Lake Paradise - Ein Ort für Träume (eBook)
352 Seiten
Rowohlt Verlag GmbH
978-3-644-01140-3 (ISBN)
Manuela Inusa wurde 1981 in Hamburg geboren und ist gelernte Fremdsprachenkorrespondentin. Aber schon als Kind wollte sie Autorin werden. Nach ersten Erfolgen im Selfpublishing kam der große Durchbruch mit der «Valerie Lane»-Reihe. Auch mit den «Kalifornischen Träumen» eroberte sie die Spiegel-Bestsellerliste. In ihrer neuen Reihe nimmt sie uns mit ins idyllische Lake Paradise im Herzen der USA, einen fiktiven Ort mit vielen liebenswerten Figuren und berührenden Schicksalen. Manuela Inusa lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern in ihrer Heimatstadt.
Manuela Inusa wurde 1981 in Hamburg geboren und ist gelernte Fremdsprachenkorrespondentin. Aber schon als Kind wollte sie Autorin werden. Nach ersten Erfolgen im Selfpublishing kam der große Durchbruch mit der «Valerie Lane»–Reihe. Auch mit den «Kalifornischen Träumen» eroberte sie die Spiegel–Bestsellerliste. In ihrer neuen Reihe nimmt sie uns mit ins idyllische Lake Paradise im Herzen der USA, einen fiktiven Ort mit vielen liebenswerten Figuren und berührenden Schicksalen. Manuela Inusa lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern in ihrer Heimatstadt.
2
Trish schloss die Tür ihres Tiersalons auf, des Animal Paradise, den sie vor fast genau zwei Jahren eröffnet hatte. Wie jeden Morgen war sie guter Dinge und freute sich, den Tag nicht nur mit den Tieren der Stadt und ihren Besitzern verbringen zu dürfen, sondern auch mit ihrer besten Freundin Lexi, die sie seit letztem Jahr bei der Arbeit unterstützte. Lexi hatte zuvor im Maismuseum gearbeitet, das aber kaum Besucher hatte, weshalb leider kein Budget mehr für zwei Angestellte vorhanden gewesen war. Die Leiterin Edda hatte Lexi schweren Herzens verkündet, dass sie sie gehen lassen musste, und diese hatte daraufhin ohne Job dagestanden. Trish hatte ihr natürlich sofort angeboten, bei ihr im Tiersalon mit einzusteigen, da es nicht nur mehr als genug zu tun gab, sondern auch weil sie ihre Freundin zu gerne an ihrer Seite hatte. Schon bei der Eröffnung hatte sie Lexi ein Jobangebot gemacht, doch diese hatte lieber im Museum bleiben wollen. Trish konnte es ja verstehen, die Arbeit im Maismuseum hatte Lexi aus der schlimmsten Phase ihres Lebens geholfen. Denn es war eröffnet worden, kurz nachdem Lexis Verlobter Keith tödlich verunglückt war. Das Renovieren, Einrichten und schließlich die Beschäftigung als Kassiererin und Museumsführerin hatten ihr einen neuen Sinn im Leben gegeben – deshalb hatte Trish sich auch sofort Sorgen gemacht, als ihrer Freundin gekündigt wurde. Glücklicherweise hatte sie Lexi dann schnell überzeugen können, doch noch bei ihr im Animal Paradise anzufangen. Und seitdem machte die Arbeit gleich doppelt so viel Spaß.
Nachdem sie ihr Frühstück genossen hatte, zog sich Trish ihre pinkfarbene Schürze über und bereitete alles für die ersten Besucher vor.
«Guten Morgen», hörte sie wenig später ihre Freundin durch den Salon rufen.
«Du bist zu spät!» Trish spielte die strenge Chefin.
«Nur zehn Minuten», erwiderte Lexi.
«Zehn Minuten sind zehn Minuten, die ziehe ich dir vom Lohn ab.»
Lexi machte ein Gesicht wie einer der kleinen Welpen, die sie oft badeten und frisierten. «Es tut mir leid. Verzeihst du mir?»
«Na gut. Aber nur, wenn du mir erzählst, weshalb du zu spät bist. Deine Morgenübelkeit hast du doch überwunden, dachte ich?»
«Ja, die ist zum Glück vorüber», sagte Lexi, nahm ihre Schürze vom Haken und band sie sich um. «Aaron und ich waren die halbe Nacht wach, weshalb ich heute Morgen verschlafen habe.»
«Oho! Ihr wart die halbe Nacht wach?» Trish zwinkerte ihrer Freundin zu.
«Haha. Nicht, was du gleich wieder denkst. Es ging um Aarons Umzug. Er muss jetzt nur noch einmal zurück nach New York und ein letztes Projekt abschließen. Dann mietet er sich einen Möbelwagen und bringt all seine Sachen her.»
