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Perlen der Seele

Gedichte

(Autor)

Andrea Hitsch (Herausgeber)

Buch | Softcover
260 Seiten
2022
jürgensendesign (Verlag)
978-3-939240-54-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Perlen der Seele - Hella Krause-Zimmer
CHF 34,95 inkl. MwSt
Einstimmung

So wie das Licht in kühler Morgenfrühe auf einem Blatt in Tautropfen wieder erstrahlt, so können oft Gedichte erglänzen als Bewahrer innerer Erlebnisse des Dichters selbst. Sie offenbaren in Gedanken-, Wort- und Bildgestalten dessen Herzschlag in Welt- und Menschenschicksals-Erlebnissen.
Für Helene Krause, oder auch in jungen Jahren Leni genannt, später Hella Krause-Zimmer, war das Gedichte-Schreiben gleich empfunden mit dem „Heimkommen“ oder „Zu sich-Kommen“. Die ersten waren hervorgelockt durch den Verlust ihrer Heimat, auf der Flucht in Kriegswirren; sie floh aus Breslau über Salzburg, den Wallersee bis Hamburg. Fragen nach einer nicht mit physischen Sinnen wahrnehmbaren Welt wurden wach. Durch die Begegnung mit der Anthroposophie führten sie ihre Wahrnehmungen über die Natur und ihren Werdegang zu Wahrnehmungen von Innenerlebnissen. Es entstanden verschiedenste religiös gestimmte Gedichte zu den Festeszeiten im Jahr. Als Dramaturgin, Rundfunksprecherin, Mitverantwortlicher bei Märchenaufführungen festigte sich ihre wahre Berufung zur Dichterin, zur Schriftstellerin, zur Kunstgeschichtsforscherin.
Durch das innige und intensive Aufnehmen der geisteswissenschaftlichen Forschungsergebnisse Rudolf Steiners bearbeitete sie in besonderer Weise das große Geschehen um „Die Geburt zu Bethlehem“. Sie starb über dieser letzten schriftstellerischen Tätigkeit, die sie betitelt hat: „Was geschah zu Bethlehem?“. Es konnte wenige Jahre nach ihrem Tod durch den Einsatz von Beatrice und Christoph Oling sowie der Herausgeberin im Verlag am Goetheanum erscheinen.
Ihre Gedichte ruhten länger. Zuerst war es wieder Beatrice Oling, die engste Vertraute, die sich mit diesen beschäftigte und auch zu bestimmten Anlässen aus dem reichen Fund das eine oder andere rezitiert hat. Sie schrieb über Hella Krause-Zimmer, dass sie zu den „bedeutendsten, den Schönen Wissenschaften verpflichteten Schriftstellerinnen innerhalb der anthroposophischen Bewegung gehört. Ihre zahlreichen Bücher und Kunstbetrachtungen sind Zeuge ihrer Schaffenskraft.“
Nach dem Tode Beatrice Olings 2015 ruhte die Bearbeitung und Herausgabe wieder, bis Sighilt von Heinitz die Arbeit neu betrachtete und sie an mich durch Christoph Oling weitergab.
Es wurde eine chronologische Folge der Gedichte gewählt, gestützt durch das neu aufgefundene Gedichteverzeichnis aus der Feder der Schriftstellerin. Diese Anordnung kann als eine Wanderung durch das Leben Hella Krause-Zimmers betrachtet werden.
Nur wenige ihrer Gedichte erschienen zu Lebzeiten der Dichterin. In drei großen Mappen wurden sie gehütet, von ihr gelesen und auch korrigiert.
Mögen sie denjenigen ansprechen, der sein Interesse an Welt- und Menschheitsfragen vertiefen möchte, so kann ein rechtes Empfinden über die Erhabenheit und Größe, die in Allem wirkt und lebt um uns und in uns, – aus diesen ihren Gedichten erstehen.

