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Jade City - Familie ist Pflicht (eBook)

Spiegel-Bestseller
Roman | SPIEGEL-Bestseller | Eine preisgekrönte Mafia-Fantasy mit generationsübergreifenden Blutfehden, brutaler Politik, Magie und Kung-Fu

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
656 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-46389-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Jade City - Familie ist Pflicht -  Fonda Lee
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Familie ist Pflicht - Magie ist Macht - Ehre ist alles! Fonda Lees Fantasy-Roman »Jade City - Familie ist Pflicht« ist der der Auftakt der preisgekrönten Jade-Saga Seit Jahrhunderten ist die magische Jade das Lebenselixier der Insel Kekon. Ihretwegen wird gekämpft, gestohlen und gemordet, denn sie verleiht den ehrenhaften Grünblutkrieger ihre außergewöhnlichen Fähigkeiten. Doch nun ist eine mächtige Droge aufgetaucht, die es auch Fremden ermöglicht, die Jade zu nutzen. Diese neue Bedrohung für Kekon lässt die alten Blutfehde zwischen den rivalisierenden Familien Kaul und Ayt eskalieren. Wem wird es gelingen, den Jademarkt zu beherrschen und die Bezirke unter seinem Schutz zu verteidigen? Der Ausgang des Clan-Krieges wird über das Schicksal von ganz Kekon bestimmen ... Fonda Lees Jade-Saga wurde mit dem World Fantasy Award ausgezeichnet und stand auf der Shortlist der Nebula Awards und zahlreicher weiterer Fantasy-Awards. Die asiatische Fantasy punktet mit einem komplexen Worldbuilding, lebendigen Charakteren und einer faszinierenden Kombination aus Magie und Kung-Fu. »Ein episches Drama, das an die besten klassischen Hongkong-Gangsterfilme erinnert, aber in einer Fantasy-Metropole spielt, die so düster und gut erdacht ist, dass man vergisst, dass man ein Buch liest.« Fantasy-Autor Ken Liu

Fonda Lee ist eine Kampfsportlerin mit schwarzem Gürtel, ehemalige Unternehmensstrategin und Liebhaberin von Actionfilmen. Geboren und aufgewachsen in Calgary, Kanada, lebt sie heute mit ihrer Familie in Portland, Oregon. Lee ist die preisgekrönte Autorin der YA-Science-Fiction-Romane Zeroboxer und Exo. Jade City war ihr Debüt für Erwachsene, die TIME wählte es zu einem der 100 besten Fantasybücher aller Zeiten.

Fonda Lee ist eine Kampfsportlerin mit schwarzem Gürtel, ehemalige Unternehmensstrategin und Liebhaberin von Actionfilmen. Geboren und aufgewachsen in Calgary, Kanada, lebt sie heute mit ihrer Familie in Portland, Oregon. Lee ist die preisgekrönte Autorin der YA-Science-Fiction-Romane Zeroboxer und Exo. Jade City war ihr Debüt für Erwachsene, die TIME wählte es zu einem der 100 besten Fantasybücher aller Zeiten.

Kapitel 2


Das Horn von No Peak

Am anderen Ende des Gastraums war der gedämpfte Knall eines Schusses zu hören. Ein oder zwei Sekunden später spürte Hilo es: In seinem Kopf gellte der Schrei einer unkontrollierten Jadeaura, schrill wie eine Gabel, die über eine Glasplatte kratzte. Kehn und Tar drehten sich gerade um, als der Teenager, der sie bedient hatte, aus dem Waschraum stürmte und Richtung Treppe rannte.

»Tar.« Hilo hätte gar nichts sagen müssen, beide Maiks hatten sich bereits in Bewegung gesetzt: Kehn lief in den Toilettenraum, während Tar die Treppe hinaufeilte, den Dieb auf dem Balkon stellte und ihn durch die zersplitterte Schiebetür zurück in das Restaurant schleuderte. Entsetzte Schreie wurden unter den Gästen laut, als der Junge wieder hereingeflogen kam, auf dem Boden aufschlug und bis zur obersten Treppenstufe rutschte.

