Nicht aus der Schweiz? Besuchen Sie lehmanns.de

Wie Träume bluten (eBook)

Roman | SPIEGEL Bestseller-Autorin
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
400 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-46582-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Wie Träume bluten -  Maggie Stiefvater
Systemvoraussetzungen
15,99 inkl. MwSt
(CHF 15,60)
Der eBook-Verkauf erfolgt durch die Lehmanns Media GmbH (Berlin) zum Preis in Euro inkl. MwSt.
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen
Werden die Träumer die Welt vernichten - oder die, die sie jagen? Der Urban-Fantasy-Roman »Wie Träume bluten« ist der 2. Teil der Dreamer-Trilogie von Bestseller-Autorin Maggie Stiefvater. Etwas Furchtbares geschieht mit der Quelle, aus der die Träumer ihre Macht ziehen: Sie wird von etwas blockiert und scheint immer schwächer zu werden. Was wird aus Träumern und Geträumten, sollte die Quelle ganz versiegen? Der Träumer Ronan Lynch hat nicht vor, abzuwarten und es herauszufinden, auch wenn ihn das weit weg führt von seiner Familie und dem Jungen, den er liebt. Die Diebin Jordan Hennessy weiß, dass sie nicht überleben wird, wenn die Träumer scheitern. Ihr bleibt nichts anderes übrig, als in einer dunklen Unterwelt nach dem einzigen Gegenstand zu suchen, der sie am Leben erhalten kann. Für die Jägerin Carmen Farooq-Lane wird die Welt immer komplizierter: Sie ist aufgebrochen, um Träumer zu töten, weil sie die Gefahr nur zu gut kennt, die von ihnen ausgeht. Doch jetzt muss sie sich fragen, ob es wirklich die Träumer sein werden, die die Welt zerstören - oder zerbricht die Welt beim Versuch, die Träumer zu vernichten? Im 2. Teil der Dreamer-Trilogie treibt Maggie Stiefvater ihre Held*innen in einem unvorhersehbaren Abenteuer rund um Sehnsüchte und Träume, Schicksal und Tod bis an ihre Grenzen. Die Dreamer-Trilogie schließt direkt an die Fantasy-Reihe »Raven Boys« an, kann aber auch unabhängig gelesen werden. Der erste Urban-Fantasy-Roman der Dreamer-Trilogie ist auf Deutsch unter dem Titel »Wie der Falke fliegt« erschienen.

Maggie Stiefvater, geboren 1981, wurde mit ihrer Nach dem Sommer-Trilogie sowie dem Roman Rot wie das Meer international bekannt und von der Presse gefeiert. Die Spiegel-Bestsellerautorin lebt mit ihrer Familie in den Bergen Virginias. Zuletzt verzauberte ihre Raven Boys-Reihe tausende Leser*innen.

Maggie Stiefvater, geboren 1981, wurde mit ihrer Nach dem Sommer-Trilogie sowie dem Roman Rot wie das Meer international bekannt und von der Presse gefeiert. Die Spiegel-Bestsellerautorin lebt mit ihrer Familie in den Bergen Virginias. Zuletzt verzauberte ihre Raven Boys-Reihe tausende Leser*innen.

Prolog


 

Es war ein herrlicher Tag, als sie kamen, um den Zed zu töten.

Sie waren in Illinois, wahrscheinlich, oder irgendeinem anderen Bundesstaat mit I. Indiana. Iowa. wIsconsin. Endlose Felder, aber alles andere als malerisch. Keine postkartenwürdigen Scheunen. Kein ästhetisch vor sich hin rostendes landwirtschaftliches Gerät. Nichts als abgemähte Äcker, so weit das Auge reichte. Der Himmel war sehr blau. Die steinigen Stoppelfelder leuchteten. Alles wirkte klar voneinander abgegrenzt. Es war wie ein Urlaub am Meer, nur ohne Meer. Der Highway teilte die Landschaft in zwei Hälften; sehr flach, sehr gerade, mit gräulich weißen Salzspuren auf dem Asphalt.

