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Die Dreitagemordgesellschaft (eBook)

Agatha Christies Haushälterin ermittelt. Kriminalroman

*****

eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
352 Seiten
Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG
978-3-7517-2838-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Dreitagemordgesellschaft -  Colleen Cambridge
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Acht Gäste und ein Mord im Haus der Queen of Crime

Eine Schar Festtagsgäste hat sich für drei Tage in Mallowan Hall eingefunden. Das versteckt in den Hügeln von Devonshire liegende Anwesen gehört der berühmten Schriftstellerin Agatha Christie. Doch den Haushalt führt die energische Phyllida Bright, und sie ist es auch, die am ersten Morgen der Festlichkeiten in der Bibliothek einen fremden Toten findet. Sie weiß, dass Aufsehen unbedingt zu vermeiden ist und die örtliche Polizei zur Umständlichkeit neigt. Während im Garten ein Heer von Fotografen lauert, beschließt Phyllida, in die Fußstapfen ihres hochverehrten Hercule Poirot zu treten - mit ungeahnten Folgen...

»Ein grandioser Serienstart - die Leser werden mehr von der cleveren Phyllida sehen wollen« Publishers Weekly

»Alles, was Sie sich von einem englischen Landhauskrimi wünschen könnten - ist dieser Roman!« Island Bookstore

»Großartige überraschende Wendungen, schillernde Verdächtige und liebenswert skurrile Nebenfiguren« Broad Bay Café

»Mit Eleganz und Witz erzählt und so unterhaltsam, dass man das Buch nicht aus der Hand legen möchte« Schuler Books



<p><strong>Colleen Cambridge </strong>ist das Pseudonym einer <i><b>NEW YORK TIMES</b></i>-Bestsellerautorin, die mit Romanserien in unterschiedlichen Genres international erfolgreich ist. <strong>DIE DREITAGEMORDGESELLSCHAFT </strong>ist der Auftakt einer Kriminalromanserie mit der scharfsinnigen Amateurermittlerin Phyllida Bright als Haushälterin von Agatha Christie. Colleen Cambridge lebt mit ihrer Familie und zwei Hunden im Mittleren Westen der Vereinigten Staaten. <br /></p>

Colleen Cambridge ist das Pseudonym einer New-York-Times-Bestsellerautorin, die auch international erfolgreich ist. DIE DREITAGEMORDGESELLSCHAFT ist der Auftakt einer Kriminalromanserie mit der scharfsinnigen Amateurermittlerin Phyllida Bright als Haushälterin von Agatha Christie. Colleen Cambridge lebt mit ihrer Familie und zwei Hunden im Mittleren Westen der Vereinigten Staaten.

1


Phyllida Bright hatte während des Krieges jede Menge Leichen gesehen, und so kam es ihr gar nicht in den Sinn zu schreien, als sie den Toten auf dem Boden der Bibliothek fand.

Der unerwartete Anblick entlockte ihr aber ein leises Keuchen, weckte Befürchtungen und kurz darauf ihren Ärger. Als hätte ich heute nicht schon genug zu erledigen, dachte sie, und ihre Lazaretterfahrung machte sich sogleich bemerkbar. Sie kniete sich hin und prüfte, ob der Mann wirklich tot war.

Ja, er war tot – und außerdem blutüberströmt, weil an der Seite ein Füllfederhalter aus seinem Hals ragte. Die Flecken auf dem Teppich zu entfernen würde zwei Stunden Arbeit erfordern, und dann bräuchte er noch Zeit zum Trocknen, bevor man ihn wieder in die Bibliothek legen könnte. Und sie wollte gar nicht daran denken, wie lange es dauern würde, die Blutspritzer von den Büchern und der Tapete zu entfernen.

Trotz allem schloss Phyllida die Augen und wünschte seiner armen Seele viel Glück – dann dankte sie dem Himmel, weil sie es war, die Mr Waring gefunden hatte, und nicht Ginny, das überdrehte Zimmermädchen, das sich morgens um die Bibliothek kümmerte. Das hätte dem Ganzen noch die Krone aufgesetzt.

In Gedanken änderte sie bereits die Aufgabenverteilung der Angestellten, um sie von der Bibliothek fernzuhalten und ihnen möglichst wenig Gelegenheit zu geben, über den grausigen Fund zu tratschen. Mit dem klirrenden Schlüsselbund an der Taille stand sie auf und ging zu dem Telefon auf dem Schreibtisch.

Während sie darauf wartete, dass die Telefonistin die Verbindung herstellte, schaltete sie die Schreibtischlampe ein und rückte die geschnitzte Mahagonischale zurecht, auf der der Füllfederhalter lag, wenn er gerade nicht in der Halsschlagader eines Toten steckte. Auch die kleine Vase, in der stets frische Blumen oder grüne Zweige standen, schob sie an ihren Platz zurück, zwickte ein welkes Blatt ab und steckte es in die Tasche ihres Kleides. Als ihr ein matter Streifen am Rand der glänzenden Schreibtischplatte auffiel, schnalzte sie missbilligend mit der Zunge. Die Schere und der Stoß Briefpapier lagen unberührt da, ebenso der Briefbeschwerer aus Achat.