Tar folgte ihm und räumte die größeren Trümmerteile der Tür weg. Noch bevor der Junge sich aufrappeln konnte, war Tar bei ihm, umschloss seinen Kopf mit den Händen und zwang ihn zurück auf den Boden. Der Dieb griff nach seiner Waffe, einer kleinen Pistole, die Tar ihm aus der Hand riss, um sie anschließend durch die kaputte Schiebetür nach draußen zu werfen, wo sie irgendwo im Hafenbecken landete. Durch den dicken Teppich wurde der Schrei des Jungen leicht gedämpft, als das Grünblut mit dem Knie seinen Unterarm fixierte und den Umschlag aus seinen verkrampften Fingern riss. Das alles geschah so schnell, dass die meisten Zuschauer es gar nicht im Detail mitbekamen.

Tar erhob sich, und der Teenager blieb zuckend und stöhnend vor ihm liegen, zermürbt durch den Energieschub der Jade, der seinem Körper nun so abrupt entzogen wurde. Gleichzeitig verstummte auch das wütende Kreischen in Hilos Schädel. Der jüngere Maik-Bruder zerrte den Dieb am Hemdrücken hoch und schleppte ihn die Treppe hinunter ins Erdgeschoss. Einige Gäste, die sich aufgeregt von ihren Plätzen erhoben hatten, machten ihm stumm Platz. Nun kehrte auch Kehn aus dem Toilettenraum zurück; er zog einen leise wimmernden Abukei hinter sich her. Erst ließ er den Jungen niederknien, dann zwang Tar den Dieb daneben auf die Knie.

Hinter Kehn kam Shon Judonrhu aus der Toilette gewankt. Er hielt sich an den Stuhllehnen fest, um nicht umzufallen. Zwar schien er nicht ganz sicher zu sein, wo er sich befand oder wie er hierhergekommen war, doch immerhin war er klar genug, um vor Wut zu toben. Seine trüben Augen quollen fast aus dem Schädel. Eine Hand hielt er an sein Ohr gedrückt. »Diebe«, lallte er. Shon griff nach dem Karambit, das er in einem Schulterholster unter seiner Jacke trug. »Ich werde sie beide abstechen!«

Mr. Une kam angelaufen und wedelte protestierend mit den Armen. »Shon-jen, ich flehe Sie an, nicht hier im Gastraum!« Zitternd streckte er ihm die Hände entgegen. Sein fülliges Gesicht war bleich vor Entsetzen. Schlimm genug, dass eine solche Schande über das Doppelte Glück gekommen war, da in seiner Küche zwei Jadediebe Unterschlupf gefunden hatten, aber dass die beiden Jungen nun auch noch öffentlich massakriert werden sollten, und das direkt neben dem Dessertbüfett … Einen solchen Makel konnte kein Geschäft überleben! Ängstlich musterte der Restaurantbesitzer Shon Jus Waffe, dann huschte sein Blick zu den Maik-Brüdern und den vielen Gästen, die das Geschehen schockiert verfolgten. Er stammelte: »Das ist wirklich ein schrecklicher Frevel, aber … meine Herren, bitte …«

»Mr. Une!« Hilo erhob sich von seinem Platz. »Ich wusste ja gar nicht, dass Sie neuerdings auch ein Entertainmentprogramm anbieten.« Sämtliche Blicke ruhten nun auf Hilo, der gelassen den Raum durchquerte. Verständnis breitete sich unter den Zuschauern aus, denn einige der Gäste hatten etwas bemerkt, das Bero bei seiner flüchtigen Musterung entgangen war: Die obersten Knöpfe des babyblauen Hemdes, das Kaul Hilo unter seiner rauchgrauen Sportjacke trug, waren offen und gaben den Blick frei auf eine lange Reihe kleiner Jadesteine, die sich unter der Haut an seinen Schlüsselbeinen entlangzog wie eine mit seinem Fleisch verschmolzene Halskette.