Weit und breit war nur ein einziges Fahrzeug zu sehen, ein Sattelschlepper mit blitzsauberem rotem Führerhaus und dem Schriftzug WOHN(T)RÄUMEATLANTANEW YORKNASHVILLE neben der schwarz-weißen Strichzeichnung eines Jugendstilsessels auf der Flanke. Doch der Laster transportierte keine Sessel. Sondern sie. Die Regulatoren. Die Heimmannschaft, das Gewinnerteam, die Heldentruppe, die so unermüdlich versuchte, den Weltuntergang zu verhindern. Oder zumindest stand das auf der Verpackung. Ein Zusammenschluss verantwortungsvoller Erwachsener, die es sich zum Ziel gesetzt hatten, eine übernatürliche Bedrohung zu bekämpfen, von der nur die wenigsten Menschen je gehört hatten. Die Zeds.

Zed, wie Z, wie zzzzz, wie Schlaf, denn erst im Schlaf wurden Zeds zu gefährlichen Waffen. Zed wie zero, null, denn genau so viel würde von der Welt übrig bleiben, wenn die Regulatoren nicht einschritten.

Sie waren die letzte Bastion.

Bellos fuhr den Möbellaster, obwohl er erst vor Kurzem einen Arm verloren hatte. Auf dem Beifahrersitz lümmelte Ramsay, der in der Nase bohrte und das Ergebnis so provokant an die Tür schmierte, als legte er es auf eine Diskussion an. Aber Bellos reagierte nicht. Ihn beschäftigte Wichtigeres, wie zum Beispiel sein fehlender Arm. Oder die Kreaturen in Declan Lynchs Haus, deren Zähnen er zum Opfer gefallen war. Wahre Höllenhunde! Nachtschwarze Monster wie einer uralten Sage entstiegen, mit lodernden Augen und Schlünden. Was mochte zuerst da gewesen sein? Hatte irgendein antiker Zed die Viecher hergeträumt, woraufhin sie in die Mythologie eingegangen waren? Oder hatten erst die Legenden einen Zed dazu inspiriert, sie Wirklichkeit werden zu lassen?

Irgendwo, daran musste Bellos die ganze Zeit denken, waren diese Monster noch immer. Fest und gasförmig, lebendig und untot. Ihre Existenz baute auf vollkommen anderen Regeln auf als die der Menschheit, und das bedeutete, die Menschheit hatte keine Chance, sie zu besiegen.

Darum mussten die Zeds sterben. Weil sie alles kaputt machten.

Bellos und Ramsay waren nicht die Einzigen in diesem Möbellaster. Normalerweise hätten sie die Mission allein unternommen, aber die jüngsten Vorfälle hatten alle verunsichert. Noch nie war ihnen ein Zed entwischt. Schon gar nicht zwei Zeds. Und erst recht nicht sechs, ohne dass irgendwer den leisesten Schimmer hatte, warum. Es lag nahe, den ersten drei Zeds die Schuld daran zu geben, denen vom Potomac River.

Also mussten eben schwerere Geschütze aufgefahren werden. Der Laderaum war gerammelt voll mit Regulatoren.

Das Wetter war wirklich herrlich.

Theoretisch müssten sie die Zed-Frau bald erreicht haben. Eine Vision hatte ihnen eine grobe Ahnung davon verschafft, wo sie zu finden sein würde, bevor sie die Suche mithilfe der örtlichen Behörden weiter eingegrenzt hatten. Wenn ihnen das Glück hold war, müsste bald der Airstream-Wohnwagen am Rand des Highways auftauchen. Wenn ihnen das Glück dann immer noch hold war, würden sie in circa fünfundzwanzig Minuten die noch als solche erkennbaren Trümmer des Airstreams zusammen mit der Leiche der Frau in den Laster laden. Und wenn ihnen das Glück nicht nur hold war, sondern aufrichtig und liebevoll zugetan, würde ihre Visionärin danach nicht mehr von Bildern eines unausweichlichen, von Zeds herbeigeführten Weltuntergangs geplagt.

»Nähern uns dem Zielobjekt«, sagte Bellos in sein Funkgerät.

»Schön wachsam bleiben«, grollte Lock mit seiner tiefen Stimme vom Laderaum aus zurück.

»Roger«, bestätigte Ramsay, obwohl ein »Okay« vollkommen gereicht hätte.

