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Lonely Heart (eBook)

Spiegel-Bestseller

*****

(Autor)

eBook Download: EPUB
2022 | 1. Aufl. 2022
409 Seiten
Lyx.digital (Verlag)
978-3-7363-1897-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Lonely Heart - Mona Kasten
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Nur eine Welt zwischen uns

Rosie kann nicht glauben, dass sie Scarlet Luck für ihre Webradio-Show interviewen darf. Nicht nur verfolgt sie die Band seit Jahren, ihre Lieder haben sie auch durch die schwerste Zeit ihres Lebens gebracht. Vor allem Adam, der Schlagzeuger, fasziniert sie, nicht zuletzt deshalb, weil über ihn nur bekannt ist, dass er seit Jahren keine Berührungen duldet - von niemandem. Aber dann steht die Band schließlich in Rosies kleinem Studio, und alles geht schief. Das Interview muss abgebrochen werden, und Wellen aus Hass prasseln online auf Rosie nieder. Als sie sogar auf der Straße von Fans angegriffen wird, laden Scarlet Luck sie kurzerhand auf ein Konzert ein, als Zeichen, dass sie die Sache hinter sich lassen wollen. Plötzlich steht Rosie ein zweites Mal vor Adam. Adam, in dessen Augen sie einen unfassbaren Schmerz erkennt - und dem sie niemals näherkommen darf ...

'LONELY HEART schafft eine meisterhafte Balance zwischen herzerwärmenden und herzzerreißenden Momenten. Ich kann es kaum erwarten zu erfahren, wie Adams und Rosies Geschichte weitergeht!' SHOPPINGFORAMOON

Der neue Roman von Platz-1-SPIEGEL-Bestseller-Autorin Mona Kasten



<p><strong>Mona Kasten</strong> wurde 1992 geboren und studierte Bibliotheks- und Informationsmanagement, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete. Sie lebt gemeinsam mit ihrer Familie und ihren Katzen sowie unendlich vielen Büchern in Hamburg, liebt Koffein in jeglicher Form, lange Waldspaziergänge und Tage, an denen sie nur schreiben kann.<br /></p>

Mona Kasten wurde 1992 geboren und studierte Bibliotheks- und Informationsmanagement, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete. Sie lebt gemeinsam mit ihrer Familie und ihren Katzen sowie unendlich vielen Büchern in Hamburg, liebt Koffein in jeglicher Form, lange Waldspaziergänge und Tage, an denen sie nur schreiben kann.

1


Rosie

Ich lehnte mich ein Stück vor, um meinen Mund dichter an das Mikro zu bringen. »Welche Geschichte erzählt First Dreams?«, fragte ich und richtete meinen Blick auf das Mädchen, das mir gegenüber auf der Couch saß.

Ihr braunes Haar war in einem engen Knoten an ihrem Hinterkopf befestigt; eine Frisur, die in starkem Kontrast zu ihrem Outfit aus einem Metallic-Blazer und Boyfriend-Jeans mit breiten Rissen an den Oberschenkeln stand, durch die ihre gebräunte Haut blitzte. Ashley Cruz war von Kopf bis Fuß ein Star. Das erkannte man nicht nur an ihrem perfekten Look, sondern auch an ihrer Haltung und der Art, wie sie meine Fragen beantwortete.

»First Dreams erzählt von mir. Dem Mädchen, das ich gewesen, und der Frau, zu der ich in den letzten Jahren herangewachsen bin. Ich befinde mich im Moment an einem Punkt in meinem Leben, an dem ich das Gefühl habe, mich nicht nur für eine Geschichte entscheiden zu müssen«, gab sie zurück und lehnte sich auf der braunen Ledercouch zurück. Sie zog ihre Beine hoch und machte es sich bequem.

Innerlich jubelte ich. Auch wenn sie mir gerade die Antwort präsentiert hatte, die sie in ungefähr jedem Interview ihrer Promo-Tour für ihr neues Album gegeben hatte. Dass sie in meiner Gegenwart so entspannt aussah, wertete ich als vollen Erfolg. Genau das wollte ich, wenn Leute zu mir in die Show kamen: ihnen das Gefühl geben, gehört zu werden. Und am allerwichtigsten war mir, dass sie sich wohlfühlten.

»Deine alten Alben haben immer eine konstante Geschichte erzählt, und ich habe sie von der ersten Sekunde an gemocht«, sagte ich und warf einen kurzen Blick auf die Notizen, die vor mir auf dem Tisch lagen. Eigentlich brauchte ich sie nicht, aber kurz mit den Fingern darüberzufahren und mir die markierten Zeilen anzusehen, gab mir ein Gefühl von Sicherheit. »Aber als ich First Dreams zum ersten Mal gehört habe … Ashley, ich bin ausgeflippt.«

Ihre Augen leuchteten auf.

