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Metall der Götter (eBook)

Ein Nebelgeborenen-Roman
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
688 Seiten
Piper Verlag
978-3-492-60351-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Metall der Götter -  Brandon Sanderson
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Der lang ersehnte 7. Band der Nebelgeborenen-Reihe ist endlich da! »Metall der Götter« ist der finale Band der zweiten Ära des Nebelgeborenen-Universums und erzählt das Ende der Geschichte von Wax und Wayne. Fans können sich wie gewohnt auf epische Fantasy mit viel Action, Magie und Atmosphäre freuen.  Waxillium Ladrian hat den Mantel des Gesetzeshüters niedergelegt und widmet sich nun dem Leben als Senator der Stadt Elantel. Statt auf der Straße finden seine Kämpfe nun auf dem Papier statt. Seine Freunde Wayne und Marasi sind währenddessen weiter auf der Suche nach einem Weg, den »Kreis« zu überführen. Diese zwielichtige Organisation hat viele Menschen entführt, deren Schicksal nie geklärt werden konnte. Als die beiden auf ein geheimes Waffenlager stoßen, das den Frieden zwischen Elantel und den äußeren Städten bedrohen könnte, muss Wax eingreifen und wieder das Schwert werden, zu dem ihn sein Gott, der Einträchtige, auserkoren hat. Weit größere Mächte sind hier am Werk, und wenn er nicht einschreitet, werden die Menschen von Scadrial dem Untergang geweiht sein. Weitere Bände der Reihe: Erstes Zeitalter der Nebelgeborenen: Kinder des Nebels (Band 1) Krieger des Feuers (Band 2) Held aller Zeiten (Band 3) Zweites Zeitalter der Nebelgeborenen (»Wax & Wayne«-Reihe): Hüter des Gesetzes (Band 4) (vormals erschienen als: Jäger der Macht) Schatten über Elantel (Band 5) Bänder der Trauer (Band 6) Metall der Götter (Band 7)

Brandon Sanderson, geboren 1975 in Nebraska, ist internationaler Bestsellerautor und lebt in Utah. Nach seinem Debütroman »Elantris« widmete er sich ab 2007 der Vollendung von Robert Jordans epischer Fantasyreihe »Das Rad der Zeit«. Zudem begeistert er mit seiner Saga um »Die Nebelgeborenen« weltweit die Fans. Er steht regelmäßig ganz vorne auf der New-York-Times-Bestsellerliste und seine Bücher wurden in 35 Sprachen übersetzt. Im Jahr 2022 machte er Furore mit der größten Crowdfundingkampagne aller Zeiten, mit der er vier komplett neue Romane finanzierte. Die ersten beiden, »Weit über der smaragdgrünen See« und »Handbuch für den genügsamen Zauberer: Überleben im mittelalterlichen England« erscheinen im Piper Verlag.

Brandon Sanderson, geboren 1975 in Nebraska, ist internationaler Bestsellerautor und lebt in Utah. Nach seinem Debütroman »Elantris« widmete er sich seit 2007 der Vollendung von Robert Jordans »Das Rad der Zeit«. Zudem begeistert er mit seiner Saga um »Die Nebelgeborenen« weltweit die Fans. Er steht regelmäßig ganz vorne auf der New-York-Times-Bestsellerliste.

Prolog


Wayne wusste über Betten Bescheid. Andere Kinder in Zinnlastsiedlung hatten nämlich welche. Ein Bett, das klang viel besser als eine Matratze auf dem Boden – vor allem als eine, die er sich, wenn es nachts kalt war, mit seiner Mama teilen musste, weil sie keine Kohlen hatten.

Und außerdem versteckten sich Monster unter Betten.

Ja, er hatte schon von Nebelgeistern gehört. Die versteckten sich unterm Bett und stahlen den Leuten, die man kannte, das Gesicht. Betten waren also oben weich und federnd, und drunter steckte immer jemand, mit dem man reden konnte. Das klang rostig himmlisch.

Andere Kinder hatten Angst vor Nebelgeistern, aber Wayne war klar, dass sie einfach bloß keine Ahnung hatten, wie man richtig mit ihnen verhandelte. Er könnte sich sehr wohl mit Wesen anfreunden, die unterm Bett wohnten. Man müsste ihnen nur etwas geben, was sie wollten, zum Beispiel etwas zu essen.

