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Gilde der Jäger - Engelsleuchten (eBook)

(Autor)

Petra Bergmann (Herausgeber)

eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
479 Seiten
Lyx (Verlag)
978-3-7363-1472-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Gilde der Jäger - Engelsleuchten -  Nalini Singh
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Wenn alles auf dem Spiel steht ...

Illium und Aodhan. Aodhan und Illium. Über die Jahrhunderte waren die Freunde unzertrennlich, sich näher als Brüder. Doch das war, bevor die Dunkelheit Aodhan befiel und den Engel fast zerstörte, seinen Körper, seine Seele, sein Herz. Aber jetzt heilt er und findet zurück zu alter Stärke und Unabhängigkeit. Der Preis dafür ist hoch, denn es könnte ihn die Beziehung zu seinem besten Freund kosten. Als die beiden Seite an Seite im Territorium der neuen Herrscherin von China kämpfen, spitzen sich die Geschehnisse dramatisch zu. Und Illium und Aodhan müssen sich entscheiden: Kehren sie ihrer langen Freundschaft den Rücken oder wagen sie den Schritt in eine Zukunft, in der sie sich näherkommen als jemals zuvor?

'Eine großartige Liebesgeschichte voller Opferbereitschaft, Hingabe, Heilung und der Kraft der Liebe in den dunkelsten Momenten.' ADDICTED TO ROMANCE

Band 14 der GILDE DER JÄGER von SPIEGEL-Bestseller-Autorin Nalini Singh



<p><strong>Nalini Singh</strong> wurde auf den Fidschi-Inseln geboren und ist in Neuseeland aufgewachsen. Seit 2003 schreibt sie Romane, die regelmäßig auf der SPIEGEL-Bestsellerliste vertreten sind.</p>

Nalini Singh wurde auf den Fidschi-Inseln geboren und ist in Neuseeland aufgewachsen. Seit 2003 schreibt sie Romane, die regelmäßig auf der SPIEGEL-Bestsellerliste vertreten sind.

2


Heute vor einem Monat

Elena steckte ihr Wurfmesser in die Unterarmscheide und begab sich, auf der Suche nach Raphael, auf das Turmdach. Und da war er, ihr Erzengel. Deutlich hob sich seine Silhouette gegen die orangerote Glut der späten Nachmittagssonne ab, die die goldenen Filamente in seinen weißen Schwingen auflodern ließ.

Raphael vernahm Elenas Schritte hinter sich und drehte sich zu ihr um. Sie waren seit einer den Lauf der Weltgeschichte verändernden Kaskade in Liebe vereint, ihr Leben vom Tag ihres Kennenlernens an untrennbar miteinander verbunden, und dennoch raubte ihr der Anblick seiner leuchtend blauen Augen immer noch den Atem.

Ihr Herz gehörte diesem Mann, dem ebenso gefährlichen wie hinreißenden Erzengel von New York.

Kurz glaubte sie, das Legionsmal an seiner Schläfe aufflammen zu sehen, bis sie erkannte, dass es nur eine von der untergehenden Sonne hervorgerufene Illusion war. Elena spürte ein Ziehen in der Brust, sie konnte einfach nicht aufhören, nach diesem Lebensfunken Ausschau zu halten und darauf zu hoffen, dass diese seltsamen, uralten Krieger, die sich selbst geopfert hatten, um den Planeten vor der Herrschaft des Todes zu bewahren, eines Tages wiederauferstehen würden.

Raphael hielt ihr die Hand hin, und sie ergriff sie, bevor sie zusammen an den Rand der höchsten Dachterrasse von Manhattan traten und den Blick über die Metropole schweifen ließen. Fast ein Jahr lag der Krieg nun zurück, und der Wiederaufbau war noch immer in vollem Gang; schwere Baumaschinen prägten das Stadtbild, zahllose Kräne ragten wie die Ausgeburten übermäßig fruchtbarer Schreitvögel in den Himmel. Vier am East River gelegene Straßenzüge boten allen Bemühungen zum Trotz weiterhin ein schauriges Bild der Verwüstung, doch zumindest hatte das schlagende Herz von New York keinen bleibenden Schaden davongetragen und war dank des eisernen Willens seiner Bewohner – Sterblichen wie Unsterblichen, Menschen, Vampiren und Engeln – im Heilungsprozess begriffen.

Elena betrachtete das von lebendigem Grün überzogene Gebäude der Legion. »Ich habe mein Versprechen gehalten«, sagte sie mit gepresster Stimme.

