Mister Park Lane (eBook)
351 Seiten
Lyx (Verlag)
978-3-7363-1714-7 (ISBN)
Wenn dein Teenagerschwarm dein neuer Mitbewohner ist
Als Ärztin Hartford Kent aus einem Auslandseinsatz zurück nach London kommt, braucht sie dringend eine Wohnung. Dass ihre Eltern sie im Luxusapartment von Joshua Luca einquartieren, gehörte allerdings so gar nicht zu ihrem Plan. Als Teenager war der beste Freund ihres Bruders der Traum ihrer schlaflosen Nächte. Bis ein schlimmer Unfall sie ihre Zukunft kostete und sie ihr altes Leben - und Joshua - hinter sich lassen musste. Ihre Gefühle für ihn sind Geschichte. Dass der mittlerweile millionenschwere Geschäftsmann ihr neuer Mitbewohner ist, macht keinen Unterschied. Oder dass er immer noch dieses charmante Lächeln besitzt. Hartford ist komplett über ihn hinweg. Oder doch nicht?
'Bisher war wirklich jeder Roman von Louise Bay ein wahres Lesevergnügen!' BOOK_HEART_LOVE
Band 4 der MISTER-Reihe von SPIEGEL-Bestseller-Autorin Louise Bay
<p><strong>Louise Bay</strong> schreibt Romane, wie sie sie selbst gern liest: sexy und romantisch. Die <strong>SPIEGEL</strong>-Bestseller-Autorin lebt in London und liebt neben Tagen ohne Make-up vor allem Elefanten und Champagner.</p>
Louise Bay schreibt Romane, wie sie sie selbst gern liest: sexy und romantisch. Die SPIEGEL-Bestseller-Autorin lebt in London und liebt neben Tagen ohne Make-up vor allem Elefanten und Champagner.
1. KAPITEL
HARTFORD
Mit neunundzwanzig Jahren hatte ich als Ärztin einige der trostlosesten Orte der Welt bereist und dort gearbeitet, aber allein der Gedanke an Joshua Luca ließ mich meine schwitzigen Handflächen an der Jeans abwischen und wünschen, ich bekäme meinen rasenden Herzschlag unter Kontrolle.
Zwar hatte ich ihn seit über einem Jahrzehnt nicht gesehen, doch Joshua konnte mich immer noch nervös machen – was ich hasste.
Nicht, dass wir je zusammen gewesen wären.
Nicht, dass ich mich die ganzen Jahre nach ihm verzehrt hätte.
Nicht, dass er mir überhaupt je Beachtung geschenkt hätte. Jedenfalls ganz sicher nicht auf die Art, wie ich sie ihm geschenkt hatte.
Joshua war fast schon wie eine Manie gewesen, bis ich mir mit siebzehn das Bein brach und den Teenagerschwärmereien endgültig abschwor. Über Nacht wurde ich erwachsen und verabschiedete mich von meiner albernen Verknalltheit.
Ich hatte diese alten Gefühle ganz vergessen, bis meine Mum verkündete, sie habe dafür gesorgt, dass ich ein paar Monate bei Joshua wohnen könne, bis ich wieder »auf die Beine« käme – eine unbeabsichtigte Ironie angesichts des Gipses an meinem linken Bein. Ich fing keine Diskussion an. Es lohnte sich nicht, ihr zu erklären, dass es, nachdem ich es auch geschafft hatte, in einem Kriegsgebiet zurechtzukommen, ja wohl das reinste Zuckerschlecken sein dürfte, mich in London einzuleben.
Zucker. Mein schmerzlich vermisster Freund. Zuckerzeug hatte es in dem Außenposten von Médecins Sans Frontières im Jemen, wo ich im Einsatz gewesen war, selten bis gar nicht gegeben. Sobald ich meine Tasche abgestellt und geduscht hätte, würde ich mich auf die Jagd nach so etwas wie Zitronenkuchen machen. Mit Streuseln obendrauf.
Ich sollte versuchen, mich ganz auf Gebäck und solche Dinge zu konzentrieren. Alles, nur nicht die Erinnerung an Joshuas sonnengesträhntes Haar im Sommer. Seine langen, schlanken, gebräunten Beine. Daran, wie immer ein Grübchen auf seiner linken Wange erschien, wenn meine Schwester in der Nähe war. Das stets die Lippen umspielende Lächeln, das andeutete, dass er immer für einen Scherz zu haben war. Und wenn er mal Ärger hatte, schaffte er es mit seinem gelassenen Selbstvertrauen, sich herauszureden, bis ihm verziehen wurde. Meinem Teenager-Ich war er wie ein Gott vorgekommen.
