Die Chaosschmiede in der Parteizentrale
Wer Schwarztee trinkt, früh und auch noch spät, ist niemals obsolet!
Seiten
2022
|
1. Erstausgabe
edition lesezeichen von STEFFEN MEDIA GmbH (Verlag)
978-3-948995-11-9 (ISBN)
edition lesezeichen von STEFFEN MEDIA GmbH (Verlag)
978-3-948995-11-9 (ISBN)
Mein Nachbar war der erste Berufsschriftsteller Deutschlands
Dieser Satz ist die dümmste und eitelste Aussage in meinem gesamten schriftstellerischen Dasein, die ich je getroffen habe. Sie muss erklärt werden, um sie zu verstehen. Eigentlich ist es mehr die Meinung meiner vorlauten Familienmitglieder. Ich bin in Dessau geboren, noch kurz vor Kriegs¬beginn des II. Weltkrieges, im Jahre 1939, und habe die ersten zwei bzw. beinahe drei Jahrzehnte in Dessau und in Wörlitz, sozusagen im wunderschönen Wörlitzer Park, in Mitteldeutschland, in Sachsen/Anhalt, verbracht. Um die folgenden Zusammenhänge zu erkennen, muss ich noch an¬führen, dass ich nach dem Abitur den Beruf eines Schiffs-Maschinenbauers in der Schiffswerft in Roßlau an der Elbe erlernt habe, um dann später Dessau in Richtung TU Dresden zu verlassen. Eine eigentlich intensive schriftstellerische Tätigkeit führte ich erst gegen Ende meiner Berufstätigkeit als promovierter Ingenieur und Hochschullehrer im Schiffbau-Management in Rostock.
Doch zurück zu meiner Heimatstadt Dessau. Neben Dessau als Stadt, etwas südlich, liegt ein klei¬nes nachbarliches Dorf, in etwa ...7...8 km Entfernung: Priorau, ein sehr kleines Dorf mit höchstens 200 Bewohnern, welches jedoch einen großen Sohn hervorgebracht hat. Er ist der erste Berufs¬schriftsteller Deutschlands, Philipp Zesen bzw. zum Ende seines Lebens Philipp von Zesen, gebo¬ren im Jahre 1619 in Priorau und gestorben im Jahre 1689 in Hamburg. In den Jahren 1656/ 57 wurde er auf einem der langen Reichstage in Regensburg durch Kaiser Ferdinand in den Adelsstand er¬hoben.
Priorau, Prior; ich weiß, dass sie jetzt an ein Kloster denken und an den Klostervorgesetzten, den Prior, woraus sich der Name des Dorfes abgeleitet hat. Zesen war der Sohn eines Pfarrers, eines lutherischen, so dass es nicht verwunderlich war, dass er auch viele Kirchenliedertexte und nicht nur Romane geschrieben hat. Sein Roman „Die Adriatische Rosemund“ gilt als der erste in Deutsch¬land erschienene Roman, ein BarockRoman (1645). Nach einem Studium der Rhetorik und Poetik an der Universität in Wittenberg schuf bzw. schrieb er 90 literarische Titel aller Gattungen. Er galt auch als ,Sprachreiniger‘ und schuf eine Fülle von Neologismen. Im Prinzip übersetzte er die zahl-reichen Fremdworte seiner Zeit, vor allem französische u.a., in entsprechend deutsche Wörter. Ein Beispiel: Diese Broschüre, die Sie in Ihren Händen halten, beinhaltet etwa 100 Epigramme. Dieses Wort aus der griechischen und später der französischen Sprache:
,Epigramm‘, war vor etwa 400 Jahren nur hochgebildeten Personen in Deutschland bekannt und so übersetzte Zesen das Wort in die deutsche Sprache als ,Sinngedicht‘, um es verständlicher zu ma¬chen. Aus dem Wort ,Nonnenkloster‘ formulierte er das ,Jungfernzimmer‘ und das ,Fenster‘ hielt er für einen ,Tageleuchter‘, aus der ,Silbe‘ wurde das ,Wortglied‘ und aus der ,Pomeranze‘ wurde der ,Goldapfel‘. Oftmals trefflich - manchmal weniger trefflich!!
Eine rege Übersetzertätigkeit zeichnete ihn aus. Und schon 1646 soll er in die ,Erste deutsche Sprachgesellschaft der sogenannten Fruchtbringenden Gesellschaft‘ berufen worden sein, die von dem Fürsten Ludwig 1. von Anhalt-Köthen, 1617, gegründet worden war.
Die angeführte ,Sprachgesellschaft ...‘ wurde im Januar 2007, im 390. Jahr ihrer Gründung erneut als ,fruchtbringende Gesellschaft für die deutsche Sprache‘ ins Leben gerufen, ebenfalls in Anhalt- Köthen. Der Autor ist Mitglied dieser Gesellschaft.
Im November des Jahres 1689 starb Philipp von Zesen in Hamburg.
Dr. Fritz Otto Schmidt, Rostock, Dezember 2020
Dieser Satz ist die dümmste und eitelste Aussage in meinem gesamten schriftstellerischen Dasein, die ich je getroffen habe. Sie muss erklärt werden, um sie zu verstehen. Eigentlich ist es mehr die Meinung meiner vorlauten Familienmitglieder. Ich bin in Dessau geboren, noch kurz vor Kriegs¬beginn des II. Weltkrieges, im Jahre 1939, und habe die ersten zwei bzw. beinahe drei Jahrzehnte in Dessau und in Wörlitz, sozusagen im wunderschönen Wörlitzer Park, in Mitteldeutschland, in Sachsen/Anhalt, verbracht. Um die folgenden Zusammenhänge zu erkennen, muss ich noch an¬führen, dass ich nach dem Abitur den Beruf eines Schiffs-Maschinenbauers in der Schiffswerft in Roßlau an der Elbe erlernt habe, um dann später Dessau in Richtung TU Dresden zu verlassen. Eine eigentlich intensive schriftstellerische Tätigkeit führte ich erst gegen Ende meiner Berufstätigkeit als promovierter Ingenieur und Hochschullehrer im Schiffbau-Management in Rostock.
Doch zurück zu meiner Heimatstadt Dessau. Neben Dessau als Stadt, etwas südlich, liegt ein klei¬nes nachbarliches Dorf, in etwa ...7...8 km Entfernung: Priorau, ein sehr kleines Dorf mit höchstens 200 Bewohnern, welches jedoch einen großen Sohn hervorgebracht hat. Er ist der erste Berufs¬schriftsteller Deutschlands, Philipp Zesen bzw. zum Ende seines Lebens Philipp von Zesen, gebo¬ren im Jahre 1619 in Priorau und gestorben im Jahre 1689 in Hamburg. In den Jahren 1656/ 57 wurde er auf einem der langen Reichstage in Regensburg durch Kaiser Ferdinand in den Adelsstand er¬hoben.
Priorau, Prior; ich weiß, dass sie jetzt an ein Kloster denken und an den Klostervorgesetzten, den Prior, woraus sich der Name des Dorfes abgeleitet hat. Zesen war der Sohn eines Pfarrers, eines lutherischen, so dass es nicht verwunderlich war, dass er auch viele Kirchenliedertexte und nicht nur Romane geschrieben hat. Sein Roman „Die Adriatische Rosemund“ gilt als der erste in Deutsch¬land erschienene Roman, ein BarockRoman (1645). Nach einem Studium der Rhetorik und Poetik an der Universität in Wittenberg schuf bzw. schrieb er 90 literarische Titel aller Gattungen. Er galt auch als ,Sprachreiniger‘ und schuf eine Fülle von Neologismen. Im Prinzip übersetzte er die zahl-reichen Fremdworte seiner Zeit, vor allem französische u.a., in entsprechend deutsche Wörter. Ein Beispiel: Diese Broschüre, die Sie in Ihren Händen halten, beinhaltet etwa 100 Epigramme. Dieses Wort aus der griechischen und später der französischen Sprache:
,Epigramm‘, war vor etwa 400 Jahren nur hochgebildeten Personen in Deutschland bekannt und so übersetzte Zesen das Wort in die deutsche Sprache als ,Sinngedicht‘, um es verständlicher zu ma¬chen. Aus dem Wort ,Nonnenkloster‘ formulierte er das ,Jungfernzimmer‘ und das ,Fenster‘ hielt er für einen ,Tageleuchter‘, aus der ,Silbe‘ wurde das ,Wortglied‘ und aus der ,Pomeranze‘ wurde der ,Goldapfel‘. Oftmals trefflich - manchmal weniger trefflich!!
Eine rege Übersetzertätigkeit zeichnete ihn aus. Und schon 1646 soll er in die ,Erste deutsche Sprachgesellschaft der sogenannten Fruchtbringenden Gesellschaft‘ berufen worden sein, die von dem Fürsten Ludwig 1. von Anhalt-Köthen, 1617, gegründet worden war.
Die angeführte ,Sprachgesellschaft ...‘ wurde im Januar 2007, im 390. Jahr ihrer Gründung erneut als ,fruchtbringende Gesellschaft für die deutsche Sprache‘ ins Leben gerufen, ebenfalls in Anhalt- Köthen. Der Autor ist Mitglied dieser Gesellschaft.
Im November des Jahres 1689 starb Philipp von Zesen in Hamburg.
Dr. Fritz Otto Schmidt, Rostock, Dezember 2020
Der in Mecklenburg-Vorpommern lebende Schriftsteller wurde 1939 in Dessau geboren. Nach dem Abitur absolvierte er eine Lehre als Schiffs-Maschinenbauer und studierte danach an der TU Dresden technische und technologische Fachgebiete. Er begann schon als Student mit journalistischen Arbeiten. Er wurde nicht nur diplomiert, sondern auch promoviert und zum Hochschullehrer berufen. Im Jahre 1973 übernahm er eine Tätigkeit in der technischen Leitung des DDR-Schiffsbaus in Rostock und begann nach 1993 mit der eigentlichen schriftstellerischen Tätigkeit.
Erscheinungsdatum | 21.02.2022 |
---|---|
Illustrationen | Sabine Naumann |
Vorwort | Fritz Otto Schmidt |
Zusatzinfo | Zeichnungen von Sabine Naumann (10 farbige, 1 einfarbige) |
Verlagsort | Friedland/ Mecklenburg |
Sprache | deutsch |
Maße | 134 x 210 mm |
Gewicht | 120 g |
Themenwelt | Literatur ► Aphorismen |
Literatur ► Comic / Humor / Manga ► Humor / Satire | |
Schlagworte | Epigramme • Humor • Karikatur • Kurzgeschichten • Mini-Erzählungen • "narratives Epigramm" • Politische Satire • Satire |
ISBN-10 | 3-948995-11-7 / 3948995117 |
ISBN-13 | 978-3-948995-11-9 / 9783948995119 |
Zustand | Neuware |
Haben Sie eine Frage zum Produkt? |
Mehr entdecken
aus dem Bereich
aus dem Bereich
Kein Thriller (Auch wenn der Titel nach Horror klingt!)
Buch | Softcover (2023)
Droemer (Verlag)
CHF 24,90
Die zehn großen Vorzüge unserer erstaunlichen Sprache
Buch | Softcover (2022)
Piper (Verlag)
CHF 16,80
Die Online-Omi packt den Ranzen
Buch | Softcover (2023)
Ullstein Taschenbuch Verlag
CHF 17,90