Egal, er hatte ja kein Bett. Und keine richtigen Stühle. Sie hatten einen Tisch, den ihnen Onkel Gregr gebaut hatte. Bevor er bei einem Erdrutsch von einer Milliarde Felsbrocken verschüttet und zu Mus zerquetscht worden war. Hin und wieder trat Wayne gegen den Tisch. Könnte ja sein, dass Gregrs Geist ihm zuschaute und ihm der Tisch etwas bedeutete. Sonst war weiß Rost nichts in dieser einfenstrigen Behausung, das Onkel Gregr etwas bedeutet hätte.

Mehr als einen Schemel hatte Wayne nicht, und drum saß er dort, spielte mit seinen Karten – teilte aus und versteckte Karten in seinem Ärmel – und wartete. Um diese Zeit war er immer aufgeregt. Abends beschlich ihn die Angst, sie könnte nicht nach Hause kommen. Nicht, weil sie ihn nicht lieben würde. In der Güllegrube dieser Welt war Mama ein Reigen blühender Frühlingsblumen. Aber eines Tages war Papa nicht mehr nach Hause gekommen. Eines Tages war Onkel Gregr – Wayne gab dem Tisch einen Tritt – nicht mehr nach Hause gekommen. Deshalb war Mama . . .

Denk nicht drüber nach, dachte Wayne und murkste beim Mischen, sodass die Karten auf den Tisch und den Boden segelten. Und schau nicht hin. Erst wenn du das Licht siehst.

Er konnte die Mine da draußen spüren. Niemand wollte gleich neben der Mine wohnen, deshalb lebten Wayne und seine Mama hier.

Er dachte ganz bewusst an etwas anderes. An den Haufen Wäsche, den er heute schon gewaschen hatte. Das war Mamas frühere Arbeit gewesen, die nicht viel eingebracht hatte. Jetzt tat er es, während sie in den Minen Loren schob.

Die Arbeit machte ihm nichts aus. So konnte er die verschiedenen Klamotten anprobieren – ob sie nun von alten Knackern oder jungen Frauen stammten – und so tun, als wäre er diese Leute. Ein paarmal hatte seine Mama ihn dabei erwischt und war wütend geworden. Ihr Ärger verblüffte ihn noch immer. Warum sollte man die Teile denn nicht anprobieren? Dafür waren Klamotten doch da! So komisch war das nun wirklich nicht.

Außerdem ließen die Leute Sachen in ihren Taschen. Zum Beispiel Spielkarten.

Schon wieder kam er beim Mischen durcheinander, und während er die Karten wieder aufsammelte, schaute er nicht zum Fenster hinaus, obwohl er die Mine spüren konnte. Diese offene Arterie, wie ein Loch im Hals, innen rot und Licht ausspeiend wie Blut und Feuer. Seine Mama musste da rein und in den Eingeweiden der Bestie buddeln, nach Metallen suchen und dann ihrem Zorn entkommen. Man konnte nicht immer Glück haben.

Dann bemerkte er es. Das Licht. Erleichtert sah er zum Fenster hinaus und entdeckte sie auf dem Pfad. Sie hielt eine Laterne in die Höhe, um sich den Weg zu leuchten. Wayne beeilte sich, die Karten unter der Matratze zu verstecken, legte sich darauf und stellte sich schlafend. Dann ging die Tür auf. Natürlich hatte sie gesehen, wie er das Licht abgedreht hatte, aber sie war dankbar, dass er wenigstens so tat.

Sie setzte sich auf den Schemel, und Wayne öffnete ein Auge einen Spaltbreit. Seine Mama trug eine Hose und ein geknöpftes Hemd und hatte die Haare hochgesteckt. Kleider und Gesicht waren verschmiert. Sie starrte in die Laternenflamme, sah sie flackern und tanzen, und ihr Gesicht schien hohler zu sein als zuvor. Als würde jemand ihre Wangen mit einem Pickel bearbeiten.

Diese Mine zehrt sie aus, dachte er. Sie verschlingt sie nicht in einem Happen wie Papa, aber sie nagt an ihr.

Mama blinzelte und fixierte dann etwas anderes. Eine Karte, die er auf dem Tisch hatte liegen lassen. Ach Mist!

Sie nahm die Karte und sah ihn geradewegs an. Er stellte sich nicht mehr schlafend. Sonst würde sie Wasser auf ihn kippen.

»Wayne«, sagte sie, »woher hast du diese Karten?«

»Weiß ich nicht mehr.«

»Wayne . . .«

»Hab sie gefunden«, sagte er.

Sie streckte die Hand aus, worauf er ihr widerwillig die restlichen Karten gab. Sie steckte die Karte, die sie erspäht hatte, in die Schachtel. Verdammt! Jetzt würde sie einen Tag damit zubringen, ganz Zinnlast nach der Person abzusuchen, die sie »verloren« hatte. Aber er würde nicht zulassen, dass sie wegen ihm noch weniger Schlaf bekam.