Endlich wurde sie verbunden, und kurz darauf entwickelte sich eine eigentlich simple Aufgabe zu einer ermüdenden Angelegenheit.

»Ja, Constable. Hier liegt tatsächlich eine echte Leiche.« Zum dritten Mal schon wurde sie gebeten, das zu bestätigen, und der Grund dafür war nicht etwa das Knistern in der Leitung. »Ich bin Mrs Bright, Mrs Mallowans Haushälterin, hier in Mallowan Hall.«

»Mallowan Hall? Sie meinen das Haus der Dame, die die Detektivromane schreibt?«

Phyllida knirschte mit den Zähnen. »Ja, Constable.«

»Sie meinen, da liegt eine Leiche in der Bibliothek von Agatha Christies Haus?«

»Genau das meine ich, Constable. Und ich erwarte, dass Sie sich schnellstens darum kümmern. Mr und Mrs Mallowan haben das Haus voller Gäste.« Ob er das bei seinem wiehernden Gelächter überhaupt gehört hatte, wusste sie nicht.

»Ein herrlicher Witz ist das, Ma’am«, brachte er munter kichernd hervor. »Eine echte Leiche drüben im …«

»Constable Greensticks«, sagte sie in ihrem strengsten Ton, »das ist nicht zum Lachen. Ein Mann wurde ermordet, und ich schlage vor, Sie widmen sich der Sache unverzüglich.«

Überzeugt, dass der Constable den Ernst der Situation endlich erfasst hatte, legte sie auf, wenn auch mit der starken Vermutung, dass die Telefonistin, die sie mit der Polizei verbunden hatte, wahrscheinlich gleich selbst telefonieren würde, um die Neuigkeit zu verbreiten.

Phyllidas Blick fiel auf den armen Mr Waring – das mochte durchaus sein Name sein, aber vielleicht auch nicht. Schließlich hatte er sie am vergangenen Abend mit seiner Ankunft überrascht, denn auf der Gästeliste hatte er ganz sicher nicht gestanden. Das war nur eins der vielen Probleme, die man mit ungeladenen Gästen haben konnte.

Phyllida hätte gern eine Decke über ihn gebreitet, hielt es aber für besser, den Tatort nicht zu verändern. Mr Waring war jung, etwa Ende zwanzig, hatte hellbraunes Haar und einen hellbraunen Schnurrbart. Seine Kleidung war elegant, seine Hose von der Art, wie man sie in einem Warenhaus zu kaufen bekam, nicht maßgeschneidert, aber von guter Qualität. Er trug ein gut geschnittenes Jackett aus bestem Wollstoff, das erst seit etwa zwei Jahren unmodern war. Es war sauber und hatte, wie Phyllida zufrieden bemerkte, einen vollkommen intakten Saum. Ihrer Ansicht nach war ein hängender Saum das erste Anzeichen für Selbstvernachlässigung, dem andere bald folgten.

Phyllida schaute auf die Uhr. Es war gerade sieben. Mrs Agatha würde normalerweise frühestens in zwei Stunden aufstehen und dann erst einmal in ihr Büro gehen und eine Zeit lang schreiben, bevor sie sich zu ihrem Mann und den Gästen gesellte. Das erinnerte Phyllida daran, nächste Woche die Uhren ölen zu lassen, sobald die Hausgäste abgereist waren. Das wäre eigentlich erst in der übernächsten Woche fällig, doch ihr war aufgefallen, dass die Standuhr am Fuß der Haupttreppe ein wenig knirschte.

Dringender war es, Mr Dobble über die Situation zu informieren, und schon bei dem Gedanken wünschte Phyllida, sie könnte eine zweite Tasse starken Darjeeling trinken.

Man brauchte gewöhnlich eine Stärkung, bevor man mit dem Butler der Mallowans sprach, und ein Roggenwhisky kam um diese Zeit nicht infrage.

Da sie die Bibliothek nicht unbeaufsichtigt lassen wollte, läutete sie nach ihm. Sie musste jedoch zugeben, der Gedanke, den Butler zu rufen, anstatt wie üblich zu ihm zu gehen, brachte sie zum Schmunzeln.

Nicht, dass das für sie ungewöhnlich war. Phyllida war bei all ihren anspruchsvollen Maßstäben und ihrem strengen Pflichtbewusstsein ein durch und durch optimistischer, pragmatischer und fröhlicher Mensch. Obwohl sie meist gezwungen war, sich zurückhaltend zu benehmen – schließlich führte sie die Mehrheit des Hauspersonals und verwaltete auch das Haushaltsgeld –, war sie dafür bekannt, mit den Zimmermädchen Whist zu spielen oder ihnen bei Modefragen zu helfen, wenn sie ihren freien Tag hatten.

