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Die Verse des Omar Chayyām - Sādeq Hedāyat, Omar Chayyām

Die Verse des Omar Chayyām

zweisprachige Ausgabe
Buch | Softcover
278 Seiten
2022 | 4. klassische iranische Lyrik
Sujet (Verlag)
978-3-96202-108-5 (ISBN)
CHF 34,70 inkl. MwSt
Den Versen von Omar Chayyam , dem persischen Dichter, Mathematiker, Philosophen und Astronomen kann man sich nicht entziehen, sie gehen unter die Haut. Unausweichlich konfrontieren sie uns mit der Endlichkeit der eigenen Lebenszeit. Wir wissen nicht, woher wir kommen noch wohin wir gehen. Was wir haben, ist allein das Jetzt, der Augenblick. Erfreuen wir uns am Heute, denn das Morgen hat niemand gesehen.In bildhafter Sprache setzt Chayyam einem Paradies im Jenseits ein Leben im Diesseits entgegen: als Poet besingt er Sinnenfreude, Lebenslust und die Schönheit der Natur, als Wissenschaftler und Philosoph entlarvt er mit Eloquenz und Spott Aberglauben, religiöse Märchen und Mythen.Die Auswahl der Verse mit kenntnisreichem Blick für ihre Authentizität stammt von dem iranischen Dichter Hedayat, (1903 Teheran - 1951 Paris), dessen poetisches Essay in Leben und Werk Chayyams einführt. Mit der schönen, eingängigen und gereimten Neuübersetzung von Kurt Scharf und seinem wirkungsgeschichtlichen Nachwort sind die Verse von Chayyam existentielle Botschaften aus dem Morgenland des 11. /12. Jahrhunderts für das heutige Abendland.Mit der Kalligrafie der persischen Schrift und den Collagen von Monica Schefold ist die zweisprachige Neuausgabe im Sujet Verlag eine bibliophile Kostbarkeit.

Er ist der Verfasser zahlreicher Kurzgeschichten, dreier Dramen, einer Sammlung mit Satiren und des berühmtesten persischen Romans der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, aber auch vieler anderer Schriften wie z.B. der in diesem Buch veröffentlichten aus dem Jahr 1934. Außerdem übersetzte er zahlreiche westliche Schriftsteller wie Maupassant, Tschechow, Rilke, Poe, Schnitzler, Sartre und Kafka ins Persische. Er wurde am 17. Februar 1903 in eine iranischen Adelsfamilie in Teheran geboren. 1924 erschien in Teheran sein erstes Buch. 1925 wurde er zusammen mit einigen anderen Studenten mit einem Stipendium der Regierung nach Belgien geschickt und siedelte bald nach Frankreich über. Er wechselte mehrfach das Studienfach und den Studienort, litt unter Selbstzweifeln und Depressionen und unternahm 1929 einen Selbstmordversuch, wurde aber gerettet. 1930 kehrte er, ohne sein Studium abgeschlossen zu haben, nach Iran zurück. Mehrfach wechselte er die Anstellung, wurde u.a. für das Außenministerium tätig, schied aber 1936 aus, um nach Bombay zu gehen. Dort beschäftigte er sich mit der vorislamischen Religion Irans und lernte Mittelpersisch (Pahlavi). Als erster Iraner der Neuzeit übersetzte er aus dieser Sprache ins Neupersische. Dort schrieb er seinen berühmten Roman Die blinde Eule. Nach Iran zurückgekehrt, wurde er Übersetzer für die Fakultät für Schöne Künste der Universität Teheran. 1951 ging er wieder nach Frankreich; am 9. April desselben Jahres setzte er in Paris seinem Leben ein Ende, indem er den Gashahn aufdrehte.