»Ja, das hast du, Hbeebti.« Ein tröstlicher Kuss auf ihren Scheitel. »Du hast ihnen ihr Heim erhalten.«

Keiner von ihnen sprach die Sorge an, die Elena umtrieb, ihre Befürchtung, die einem Gewächshaus ähnelnde Residenz könnte für alle Zeiten nur noch ein leerer Bewahrungsort für das schwache Echo der siebenhundertsiebenundsiebzig wundersamen Krieger sein, die hier einst ein Zuhause gefunden hatten.

Jedoch waren die Legionäre nicht die Einzigen, die Elena verzweifelt vermisste. »Bitte sag mir, dass Aodhan bald heimkehren wird.« Der Engel stand Suyin seit deren überraschendem Aufstieg gegen Kriegsende als ihr Stellvertreter zur Seite.

Elena mochte Suyin, und sie wusste, dass diese um ihren Posten als Erzengel von China nicht zu beneiden war, trotzdem wünschte sie sich, Aodhan möge endlich nach Hause kommen, wo er von Leuten umgeben wäre, die ihn liebten. Er verließ sich praktisch auf niemanden und vertraute nur einem sehr kleinen Kreis, ein Vertrauen, das aufzubauen ihn viele Jahre gekostet hatte.

Elena konnte den Gedanken kaum ertragen, dass er sich so weit von dieser schützenden Gemeinschaft entfernt hatte.

»Die Zeit ist noch nicht reif.« Raphael breitete den linken Flügel aus und strich seiner Gefährtin zärtlich über den Rücken; sein mitternachtsschwarzes Haar loderte wie ein Inferno in den feurigen Strahlen der Sonne. »Darum stehe ich hier draußen – ich komme gerade von einem Treffen mit Jason.«

Elena hatte nicht gewusst, dass der Meisterspion bereits von seiner letzten Reise zurück war. Was nicht weiter verwunderte. Der schwarzgeflügelte Engel rühmte sich seiner Fähigkeit, unbemerkt zu kommen und zu gehen. »Er war in China?«

»Nur eine kurze Stippvisite.« In Raphaels Tonfall klang ein Schmunzeln mit. »Aber da jetzt einer der Sieben dort seinen festen Wohnsitz hat, wird Jason es sich wohl zur Gewohnheit machen.«

»Hat er mit Aodhan gesprochen?« Elena ordnete ihre rastlos zuckenden Flügel und verlagerte ihren Körper so, dass sie Raphael ins Gesicht sehen konnte, dessen maskuline Schönheit sie noch immer überwältigte.

Ihr Gefährte bejahte ihre Frage. »Aodhan ist stark, sogar stärker, als wir alle geahnt haben. Und überaus pflichtbewusst.«

»Damit kann ich absolut gar nichts anfangen«, murrte sie mit finsterer Miene. »Geht es ihm gut? Hat er Heimweh?«

»Laut Jason lässt sich das schwer einschätzen. Die beiden verbindet eine auf uneingeschränkter Loyalität beruhende Beziehung, andererseits ist sie nicht so intim, dass sie solche Themen miteinander bereden würden.«

Elena stemmte schnaubend die Hände über ihrer weichen, eng sitzenden und jagdtauglichen Lederhose in die Hüften. »Willst du damit andeuten, sie würden sich eher die eigene Kehle aufschlitzen, als – oh Graus – zu ihren Gefühlen zu stehen?« Jason war das stillste und introvertierteste Mitglied der Sieben, dicht gefolgt von Aodhan.

Raphael lachte, der Klang ließ pures Glück durch ihre Adern rauschen. »Mahiya dürfte, was das betrifft, anderer Meinung sein.«

»Jeder weiß, dass sie in Bezug auf Jason die einzige Ausnahme von der Regel ist.« Elena freute sich, dass der Meisterspion eine Gefährtin gefunden hatte, der er bedingungslos vertraute. Aodhan hingegen … »Unser Fünkchen ist weit weg von zu Hause, ganz ohne sein gewohntes Umfeld.«

»Ja, das bereitet auch mir Sorge.« Nach einer kurzen Pause fügte er hinzu: »Ich denke, es hat ihm gutgetan, das vergangene Jahr auf eigenen Beinen zu stehen, alles hinter sich zu lassen. Nur wird es allmählich auch Zeit, ihn an sein Zuhause zu erinnern – um zu vermeiden, dass er sich völlig abkapselt.«

Elena hakte nicht nach, was er damit meinte. Sie wusste, dass Aodhans Vergangenheit von einer grauenvollen Dunkelheit überschattet war, aufgrund derer er sich für eine lange, schmerzvolle Zeit aus der Welt zurückgezogen hatte.

Er war so schwer verletzt, Ellie … der Teil, der Aodhan zu dem macht, der er ist, der war genauso schwer mitgenommen. Ich hatte solche Angst, meinen Freund für immer verloren zu haben.