Ich war mir nicht sicher, ob er sich überhaupt an mich erinnern würde. Vielleicht an die Monobraue? Die Zahnspange?
Unsere Eltern waren schon so lange ich denken konnte miteinander befreundet. Joshua war genauso alt wie mein Bruder. Meine Schwester war ein Jahr jünger, und zu meinem ewigen Frust war ich das Küken. Das Küken, das in den besten Freund des großen Bruders verknallt war.
Bei ihren Tennismatches und Gesprächen über Mädchen war ich bloß die Zuschauerin am Rand gewesen. Fast schon so, als gehörte ich zur Ausstattung – zur Kulisse von Joshuas und meines Bruders Sommern. Ganz im Gegensatz zu meiner älteren Schwester Thea, die sich den Jeansminirock-Trend zu eigen gemacht hatte, als wäre sie ein fünfundzwanzigjähriges Supermodel. Thea stand immer im Mittelpunkt. Ich sah zu, wie sie kichernd vor Joshua herumwirbelte, der darauf mit frechem Gegrinse und vorgeschobenen Schmolllippen reagierte. An Thea würde er sich auf jeden Fall erinnern. Im Gegensatz zu meiner leicht zu vergessenden, unscheinbaren Wenigkeit.
Nie hatte ich einer Menschenseele von meiner Schwärmerei für Joshua erzählt. Und mit siebzehn schluckte ich sie hinunter, entschlossen, sie für immer an einen dunklen Ort tief in meinem Innersten zu verbannen.
Jetzt wo ich am Flughafen stand und ihm gleich von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehen würde, lief ungewollt ein Schauer über meine Haut und brachte meinen Puls ins Stocken.
Mein Handy brummte. Ich verließ die Warteschlange, um das Handyverbot nicht zu missachten. Der Anruf kam von meiner Mum. Ich ließ die rechte Krücke los und entsperrte das Smartphone.
»Bist du gelandet, Darling?«
Wenn man in Kriegsgebieten arbeitete, sorgten sich die Eltern ständig um einen. Mir machten Kriegsgebiete keine Angst. Wiedersehen hingegen schon.
»Yep. Geh gleich mein Gepäck holen. Kann ich dich anrufen, wenn ich bei Joshua zu Hause angekommen bin?«
»Natürlich. Marian meinte, die Wohnung sei wunderschön. Er ist so ein lieber Junge. Besitzt sein eigenes Unternehmen, eine Marketingagentur. Hat ihnen übrigens gerade ein neues Auto spendiert.«
Ich hatte inzwischen schon mindestens dreimal von dem neuen Auto erzählt bekommen. »Ja. Der Lexus. Ich weiß.« Ich würde nie eine Tochter sein, die ihren Eltern ein brandneues Auto spendierte. So viel Geld verdiente ich nicht. Und selbst wenn – sie brauchten gar keins.
»Er ist überaus erfolgreich. Absolut verlässlich. Sicher wartet er schon auf dich.«
»Ich hätte doch mit dem Heathrow Express in die Stadt fahren können.« Die Vorstellung, dass Joshua sich meinetwegen Umstände machte, passte mir gar nicht. Sicherlich hatte er mitten an einem Dienstag Besseres zu tun, als für mich den Chauffeur zu spielen.
»Du hast ein gebrochenes Bein, Hartford«, sagte Mum in ihrem Keine-Widerrede-Tonfall. Sobald ich meinen Eltern verkündet hatte, dass ich nach London zurückkehren würde, hatte meine Mutter mit ihrem ständigen Einmischen noch einen Gang höher geschaltet. Ich wusste, dass es ein Ausdruck ihrer Erleichterung war. Nach drei Jahren im Ausland würde ich nur noch ein paar Stunden entfernt sein statt mehrere Zeitzonen weit weg. Jetzt wo ich wieder zurück war, würde ich besser darin werden müssen, ihren gut gemeinten Hilfsattacken zu entkommen.
Über die Schulter blickte ich zu der Menschenmenge, die den Gang entlang Richtung Warteschlange drängte. Soeben musste ein Flug gelandet sein, und ich wollte nicht hinter all diesen Leuten feststecken. »Ich sollte ihn nicht warten lassen. Ich melde mich später bei dir.«
»Richte Joshua liebe Grüße aus, und ruf mich an, wenn du angekommen bist.«
Da hatte ich meinen Gesprächseinstieg mit Joshua. Ich konnte ihm sagen, dass ich mit meiner Mutter telefoniert hatte und ihm liebe Grüße von ihr ausrichten solle.
Ich stellte mich wieder in die Warteschlange und sagte mir, wenn ich es schaffte, bei brütender Hitze kranke Kinder auf Feldbetten zu behandeln, käme ich auch mit Joshua Luca klar.
