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Erben der Vampire - Verborgene Träume (eBook)

eBook Download: EPUB
2022 | 1. Aufl. 2022
384 Seiten
Lyx.digital (Verlag)
978-3-7363-1940-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Erben der Vampire - Verborgene Träume - Kendra Leigh Castle
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Sie ist eine Werwölfin, er ist ein Vampir. Sie stammen aus verschiedenen Welten - doch ihre Leidenschaft verbindet sie ...

Die Werwölfin Lyra Black ist die zukünftige Anführerin ihres Packs. Als sie von anderen Wölfen angegriffen wird, kommt ihr der vampirische Katzenwandler Jaden Harrison zu Hilfe. Beide fühlen sich augenblicklich zueinander hingezogen, doch eine uralte Macht erhebt sich und bedroht ihre Liebe.

'Eine fantastische Liebesgeschichte, heiße Sexszenen und jede Menge Action!' JEN DAVIS

Dieser Roman ist bereits in einer früheren Ausgabe bei LYX.digital unter dem Titel ERBEN DES BLUTES - VERBORGENE TRÄUME erschienen



<p><strong>Kendra Leigh Castle</strong> ist im kalten Norden New Yorks aufgewachsen, wo sie dank endlos langer Winter ihre Liebe zum Lesen entdeckte. Heute lebt sie mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in Maryland.</p>

1


Tipton, Massachusetts

In einer Nacht, in der am Himmel der noch zarte Bogen des aufgehenden Monds zu sehen war, zu einem Zeitpunkt, als selbst die abenteuerlustigsten Menschen ins Bett gefallen und in Schlaf gesunken waren, strich einsam ein Kater über den Platz in der Stadtmitte. Er war groß, so groß wie ein Rotfuchs. Sein glattes pechschwarzes Fell glänzte im Licht der Straßenlaternen, und er bewegte sich rasch und geschmeidig, wenn auch ohne Ziel. Der Blick seiner wie blaue Glut funkelnden Augen war stur auf den Weg vor ihm gerichtet. Der Kater hatte in seinem langen Leben schon die unterschiedlichsten Namen gehabt. Seit mehr als einem Jahrhundert hieß er jetzt schlicht nur noch Jaden oder – noch schlichter – »Katze«. Wenn nötig, hörte er auf beides; aber weder auf das eine noch das andere, wenn er damit durchkommen konnte.

An diesem Abend, in der verführerischen Stille der Nacht, hörte Jaden nur auf sich selbst.

Langsam strich er durch die Stadt und genoss die Ruhe und die gesegnete Abwesenheit menschlicher Wesen mit all ihren Geräuschen, Gefühlen und Komplikationen. Vor dem dunklen Fenster eines Schönheitssalons blieb er stehen und ließ den Blick über das Schild wandern, auf dem HOCH ERFREUT stand. Er hob den Kopf und schnüffelte. Die Luft war feucht, und es roch nach Regen. Jaden spürte, dass der Sommer bald auch in diese Ecke Neuenglands kommen würde, aber er wusste auch, dass Anfang Mai immer noch mit Nachtfrost zu rechnen war, der den frischen Trieben seinen tödlichen Kuss gab.

Tödliche Küsse, dachte Jaden und peitschte mit dem Schwanz über den Boden. Ja, mit denen kannte er sich aus. Wenn man ein Vampir war, noch dazu ein niederer Katzengestaltwandler, gehörten tödliche Küsse quasi zum Alltag.

Verdammt. Eigentlich hatte er diesen spätnächtlichen Spaziergang doch unternommen, um den Kopf freizubekommen.

Die Verwandlung ging so einfach vonstatten wie Atmen. Es dauerte keine Sekunde, schon stand Jaden auf zwei statt auf vier Beinen. Seine Kleidung war auf magische Art wie immer tadellos, was er nie ganz verstanden, aber immer zu schätzen gewusst hatte. Er vergrub die Hände in den Taschen seines Mantels und ging weiter die Straße entlang, den Blick auf den Boden gerichtet. Jahrelang hatte er im Geheimen seine Wut gegen die Ptolemy genährt, seine adeligen Meister, die mit »Haustieren« wie ihm ziemlich gnadenlos umgegangen waren; doch in letzter Zeit schien sich seine ganze Wut ausschließlich gegen sich selbst zu richten.

