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Westwell - Hot & Cold (eBook)

Spiegel-Bestseller

*****

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
480 Seiten
Lyx (Verlag)
978-3-7363-1794-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Westwell - Hot & Cold -  Lena Kiefer
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'Ich liebe dich, Helena. Wahrscheinlich sollte ich das nicht sagen, weil es alles nur schlimmer macht, aber ich kann nicht anders.'

Helena kann es nicht fassen: In dem Moment, als ihr Glück mit Jess endlich zum Greifen nah ist, wird es ihr schon wieder entrissen. Gerade haben die beiden beschlossen, sich all denen zu widersetzen, die ihre Liebe verhindern wollen, da greifen Unbekannte Jess an und verletzen ihn lebensgefährlich. Doch wer hat es auf ihn abgesehen? Und warum? Helena muss sich erneut auf die Suche nach Antworten begeben, die gefährlich eng mit dem Tod von Valerie und Adam verwoben sind. Und je näher sie der Wahrheit kommt, desto mehr fragt sie sich, ob sie und Jess jemals eine gemeinsame Zukunft haben können - oder ob ihre Liebe nicht von Anfang an zum Scheitern verurteilt war ...

'Vorsicht, macht süchtig! High Society, forbidden love und Thrillervibes - Lena Kiefer hat hier eine Geschichte geschrieben, die spannender nicht sein könnte. Eine absolute Highlight-Reihe, die ich jedem in die Hand drücken möchte.' BOOKSLOVE128

Der Abschlussband der WESTWELL-Reihe von SPIEGEL-Bestseller-Autorin Lena Kiefer


Band 1: Westwell - Heavy & Light

Band 2: Westwell - Bright & Dark

Band 3: Westwell - Hot & Cold



<p><strong>Lena Kiefer</strong> hat bereits mehrere Reihen in den Bereichen New Adult und Fantasy veröffentlicht, mit denen sie es wiederholt auf die SPIEGEL-Bestseller-Liste schaffte. Sie lebt mit ihrem Mann in der Nähe von Bremen.</p>

Lena Kiefer hat bereits mehrere Reihen in den Bereichen New Adult und Fantasy veröffentlicht, mit denen sie es wiederholt auf die SPIEGEL-Bestseller-Liste schaffte. Sie lebt mit ihrem Mann in der Nähe von Bremen.

1


Helena

»Notrufzentrale, hallo?« Die Stimme klang ruhig, fast schon gelassen. Also das komplette Gegenteil von mir.

»Hallo, hier … hier ist Helena Weston«, brachte ich heraus. Meine Hände zitterten so sehr, dass ich mein Handy kaum festhalten konnte. »Ich brauche sofort einen Krankenwagen zum Emilio’s im West Village.«

»Ganz ruhig, Miss. Was ist passiert?«

»Mein Freund, er … er braucht dringend Hilfe.« Da war ich mir sicher, auch wenn ich keine Ahnung hatte, was genau geschehen war. Seine Stimme, dieser Tonfall, ich hatte Jess noch nie so gehört.

»Miss, Sie müssen mir sagen, was vorgefallen ist, sonst kann ich nicht helfen.«

»Ich weiß nicht, was passiert ist, verfluchte Scheiße!«, entfuhr es mir heftig. Mir war klar, dass ich mich nicht fair verhielt, aber die Angst verhinderte jeden vernünftigen Gedanken.

Die Person am anderen Ende holte tief Luft. »Was sehen Sie? Ist er bei Bewusstsein, atmet er, gibt es sichtbare Verletzungen?«

»Ich bin nicht bei ihm, er war am Telefon, er hat meinen Namen gesagt, aber ganz schwach, so … so als würde er sterben. Können Sie jemanden dort hinschicken? Bitte!« Tränen liefen mir über die Wangen, verzweifelt sah ich die Straße hinunter. Ich stand vor Jess’ Haus – wie weit war es von hier bis zu dem Restaurant, das er mir genannt hatte?

»Okay, ich schicke einen Rettungswagen«, kam endlich die Erlösung, aber sie hielt nur zwei Sekunden vor, bis die Panik in meinem Inneren wieder ansprang. Was war mit Jess passiert? Und würde der Notarzt schnell genug da sein, um ihn zu retten?

Ich nannte noch einmal den Namen des Restaurants und meinen eigenen, bevor ich auflegte, und war bereits dabei, mich nach einem Taxi umzusehen. Aber da war keins, weit und breit nicht. Wie konnte es sein, dass in dieser verdammten Stadt, die mehr Cabs als Einwohner hatte, ausgerechnet jetzt kein einziges in der Nähe war?!

Meine Reisetasche stand noch neben mir, und ich warf sie kurzerhand hinter ein paar Büsche an der Eingangstür. Mir war es gerade vollkommen egal, ob jemand sie klaute. Dann lief ich eilig los, in Richtung der 7th, hoffte dort auf ein Taxi. Aber auch da herrschte gähnende Leere. Wir hatten Heiligabend, wahrscheinlich lag es daran.

