

 

Der Tod tauchte um Nullsechshundert im System der Sonne Herschel auf. Er war nicht allein gekommen. Mit ihm waren sechzehn Schlachtschiffe der Molakken und deren Hilfsvölker aus dem Hyperraum gefallen. Sie hatten Kurs auf das von Terranern erbaute ASPENSIA genommen.

Der Weg dorthin war mit robusten Verteidigungsanlagen gespickt. Wehrtüchtige Kriegsschiffe allerdings waren rar im System Herschel. Die Station galt als unangreifbar. Sie war gut geschützt durch Hunderte zu Forts ausgebaute Asteroiden. Durch Geschützflöße mit dicken Kanonen, bewaffnete Kampfbojen, Gondeln, die man für harmlos gehalten hätte, die jedoch mit Torpedos gefüllt waren. Umgerüstete Kometen bargen komplette Einsatzzentralen und waren für den Fall eines Angriffs mit Robotern bemannt. Es gab Minenfelder, in die man als Feind besser nicht hineinflog, und abgewrackte Boote, in deren Innern sich Scheußliches verbarg. Aber nur für den Feind, sollte der es wagen, ASPENSIA zu nahe zu kommen.

Die Molakken wagten es.

Ein Rudel kleiner und wendiger Boote der Wontschonen hatte sich ihnen angeschlossen. Kugelförmige Schiffe, die auf kurze Distanz zu erheblicher Geschwindigkeit in der Lage waren. Damit bedrängte der Eindringling die Verteidigung. Er schlug hart zu.

 

Das hatte sich Harry S. Saint, Captain des terranischen Schlachtschiffs STINGER anders vorgestellt. Junggemüse zu trainieren zählte nicht gerade zu seinen Stärken. Alle meinten, er habe die nötige Geduld dafür, das sei eine wichtige Voraussetzung. Ja, Geduld hatte er, aber er traute den Jungen einfach nichts zu. Sagen würde er das nicht. Nicht öffentlich, er wäre erledigt gewesen. Vors Kriegsgericht hätten die ihn gezerrt wegen Defätismus. Die Sache kam ihm also nicht gerade entgegen. Aber einer musste es machen. Er war auf Nachwuchs angewiesen, so wie die Flotte eine neue Generation aus Fleisch und Blut benötigte.

Die STINGER war ein keilförmiges Rechteck, über zwei Meilen lang, und ausgestattet mit dem Besten, was terranische Rüstungskonzerne hervorgebracht hatten. Der Antimaterieantrieb war eine Entwicklung von Wyms & Pritney eigens für die Navy. Die Reichweite war spektakulär, die Geschwindigkeit für einen so großen Kasten war es ebenfalls. Doch in Sachen Beweglichkeit waren die Angreifer im Vorteil. Die STINGER stand da wie ein unförmiger Fleischklotz im Boxring, umschwirrt von einem Haufen hochaggressiver wieselflinker Zwerge. Und im Hintergrund drohten die sechzehn überschweren Schlachtschiffe der Molakken. Wenn die sich auf das Schiff stürzten, dann war eh alles aus.

Die Bewaffnung der STINGER bestand aus einem Dutzend Zwillingstürme gröbsten Kalibers. Damit wurden hyperschnelle Projektile verschossen. Dazu kamen Laserbänke, mit denen sich gegen eine massive Panzerung allerdings nur wenig ausrichten ließ. Aber da war noch die gefährlichste Waffe, die Faust des Schiffes. Der BiH 117, ein Geschützturm von Bell, Lester & Smart, der durch geballte Schwerkraft zerstörte. Und zwar indem es direkt vor dem Ziel ein bis auf atomare Ebene miniaturisiertes schwarzes Loch erzeugte. Das kostete das Boot ein Zehntel seines Energievorrats und sorgte dafür, dass die Anlage nur alle dreißig Minuten und nur für jeweils ein paar Sekunden einsatzfähig war. Gelang aber ein Treffer, reichte das meistens aus. Mit dem BiH 117, die Bezeichnung stand inoffiziell für »Burn in Hell«, könnte man mehrere Feindschiffe in Schach halten oder sie sogar vernichten. Wenn man sie hätte stellen können und wenn man eine ausgebildete Besatzung anstatt der Rookies an Bord gehabt hätte.