Illium hatte ihr das einst offenbart, unendlicher Schmerz lag in jedem seiner Worte.

Diese Erinnerung hatte es ihr leichter gemacht zu verstehen, warum ihr Liebster einverstanden gewesen war, als Aodhan sich als Suyins Stellvertreter anbot. Raphael wollte, dass der Engel, dessen Wunden verheilt waren, der sich nicht mehr abkapselte und wieder voll bei Kräften war, auch andere Möglichkeiten abwog, dass er sich seinem Erzengel nicht verpflichtet fühlte, nur weil er nie etwas anderes gekannt hatte.

Die Liebe, die Raphael für Aodhan empfand, erlaubte es ihm, ihn ziehen zu lassen.

»Er hat die Wahl?« Elenas Magen zog sich zu einem Knoten zusammen. »Dann hat Suyin ihn also wirklich gebeten, dauerhaft ihr Stellvertreter zu sein?« Ein durchaus nachvollziehbarer Schritt angesichts der Tatsache, dass der starke, intelligente Aodhan exakt die Befähigungen mitbrachte, die von einer Führungskraft am Hof eines Erzengels erwartet wurden.

Überraschenderweise schüttelte Raphael den Kopf. »Suyin hatte Skrupel, Aodhan hinter meinem Rücken ein offizielles Angebot zu unterbreiten, darum hat sie mich kurz vor Jasons Eintreffen in ihren Plan eingeweiht.«

»Hinterlist gehörte nie zu ihren Charaktereigenschaften.« Das war einer der Gründe, weshalb Elena sie mochte. Fünkchen erging es genauso, das wusste sie aus dem letzten Gespräch, das sie vor seiner Abreise nach China mit ihm geführt hatte. »Ihre Seele ist von Ehrgefühl geprägt, Ellie. Suyin verschanzt sich nicht hinter Masken, hinter Unwahrheiten. Eher nimmt sie es in Sachen Geradlinigkeit manchmal fast zu genau. Mit so jemandem kann ich zusammenarbeiten.«

Elena musste nicht erst fragen, welche Antwort Raphael Suyin gegeben hatte. Selbst wenn ihm dabei das Herz bräche, würde er Aodhan niemals davon abhalten, diese Gelegenheit wahrzunehmen. »Das ist seine Chance«, pflichtete sie ihm mit rauer Stimme bei. »Stellvertreter eines Erzengels, neuer Hof hin oder her … das ist eine verdammt große Sache.«

»Definitiv.«

»Aber wir werden doch um ihn kämpfen, oder?«, fragte sie, während die letzten Sonnenstrahlen ihre Wange küssten – ein Hauch von Wärme an diesem kalten Tag, der vom nahenden Winter kündete.

»Das wäre ziemlich besitzergreifend, und das entspricht mir bekanntermaßen ganz und gar nicht.«

Ein Lächeln flog über ihr Gesicht. »Selbstverständlich nicht.« Sie sank in seine Arme und eroberte, umhüllt von seinen Schwingen, seinen Mund mit ihren Lippen. Sie brannten vor Leidenschaft füreinander, das Wildfeuer, das zwischen ihnen toste, verwandelte die Welt in eine schillernde Fata Morgana aus Liebe, Begehren und Hingabe.

»Jetzt sag endlich, wann wir ihn nach Hause holen«, forderte sie ihn auf, nachdem sie sich wieder voneinander gelöst hatten. »Seit er weg ist, hat New York etwas von seinem Glanz eingebüßt.«

Raphael schüttelte abermals mit ernster Miene den Kopf, die klaren, überirdisch schönen Gesichtszüge waren dabei ganz kalte, pure Macht. »Ich glaube weder, dass das ein guter Zeitpunkt für einen derart gewaltigen Schritt, noch dass Suyin der richtige Erzengel für ihn ist, aber die Entscheidung liegt allein bei Aodhan, Elena-mein. Wenn ich ihm eines niemals nehmen werde, dann seinen freien Willen.«

Sie nahm das Wiederaufflammen eines eisigen,...

Erscheint lt. Verlag 27.5.2022
Reihe/Serie Elena-Deveraux-Serie
Elena-Deveraux-Serie
Übersetzer Patricia Woitynek
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Original-Titel Guild Hunter - Archangel's Light
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Aodhan • Elena • Engel • Große Gefühle • Illium • J. R. Ward • Kresley Cole • Lara Adrian • Leidenschaft • Liebe • Male/Male • Paranormal • Raphael • Romance • Romantasy • Romantic Fantasy • Romantik • Romantische Fantasy • Vampire
ISBN-10 3-7363-1472-8 / 3736314728
ISBN-13 978-3-7363-1472-6 / 9783736314726
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