»Tark Vestingdow«, murmelte Wayne. »Die waren in der Tasche seines Arbeitsmantels.«

»Danke«, sagte sie sanft.

»Mama, ich muss Kartenspielen lernen. Damit kann ich gutes Geld machen und für uns sorgen.«

»Gutes Geld?«, fragte sie. »Mit Karten?«

»Keine Bange«, beeilte er sich zu ergänzen. »Ich schummle! Wenn man nicht gewinnt, kann man natürlich auch kein gutes Geld machen.«

Sie seufzte und rieb sich die Schläfen.

Wayne warf einen Blick auf den Kartenstapel. »Tark«, sagte er. »Er ist ein Terriser, wie Papa einer war.«

»Ja.«

»Leute aus Terris machen immer, was man ihnen sagt. Was stimmt denn nicht mit mir?«

»Mit dir ist nichts verkehrt, Schatz«, sagte sie. »Dir fehlt nur ein Elternteil, das dich anleiten kann.«

»Mama«, protestierte er und rappelte sich von seiner Matratze hoch, um sie in den Arm zu nehmen. »Sag so was nicht. Du bist eine tolle Mama.«

Sie drückte ihn seitlich an sich, aber er spürte ihre Anspannung. »Wayne«, fragte sie, »hast du Demmys Taschenmesser genommen?«

»Hat er gepetzt?«, sagte Wayne. »Dem rostigen Mistkerl soll der Rost ausm Arsch wachsen!«

»Wayne! So spricht man nicht!«

»Dem rostigen Mistkerl soll der Rost aus dem Arsch wachsen!«, wiederholte er, nun mit dem Akzent eines Schienenarbeiters.

Er grinste sie unschuldig an und bekam zur Belohnung ein Lächeln, das sie sich nicht verkneifen konnte. Über komische Akzente freute sie sich immer. Papa hatte sie gut gekonnt, aber Wayne konnte sie noch besser. Vor allem jetzt, wo Papa tot war und sie nicht mehr nachahmen konnte.

Doch dann verblasste ihr Lächeln. »Du kannst nicht einfach Sachen nehmen, die dir nicht gehören, Wayne. Das tun nur Diebe.«

»Ich will kein Dieb sein«, sagte Wayne leise und legte das Taschenmesser neben die Karten auf den Tisch. »Ich will ein guter Junge sein. Es . . . passiert mir einfach.«

Sie drückte ihn fester an sich. »Du bist ein guter Junge. Noch nie warst du kein guter Junge.«

Er glaubte ihr, wenn sie das sagte.

»Willst du eine Geschichte hören, mein kleiner Schatz?«

»Ich bin zu alt für Geschichten«, log er und wollte unbedingt, dass sie sie trotzdem erzählte. »Ich bin elf. Noch ein Jahr, und ich darf in der Schenke trinken.«

»Was? Wer hat dir das erzählt?«

»Dug.«

»Dug ist neun.«

»Dug weiß Sachen.«

»Dug ist neun.«

»Willst du sagen, dass ich nächstes Jahr Alkohol für ihn aus der Schenke schmuggeln muss, weil er noch nicht alt genug sein wird, um ihn sich selber zu holen?« Er sah ihr in die Augen und fing an zu kichern.

Er half ihr, das Abendessen zu richten – kalten Haferbrei mit ein paar Bohnen darin. Wenigstens nicht nur Bohnen. Dann kuschelte er sich in seine Decken auf der Matratze und tat beim Zuhören so, als wäre er wieder ein Kind. Das fiel ihm nicht schwer. Schließlich hatte er ja noch dieselben Kleider an.

»Dies ist die Geschichte«, sagte sie, »vom Grellen Germ, dem...

Erscheint lt. Verlag 1.6.2023
Reihe/Serie Die Nebelgeborenen
Die Nebelgeborenen
Die Nebelgeborenen
Übersetzer Simon Weinert
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Schlagworte Cosmere • Die Nebelgeborenen 7 auf Deutsch • Elantel • Elantris • Epic Fantasy • epische Fantasy • Fantasy Reihe • Fantasy Saga • Fantasy Western • High Fantasy • Kosmeer • Mistborn • Mistborn 7 • Mistborn 7 auf Deutsch • Nebelgeborene • Peter Brett • Steampunk • The Lost Metal • The Lost Metal auf Deutsch • Wax und Wayne
ISBN-10 3-492-60351-3 / 3492603513
ISBN-13 978-3-492-60351-5 / 9783492603515
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