Eine Villa in Sizilien: Orangenhaine und Vergeltung (Ein Hund und Katz Wohlfühlkrimi - Band 5) (eBook)
250 Seiten
Lukeman Literary Management Ltd. (Verlag)
978-1-0943-5142-1 (ISBN)
Debütautorin Fiona Grace ist die Verfasserin der LACEY DOYLE COZY-Krimis, welche bisher neun Bücher umfassen; der EIN TOSKANISCHER WEINGARTEN COZY-Krimis, die bisher sieben Bücher umfassen; der BÄCKEREI AM STRAND COZY-Krimis, die bisher sechs Bücher umfassen; und der EINE VILLA IN SIZILIEN-Krimis, die bisher neun Bücher umfassen. Fiona freut sich, von Ihnen zu hören, also besuchen Sie www.fionagraceauthor.com für kostenlose eBooks und die neuesten Informationen. Schauen Sie vorbei.
KAPITEL EINS
Audrey Smart grub ihre Fingernägel in die Armlehne, als die kleine Propellermaschine, in der sie saß, aufsetzte und über die Schotterpiste holperte. Als sie aus dem Fenster schaute, sah sie nur eine karge Landschaft. Sie erstreckte sich bis zu den schwarzen Bergen in der Ferne, deren Spitzen in den dichten Wolken verschwanden.
Montagna.
Endlich war sie da. Und vielleicht – nur vielleicht – würde sie ihren Vater wiedersehen.
Das war schließlich der Grund, warum sie hierhergekommen war. Um ihren Vater zu finden, den sie vergöttert, aber nicht mehr gesehen hatte, seit sie 13 gewesen war. Das lang ersehnte Wiedersehen; der Stoff, aus dem Hollywood-Filme gemacht sind, mit vielen Tränen und Taschentüchern.
Aber das ist nicht der einzige Grund, machte sich eine kleine Stimme in ihrem Hinterkopf bemerkbar, als sie zum vorderen Teil des Flugzeugs ging und der Pilot ihr die Treppe hinunter aufs Rollfeld half. Die anderen drei Passagiere – alles Einheimische, wie es schien – gingen zu einem kleinen, weißen Gebäude mit der Aufschrift Montagna Aeroporto, also folgte sie ihnen mit ihrer schweren Reisetasche auf dem Rücken.
Über die anderen Gründe wollte sie aber jetzt nicht nachdenken.
Aber sie – Grund Nummer eins und Grund Nummer zwei – schienen das anders zu sehen. Jedes Mal, wenn sie sich während des halbstündigen Fluges in ihrem Kopf hatten breitmachen wollen, hatte Audrey sich einen Klaps gegeben, um sie zu vertreiben. Leider vergeblich.
Als sie ihr Handy aus dem Flugmodus schaltete, sah sie eine SMS von Grund Nummer eins: Hoffe, du genießt es dort. Vermisse dich.
Sie stöhnte leise. Mason Legare, ihr sexy Landsmann, der nicht weit von ihrem Haus in Mussomeli auf Sizilien – wo sie ihre Tierarztpraxis betrieb – entfernt wohnte, war gutaussehend, freundlich, hilfsbereit und … hatte das denkbar schlechteste Timing.
Als sie das Flughafengebäude erreichte, zögerte sie und überlegte, ob sie ihm antworten sollte. Sie entschied sich dagegen. Es war Mason gewesen, der sie hierher geschickt hatte, auf eine wahrscheinlich aussichtslose Suche, ohne vorher auszukundschaften, ob das überhaupt zielführend war. Mason und …
Ihr Handy surrte. Eine SMS von G, dem Besitzer des La Mela Verde, dem beliebtesten Café in Mussomeli. Ich freue mich auf unser Date, Principessa.
„Oh nein“, sagte sie laut und hätte ihm am liebsten den Hals umgedreht, wenn er hier gewesen wäre. Das Letzte, woran sie denken wollte, war ein Date. Das Wort „Date“ hatte bei ihr immer zu Ausschlag geführt.