Mr. Une schloss zu Hilo auf und ging händeringend neben ihm her. »Kaul-jen, ich bin zutiefst beschämt darüber, dass Ihr Besuch bei uns auf diese Weise gestört wurde. Es ist mir unbegreiflich, wie sich diese beiden wertlosen, diebischen kleinen Mistkerle in meiner Küche einschleichen konnten. Kann ich das in irgendeiner Form wiedergutmachen? Ich würde alles tun, wirklich alles. Selbstverständlich bekommen Sie Speisen und Getränke, so viel Sie möchten …«

»So etwas kann passieren.« Hilo schenkte ihm ein entwaffnendes Lächeln, das sich allerdings wenig entspannend auf den Restaurantbesitzer auswirkte. Vielmehr schien der noch nervöser zu werden, während er hastig nickte und sich den Schweiß von der Stirn wischte.

Hilo fuhr fort: »Steck dein Karambit weg, Onkel Ju. Mr. Une muss auch so schon furchtbar viel sauber machen, da braucht er nicht noch Blut auf dem Teppich. Und all die Leute hier zahlen schließlich für ein nettes Abendessen, wir sollten ihnen nicht den Appetit verderben.«

Shon Ju zögerte. Hilo hatte ihn mit Onkel angesprochen und ihn trotz seiner öffentlichen Demütigung mit Respekt behandelt. Doch anscheinend reichte das nicht aus, um ihn zu beschwichtigen. Mit gezückter Klinge zeigte er auf Bero und Sampa. »Das sind Jadediebe! Ich habe ein Recht darauf, ihnen das Leben zu nehmen, und das kann mir niemand absprechen!«

Hilo ließ sich von Tar den Umschlag geben und schüttelte ihn, bis die beiden Steine in seiner ausgestreckten Hand landeten. Kehn legte den dritten Ohrring dazu. Nun ließ Hilo die drei grünen Ohrstecker nachdenklich auf seiner Handfläche hin und her rollen, bevor er Shon mit schmalen Augen musterte.

Schlagartig wurde der Zorn in Shon Jus Miene von leiser Furcht verdrängt. Sein Blick hing an seinen Jadesteinen, die nun, da sie in der Hand des anderen lagen, ihre Kraft an Kaul Hilo abgaben, nicht mehr an ihn. Reglos stand Shon da. Niemand sprach. Die Stille war beklemmend.

Schließlich räusperte sich Shon unsicher. »Kaul-jen, mit meinen Worten wollte ich mich keineswegs respektlos zeigen gegenüber deiner Position als Horn.« Nun schwang in seiner Stimme eine Ehrerbietung mit, wie man sie einem wesentlich älteren Mann gegenüber erwartet hätte. »Selbstverständlich beuge ich mich sämtlichen Entscheidungen des Clans in rechtlichen Angelegenheiten.«

Lächelnd nahm Hilo Shons Hand und ließ die drei Edelsteine hineinfallen. Dann schloss er sanft die Finger des anderen über den Schmuckstücken. »Es ist ja niemand ernsthaft zu Schaden gekommen. Und ich mag es, wenn Kehn und Tar ab und zu ein wenig auf Trab gehalten werden.« Er zwinkerte den Brüdern zu, als wären sie Teil eines lustigen Streiches gewesen. Als er sich wieder Shon Ju zuwandte, wurde er jedoch schlagartig ernst. »Weißt du, Onkel«, fuhr er fort, »vielleicht wird es Zeit für dich, ein bisschen weniger zu trinken und dafür ein bisschen besser auf deine Jade aufzupassen.«

Shon Ju hielt die zurückgekehrten Steine fest und drückte die Faust erleichtert an die Brust. An seinem dicken Hals erschienen rote Flecken, die seine Empörung verrieten, er sagte jedoch nichts mehr. Betrunken und von den Drogen benommen mochte er sein, doch er war nicht dumm. Ihm war vollkommen klar, dass dies eine eindeutige Warnung war: Nach seinem jämmerlichen Auftritt an diesem Abend blieb sein Status als Grünblut nur deshalb unangetastet, weil Kaul Hilo es so entschieden hatte. Mit einer demütigen Verbeugung zog er sich zurück.