Wieder meldete sich Lock: »Carmen, sind Sie noch da?«

Ein kurzes Rauschen aus dem Funkgerät, dann ertönte eine ernste, klare Stimme: »Zwei Meilen hinter Ihnen. Sollen wir den Abstand verringern?«

Die Stimme gehörte Carmen Farooq-Lane, einer weiteren Regulatorin. Sie saß am Steuer eines kugeldurchlöcherten Mietwagens, gekleidet in einen makellosen hellen Leinenanzug. Das dunkle Haar trug sie locker hochgesteckt, schmale Goldarmbänder zierten ihre Handgelenke, und ihre Wimpern waren lang und geschwungen. In einem früheren Leben, bevor ihr Bruder sich als Zed und Serienkiller entpuppt hatte, war Farooq-Lane leitende Angestellte in einer Firma für Vermögensberatung gewesen. Dieses Leben hatte jedoch zeitgleich mit dem von Nathan, ihrem Serienkiller-Zed-Bruder, ein abruptes Ende genommen. Aber so ein Weltuntergang war schließlich noch lange kein Grund, sich gehen zu lassen.

»Entfernen Sie sich nur nicht zu weit«, antwortete Lock. »Es sei denn, Sie haben keine Wahl.«

In Wirklichkeit meinte Lock nicht, es sei denn, Sie haben keine Wahl, sondern, es sei denn, Liliana lässt Ihnen keine Wahl. Wie alle Visionäre wurde nämlich auch sie zu einer tickenden Zeitbombe, wenn sich eine ihrer Visionen ankündigte. Außerdem wechselte sie dabei zwischen unterschiedlichen Lebensaltern hin und her. Letzteres war aber wohl eher eine kuriose Randerscheinung. Niemand starb schließlich daran, dass Liliana, der Teenager, sich plötzlich in Liliana, die Greisin, verwandelte oder umgekehrt. Nein, die Menschen starben, weil ihre Eingeweide explodierten, wenn sie Liliana während einer ihrer Visionen zu nahe kamen. Lilianas Vorgänger hatten irgendwann gelernt, diese zerstörerische Energie nach innen zu richten, damit keine Unbeteiligten zu Schaden kamen – was langfristig allerdings zur Folge hatte, dass sie selbst daran zugrunde gingen.

Liliana hatte diese Technik nie erlernt.

Möglicherweise, weil sie es einfach nicht wollte.

»Okay, Leute«, meldete sich Lock kurz darauf erneut übers Funkgerät. »Konzentration jetzt. Ist alles Routine. Also keine Patzer diesmal.«

Westerly Reed Hager. Farooq-Lane hatte ein Foto der Zed-Frau gesehen, ihre Akte gelesen. Sie enthielt hauptsächlich Fünfen, Einsen und Nullen. Fünfzig Jahre alt. Einen Meter fünfundfünfzig groß. Zehn registrierte Wohnsitze innerhalb der letzten fünf Jahre. Fünf Schwestern, zehn Brüder, die meisten davon untergetaucht, von der Bildfläche verschwunden, vom Erdboden verschluckt. Klassische Hippiefamilie. Den Wohnwagen besaß sie seit fünf Jahren, den dunkelblauen Chevy-Pick-up, an den er gekoppelt war, seit zehn. Bei der Polizei war sie mit zehn Delikten aktenkundig: fünfmal Kreditkartenbetrug, fünfmal Sachbeschädigung.

Farooq-Lane hielt es für unwahrscheinlich, dass Westerly Reed Hager den Weltuntergang herbeiführen würde.

»Carmen«, meldete sich Liliana zu Wort, die, aktuell als alte Frau, auf dem Beifahrersitz des ramponierten Mietwagens saß. Alles an ihr wirkte auf entspannte Art kontrolliert, und ihre Hände lagen so ordentlich gefaltet in ihrem Schoß wie ein zugeschlagenes Buch. »Wir sollten uns lieber zurückfallen lassen.«

Ganz von selbst schaltete sich das Autoradio ein, und Opernmusik ertönte. Damit hatte es vor Kurzem angefangen, so wie Farooq-Lane vor Kurzem angefangen hatte, Zeds zu töten. Bei näherem Nachdenken hatte der Weltuntergang sich eigentlich längst vollzogen: in ihr.