Jaden hatte jetzt, was er sich vermeintlich immer gewünscht hatte: Freunde, ein Zuhause und, wichtiger noch, seine Freiheit. Die Ptolemy gab es noch immer, aber zurzeit waren sie ziemlich eingeschüchtert. Seinem Geschlecht dagegen, den so oft geschmähten Cait Sith, war eine unglaubliche Ehre zuteil geworden. Sie durften eine Adelsdynastie neu mitbegründen, die vor vielen Jahrhunderten ausgestorben war, jetzt aber in Gestalt einer einzigen menschlichen Frau, in deren Adern das Blut dieser Dynastie floss, wiederauferstanden war.

Die sieben Monate, in denen Jaden dieser Frau, Lily, geholfen hatte, sich gegen die Ptolemy zu behaupten, waren wie im Flug vergangen. Noch nicht so lange war es dagegen her, dass der Rat der Vampire Lilys Plan, wenn auch widerwillig, zugestimmt hatte, und erst seit diesem Tag war Jaden wirklich und wahrhaftig frei. Ob Lilys Entscheidung klug war, hätte Jaden nicht sagen können – die Cait Sith waren ein nur schwer zu bändigender Haufen.

Aber er war dankbar, genau wie die anderen Cait Sith, und das war nicht zu unterschätzen.

Jaden rieb über sein Schlüsselbein, ohne sich dessen bewusst zu sein. Dort, unter mehreren Schichten Kleidung, befand sich sein Mal, das Symbol seiner Dynastie. Bis vor Kurzem war dieses Mal ein Knäuel ineinander verschlungener Katzen gewesen. Aber ein Schluck von Lilys kraftvollem Blut hatte gereicht, es zu verändern. Jetzt stellte es auch das Pentagramm und die Schlange der Lilim dar. Zusammen mit diesem Mal hatte er neue Fähigkeiten erhalten, die er noch ausprobierte, und eine neue Rolle in einer Welt, in der man ihn sonst stets übersehen hatte. Jaden wusste, dass ihn das eigentlich fröhlich stimmen sollte. Zum ersten Mal in seinem langen Leben war er kein Paria mehr. Er war sein eigener Herr. Was wollte er mehr? Und dennoch …

In ihm war eine Leere, die wie eine offene Wunde schmerzte. Irgendetwas fehlte. Wenn er nur gewusst hätte, was.

Eine sanfte Brise strich durch sein Haar, und Jaden stieg ein Hauch von etwas in die Nase, das zugleich fremd und vertraut war.

Dann hörte er die Stimmen.

»Jetzt kannst du dich nirgendwo mehr verkriechen, nicht wahr?« Die raue männliche Stimme troff vor Selbstzufriedenheit. Ihr Besitzer kicherte bösartig. »Jetzt bleibt dir wohl nichts anderes übrig, als mich zu akzeptieren. Ich habe dich erwischt, also habe ich ein Recht darauf.«

Eine weibliche Stimme antwortete, und bei ihrem tiefen, melodiösen Klang lief Jaden ein angenehmer Schauer über den Rücken.

»Du hast kein Recht auf mich. Und dass du mich jagst, als wäre ich ein Beutetier, ändert daran auch nichts.«

Jaden war sich ziemlich sicher, dass er diese Stimme schon einmal gehört hatte, auch wenn er sie nicht gleich einordnen konnte. Was er allerdings durchaus einordnen konnte, war der Geruch, bei dem sich ihm die Nackenhaare aufstellten und Adrenalin durch seine Adern schoss.

Werwölfe.

Jaden verzog die Mundwinkel und unterdrückte das instinktive Bedürfnis, laut zu fauchen. Die Vampire hatten die Wölfe, die sie als unzivilisierte Wilde betrachteten, unter Androhung der Todesstrafe aus ihren Städten verbannt. Doch ihr moschusähnlicher Geruch löste eine Reaktion in ihm aus, die er nur schwer unter Kontrolle bekam. Es gab nur zwei Möglichkeiten: fliehen oder kämpfen. Fliehen wäre das Einfachere gewesen. Aber das hier war jetzt sein Territorium, Vampirterritorium. Diese Wölfe hatten echt Nerven, sich hier herumzutreiben!

Jaden hatte sich schon in Bewegung gesetzt, bevor er zu Ende gedacht hatte. Lautlos glitten seine Füße über den Boden, während er auf den Parkplatz zueilte, der hinter dem Gebäude lag. An einer dunklen Stelle blieb er stehen und lauschte.