»Man spürt das, was du gerade gesagt hast, vom ersten bis zum letzten Song. Bei We Were Crazy bin ich aufgesprungen und musste einfach tanzen, während mir bei I Think It Was You Tränen über die Wangen geströmt sind. Ich habe bei keinem deiner Alben so sehr das Gefühl gehabt, dich richtig zu kennen, wie bei diesem.«

Ashley drückte sich eine Hand auf die Brust und verzog geschmeichelt das Gesicht. »Das ist lieb, Rosie. Bei diesem Album habe ich mir die Freiheit genommen, alles von mir zu zeigen.«

»Was auch eine Herausforderung ist. Weil man sich damit verletzlich macht.«

Ich hoffte sehr, dass sie darauf antwortete. Es war schwierig, wenn man keine richtige Frage stellte, manche Interviewpartner reagierten in solchen Situationen gar nicht, und kurz keimte Sorge in mir auf. Die zum Glück unbegründet war, denn Ashley nickte.

»Und das kann ganz schön wehtun. Aber ich habe in den letzten Jahren auch gelernt, dass das nicht immer schlecht ist.«

Jetzt brauchte ich meine Notizen nicht mehr, nicht mal mehr für ein Gefühl von Sicherheit. An das, was sie gesagt hatte, konnte ich direkt anknüpfen. Meine Produktionsassistentin Kayla reckte einen Daumen nach oben, das konnte ich aus dem Augenwinkel erkennen, aber ich versuchte, mich davon nicht ablenken zu lassen.

»Inwiefern?«, hakte ich nach.

Ashley hob eine Schulter. »Meine Fans wissen so, dass sie nicht allein sind. Niemand ist wirklich allein, und das mit Musik auszudrücken, tut einfach gut.«

»Beim Hören deines neuen Albums merkt man, durch wie viele persönliche Konflikte du beeinflusst wurdest. Ich kann mir vorstellen, dass das während des Entstehungsprozesses nicht nur eine Befreiung war«, sagte ich vorsichtig.

In ihren braunen Augen flackerte etwas Dunkles auf. Etwas, das man in jedem der gefühlvollen Songs ihres dritten Albums hören konnte. Etwas, das mich tief berührt hatte, als ich mir die Lieder zu Hause angehört hatte. Das mit den Tränen war nicht einfach dahergesagt gewesen.

»Die letzten Jahre waren hart. Ich habe eine Therapie gemacht und bin auch immer noch dabei, Dinge aufzuarbeiten, die mein Erwachsenwerden im Rampenlicht mit sich gebracht haben. Ich kann nichts daran ändern, dass alle über jedes kleinste Detail meines Lebens Bescheid wissen. Aber so kann ich wenigstens meinen Teil der Geschichte erzählen. Aus meiner Sicht. Ohne Kompromisse.«

Das war es, was ich aus ihr rausholen wollte. Echte Antworten. Echte Emotionen. Genau die Gefühle, die jedes ihrer Lieder transportierte.

»Also war das Schreiben quasi auch eine Art von Therapie?«, fragte ich.

Ashley lächelte. »Genau. Meine Therapeutin hat mir unter anderem dazu geraten, viel zu schreiben. Früher war es immer so, dass ich mich erst an die Songtexte gesetzt habe, wenn ich das Gefühl hatte, etwas vollkommen verarbeitet zu haben. Diesmal war das anders. Ich habe den Schmerz notiert, die Angst, die Freude … einfach alles.«

»Ich finde es toll, wie offen du über deine Therapie sprichst. Ich glaube, das ist genau das, was deine Fans erleben müssen – einen offenen und ehrlichen Umgang mit psychischen Problemen.«

»Denke ich auch. Viele Leute da draußen trauen sich nicht, darüber zu sprechen, oder denken, dass mit ihnen etwas nicht stimmt. So ging es mir am Anfang auch. Ich weiß noch, wie ich zum ersten Mal eine Panikattacke hatte und mich wochenlang zu Hause verkrochen habe, ohne mich irgendwem anzuvertrauen, obwohl ich jeden Tag das Gefühl hatte, einen Herzinfarkt zu erleiden.«

»Das tut mir wirklich leid zu hören. Und ich kann es ein bisschen nachvollziehen. Bei mir war es zwischendurch teilweise so schlimm, dass ich nicht mal mehr einkaufen gehen konnte.« Bei der Erinnerung an die schlimme Phase in meinem Leben verspannten sich meine Schultern, aber ich versuchte, es mir nicht anmerken zu lassen. Ashley ging derart offen mit mir um, ich wollte ihr dasselbe Vertrauensgefühl geben, das sie mir entgegenbrachte.