Wohl kaum ein anderer persischer Dichter ist so häufig und in so viele Sprachen übersetzt worden, und dennoch besitzen wir nur wenig gesichertes Wissen über ihn und sein Werk. Nicht einmal seine genauen Lebensdaten sind uns bekannt. Geboren wurde er zwischen 1021 und 1048, gestorben ist er zwischen 1122 und 1131, beides in Nischapur, der seinerzeit größten Stadt Irans. Dort hat er auch einen erheblichen Teil seines Lebens verbracht. Er hat sich aber auch eine Zeit lang im Dienste des Seldschukenherrschers Mālik Schāh (1055-92) und seines Großwesirs Nizām-ul-Mulk (1018-92) in deren Hauptstadt Isfahan aufgehalten, wo er als Arzt und Hofastronom tätig war. Nachdem sowohl Mālik Schāh als auch sein Großwesir 1092 Anschlägen der Assassinen zum Opfer gefallen waren, begab sich Omar Chayyām auf die religiöse Pilgerfahrt nach Mekka, und entzog sich so nicht nur dem Zugriff dieser Sekte, sondern auch den Anschuldigungen sunnitischer Fanatiker, die ihm den Vorwurf der Ketzerei machten. Grund dafür waren wohl u.a. seine Vierzeiler, selbst wenn diese damals nicht öffentlich kursierten. Nach seiner Rückkehr wurde er in Nischapur Lehrer an einer Hochschule, an der sowohl geistliche wie weltliche Wissenschaften unterrichtet wurden. Dort soll er als angesehener Gelehrter und angeblich frommer Muslim mit mystischen Neigungen gestorben sein.

Monica Schefold ist in Irland aufgewachsen. Sie hat in Dublin Kunstpädagogik und in Basel Grafik studiert und danach in London und New York als Grafikerin gearbeitet. Sie hat drei Bücher über Architektur publiziert. In Berlin hat sie ihr Studium der Kunstpädagogik abgeschlossen, als Lehrbeauftragte an der Hochschule der Künste in Berlin und als Kunstpädagogin an einem Gymnasium gewirkt. Ihre Fotoarbeiten, Bilder und Collagen hat sie in mehreren Ausstellungen gezeigt.

Kurt Scharf wurde 1940 geboren und war stellvertretender Leiter des Goethe-Instituts in Teheran und Leiter der Goethe-Institute in Porto Alegre/ Brasilien, Istanbul und Lissabon. Zudem war er Gründungsmitglied des Hauses der Kulturen der Welt und arbeitete dort als Leiter des Bereichs Literatur, Gesellschaft, Wissenschaft. Neben seiner Tätigkeit als Herausgeber und Übersetzer von Literatur aus dem Persischen, Portugiesischen und Spanischen ist er freier Mitarbeiter von literaturwissenschaftlichen Publikationen wie dem Lexikon der fremdsprachigen Gegenwartsliteratur, dem Metzler Lexikon Weltliteratur, Kindlers Literatur Lexikon u. a. Bisher von Kurt Scharf im Sujet Verlag veröffentlichte Übersetzungen: Jene Tage, Gedichte von Forugh Farrochsad, 6. Auflage Halt aus in der Nacht bis zum Wein, pers. Gedichte des 20. Jh. Ein Dieb im Dunkeln starrt auf ein Gemälde, persischsprachige Lyrik des 21. Jh. Gestalt im Schatten, Roman von L. A. de Assis Brasil

Erscheinungsdatum
Illustrationen Monica Schefold
Übersetzer Kurt Scharf
Zusatzinfo Collagen von Monica Schefold
Verlagsort Bremen
Sprache deutsch; persisch
Maße 140 x 190 mm
Gewicht 340 g
Themenwelt Literatur Zweisprachige Ausgaben
Schlagworte Iranische Lyrik • Klassische Lyrik • moderne klassische Lyrik • Persisch • Persische Gedichte • Persische Lyrik • zweisprachige Lyrik
ISBN-10 3-96202-108-6 / 3962021086
ISBN-13 978-3-96202-108-5 / 9783962021085
Zustand Neuware
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