«Und dann bleibt er für immer hier!» Sie freute sich für Lexi, dass es endlich so weit war. Denn die letzten vier Jahre hatte Aaron in New York gelebt und dort als Architekt gearbeitet. Er stammte zwar aus Lake Paradise, war aber als Sohn des reichsten Mannes der Stadt aufgewachsen und mit dreizehn Jahren aufs Internat geschickt worden. Ganze zwölf Jahre war er seinem Heimatstädtchen und auch seiner Familie ferngeblieben, hatte gleich nach dem Internat in Yale studiert und war anschließend nach New York gegangen. Er war letztes Jahr eigentlich auch nur nach Lake Paradise zurückgekehrt, weil sein Grandpa Alfred gestorben war und Aaron zur Beerdigung gehen wollte. Bei der Gelegenheit hatte er Lexi wiedergetroffen, die er noch aus der Grundschule kannte, und sie hatten sich ineinander verliebt.
«Ja, ich kann es kaum erwarten», erwiderte Lexi.
«Ich habe das noch vor ein paar Monaten nicht für möglich gehalten», sagte Trish. «Ich meine, Aaron war einfach so ein typischer New Yorker. Und ich kann mir bei ihm nicht vorstellen, dass er in einer der Maisfabriken seines Dads eine Stelle als Vorarbeiter annimmt oder so.»
«Oh Gott, nein, das wird auch niemals passieren. Aaron ist Architekt mit Leib und Seele.»
«Also will er den Beruf hier weiter ausüben?» Trish wiegte den Kopf hin und her. «Versteh mich nicht falsch, aber wer will denn hier schon was gebaut haben – außer einer neuen Scheune oder einem Schuppen in seinem Garten?»
«Hm, ja, es wird sicher nicht ganz leicht.» Lexi kaute auf ihrer Lippe herum. «Aber außerhalb der Stadt bauen sie doch seit Jahren diese neuen Wohnviertel. Vielleicht findet sich da Arbeit für ihn. Oder er nimmt Projekte an, die etwas weiter weg sind, dann würde er halt pendeln. Aber erst mal hat er ja eh vor, das Haus seines Grandpas umzubauen, das er geerbt hat.»
Trish kannte das Haus gut, das eigentlich eher eine Villa war. «Wollt ihr etwa da einziehen?»
Lexi strahlte, wie nur eine Schwangere es konnte. Ihre Wangen schimmerten rosa, und ihre Augen funkelten. «Das haben wir uns so gedacht, ja.»
«Wow! Das hast du ja noch gar nicht erzählt!»
«Das haben wir ja auch erst letzte Nacht so richtig festgelegt», sagte Lexi.
«Das finde ich super, ehrlich. Aber was passiert dann mit deinem Haus?» Darin hatten früher einmal Lexis Großeltern gewohnt, doch seitdem Ursula verstorben und Murphy ins Seniorenheim am See gezogen war, wohnte Lexi dort. Eigentlich hatte sie in der Paradise Street zusammen mit Keith eine Familie gründen wollen, doch dann war alles anders gekommen.
«Helena könnte einziehen», meinte Lexi.
«Bleibt sie denn jetzt sicher hier?» Trish wusste, dass Lexis ältere Schwester den Sommer mit ihren Kindern in Lake Paradise verbrachte, weil sie Eheprobleme hatte.
«Ich hoffe es. Ich möchte nicht, dass sie und die Kinder zurück nach Kansas City gehen.»
Ja, das konnte Trish gut verstehen. Nicht nur, weil Helenas Mann sie betrogen hatte, sondern auch, weil Lexi ihre Schwester die letzten Jahre so vermisst hatte und sie viel lieber wieder um sich hätte. Besonders jetzt, wo sie schwanger war.
«Du, übrigens …» Trish nestelte an ihrer Schürze herum.
«Oh-oh. Was ist passiert?» Lexi sah sie ängstlich an. Sie ahnte es wohl schon.
«Die Tratschtanten wissen Bescheid.»
«Oh, Mist!», entfuhr es ihrer Freundin. «Wer hat es ausgeplaudert?»
«Niemand. Sie sind ganz allein darauf gekommen. Murielle hat mich gefragt, wieso dein Bauch so rund ist.»
Lexi blickte an ihrem Bäuchlein hinunter, das wirklich ein wenig runder war als sonst. Allerdings hatte sie gehofft, es noch ein paar Wochen verstecken zu können. Denn obwohl die ersten drei Monate bereits überstanden waren, wusste Trish, dass Lexi noch immer voller Furcht war, sie könnte wieder eine Fehlgeburt erleiden – wie nach dem Tod von Keith. Damals hatte sie von einem Tag auf den anderen ohne Verlobten und ohne Baby dagestanden. Es war also nur allzu nachvollziehbar, dass ihre Freundin besorgt war. Aber leider war es nun aus mit dem Versteckspiel.