Und doch hatte sie an diesem Wochenende zwei davon vor sich – eines mit Mason und eines mit G. Die zwei und ihr schlechtes Timing. Schlechtes Timing könnte der Titel ihrer Lebensgeschichte sein. Nachdem sie seit ihrer Ankunft in Mussomeli vor über vier Monaten um den heißen Brei herumgeredet hatten, hatten endlich beide – gleichzeitig – zugegeben, dass sie mit ihr ausgehen wollten.
Zu sagen, es hätte ihr die Sinne vernebelt, wäre eine Untertreibung. Sie mochte beide, aus völlig unterschiedlichen Gründen, also hatte sie nicht Nein sagen können. Eine Zeit lang hatte sie gedacht, es wäre Mason, der Amerikaner, mit dem sie so viel gemeinsam hatte. Aber dann, als sie G kennengelernt hatte, hatte sie sich eingestehen müssen, dass sie auch ihn mochte. Er hatte ihr geholfen, sich in Mussomeli einzuleben, hatte sie liebevoll und herzlich empfangen. Und er war einer der Hauptgründe, warum sie das Städtchen ihr Zuhause nennen konnte. Er hatte ihr das Gefühl gegeben, willkommen zu sein, und war immer für sie da gewesen – mit einer herrlichen Schüssel Ciambotta und charmanten Worten.
Genug, um ihr den Verstand zu rauben.
Das Einzige, woran sie hatte denken können, war zu fliehen, obwohl sie gerade erst nach Hause zurückgekehrt war, nachdem sie sich um die streunenden Katzen auf Lipari, einer Insel vor der Nordküste Siziliens, gekümmert hatte.
Zum Glück hatte sie Concetta, ihre Assistentin. Diese hatte ihr, nachdem sie von ihren „Männerproblemen“ erfahren hatte, vorgeschlagen, einen Tag Urlaub zu nehmen, um darüber nachzudenken und zu entscheiden, was zu tun wäre. Sie hatte den Ausschlag auf Audreys Haut, hervorgerufen durch Stress, gesehen und ihr befohlen, sich auszuruhen, um den Kopf freizubekommen.
Männerprobleme? Seit wann hatte Audrey in ihren 35 Jahren jemals Männerprobleme gehabt? Eigentlich hatte sie sich immer nur damit herumschlagen müssen, dass diese sich von ihr fernhielten.
Und jetzt, da sie zwei Männer hatte, hatte sie Ausschlag bekommen.
Als sie über ihre Flucht nachgedacht hatte, war ihr der Gedanke gekommen, zu der Ursache all ihrer Männerprobleme zurückzukehren. Zu der Quelle, der sie entsprungen waren: Montagna. Zu ihrem Vater.
Audrey musste innerlich darüber lachen, als sie in ein übelriechendes Taxi stieg – das Einzige am Bordstein. Sie schaute auf ihre Notizen, die sie sich gemacht hatte: die Adresse eines Mannes namens Smart, die Einzige im Telefonbuch von Montagna. Anstatt ihr katastrophales Italienisch zum Besten zu geben, zeigte sie dem Fahrer das zerknitterte Stück Papier. Er nickte, und sie fuhren los.
Die Stadt Montagna in Norditalien war sogar noch abgelegener als die Insel Lipari. Diese war von Touristen besucht worden, aber diese Gegend war offenbar Niemandsland. Als sie den Flughafen hinter sich gelassen hatten, fuhren sie durch eine Stadt, die nur aus Feldwegen bestand. Deren Staub wehte in einer dichten Wolke hinter dem Taxi, und Audrey blinzelte, um erkennen zu können, was draußen vor sich ging. Kinder spielten barfuß auf der Straße. Eine Frau in einem Kleid und mit einem Kopftuch trug einen Korb voller Wäsche vor sich her. Die Häuser sahen aus, als bestünden sie nur aus einem Zimmer und waren aus wahllosen Stücken ausrangierten Holzes zusammengeschustert.
Klar, Dad. Der Reiz dieses Ortes ist unverkennbar. Für das hier hast du uns verlassen?