Hilo drehte sich zu den Gästen um, die wie gelähmt dastanden, und hob auffordernd die Arme. »Der Spaß ist vorbei, meine Herrschaften. Diese kleine Showeinlage war heute Abend sogar gratis. Bestellen wir doch den nächsten Gang und die nächste Runde!«

Nervöses Gelächter war zu hören, als die Menschen seiner Aufforderung nachkamen und sich wieder ihrem Essen und ihren Begleitern zuwandten. Trotzdem warf man Kaul Hilo, den Maiks und den beiden bemitleidenswerten Teenagern auf dem Boden noch einige verstohlene Blicke zu. Es kam nicht oft vor, dass gewöhnliche, jadelose Bürger auf so dramatische Art und Weise Zeuge der Kräfte eines Grünbluts wurden. Sie würden heute nach Hause gehen und ihren Freunden erzählen, was sie erlebt hatten: Wie der Dieb sich schneller bewegt hatte, als es einem normalen Menschen möglich war; wie er einfach durch eine geschnitzte Holztür gelaufen war; dass die Maik-Brüder noch viel schneller und stärker gewesen waren. Und dass selbst sie sich dem jungen Horn vollkommen selbstverständlich unterordneten.

Kehn und Tar packten die Diebe und schleppten sie aus dem Lokal.

Als Hilo ihnen folgen wollte, schloss Mr. Une sich ihm an und murmelte stockend: »Ich muss Sie noch einmal um Verzeihung bitten. Jeder meiner Angestellten wird sorgfältig überprüft, ich hatte ja keine Ahnung …«

Beschwichtigend legte Hilo dem Gastwirt eine Hand auf die Schulter. »Es ist nicht Ihre Schuld. Man kann nie wissen, wer vom Jadefieber gepackt wird und durchdreht. Wir werden uns draußen der Sache annehmen.«

Mr. Une nickte erleichtert. Er sah aus wie jemand, der beinahe von einem Bus überrollt worden wäre, ihm aber im letzten Moment ausgewichen und vor einen Koffer voller Geld gestolpert war. Wären Hilo und die Maiks nicht gewesen, hätte ihm der Abend zwei tote Teenager und ein wutentbranntes, betrunkenes Grünblut beschert. Diese öffentliche Unterstützung durch das Horn hatte dem Doppelten Glück nicht nur eine katastrophale Schmach erspart, sondern sein Ansehen sogar noch angehoben. Bald würde sich...

Erscheint lt. Verlag 2.5.2023
Reihe/Serie Die Jade-Saga
Die Jade-Saga
Übersetzer Charlotte Lungstrass-Kapfer
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Schlagworte asiatische Fantasy • asiatische Romane • Booktok • Clankrieg • Clans • Dark Fantasy Bücher • die Jade-Saga • Die Jade-Saga 1 • Drogen • düstere Fantasy Bücher • Familie • Familienfehde • Fantasie • Fantasy • Fantasy Bücher Erwachsene • Fantasy Magie • Fantasy mit Action • Fantasy Reihe • Fantasy-Roman • Fantasyroman Deutsch • Fantasy Romane • fantasy romane für erwachsene • Fantasy Saga • Fantasy Serie • Fonda Lee • Gangster • Gangster-Epos • Geschwister • Green Bones • Großstadt • Jade • Jade City Deutsch • jade legacy • Jade Saga • Jade War • Kampfkunst • Kekon • Krieger • Kung-Fu • Kung-Fu-Gangster-Fantasy • Machtkampf • Mafia • mafia fantasy • mafia romane • Magie • Martial Arts • Mountain • New Adult Fantasy • No Peak • Own Voice • Politik • spiegel bestseller • TikTok • TikTok books • Urban Fantasy • World Fantasy Award • Young Adult Bücher
ISBN-10 3-426-46389-X / 342646389X
ISBN-13 978-3-426-46389-5 / 9783426463895
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