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Age of Trinity - Die Stunde der Wächter (eBook)

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(Autor)

eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
455 Seiten
Lyx (Verlag)
978-3-7363-1629-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Age of Trinity - Die Stunde der Wächter -  Nalini Singh
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Age of Trinity - Die Welt der Medialen steht vor dem Abgrund

Das geistige Netz der Medialen steht vor dem Kollaps und droht zu zerfallen. Nun schlägt die Stunde der Anker. Sie müssen das fragile Medialnet stabilisieren und sind die letzte Hoffnung auf Überleben. Einer der Anker ist Canto Mercant, ein Kardinalmedialer, für den Familie und Loyalität alles ist. Um die zu schützen, die er liebt, braucht Canto die Hilfe einer Frau, zu der er aufgrund seiner dunklen Vergangenheit eine besondere Verbindung hat - und die der mächtigste Anker überhaupt ist: Payal Rao, CEO eines einflussreichen Unternehmens. Sie ist die perfekte Mediale: schön, gnadenlos und ohne Gefühle. Und doch rührt Canto etwas in ihr, das sie noch nie gespürt hat ...

'Nalini Singh verbindet eine spannungsgeladene Story mit einer wunderschönen und bedeutsamen Liebesgeschichte - der Grund, warum wir immer wieder zu der Serie zurückkehren.' SMEXYBOOKS

Der 5. Band der AGE-OF-TRINITY-Serie von SPIEGEL-Bestseller-Autorin Nalini Singh



Nalini Singh wurde auf den Fidschi-Inseln geboren und ist in Neuseeland aufgewachsen. 2003 begann sie ihre Karriere als Autorin von Liebesromanen, und ihre Bücher sind regelmäßig auf der SPIEGEL-Bestsellerliste vertreten.

Nalini Singh wurde auf den Fidschi-Inseln geboren und ist in Neuseeland aufgewachsen. 2003 begann sie ihre Karriere als Autorin von Liebesromanen, und ihre Bücher sind regelmäßig auf der SPIEGEL-Bestsellerliste vertreten.

2


»Der Junge hat das Neugeborene in seinen Schilden eingeschlossen.«

»Ist das Baby in Gefahr?«

»Schwer zu sagen.«

Ena Mercant zu Magdalene Mercant (Februar 2054)

Canto hatte keine Möglichkeit zu überprüfen, ob Payal Rao seine Nachricht gelesen oder auch nur erhalten hatte. Der Tracker, mit dem er die E-Mail verwanzt hatte, um verfolgen zu können, wann sie geöffnet wurde, war während des Versendens neutralisiert worden. Sowieso war es ein Schuss ins Blaue gewesen. Payal hatte es nicht zuletzt wegen ihres messerscharfen Verstands bis an die Spitze des größten Energiekonzerns in Südostasien und Indien geschafft.

Zwei der anderen Hauptanker, zu denen er Kontakt aufgenommen hatte, hatten ihm bereits geantwortet, leicht skeptisch zwar, jedoch durchaus interessiert. Aber wenn sein Plan aufgehen sollte, mussten sie Payal ins Boot holen. Canto und die anderen A-Medialen auf seiner Liste stachen durch ihre hohe Funktionalität in der realen Welt aus ihrer Kategorie hervor. Trotzdem war es Payal, die sogar den skrupellosesten Akteuren im Netz unweigerlich Respekt abnötigte.

Wieder betrachtete er ihr Foto auf dem Bildschirm, dabei hatte er sich schon vor Jahren, als er das erste Mal ihren Hintergrund durchleuchtete, ermahnt, sich nicht in diese Sache hineinzusteigern. Payal war eine Kardinalmediale indischer Herkunft. Mehr Gemeinsamkeiten gab es nicht zwischen ihr und 3K. Das kleine Mädchen war ein Ausbund an Emotionalität und Leidenschaft gewesen, das genaue Gegenteil von introvertiert und rational.

Sicher, Kinder veränderten sich, während sie heranwuchsen. Aber wäre 3K identisch mit Payal Rao, hätte sich bei ihr ein kompletter Wandel ihrer Persönlichkeit, ihres Temperaments vollziehen müssen. Nein, sie war nicht die Person, nach der Canto suchte. Obwohl 3K höchstwahrscheinlich schon lange tot war, konnte er nicht aufhören, ihr nachzuspüren. Sie hatte ihm das Leben gerettet. Wie hätte er sie da einfach verloren geben können!