Die STINGER war ein Riesenschiff, aber nicht Teil der Wachflotte. Sie war neu in Dienst gestellt worden und befand sich in Ausbildung. Sie hatte Proviant in ASPENSIA gebunkert. Für die nächsten Tage waren ein paar hübsche Manöver zwischen Herschels Gasriesen geplant. Aus denen würde nun nichts mehr werden. Ohne Umstände ging es für die Frischlinge an Bord um alles. Ehe sie sichs versahen, fanden sie sich an der Front wieder und blickten dem Tod ins Auge.

Die Station war kein militärisches Ziel und nur unzureichend gesichert. ASPENSIA diente allen Völkern, auch wenn es von Terranern geschaffen und besiedelt war. Doch ganz wehrlos war man nicht. Zu den Verteidigungsanlagen gehörten die vorgelagerten Zitadellen, schwer bewaffnet, aber großteils auf robotische Besatzung umgestellt. Auch zwei aktive Schlachtschiffe, die HONOR und die GLORY, hielten sich im System auf. Gute Boote mit guten Kommandanten. Doch zu wenig Schiffe für Harrys Geschmack. Eine Million Terraner hatten einen umfassenderen Schutz verdient, fand er. Aber ihn hatte man nicht gefragt.

Unermüdlich für den Captain im Einsatz war Ernst-August, ein eigens für die Navy entwickelter Ordonanzroboter. Harrys persönlicher, von ihm selbst modifizierter Diener. Und sogar Lebensretter, sollte es einmal dazu kommen. Das Gerät hatte entsprechende Anweisungen. Die Maschine erinnerte äußerlich an einen fahrbaren Hotdog-Stand und war vielfältig einsetzbar. In erster Linie unterstützte sie den Captain in privaten Angelegenheiten. Die Ordonnanz war Butler, Manager und Gesprächspartner in einem. Lackiert war Ernst-August in Schlammgrün, der Farbe der Navy.

Man hatte ein neuartiges Rettungssystem an Bord. PRO hatten sie es genannt. Es brachte Offiziere in Sicherheit – indem die in letzter Sekunde von Robotern gepackt und in Ausblastunnel gesteckt wurden. Sie wurden umhüllt und vom Schiff weggeblasen. Oder in den Hyperraum? Der Captain wusste es nicht. Er hatte nicht zugehört. Er würde sich nicht retten lassen, während die Mitglieder der Crew ihren Heldentod starben. Daran dachte Harry, der das System hasste. Später würde er es unfreiwillig doch noch nutzen.

Auch die KI der STINGER war noch nicht so weit. Sie war bestenfalls als jugendlich einzustufen und keinesfalls kampferprobt. Die wird uns nicht helfen können, dachte Harry, wenn es eng wird. So eine künstliche Intelligenz kann sogar gefährlich werden. Wir werden sie anderweitig beschäftigen. Wir machen das klassisch, die Besatzung wird den Job übernehmen. Aber kein Denkapparat aus dem Labor, so leistungsfähig er auch sein mag. Eine KI hilft in der Schlacht nicht, wenn sie Angst hat.