Während ihrer Kindheit war ihr Vater ihr Ein und Alles gewesen. Was sie bis jetzt getan hatte, um das 1-Dollar-Haus, das sie in Sizilien gekauft hatte, zu renovieren, hatte sie von ihm gelernt. Obwohl sie sich nur an wenig aus ihrer gemeinsamen Zeit erinnern konnte, da es schon so lange her war, hatte sie diese Lektionen behalten. Sie und die Erinnerung an eine Postkarte, die er immer in seiner Brusttasche getragen hatte.
Ein Bild von diesem Ort, Montagna.
Sie rümpfte die Nase, als sie an das alte Foto dachte. Es war wunderschön gewesen. Friedlich. Erholsam. Ein Bild von der Sonne, die über den schwarzen Bergen unterging und das Meer orange färbte. Zwei Möwen, die im rosa gesprenkelten Himmel ihre Runden zogen. So sah es hier aber nicht aus. Oder doch?
Natürlich könnte es dieser Ort sein. Das Foto war bei Sonnenuntergang aufgenommen worden. Die Dunkelheit hätte die schäbigen Häuser verbergen können.
So, so, Dad. Wenn ich mein ganzes Leben lang von diesem Ort geträumt hätte und hier angekommen wäre, dachte sie, während sie einem Kind in einem zu kurzen Hemd, das seinen Bauch entblößte, dabei zusah, wie es einen alten Reifen die Straße hinunterrollte, hätte ich wahrscheinlich den erstbesten Rückflug genommen.
Aber auch wenn sie ihn vor über 20 Jahren das letzte Mal gesehen hatte, hatte sie diese Postkarte nie vergessen. Nie hatte sie die Hoffnung aufgegeben, dass sie ihn eines Tages wiedersehen würde. Und jetzt war er so nah. Als Concetta ihr also gesagt hatte, sie sollte sich einen Tag freinehmen, um sich zu entspannen, hatte sie den Sprung gewagt. Das Ticket hatte sie bereits gehabt. Jetzt war es an der Zeit, ihre brennende Neugier zu befriedigen, ein für alle Mal.
Wie würde es werden? Vielleicht würde ihr Vater sie hereinbitten, sich freuen, sie zu sehen, ihr eine große Schüssel Nudeln machen und darauf bestehen, dass sie die nächste Woche bei ihm wohnte. Sie konnte sich gut vorstellen, ihre beiden Verehrer anzurufen und ihnen zu sagen, dass etwas dazwischengekommen wäre, und beide Verabredungen absagte. Vielleicht für immer. Aber jetzt wollte sie nicht daran denken, ihnen einen Korb zu geben. Sie konnte es nicht.
Aber sie würde zurückkehren müssen. Ihre Praxis wartete auf sie.
Heute Abend. Sie würde zurückfahren und entscheiden, zu welchem Date sie gehen würde. Heute Abend.
Jetzt würde sie ihren Vater wiedersehen.
Das Taxi fuhr auf eine Straße aus Sand, direkt am Strand. Hier gab es kleine Bungalows mit Strohdächern, nur wenige Schritte vom Meer entfernt. Obwohl sie nicht mehr als Hütten waren, war der Blick auf das aquamarinblaue Tyrrhenische Meer, gesprenkelt mit kleinen, grünen Inseln, atemberaubend. Männer und Frauen saßen auf den Stufen vor ihren Häusern und beobachteten sie aufmerksam, während das Taxi vorbeifuhr. Kinder wühlten im Sand, ihr Lachen hallte durch die warme Luft. Auch ein Fischer, der gerade seine Angel auswerfen wollte, drehte sich zu ihr um. Audrey hatte das Gefühl, dass hier normalerweise nicht viel Verkehr herrschte.
Nun, wenn mein Vater Ruhe und Frieden von der Hektik der Back Bay Boston gehabt haben wollte, dann hat er sich den perfekten Ort ausgesucht.
Das Taxi hielt vor einem kleinen, blauen Haus, das von Seegras überwuchert war. Von allen Häusern war es das Schönste und am wenigsten...
Erscheint lt. Verlag | 9.12.2021 |
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Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Krimi / Thriller / Horror |
ISBN-10 | 1-0943-5142-3 / 1094351423 |
ISBN-13 | 978-1-0943-5142-1 / 9781094351421 |
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