Sie schenkte mir ein mitfühlendes Lächeln. »Kenne ich. Ein Hoch auf Lieferservices.«

»Ein Hoch auf Lieferservices«, antwortete ich grinsend und schielte auf meine Notizen, bloß eine Sekunde lang. Dann räusperte ich mich. »Ich flippe ja schon aus, wenn ich einen blöden Kommentar auf Instagram bekomme. Ich kann mir absolut nicht vorstellen, wie es sich anfühlt, wenn das ganze Netz voll ist mit Schlagzeilen über mich.«

Ashley seufzte kaum hörbar. Ich hatte dieses Thema zuvor mit ihrem Pressereferenten abgeklärt und mir das Go geben lassen, nur deshalb sprach ich sie darauf an. Nach ihrem jüngsten Beziehungsaus vor ungefähr eineinhalb Jahren, nachdem ihr Freund, ein bekannter Rapper, sie in aller Öffentlichkeit betrogen hatte, hatte sie sich sehr zurückgezogen. Ihr neues Album war ein Schlag gegen alle Paparazzi, die versucht hatten, Bilder von ihr zu bekommen, auf denen sie weinte, gegen alle Journalisten, die versucht hatten, ihren Namen durch den Dreck zu ziehen, obwohl sie sich nichts hatte zuschulden kommen lassen.

»Inzwischen schaue ich mir das alles gar nicht mehr an. Das Unwissen tut mir gut. Das Handy einfach mal beiseitezulegen und die Welt so für einen Moment auf lautlos zu stellen. Auf diese Weise konnte ich in der letzten Zeit heilen.«

Ashleys Pressereferent gab mir das vereinbarte Zeichen, indem er beide Hände wie für ein Timeout hob. Das war das Signal für die letzte Frage. Ich brauchte eine gute, die das Interview auf einer positiven Note enden lassen würde.

 »Ich finde, man spürt mit jedem neuen Song, wie du das mit dem Heilen hinbekommst. Dein neues Album erzählt eine wunderschöne Geschichte über Hoffnung. Wie kann man aus einem schlimmen Tiefpunkt mit so viel Stärke hervorgehen?«

Ashley dachte nach, und ihr Blick verklärte sich einen Moment lang. Sie strich sich übers Haar, obwohl sich keine Strähne aus ihrem Dutt gelöst hatte, dann fuhr sie mit den Fingern über die großen Kreolen in ihren Ohren. »Das ist ein langer Prozess. Mir hat es geholfen, mich zu akzeptieren. Alles an mir, auch die schwierigen Facetten, die Probleme, die Panik, die Angst, nicht gut genug zu sein. Das alles macht mich zu der Person, die ich bin, und im Moment ziehe ich viel Stärke daraus, einfach ich zu sein und mich von niemandem abhängig zu machen. Nicht von der Außenwelt und schon gar nicht von der Meinung anderer. Es gibt nur mich, und das ist mehr als genug.«

Ich spürte, wie sich in meiner Kehle etwas zusammenzog. Ihre Worte berührten mich, und ich musste mich räuspern, um weiterzusprechen. »Das hast du wunderschön gesagt. Ich glaube, davon kann sich jeder von uns vielleicht eine kleine Scheibe abschneiden.« Ich wechselte den Blick von Ashley rüber zur Kamera für die Leute, die per Livestream zugeschaltet waren, nahm die CD von meinem Tisch und hielt sie hoch. »Ashley Cruz’ neues Album First Dreams ist jetzt erhältlich. Vielleicht holt ihr es euch und zieht genauso viel Stärke daraus wie ich.« Ich ließ das Album sinken und strahlte Ashley an. »Vielen Dank, dass du heute mein Gast gewesen bist, Ashley. Ich fand es wundervoll, mit dir zu sprechen, und ich würde mich freuen, wenn wir das in Zukunft wiederholen könnten.«

Sie erwiderte mein Lächeln, und ich spürte, wie sich der Kloß in meinem Hals langsam wieder löste. »Danke, dass ich dein Gast sein durfte. Ich komme gerne wieder.«

Kayla gab mir das Zeichen, und im nächsten Moment erlosch das rote Licht der Kamera und das leise, statische Rauschen in meinen Kopfhörern stoppte jäh. Ich zog sie mir vom Kopf und legte sie auf dem...

Erscheint lt. Verlag 27.4.2022
Reihe/Serie Scarlet Luck
Scarlet Luck
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Aktion Kulturpass • Band • Begin Again • Bestseller • Bookstagram • Booktok • BookTok Germany • Celebrities • dramatisch • Dream Again • Drummer • Feel Again • Hope Again • kulturpass • Liebe • Maxton Hall • New Adult • Rockstar • Sad/emotional • Save me • save us • save you • Scarlet Luck • Slow Burn • TikTok • TikTok books • TikTok Germany • tiktok made me buy it • trust again • Woodshill
ISBN-10 3-7363-1897-9 / 3736318979
ISBN-13 978-3-7363-1897-7 / 9783736318977
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