»XO, Rotalarm!«

Harry Saint war ein gestandener Kommandant. Er war lange genug dabei, um zu wissen, was zu tun war. Sein Boot war eines der Besten. Die STINGER hätte das Zeug gehabt, es den Angreifern so richtig zu zeigen. Gäbe es nur mehr Schiffe im System und eine erfahrene Besatzung an Bord. Man war noch nicht eingespielt, genau dazu hatte der Besuch im Herschelsystem ja dienen sollen. Er war Teil eines dreimonatigen Übungs- und Findungseinsatzes. Und jetzt war die Kacke am Dampfen. Mit dem Navigator Johnson waren weder Harry noch Liam, der treue XO, zuvor gefahren. Der Mann galt als Meister auf seinem Gebiet, kein Schiff der Navy, das er nicht virtuos hätte steuern können. Trotzdem machte er einen vorsichtigen, beinahe zögerlichen Eindruck. Waffenleitoffizier Masterson war völlig anders gepolt. Er hielt ohne Zögern drauf, sobald er den Befehl erhielt. Ansonsten redete der Mann nicht viel, was Harry recht war. Masterson war ein Gewinner, Johnson nicht. Der Kampf um ASPENSIA würde den Beweis liefern. Oder sie alle umbringen.

Die kolossale Station war terranische Kolonie. Das System der Sonne Herschel verfügte über keinen dritten Planeten, den Platz, den im Sonnensystem die Erde einnimmt. Die Wissenschaft meinte herausgefunden zu haben, dass ein solcher Planet vor Millionen Jahren existiert haben musste. Wahrscheinlich war er rückstandslos vernichtet worden oder in die Sonne gestürzt. Aus welchen Gründen, wusste man nicht. Tatsache aber war, dass sich die Lücke für ein Konstrukt im großen Maßstab anbot. Rohstoffe beschaffte man sich aus dem hiesigen Asteroidengürtel. So wuchs die Station in Jahrzehnten zu einem Gebilde von beachtlicher Größe heran. Über dreißig Meilen maß die Spindel in ihrer längsten Ausdehnung. ASPENSIA war ein Wirtschaftsfaktor und inzwischen von rund einer Millionen Terranern und einigen anderen Spezies besiedelt. Sogar Tourismus hatte es gegeben, bis der Krieg gegen die Molakken ihn zunichtegemacht hatte. Der Reichtum der künstlichen Kolonie hatte bis dato zahlreiche architektonisch imposante Konstruktionen hervorgebracht. Schon das Verwaltungsgebäude der Händlerschaft am Hawking Boulevard kam auf dreihundert Stockwerke. Es besaß eine vollständig bewaldete Außenfläche, der trickreiche Umgang mit Schwerkraft hatte es möglich gemacht. Das Gebäude besaß die Form eines überdimensionierten Segels und bot über zehntausend Angestellten Arbeit und Schutz.

Ein Schwarm winziger Privatraumschiffe umkreiste die gigantische Spindel. Hell erleuchtet in einem finsteren und feindlichen All. Düstere Arme griffen hinaus in die Schwärze. An ihnen hingen Hunderte klobiger Frachter. Nicht wenige davon schlugen Kriegsgüter um. Vor allem Waffen. Viele Waffen wurden gebraucht in diesen Zeiten. Vom Raum aus betrachtet wirkte ASPENSIA wie eine schillernde Tiefseequalle. Lautlos, lebendig, bunt und äußerst verletzlich.

Der Molakke ist ein Gegner, wie er sich der Erde nie zuvor gestellt hat. Amphibische Kreaturen, die von einem Wasserplaneten stammten, wie es offiziell hieß. Von Mollusken abstammend und absolut gnadenlos ihren Feinden gegenüber. Eine Verständigung hatte nie stattgefunden und war wohl auch nicht möglich. Lieber ließ man die Kanonen sprechen. Harry war das ganz recht, von Weichtieren, Schnecken und anderem Getier hatte er keine Ahnung, davon ließ er die Finger. Lieber hielt er voll drauf. Wenn der Molakke uns Schwierigkeiten macht, dann muss er eben bezahlen. Das war seine Devise und damit war er immer gut gefahren.

Sein Aufstieg in der Navy war...

Erscheint lt. Verlag 7.11.2022
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte Dystopie • Kommandounternehmen • Militär • Military • Raumschiff • Raumschlacht • Science Fiction • Spacemarines • Utopie
ISBN-10 3-7546-9477-4 / 3754694774
ISBN-13 978-3-7546-9477-0 / 9783754694770
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