Hastig rief ich auf dem Handy die Karten-App auf, tippte zweimal daneben, weil meine Finger so fahrig waren, fluchte leise. Dann gab ich das Emilio’s ein und startete die Fußgängerroute. Es waren eineinhalb Meilen, angeblich brauchte man dafür fünfundzwanzig Minuten.

Ich muss es schneller schaffen.

Ich rannte los und während ich die Straße überquerte, zuckten die schrecklichsten Szenarien durch meinen Kopf: Jess, den man angefahren und liegen gelassen hatte. Jess, der von jemandem verprügelt worden war. Jess, den man mit einem Messer angegriffen hatte. Ich hatte von ihm nicht mehr gehört als meinen Spitznamen, ausgesprochen in diesem fürchterlich dünnen Tonfall, als würde ihn alle Kraft verlassen. Und als ich nachgefragt, ihn darum gebeten, ihn angeschrien hatte, mir zu sagen, was passiert war, hatte ich keine Antwort bekommen. Obwohl ich noch nie mit einem Sterbenden gesprochen hatte, war ich mir sicher, dass es so klang. Und dann war das Gespräch einfach weg gewesen. Ein simpler melodischer Laut, der mich von ihm getrennt hatte. Ende.

Ich hastete an einem Bistro vorbei, vor dem ein paar Raucher standen, rempelte zwei davon an, entschuldigte mich murmelnd. In meinem Kopf war nur Jess. Die wenigen Erinnerungen an uns zusammen, der Abend im Bella Ciao, die Nacht in seiner Wohnung, der Schneesturm im Randy East. Die ganze Zeit hatte ich Angst gehabt, dass ich ihn nicht wiedersehen würde, nicht wiedersehen durfte. Aber nie auf eine so schreckliche Art wie jetzt.

Im Laufen warf ich einen Blick auf das Smartphone, ich hatte etwa die Hälfte der Strecke geschafft. Längst hatte ich Seitenstechen, aber ich merkte es kaum. Würde ich rechtzeitig da sein? Würde der Rettungswagen rechtzeitig da sein? Scheißescheißescheiße. Ich hatte doch schon einmal einen Menschen verloren, der mir die Welt bedeutete. Das durfte kein zweites Mal geschehen.

Eine Gruppe von Leuten kam auf mich zu, ein bisschen schlingernd, die meisten von ihnen schienen betrunken zu sein. Ich bremste meinen Lauf ab und wollte ausweichen, aber sie ließen mich nicht. Wütend stieß ich einen der Männer beiseite, heftiger als beabsichtigt, dann rannte ich wieder los.

Der Typ fluchte mir noch hinterher, da war ich schon an der nächsten Straßenecke. Für einige Hundert Meter war mein eigener Atem alles, was ich hörte, neben den Geräuschen der wenigen Autos, die hier unterwegs waren. Ich wagte es nicht, eines davon anzuhalten. Als New Yorkerin wusste ich, dass niemand für mich stoppen würde. Eher würden sie die Polizei rufen, wenn ich es versuchte, und das konnte ich nicht riskieren. Also rannte ich, rannte, so schnell ich konnte. Weil ich hoffte, dass ich Jess rechtzeitig erreichen würde.

Die Meter schmolzen nur langsam und mein Körper meldete, dass er am Limit war. Trotzdem wurde ich nicht langsamer. Und wenn ich danach zusammenbrach, ich würde es bis zu Jess schaffen. Ich musste einfach.

Ich war vollkommen durchgeschwitzt in meinem Mantel, als ich endlich den Schriftzug des Emilio’s am Ende der Straße entdeckte. Mein Blick wurde aber bald abgelenkt, denn an der Ecke zu einer Gasse sah ich blinkende Lichter und eine Menschentraube. Abrupt blieb ich stehen, mir wurde eiskalt, während ich diese Szenerie anstarrte, die ich sonst nur aus dem Fernsehen kannte. Was, wenn es genauso war wie in den Krimiserien? Was, wenn er tot war?

Ein Teil von mir wollte hinlaufen, ein anderer hielt mich an Ort und Stelle. Erinnerungen an den Morgen nach Valeries Tod schossen mir durch den Kopf, jede einzelne davon ein schmerzhafter Schlag, der mich lähmte.

Bitte nicht. Bitte nicht. Bitte nicht.

»Bitte nicht.« Meine Stimme klang fremd in meinen Ohren, atemlos und flehend. Dann löste ich mich endlich aus meiner Starre und setzte mich in Bewegung.

Ich wollte die Straße überqueren, da ertönte ein ohrenbetäubendes Heulen und ein Krankenwagen fuhr an mir vorbei, beschleunigte und raste Richtung Norden davon. Ich sah ihm nach und wusste es. Keine Ahnung, wieso, aber ich wusste, dass Jess dort drin war. Sie hatten ihn bereits mitgenommen. Ich war zu langsam gewesen.