Einer Hausangestellten hatte sie Ratschläge wegen des vorigen Chauffeurs gegeben (ein schlechter Kandidat, da er anderen Frauen nachschaute und auch die Finger nicht bei sich behalten konnte). Und mehrere Küchenmädchen hatten sie bei einem Wurf flauschiger Kätzchen weich werden sehen.

Zwei jener kleinen Katzen hatten daraufhin den Weg in ein Körbchen in Phyllidas Wohnzimmer gefunden, zu ihrer Detektivromansammlung und den vielen anderen Büchern, und waren inzwischen ausgewachsene, seidig glänzende Katzen, die ihren alten Schlafplatz verschmähten. Allerdings halfen Stilton und Rye, die Mäuse fernzuhalten, die sich gern in der Speisekammer einnisten würden. Wenn Phyllida die Katzen hin und wieder auf dem Schoß hielt, bescherten sie ihr Augenblicke der Ruhe und Erholung. Was sie immer besonders schätzte, nachdem sie mit Mr Dobble zu tun gehabt hatte.

Phyllida hatte sich nicht im Gesindedienst hochgearbeitet, wo man mit dreizehn oder vierzehn Jahren als Küchen- oder Zimmermädchen anfing, um allmählich zur Haushälterin aufzusteigen. Das war recht ungewöhnlich. Tatsächlich hatte sie ihren Posten erst angetreten, als der Krieg schon ein paar Jahre vorbei und ihre Arbeit für die britische Armee beendet war.

Die Gründe, weshalb sie die Beschäftigung als Haushälterin in einem großen Herrenhaus angenommen hatte, waren exzellent und gingen außer ihr selbst niemanden etwas an. Auch deshalb war das Verhältnis zwischen Mr Dobble und ihr nicht besonders freundlich. Eine Frau, die diese begehrte Position erlangt hatte, ohne zuvor jahrelang Böden zu schrubben (soweit er wusste), und die für solch eine bedeutende Rolle in einem vornehmen Haus vergleichsweise jung war (obwohl gewiss nicht so jung und definitiv nicht unerfahren), schien seinen Argwohn zu erregen. Und obwohl er es darauf anlegte, ließ Phyllida sich nicht dazu herab, ihm Einzelheiten ihrer Herkunft und ihres Familienstands zu verraten oder auch nur ihr Alter zu nennen, selbst wenn sie sich gedrängt fühlte.

Doch Mr Dobbles Abneigung gegen sie, dessen war sie sich sicher, rührte auch daher, dass sie ihrem Nachnamen gerecht wurde, zum einen durch ihre Persönlichkeit, zum anderen durch ihre Haarfarbe. Denn sie war nicht nur ein heiterer Mensch, sondern hatte auch leuchtend rotblonde Haare.

Bei ihrer ersten Begegnung hatte der Butler sie von oben bis unten gemustert und vorgeschlagen, sie solle – so wörtlich – »das Feuer auf ihrem Kopf eindämmen«.

Sie hatte umgekehrt auf den Vorschlag verzichtet, er solle sich den Stock aus dem Hintern ziehen, der da offenbar hineingeraten sei. Seitdem sorgte sie dafür, dass ihre feurigen Haare glatt gekämmt, doch nicht im Mindesten eingedämmt waren, wann immer sie Mr Dobble begegnete. Zum Glück trugen Haushälterinnen keine Hauben, und so loderte ihr unbedecktes Haupt nach wie vor wie ein Leuchtfeuer.

Gerade hatte sie die Vorhänge aufgezogen, um Licht in die Bibliothek zu lassen, als die Tür aufging.

Mr Dobble trat leise ein, wie es von einem guten Diener erwartet wurde. Er war etwa fünfzig Jahre alt (auch er blieb in dieser Hinsicht vage), stets glatt rasiert und hatte einen völlig kahlen Kopf mit einer ausgeprägten Delle über dem linken Ohr (weshalb das Personal ihn, wenn er außer Hörweite war, nur »Old Dent« nannte).

An dem Butler war alles lang –...

Erscheint lt. Verlag 25.11.2022
Reihe/Serie Phyllida-Bright-Serie
Phyllida-Bright-Serie
Übersetzer Angela Koonen
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Schlagworte Agatha Christie • Britisch • COSY • Cozy • Devon • Donnerstagsmord • Downton Abbey • Dreißigerjahre • Ermittlerin • Festgesellschaft • Hercule Poirot • Herrenhaus • Krimi mit Detektivin • Krimis • Landhauskrimi • Mordfall • Rätselkrimi • Richard Osman • skurril • Upstairs Downstairs • Wohlfühlkrimi
ISBN-10 3-7517-2838-4 / 3751728384
ISBN-13 978-3-7517-2838-6 / 9783751728386
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