»Du kannst es auf die sanfte oder auf die harte Tour haben, Süße. Aber nehmen wirst du mich, so oder so. Dagegen kannst du nichts tun.«

Die Frau gab ein tiefes Knurren von sich. Eine Warnung. »Ich ordne mich doch nicht irgendeinem dahergelaufenen Typen unter, dem es nur um seinen sozialen Aufstieg geht. Ich will keinen Mann.«

Diesmal klang die Stimme des Manns bösartig und bedrohlich, als hätte die Bestie in ihm die Oberhand gewonnen. »Meine Familie ist durchaus gut genug, um eine Verbindung mit einem Alphatier einzugehen. Sei froh, dass ich es bin, Lyra. Ich bin nicht so rücksichtslos wie manch anderer. Und wir wissen doch beide, dass das Rudel niemals ein weibliches Alphatier akzeptieren wird. Es steht zu viel auf dem Spiel, als dass man den Schwachen die Führung überlassen könnte.«

Lyra … Jetzt fiel bei Jaden der Groschen, und ihm wurde ganz flau im Magen.

Er kannte sie. Und die kurze Begegnung mit ihr hatte ihm eine der mieseren Stimmungen seines unnatürlichen Lebens beschert.

Er dachte zurück an das Sichere Haus in Chicago, das voller Vampire gewesen war, die in Schwierigkeiten steckten oder auf der Flucht waren. Und in jener Nacht war es auch das Versteck einer Werwölfin mit spitzer Zunge und unangenehmem Auftreten gewesen. Rogan, der Besitzer des Sicheren Hauses, hatte beiläufig erwähnt, sie sei ein zukünftiges Alphatier … gleich nachdem Jaden darauf bestanden hatte, dass sie das Zimmer verließ.

Lyra war zwar gegangen, hatte sich die Beleidigung aber nicht wortlos gefallen lassen. Und jetzt war sie hier, am Sitz der Lilim. Es war kaum zu glauben. Kurz fragte Jaden sich, ob Lyra ihm wohl hierher gefolgt war, um ihre kurze Auseinandersetzung blutig zu Ende zu bringen. Typisch Werwolf, grausam und unvernünftig. Aber als er endlich einen Blick auf Lyra und den Mann werfen konnte, der sie da gerade anpöbelte, wurde ihm klar, dass Lyra ein viel größeres Problem hatte als einen eventuellen Groll gegen ihn.

Jaden blieb im Schutz der Dunkelheit, mit der er in seiner menschlichen Gestalt fast genauso gut verschmolz wie als Katze. Jetzt konnte er den großen, muskelbepackten Neandertaler, der wie erwartet selbstgefällig grinste, deutlich ausmachen. Ein Raubtier. Das wusste Jaden sofort, schließlich war er selbst eins. Lyra sah er nur von hinten, aber auch so erkannte er sie sofort. Sie war groß und schlank, ihr Haar eine wilde dunkle Mähne, durch die sich einige platinblonde Strähnen zogen und das ihr bis fast zur Taille reichte. Besorgt betrachtete er sie von oben bis unten … Er konnte nur hoffen, dass seine Reaktion auf sie beim letzten Mal bloß eine dumme Anwandlung gewesen war. Damals hatte er es problemlos als solche abtun können. Wenn man ununterbrochen in Lebensgefahr schwebte, passierten einem schon mal merkwürdige Dinge. Jedenfalls konnte er sich noch gut erinnern, wie das seinem Ärger auf sie zusätzlich Nahrung gegeben hatte.

Und auch diesmal, genau wie damals, erweckte sie eine unerklärliche Begierde in ihm, wie das noch keiner Frau je gelungen war.

In Jadens plötzliche Erregung mischte sich ein Anflug von Blutdurst, und diese Mischung aus Lust und Bedürfnissen schnürte ihm schier die Kehle zu. Vorsichtig bewegte er sich vorwärts, ohne seine Deckung aufzugeben, und versuchte verzweifelt, nicht vom Mann zur Bestie zu werden....

Erscheint lt. Verlag 1.10.2022
Reihe/Serie Erben-des-Blutes-Reihe
Erben-des-Blutes-Reihe
Übersetzer Katrin Mrugalla, Richard Betzenbichler
Sprache deutsch
Original-Titel Midnight Reckoning
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte fast burn • Fluch • Gestaltwandler • Große Gefühle • Lara Adrian • Leidenschaft • Liebe • Paranormal • Romance • Romantasy • Romantic Fantasy • Romantik • Romantische Fantasy • Schicksal • Vampir • Vampire
ISBN-10 3-7363-1940-1 / 3736319401
ISBN-13 978-3-7363-1940-0 / 9783736319400
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