Mir entfuhr ein Laut, halb Schrei, halb Schluchzen, und meine Knie wollten nachgeben, aber ich zwang sie, weiter zu funktionieren. Ich durfte jetzt nicht zusammenbrechen. Jess brauchte mich. Ich musste mich am Riemen reißen und nachfragen, was geschehen war. Auch wenn ich nie mehr Angst vor etwas gehabt hatte als vor der Antwort.

»Was ist hier passiert?«, sprach ich wahllos ein paar Leute an, die hinter dem Absperrband standen.

»Da wurde jemand angeschossen«, antwortete eine Frau mittleren Alters, die ihre Strickjacke vor der Brust zusammenhielt. »Wirklich üble Sache. Das hier ist eigentlich ein friedliches Viertel.«

»An… Angeschossen?« Ich wiederholte es tonlos, fassungslos, aber vor allem hilflos. Jess war angeschossen worden. Angeschossen. Das Wort drehte sich in meinem Kopf, ohne einen Sinn zu ergeben.

»Schätzchen, geht es Ihnen gut?« Die Frau schaute mich besorgt an.

Eine Antwort brachte ich nicht heraus, denn in diesem Moment traten einige der Leute zur Seite und gaben den Blick auf die Gasse frei. Ein paar Meter hinter der Absperrung schaltete ein NYPD-Officer gerade einen Strahler ein, der auf den Boden leuchtete. Mir drehte sich der Magen um, als ich den großen dunklen Fleck sah. Das war Blut. Eine Menge Blut. Wie viel hatte ein Mensch davon? Konnte er überleben, wenn er so viel verlor? Das NEIN in meinem Kopf war sehr laut. Aber der Rettungswagen war mit hohem Tempo davongefahren, also gab es Hoffnung, oder?

Wenn ich je gedacht hatte, meine Gedanken wären gerast – jetzt wusste ich, dass sie es bis zum heutigen Tag nie getan hatten. Ich konnte kaum eine Frage in meinem Kopf fassen, bevor die nächste kam. Mein Körper war taub, alles in mir sperrte sich gegen die Realität. Vielleicht war es nur ein Traum. Vielleicht wachte ich gleich auf und Jess war bei mir, unversehrt und lebendig.

Aber es war kein Traum. Und ich wachte nicht auf.

Ein Polizist lief an mir vorbei und ich gab mir einen Ruck, hielt ihn auf, versuchte, bei Verstand zu bleiben. »Sir, wissen Sie, wo man den Verletzten hingebracht hat?«

Er musterte mich. »Darüber darf ich Ihnen keine Auskunft geben, Miss.«

»Bitte, sagen Sie es mir!«, rief ich verzweifelt. »Er ist mein Freund, ich …« Der Rest des Satzes wurde von dem Kloß in meinem Hals erstickt. Das war erst das zweite Mal, dass ich Jess als meinen Freund bezeichnete. Mir schnürte es alle Luft ab, dass ich es vielleicht nie wieder in der Gegenwartsform sagen konnte.

Der Cop schien Mitleid zu haben, denn sein Blick wurde weicher. »Sie wollten ins Mount Sinai am Stuyvesant Square, das liegt am nächsten.« Ich wandte mich schon ab, da sprach er mich noch einmal an. »Miss? Wir haben keinen Ausweis bei dem Opfer gefunden, können Sie uns sagen, wer er ist? Dann kontaktieren wir die Angehörigen.«

Am liebsten hätte ich es ihm verschwiegen, weil ich wusste, wen sie anrufen würden. Aber Trish hatte ein Recht darauf, es zu erfahren. Also nickte ich.

»Er heißt Jessiah Coldwell. Sie wissen bestimmt, wer seine Mutter ist.«

Ohne eine Antwort abzuwarten, ging ich schnellen Schrittes in die Richtung, in die der...

Erscheint lt. Verlag 22.2.2023
Reihe/Serie Westwell
Westwell
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Aktion Kulturpass • Bestseller-Autorin • Bookstagram • Booktok • BookTok Germany • dramatisch • East End • Emotional • enemies to lovers • Forbidden Love • Große Gefühle • Helena • High Society • Instagram • Jess • kulturpass • Leidenschaft • Lena Kiefer • Liebe • Liebesgeschichte • Liebesroman • Märchenhaft • Maxton Hall • Mona Kasten • Nähe • New Adult • New York City • Ophelia Scale • Romance • Romantik • romantisch • Romeo und Julia • Same me • save us • save you • spiegel bestseller • TikTok • TikTok books • TikTok Germany • tiktok made me buy it • Verbotene Liebe
ISBN-10 3-7363-1794-8 / 3736317948
ISBN-13 978-3-7363-1794-9 / 9783736317949
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