Andrea Hitsch
Weihnachten 2016
Geleit

Hella Krause-Zimmer (19.12.1919 – 11.4.2002) gehört zu den bedeutendsten Schriftstellerinnen der anthroposophischen Bewegung.
Die in Breslau Geborene erinnerte sich gerne an die Tatsache, dass sie „immer schon geschrieben habe.“ Was allerdings ihre Umgebung verständnislos betrachtete, war und blieb ihr als selige Beglückung, ja war ihr Herzensbedürfnis. So schrieb sie schon als Kind, z.B. auf dem Boden sitzend, mit einer kleinen Fußbank als Tischchen und malte die ersten Zeichen auf Papier. Bald entstanden kleine Reime – vor ihren Mitmenschen verborgen gehalten , in ihrer kindlich-wachsenden Innenwelt. Nachts schrieb sie heimlich, und als dies verboten, lernte sie ihre ersten Wort-Verdichtungen auswendig, um diese bei nächster Gelegenheit niederzuschreiben. Ohne dass ihre Eltern davon wussten, erlernte sie die Schauspielkunst, neben ihrem Büroberuf, denn „wer schreiben will, muss auch sprechen lernen!“.
Der Krieg brach aus und sie musste fliehen. Ihre ersten Gedichte sprach sie im Freien vor 100ten Obdachlosen; auch forderte man sie auf, in einem Küchenwagen der Wehrmacht zu rezitieren sowie in einem großen mit Flüchtlingen überfüllten Schulsaal; dankbare Anerkennung fand sie.
Ihr Weg führte sie durch die ehemalige Tschechoslowakei, Wien, Waidhofen, Salzburg, München nach Hamburg, wo sie bei Verwandten kurze Zeit bleiben konnte. Sie begann Geschichten zu schreiben, spielte in einer Märchenbühne mit, wurde Rundfunksprecherin. Durch ihre Berührung mit der Anthroposophie, die sie vor Kriegsausbruch schon kennen gelernt, suchte sie nach Gleichgesinnten. Stuttgart sollte ihre nächste Station werden. Sie beteiligte sich bei Festgestaltungen innerhalb des anthroposophischen Lebens und trat ein in einen großen Künstlerkreis; die verschiedenen Kunstgebiete befruchteten die gemeinsame geisteswissenschaftliche Arbeit. Die Existenzgrundlage sicherten ihr Aufträge für den Rundfunk, ein Lektorat bei einem Verlag sowie gelegentliche Sekretärinnenarbeit und diverse Veröffentlichungen.
Mit dem Architekten Erich Zimmer, den sie heiratete, zog sie durch dessen Berufung nach Dornach in der Schweiz. Hier sollte sich ihre schriftstellerische Laufbahn entfalten. Eine beachtliche Vielfalt von Werken – ihre „Geisteskinder“, wie sie diese nannte, - traten in die Sichtbarkeit. Sie richtete sich darin nicht nur an alle Altersstufen, sondern schrieb auch über die verschiedensten Themen: die Felder des Lebens, Biographien, die Kunstgeschichte, einzelne Kunstgegenstände, das Zeitgeschehen, innerhalb der Gebiete der Geisteswissenschaft und der Religion. Welch` reiche Ernte! Auch hielt sie Vorträge im In- und Ausland. Ihr Blick, der wach ins gegenwärtige Geschehen der Zeit gerichtet war, reichte auch weit in vergangene Tage zurück (man denke nur an ihre einzigartigen anthroposophisch-christologischen Forschungen); ebenso war ihr Gerichtetsein ganz dem Zukünftigen ergeben – siehe ihr Buch „Der Jupiterzustand des Planeten Erde und seine Vorbereitung in der Gegenwart“! Zudem erschienen über Jahrzehnte hindurch ihre interessanten Artikel in den unterschiedlichsten Zeitschriften.
Ihre Lebensjahre wurden umrankt von diesen Gedichten. Sie künden in Wort und Klang, Rhythmus und Laut von einer Seele, die in Natur und Jahreszeitenlauf, in den Menschen und der Welt, den Verstorbenen sowie den Mächten, die unser Sein tragen und lenken, leben konnte.
Gedichte wurden ihr zum – Wegbegleiter.
Aus ihrer Gedichte-Mappe wurden erstmals 2018 im Verlag am Goetheanum eine kleine Auswahl mit dem Titel „Blüten sinds in einem großen Reigen“ veröffentlicht.
Nun im Jahre 2022, 20 Jahre nach Hella Krause-Zimmers Erdenabschied erscheinen ihre Gedichte zur Gänze, so wie sie diese selbst in Reihenfolge und Anzahl, Satzzeichen und Untergliederungen vorbereitet hatte. Mögen sie als „freiwilliges Geschenk“ empfunden sein, „dessen Mitteilung dem selbstlosen Bedürfnis entspringt, die Geheimnisse der Seele nicht für sich allein zu besitzen.“ (Rudolf Steiner, GA 33, S.130)

Von einem Leser ihrer Werke erhielt sie einmal folgende Zeilen:
„Da merkt man die Wahrheit der Worte, dass nur ein mit echter Phantasie begabter Mensch sich… einzuleben weiß. Zu spüren die Liebe und Ehrfurcht vor dem Worte und der Sprache!
Das ist eine reife Frucht echter Beschäftigung mit der Geisteswissenschaft, wo Kunst, Wissenschaft und Frömmigkeit sich wieder verbinden!“
Diese Wahrheit ist es, wodurch die lyrische Kunst
„zum schönsten Versöhnungsmittel… zwischen den verschiedensten Gesinnungen der Menschen“ werden kann. (ebenda)
Für die Unterstützung durch die „Stiftung Züricher Kerzenziehen“ sowie die geleistete Vorbereitungsarbeit zum Druck dieses Werkes durch Gertraud Eichberger und Peter Stühl sei auf das Herzlichste gedankt.


Andrea Hitsch
Johanni 2022
Erscheinungsdatum
Zusatzinfo Foto der Künstlerin Hella Kraus-Zimmer
Verlagsort Ottersberg
Sprache deutsch
Maße 148 x 210 mm
Gewicht 280 g
Themenwelt Literatur Lyrik / Dramatik Lyrik / Gedichte
Schlagworte Anthroposophie • Dichtung • Lyrik
ISBN-10 3-939240-54-0 / 3939240540
ISBN-13 978-3-939240-54-9 / 9783939240549
Zustand Neuware
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