Die Rezeption der laesio enormis in den Stadt- und Landrechten
Vertragsgerechtigkeit im Spätmittelalter und der Frühen Neuzeit
Seiten
Am Konfusionspunkt von Recht und Moral: Die Idee der Vertragsgerechtigkeit
Schieflagen in vertraglichen Austauschverhältnissen sind ein Phänomen, mit dem sich eine jede Zivilrechtsordnung auseinandersetzen muss: Einem übermächtigen Vertragspartner steht ein schwacher gegenüber, sodass die Gefahr besteht, dass der schwache Vertragspartner ausgebeutet wird. In solchen Situationen stellt sich die Frage, ob und in welchem Umfang eine Rechtsordnung Schutzmaßnahmen für die schwächere Partei ergreifen möchte. Seit dem 12. Jh. waren sich das römische und das kanonische Recht genau über diese Frage uneins, wie sich bei dem Rechtsinstitut der laesio enormis zeigte. Für die einen war sie ein universelles Mittel, unbillige Vertragsverhältnisse umfassend zu korrigieren, andere sahen in ihr eine bloße Ausnahmeregelung, deren Anwendung begrenzt werden sollte. Die Stadt- und Landrechte machten sich bis zum 17. Jh. daraus ihren eigenen Reim. Mit der spannenden Geschichte dieses Rezeptionsvorgangs beschäftigt sich das vorliegende Werk.
Schieflagen in vertraglichen Austauschverhältnissen sind ein Phänomen, mit dem sich eine jede Zivilrechtsordnung auseinandersetzen muss: Einem übermächtigen Vertragspartner steht ein schwacher gegenüber, sodass die Gefahr besteht, dass der schwache Vertragspartner ausgebeutet wird. In solchen Situationen stellt sich die Frage, ob und in welchem Umfang eine Rechtsordnung Schutzmaßnahmen für die schwächere Partei ergreifen möchte. Seit dem 12. Jh. waren sich das römische und das kanonische Recht genau über diese Frage uneins, wie sich bei dem Rechtsinstitut der laesio enormis zeigte. Für die einen war sie ein universelles Mittel, unbillige Vertragsverhältnisse umfassend zu korrigieren, andere sahen in ihr eine bloße Ausnahmeregelung, deren Anwendung begrenzt werden sollte. Die Stadt- und Landrechte machten sich bis zum 17. Jh. daraus ihren eigenen Reim. Mit der spannenden Geschichte dieses Rezeptionsvorgangs beschäftigt sich das vorliegende Werk.
Johannes Ulbrich studierte zwischen 2013 und 2018 an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Rechtswissenschaft. Seit 2018 forscht er am dortigen Institut für Rechtsgeschichte insbesondere im Bereich des Bürgerlichen Rechts sowie der Deutschen und Europäischen Rechtsgeschichte. Im Jahre 2021 wurde er zum Doktor der Rechte promoviert.
Erscheinungsdatum | 07.10.2022 |
---|---|
Reihe/Serie | Forschungen zur deutschen Rechtsgeschichte ; Band 036 |
Zusatzinfo | mit einer Grafik |
Verlagsort | Köln |
Sprache | deutsch |
Maße | 160 x 237 mm |
Gewicht | 792 g |
Themenwelt | Literatur ► Biografien / Erfahrungsberichte |
Geschichte ► Teilgebiete der Geschichte ► Militärgeschichte | |
Recht / Steuern ► Rechtsgeschichte | |
Schlagworte | Gerechter Preis • iustum pretium • Kanonisches Recht • laesio enormis • Landrecht • Partikularrecht • Rezeption des Römischen Rechts • Stadtrecht |
ISBN-10 | 3-412-52615-0 / 3412526150 |
ISBN-13 | 978-3-412-52615-3 / 9783412526153 |
Zustand | Neuware |
Haben Sie eine Frage zum Produkt? |
Mehr entdecken
aus dem Bereich
aus dem Bereich
neueste Manipulationstechniken als Waffengattung der NATO
Buch | Softcover (2023)
Westend (Verlag)
CHF 33,55
Deutschlands Schwäche in der Zeitenwende
Buch | Softcover (2023)
C.H.Beck (Verlag)
CHF 25,20