«Fällt es denn wirklich schon so sehr auf?», fragte Lexi und strich sich über den Bauch.
«Nur wenn man es weiß. Na ja, und jetzt weiß es bald die ganze Stadt.»
«Hast du Murielles Verdacht etwa bestätigt?»
«Nein, natürlich nicht! Ich hab gesagt, du hättest wahrscheinlich nur zu viel Sushi gegessen.»
Lexi lachte. «Ausgerechnet Sushi? Dir ist schon klar, dass ich das überhaupt nicht mehr esse, oder?»
«Wieso denn das? Du und Aaron, ihr liebt es doch! Du hast extra für ihn einen Sushi-Kurs belegt.»
«Ja, schon. Aber als Schwangere darf ich keinen rohen Fisch zu mir nehmen.»
«Aaah! Na, es gibt ja aber auch Sushi ohne Fisch. Ich esse gerne das mit Avocado.» Trish war schon ihr halbes Leben lang Vegetarierin.
«Ja, da hast du recht. Aber ich mag halt das mit Lachs am liebsten, und weil Aaron das weiß, haben wir dem Sushi während der Schwangerschaft abgeschworen.»
«Oh Gott, wie süß. Er macht da mit?»
«Ja. Ist er nicht ein Schatz?»
«Und ob! Aber weißt du denn wirklich, ob er in New York nicht heimlich welches isst?» Trish zwinkerte ihr schelmisch zu.
Lexi rollte die Augen. «Ich denke, ich könnte es ihm verzeihen. Ist ja nicht dasselbe wie etwa eine Affäre.»
Sie mussten wohl beide an die arme Helena denken.
«Da hast du auch wieder recht», stimmte Trish ihr zu. «Auf jeden Fall solltest du dir schon mal überlegen, wie du reagierst, wenn Murielle, Sadie oder Delores dich ansprechen. Denn das werden sie ziemlich sicher bald tun.»
Lexi seufzte.
In dem Moment betrat Howie den Laden. Der Supermarktbesitzer hatte seinen Hund Flax dabei, weil der gebadet werden sollte.
«Guten Morgen, Howie», begrüßte Trish ihn.
«Guten Morgen, ihr beiden. Kann ich Flax bei euch lassen und ihn in einer halben Stunde wieder abholen? Ich muss dringend nach nebenan zu Rupert, denn ich habe gehört, dass der doch tatsächlich ab heute frisch gebackene Brezeln anbietet. Davon muss ich mich mit eigenen Augen überzeugen.»
Die beiden Supermarktbesitzer waren seit Jahren verfeindet und immer darauf aus, den anderen in allem zu überbieten.
«Mhmmm, frische Brezeln», sagte Lexi, und Howie sah sie böse an. «Was denn? Sind doch lecker», verteidigte sie sich.
Trish musste sich ein Lachen verkneifen, denn sie hatte gelernt, dass weder Howie noch Rupert es lustig fanden, wenn man über solche Dinge lachte. «Wir kümmern uns um Flax, Howie», sagte sie daher schnell, nahm die Leine entgegen und kraulte den Collie hinterm Ohr.
«Danke euch.»
Howie war schon fast aus der Tür, als Lexi ihm hinterherrief: «Grüß Rupert von mir!»
Der Supermarktbesitzer blieb kurz stehen, und Trish konnte sehen, wie sich sein Nacken verkrampfte,...
Erscheint lt. Verlag | 15.8.2023 |
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Reihe/Serie | Lake Paradise-Reihe | Lake Paradise-Reihe |
Verlagsort | Hamburg |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
Schlagworte | Alleinerziehender Vater • Amerika • Band 3 • Bestseller • Bestsellerautorin • Bestseller-Autorin • Familie • feelgood • Frauenroman • Freundin • Geschenk • Haustier • Idylle • Kalifornische Träume • Kleinstadt • Landschaft • Liebe • Liebesgeschichte • Liebesroman • Liebesroman deutsch • Liebesromane deutsch • Nebraska • Rezept • Romance • Roman für Frauen • Schwester • Schwesterngeschichte • See • Serie • Serien • single Dad • spiegel bestseller • Spiegel Bestseller 2023 • Tierliebe • Tiersalon • USA • Valerie Lane • wohlfühlen • Wohlfühlroman |
ISBN-10 | 3-644-01140-0 / 3644011400 |
ISBN-13 | 978-3-644-01140-3 / 9783644011403 |
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