Farooq-Lane sah Liliana an. Dann wieder auf die Straße.

Sie bremste leicht ab.

Und das Glück ließ sie fallen wie eine heiße Kartoffel.

Im einen Moment waren die Regulatoren noch allein auf der Straße, an diesem herrlichen Tag, inmitten der leeren Felder. Und im nächsten waren sie es plötzlich nicht mehr. Vor ihnen fuhr ein anderes Auto. Es war nicht direkt aus dem Nichts aufgetaucht – vielmehr schien es schon die ganze Zeit da gewesen zu sein, ohne dass sie es bemerkt hatten.

»Als würde man es vergessen, noch während man hinguckt«, murmelte Bellos vor sich hin.

Er starrte weiter auf das seltsame Auto, aber er sah es nicht mehr. Sah hin, sah es nicht. Sah hin, sah es nicht. Da ist ein Auto, da ist ein Auto, da ist ein Auto, sagte er sich immer wieder, aber jedes Mal entfiel es ihm aufs Neue. Sein Gehirn schaltete auf Störung.

Das Auto wurde langsamer, bis der Möbellaster ihm förmlich am Hintern klebte.

Eine Person erschien. Eine junge Frau. Dunkle Haut, breites, strahlend weißes Lächeln. Sie ragte aus dem Schiebedach des seltsamen Autos.

Es war eine von den drei Zeds, die ihnen am Potomac entwischt waren. Jordan Hennessy.

»Scheiße.« Bellos wollte nach dem Funkgerät grapschen, ehe er merkte, dass es die Hand, die er zum Grapschen gebraucht hätte, nicht mehr gab.

Also schnappte Ramsay es sich und drückte den Knopf an der Seite. »Da ist ein Zed. Es ist diese –«

Hennessy zeigte ihnen den Mittelfinger und schleuderte ihnen etwas entgegen.

Die beiden Männer konnten gerade noch die kleine silberne Kugel ausmachen, bevor sie die Windschutzscheibe traf und den Laster in eine metallisch graue Wolke hüllte.

Die Wolke drang ins Führerhaus. Das Funkgerät – Lock – gab irgendwelches Gebrabbel von sich. Nichts davon spielte mehr eine Rolle. Nichts außer dieser...

Erscheint lt. Verlag 3.7.2023
Reihe/Serie Dreamer-Trilogie
Dreamer-Trilogie
Übersetzer Jessika Komina, Sandra Knuffinke
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Schlagworte Adam Parrish • Albträume • All Age Fantasy • Bestseller Autorin • Call Down the Hawk • Carmen Farooq-Lane • Declan Lynch • Dreamer Trilogie Band 2 • Dreamer Trilogy • Dreamer Trilogy deutsch • Fantasy Bücher Erwachsene • Fantasy Jugendbücher • Fantasy junge Erwachsene • Fantasy Magie • Fantasy Reihe • Fantasy Romane • fantasy romane für erwachsene • Fantasy Romantik • Fantasy Saga • Fantasy Serie • Geträumte • Jägerin • Jordan Hennessy • Kunst • Kunstfälschung • LGBT Fantasy Buch • LGBTQ • LGBTQ Bücher • LGBTQ Romane • Maggie Stiefvater deutsch • Maggie Stiefvater Dreamer Trilogie deutsch • Maggie Stiefvater dreamer trilogy deutsch • Maggie Stiefvater raven boys • Magie • Matthew Lynch • Mister Impossible • Mister Impossible deutsch • Prophezeiung • Queer • Raven Boys • Romane LGBT • roman magie • Romantische Fantasy • Ronan Lynch • Träume • Träumer • unheimliche und phantastische Geschichten • Untergang der Welt • Urban Fantasy • Vorhersage • Was die Spiegel wissen • Wen der Rabe ruft • Wer die Lilie träumt • Wie Eulen in der Nacht • Wo das Dunkel schläft • young adult fantasy
ISBN-10 3-426-46582-5 / 3426465825
ISBN-13 978-3-426-46582-0 / 9783426465820
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Wasserzeichen)
Größe: 2,0 MB

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich