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Das Tagebuch (1880–1937), Band 3 (Das Tagebuch 1880-1937. Leinen-Ausgabe, Bd. 3) - Harry Graf Kessler

Das Tagebuch (1880–1937), Band 3 (Das Tagebuch 1880-1937. Leinen-Ausgabe, Bd. 3)

1897–1905
Buch | Hardcover
2004 | 2. Auflage
Cotta (Verlag)
978-3-7681-9813-4 (ISBN)
CHF 93,90 inkl. MwSt
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Nachdem der erste erschienene Band der großen, vollständigen Ausgabe der Tagebücher Harry Graf Kesslers mit großem Medien-Echo begrüßt wurde, folgt Band 3, der den Jahren zwischen 1897 und 1905 gewidmet ist.


Nachdem der erste erschienene Band der großen, vollständigen Ausgabe der Tagebücher Harry Graf Kesslers mit großem Medien-Echo begrüßt wurde, folgt Band 3, der den Jahren zwischen 1897 und 1905 gewidmet ist.

Auch in diesen Jahren ist Kessler oft auf Reisen: Er studiert die Bestände der großen Museen, den Louvre, die National Gallery und die Tate Gallery, den Prado in Madrid. Zahlreich sind die Eintragungen, die dem künstlerischen Leben seiner Epoche gelten, den Sezessions- und Sonderaustellungen, den Begegnungen in den Salons, Kunsthandlungen und Ateliers.
Auch hier erweist sich Kessler als glänzender Beobachter und Chronist des gesellschaftlichen Lebens. Berlin und Weimar, wo der Graf die Leitung des Großherzoglichen Museums für Kunst und Gewerbe übernimmt, sind die Hauptschauplätze in Deutschland. Eine Fülle von Namen taucht auf, und fast jede Notiz über eine Begegnung ist ein kleines, farbiges Portrait: Rodin, Monet, Munch, Liebermann und Hauptmann. Wir lesen von Kesslers erster Begegnung mit Hofmannsthal und mit Gide. Deutlich wird die zentrale Rolle, die Nietzsches Philosophie in Kesslers Weltsicht spielt.
Kessler ist ein Kronzeuge seiner Zeit. Sein Diarium ist Geschichtsquelle und große Literatur zugleich. Sein Biograph Laird M. Easton nennt es »eines der bemerkenswertesten Journale, die je geschrieben wurden« - ein Jahrhundertwerk.

Harry Graf Kessler, 1868 in Paris geboren. Kindheitsjahre in Frankreich und England. Jurastudium in Bonn und Leipzig. 1895 Aufsichtsrat der Zeitschrift »PAN«. Mehrere Weltreisen. Bekanntschaft mit u.a. Hofmannsthal, Henry van de Velde, Rilke, Rathenau. Tätigkeit für das Nietzsche-Archiv in Weimar. 1913 Erste Werkstatt der »Cranach-Presse«. 1917 Friedenssondierungen mit Frankreich. 1918 Deutscher Gesandter in Warschau. März 1933: Kessler verläßt Deutschland. Übersiedlung nach Paris, dann nach Mallorca. 1937 Kessler stirbt in Lyon. Den Möglichkeiten seiner gesellschaftlichen Stellung folgend, strebt Kessler zunächst die Diplomatenlaufbahn an, als deren Grundlage er 1888 sein Jurastudium in Bonn beginnt und einige Jahre später in Leipzig mit Promotion abschließt. Während des Studiums besucht er auch Literatur- (H. Usener), Psychologie- (W. Wundt) und Kunstvorlesungen (A. Springer). Nachdem eine diplomatische Karriere an Widerständen aus dem Auswärtigen Amt gescheitert ist, konzentriert er sich auf mäzenatische Aufgaben. Er ist es hauptsächlich, der die Aufmerksamkeit in Deutschland auf den französischen Impressionismus lenkt. Kessler arbeitet an der Berliner Kunst- und Literaturzeitschrift PAN mit, initiiert den Deutschen Künstlerbund zur Förderung aktueller, progressiver Kunst und unterstützt Künstler wie Johannes R. Becher, Edvard Munch, Aristide Maillol, Detlev von Liliencron, Rainer Maria Rilke. Während seiner Zeit als Direktor des »Großherzoglichen Museums für Kunst und Kunstgewerbe« in Weimar versucht er, dort ein Zentrum kultureller Erneuerung aufzubauen. Er hat bereits zuvor auf die Berufung Henry van de Veldes dorthin zur Gründung eines »Kunstgewerblichen Seminars« hingewirkt, aus dem sich später das Bauhaus entwickelte. Unter seinen Freunden sind besonders Eberhard von Bodenhausen, Henry van de Velde und Hugo von Hofmannsthal hervorzuheben. Mit letzterem zusammen verfaßt er den »Rosenkavalier« und das Ballett »Josephslegende«. Kesslers Gründung der Cranach-Presse setzt bibliophile Maßstäbe in Deutschland. In Zusammenarbeit mit Schriftstellern, Künstlern und Grafikern entstehen Klassiker der modernen Buchkunst. Mit dem Ersten Weltkrieg verlagern sich Kesslers Interessenschwerpunkte wieder auf den politischen Bereich. Er ist nur kurz als Reserve-Offizier an der Front; nach seiner Rückkehr leitet er in Bern die deutsche Kulturpropaganda. 1918 reist er als erster deutscher Gesandter nach Warschau, wird jedoch bereits nach wenigen Wochen des Landes verwiesen – die politisch verworrenen Verhältnisse zwischen Deutschland und Polen stehen seinen Bemühungen um Verständigung entgegen. Er entwickelt Ideen zu einem Völkerbund und wird kurzzeitig Präsident der Deutschen Friedensgesellschaft. Der Versuch, 1924 ein Reichstagsmandat zu erlangen, mißlingt. In der Folge gibt er seine politischen Ambitionen weitgehend auf und konzentriert sich auf die Arbeit mit der Cranach-Presse. Über Walther Rathenau, den er seit den frühen Berliner Jahren gekannt hat, schreibt er eine Biographie. 1933 kehrt Kessler nach Warnungen durch Freunde von einer Parisreise nicht mehr nach Deutschland zurück. Er lebt im Exil zunächst auf Mallorca, dann bei seiner Schwester in Südfrankreich. Während dieser Jahre arbeitet er intensiv an seinen Memoiren, deren erster Band 1935 erscheint. Die weiteren Bände kann er nicht mehr fertigstellen; Kessler stirbt am 30. November 1937 in Lyon. Über sechs Jahrzehnte hinweg (1880-1937) führt Kessler fast lückenlos Tagebuch. Seine Hauptthemen sind Literatur, Bildende Kunst und vom Ersten Weltkrieg an verstärkt auch Politik. Es wird weniger über die eigene Befindlichkeit berichtet; vielmehr werden Impressionen und Reflexionen festgehalten sowie Gespräche protokolliert. In einigen Teilen waren die Tagebücher als Erinnerungstütze für geplante Veröffentlichungen gedacht. Durch den Großen, breitgefäherten Kreis von Kesslers Aktivitäten und Bekanntschaften ist das Tagebuch von unschätzbarem Wert für die Zeit- und Kulturgeschichte. Weitere Informationen zum Tagebuch-Projekt finden Sie beim Deutschen Literaturarchiv Marbach.

»Vor allem mit seinem Tagebuch war Kessler der Chronist seiner Zeit. ... Es ist eine vorzüglich handhabbare Leseausgabe entstanden, die neben dem hohen Lesegenuss, auch die absolute Unverzichtbarkeit dieser Edition für alle künftige Beschäftigung mit der deutschen Politik- und Kulturgeschichte des in Frage stehenden Zeitraums garantiert.« Tilman Krause, Neue Gesellschaft. Frankfurter Hefte, Dezember 2004 »Vielleicht noch besser als Marcel Proust: Der sensible Chronist hat die führenden Köpfe der deutschen Belle Epoque so treffsicher wie ein Künstler gezeichnet.« Ursula Voss, Rheinischer Merkur, 11.11.2004 »Eine Fundgrube dürfte dieser Band vor allem für Kunsthistoriker sein. Denn Kessler berichtet nicht nur ausführlich über Begegnungen mit den bedeutendsten zeitgenössischen bildenden Künstlern ... er stellt auch weitläufige kunsthistorische Betrachtungen an ... Dennoch bietet der Band auch für Nichtkunsthistoriker viel Interessantes. Besonders reizvoll sind die Kurzporträts prominenter Zeitgenossen; hier entfaltet sich Kesslers scharfe Beobachtungsgabe und sein schriftstellerisches Talent aufs schönste.« Volker Ullrich, Die Zeit, Literaturbeilage, November 2004

»Vor allem mit seinem Tagebuch war Kessler der Chronist seiner Zeit. ... Es ist eine vorzüglich handhabbare Leseausgabe entstanden, die neben dem hohen Lesegenuss, auch die absolute Unverzichtbarkeit dieser Edition für alle künftige Beschäftigung mit der deutschen Politik- und Kulturgeschichte des in Frage stehenden Zeitraums garantiert.«
Tilman Krause, Neue Gesellschaft. Frankfurter Hefte, Dezember 2004

»Vielleicht noch besser als Marcel Proust: Der sensible Chronist hat die führenden Köpfe der deutschen Belle Epoque so treffsicher wie ein Künstler gezeichnet.«
Ursula Voss, Rheinischer Merkur, 11.11.2004

»Eine Fundgrube dürfte dieser Band vor allem für Kunsthistoriker sein. Denn Kessler berichtet nicht nur ausführlich über Begegnungen mit den bedeutendsten zeitgenössischen bildenden Künstlern ... er stellt auch weitläufige kunsthistorische Betrachtungen an ... Dennoch bietet der Band auch für Nichtkunsthistoriker viel Interessantes. Besonders reizvoll sind die Kurzporträts prominenter Zeitgenossen; hier entfaltet sich Kesslers scharfe Beobachtungsgabe und sein schriftstellerisches Talent aufs schönste.«
Volker Ullrich, Die Zeit, Literaturbeilage, November 2004

Vorwort

Harry Graf Kessler (1868-1937) war eine einzigartige Erscheinung in einem besonders bewegten Abschnitt der europäischen Zeit- und Kulturgeschichte. Sein Tagebuchwerk erstreckt sich von 1880 bis 1937 und ist eine singuläre Quelle für die Erforschung der politischen Geschichte, der Kunst-, Kultur- und Literaturgeschichte seiner Zeit. Wie etwa das Tagebuch der Baronin Spitzemberg für die Bismarckzeit und das späte 19. Jahrhundert, so sind die Aufzeichnungen Kesslers fortlaufender Zeitbericht und Zeitkommentar, geschrieben von einem unerbittlich scharfen Beobachter, sensiblen Denker und homme de lettres. In ihrer Dichte und Stilsicherheit bilden sie ein Meisterstück europäischer Diaristik. Die einzige größere Veröffentlichung aus dem Tagebuch ist die Auswahlausgabe, die Wolfgang Pfeiffer-Belli 1961 für den Insel-Verlag besorgt hat. Diese Ausgabe umfaßt den Zeitraum 1918 bis 1937 in einer nicht ausdrücklich begründeten, subjektiven Auswahl, die weniger als die Hälfte des gesamten Textes jener Jahre wiedergibt. Auslassungen sind nicht kenntlich gemacht, das Register ist unzuverlässig und weitgehend unkommentiert.

Das Deutsche Literaturarchiv besitzt im Nachlaß von Harry Graf Kessler die lückenlose Reihe des 57 Jahre lang geführten Tagebuchs, 57 handschriftliche Bände mit circa 10.300 engbeschriebenen Seiten. 36 Bände sind 1968 mit Hilfe der Bundesregierung aus dem Besitz des Marquis de Brion, eines Neffen Kesslers, erworben worden, der dem Literaturarchiv drei Jahre später weitere Teile des Nachlasses von Kessler verkaufte, u.a. 6.000 Einzelbriefe, ein weiteres Tagebuch und ein Notizbuch aus der Kriegszeit. 1977 und 1978 wurden 13 weitere handschriftliche Bände des Tagebuchs bei Auktionen ersteigert. 1985 konnten in Paris drei Bände erworben werden, die zufällig gefunden worden waren, als eine Bank auf Mallorca ein Safefach nach abgelaufener fünfzigjähriger Mietzeit öffnen ließ; die Klugheit eines Bankbeamten bewahrte das Aufgefundene vor der vorgesehenen Zerstörung. Mallorca war 1933 der erste Zufluchtsort Kesslers in der Emigration. Den letzten Nachlaßteil, in dem sich noch die ersten drei Hefte und der erste Quartband des Tagebuchs fanden, vererbte der Marquis de Brion einem Freund. Mit Hilfe der Kulturstiftung der Länder konnte das Deutsche Literaturarchiv 1992 auch diesen Teil erwerben.

Um die Grundlage für eine möglichst frühzeitige wissenschaftliche Nutzung des Tagebuchs und für die Edition zu schaffen, wurde von 1994 bis 1999 eine Transkription mit vorläufigen Registern zu Personen, Werken, Orten, Plätzen, Körperschaften und Zeitungen/Zeitschriften angefertigt. Diese Transkription gibt die Handschrift diplomatisch getreu wieder. Ziel war jedoch ein vollständig edierter, lesbarer Text mit erläuterten Registern. Das Tagebuch Harry Graf Kesslers ist eine hoch bedeutsame Forschungsquelle, es spricht aber auch ein interessiertes Lesepublikum an, das an manchen Stellen Verständnishilfen braucht. Die einmalige Prosopographie der Berichtszeit (circa 12.000 Namensnennungen) muß schon des Quellenaspektes wegen vollständig indexiert werden. Die zunächst erwogenen ausführlichen Stellenkommentare sind in einer vertretbaren Zeit nicht zu leisten. Wollte man jedes im Tagebuch erwähnte Faktum kommentieren oder Kesslers Aufzeichnungen gar an weiteren Quellen und an den Ergebnissen der Geschichtsforschung überprüfen, liefe man Gefahr, daß der Tagebuchtext unter der Überfülle von Anmerkungen verschwände. Hier galt es Zurückhaltung zu üben und die spezifischen Möglichkeiten unterschiedlicher Publikationsmedien zu nutzen.

Das EDV-Konzept des Transkriptionsprojektes macht die Veröffentlichung einer CD-ROM als registererschlossene Quellenfassung möglich, so daß sich Herausgeber und Verlag für eine Publikation in sukzessive erscheinenden Bänden der gedruckten Ausgabe und gleichzeitig mit dem Erscheinen des dritten Bandes für eine Vora

Erscheint lt. Verlag 22.9.2004
Reihe/Serie Das Tagebuch 1880-1937. Leinen-Ausgabe ; 3
Mitarbeit Assistent: Elea Rüstig, Tina Schumacher
Zusatzinfo Leinen mit eingelassenem Titelschild, Lesebändchen, im Grauschuber (für Subskribenten mit CD-ROM mit diplomatischer Wiedergabe des gesamten Tagebuch-Texts), Veröffentlichungen der Deutschen Schillergesellschaft, Bd. 50.3
Sprache deutsch
Maße 156 x 233 mm
Gewicht 1790 g
Themenwelt Literatur Briefe / Tagebücher
Schlagworte 19. Jahrhundert • 20. Jahrhundert • Der rote Graf • Deutscher Künstlerbund • Diplomat • Egodokument • Erinnerungen • Geschichte Europas • Graf Kessler • Hardcover, Softcover / Belletristik/Briefe, Tagebücher • HC/Belletristik/Briefe, Tagebücher • Kaiserzeit • Kessler, Harry • Kessler, Harry Graf • Kessler, Harry Graf; Tagebuch • Klassische Moderne • Literarische Moderne • Memoire • Publizist • Schriftsteller • Schriftsteller (Tagebücher); Kessler, Harry Graf • Tagebuch • Tagebücher • Weimar • Weimarer Museums für Kunst und Kunstgewerbe
ISBN-10 3-7681-9813-8 / 3768198138
ISBN-13 978-3-7681-9813-4 / 9783768198134
Zustand Neuware
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