Gar. Kein. Ding.
Als die Türen hinaus zum Ankunftsbereich aufglitten, suchte ich den Halbkreis aus Taxifahrern mit Schildern in den Händen und Menschen, die auf ihre Angehörigen warteten, ab. Ein Stück hinter der Menge, als wäre ein Scheinwerfer auf ihn gerichtet, stand Joshua mit gesenktem Kopf an einen Pfeiler gelehnt und guckte konzentriert auf sein Handy.
Heiß knisterndes Verlangen keimte in meiner Brust auf. Ich musste mich daran erinnern weiterzuatmen. Er war immer noch umwerfend. Und das machte mich rasend. Ich hatte meine Schwärmerei für Joshua vor langer Zeit abgelegt und wollte weiß Gott nicht wieder damit anfangen. Das konnte nur Ärger einbringen. Neuen Ärger.
Seine Schultern waren breiter geworden, aber das dunkelblonde Haar neigte noch immer dazu, perfekt verwuschelt auszusehen. Und dieses unwiderstehliche Selbstvertrauen? Das war immer noch aus zehn Metern Entfernung wahrnehmbar.
Er schaute hoch und sah mir direkt in die Augen, als könnte er meine Gedanken hören. Ich spürte sein schiefes Lächeln zwischen den Beinen.
Vagina, du Verräterin.
Ich grinste und ging auf ihn zu, als hätte ich ihn gerade eben erst in der Menge entdeckt und würde nicht von ihm angezogen werden wie der Blitz von einem Metallmast.
»Hallo.« Ich legte den Kopf in den Nacken, um ihn anzusehen.
Er nahm sich Zeit, den Blick langsam und ungeniert über meinen Körper wandern zu lassen, einmal von Kopf bis Fuß und wieder hinauf, wobei er auf dem Rückweg bei meinen Lippen und Wangen verweilte. »Hartford?«
Sollten wir uns Küsschen geben? Auf eine Wange oder auf beide? Uns umarmen? Warum kam ich mir so unbeholfen vor?
Neunundzwanzig, rief ich mir in Erinnerung.
Ärztin.
Sich in Joshua Luca zu verknallen bringt nichts als Ärger.
Ich zog ihn in eine einhändige Umarmung, wobei ich mich ungelenk mit einem Bein auf die Zehenspitzen stellte, damit ich seinen Hals umfassen konnte. Er versteifte sich kaum merklich, ehe er die Umarmung erwiderte.
»Schön, dich zu sehen«, sagte ich in Richtung seines Haaransatzes.
Ich konnte durch die Jacke spüren, wie seine große Hand fast meinen gesamten unteren Rücken umspannte. Und dieser Duft? Den hatte ich vergessen. Was war das, und wie konnte es sein, dass der in all den Jahren unverändert geblieben war?
Ohne zu fragen, nahm er mir den Rucksack ab, als wöge er nichts, und schwang ihn sich über die Schulter. »Ist das alles? Sonst kein Gepäck?«
Ich zuckte mit den Schultern. »Nope. Nur ich.«
Er nickte Richtung Ausgang, und ich folgte ihm. »Was ist mit deinem Bein passiert?«
Ich blickte hinunter auf meinen Gips, als müsste ich nachsehen, welches Bein er meinte. »Ach, nichts. Bloß ein Unfall.« Ich wollte nicht näher darauf eingehen. Ich wollte nur, dass es verheilte. Und zwar schnell. Damit ich wieder arbeiten konnte. »Erzähl mir von dir, Joshua Luca. Was hast du so gemacht, seit wir uns zum letzten Mal gesehen haben?«
Wieder warf er mir sein typisches Lächeln zu. »Wann haben wir uns denn das letzte Mal...
Erscheint lt. Verlag | 28.10.2022 |
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Reihe/Serie | Mister-Reihe | Mister-Reihe |
Übersetzer | Wanda Martin |
Verlagsort | Köln |
Sprache | deutsch |
Original-Titel | Mr. Park Lane |
Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
Schlagworte | April Dawson • Ärztin • Auslandseinsatz • Avery Flynn • bester Freund des Bruders • billionaire • brothers best friend • dramatisch • Emotional • forced proximity • Gefühle • Geneva Lee • Hartford Kent • Joshua Luca • Kings of London • Kings of New York • Leidenschaft • Liebe • Liebesgeschichte • Liebesroman • Louise Bay • Mister • Mister-Reihe • Mister,Suits • Mitbewohner • Nähe • Park Avenue Prince • Penelope Ward • Romance • Romantik • romantisch • Suits • Vi Keeland |
ISBN-10 | 3-7363-1714-X / 373631714X |
ISBN-13 | 978-3-7363-1714-7 / 9783736317147 |
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