Wer immer 3K gewesen sein mochte, ihre Familie hatte jede Spur von ihr mit solcher Erbarmungslosigkeit gelöscht, dass nicht einmal das mächtige Netzwerk der Mercants einen Hinweis auf sie finden konnte. Womöglich hätte Canto inzwischen an seiner Erinnerung gezweifelt und 3K als reine Wahnvorstellung abgetan … wäre da nicht die Narbe auf seinem linken Schienbein gewesen, ein Andenken an die barbarische »Lehranstalt«, wo er fünf höllische Monate zubringen musste. Sie hatten schließlich den Lauf seines Lebens grundlegend geändert.

Payal Rao hingegen hatte eine private Mädchenschule in Delhi besucht. Weil er nun einmal von ihr besessen war, hatte er sich die internen Berichte besorgt und sogar sämtliche Klassenfotos aufgestöbert.

Er erkannte sie darauf, fand ihren Namen auf den Anwesenheitslisten. Die Bilder aus den Anfangsjahren waren leicht verschwommen und von geringer Auflösung. Das hatte ihn misstrauisch gemacht – bis er sich weitere von der Schule zu dieser Zeit hochgeladene Fotos angesehen und festgestellt hatte, dass sie alle dieselbe schlechte Qualität aufwiesen. Den Unterlagen zufolge hatte Payal an diversen Wahlkursen und Sportveranstaltungen teilgenommen.

Laut Cantos Großmutter hatte der ehemalige Rat Payal kurzzeitig sogar als weiteres Mitglied in Betracht gezogen. »Nicht offiziell«, hatte Ena eingeräumt. »Aber Santano Enrique fielen ihre Intelligenz und ihr Ehrgeiz auf. Letzten Endes wurde entschieden, dass Gia Khan und Kaleb die geeigneteren Kandidaten seien. Ich denke, es lag daran, dass Payal die Welt schwarz-weiß sieht und keine Schattierungen dazwischen.«

Die politischen Entscheidungen des Rats hatten sich allesamt in Grauzonen bewegt. Canto kannte sich in diesen Gefilden aus – er war immerhin ein Mercant und zog somit ein Schattendasein vor –, gleichzeitig faszinierte ihn Payals unverwechselbare Präsenz.

In ihr brannte ein eiskaltes Feuer der Entschlossenheit, mit dem sie jeden Raum für sich besetzte.

Canto hoffte, dass sie mit ihm und den anderen kooperieren würde.

Sollte sie nicht antworten, würde er trotzdem nicht kapitulieren. Diese Sache war zu wichtig.

»Ihr Mercants gebt niemals auf«, hatte Valentin einmal gebrummt. »Ihr verlegt euch auf eure Listigkeit.« Gewitterwolken zogen über sein kantiges Gesicht. »Ihr seid raffiniert wie Katzen.« Plötzlich lächelte er voll unverhohlener Freude. »Wie meine wunderschöne, raffinierte Mercant-Katze.«

Canto hatte sich nicht erst umsehen müssen, um zu wissen, dass Silver sich ihnen näherte. Valentin Nikolaev machte kein Hehl daraus, dass er bis über beide Ohren in seine Frau verliebt war. Auf die meisten Leute wirkte Silver vermutlich unterkühlt und unnahbar. Aber sie kannten eben Cantos jüngere Cousine nicht richtig.

Sie würde jedem, der Valentin verletzte, das Herz aus der Brust reißen.

Es war eine unerwartete Wendung gewesen, dass sie sich in ihn verliebt hatte – wenn auch etwas später als er sich in sie. Das wusste Canto von Arwen, jenem Mercant, der die Geschicke der Familie in eine andere Richtung gelenkt und Cantos Gefühlsleben neu ausgerichtet hatte.

Ohne 3K hätte er nicht überlebt.

Ohne Arwen wäre er ein verbitterter, zynischer Mann geworden.

Zum Dank hatte er Arwen beschützt. Für 3K hatte er jedoch nie etwas tun können, und das würde ihn verfolgen bis zu seinem letzten Atemzug.

»Diese nutzlose Obsession bringt dich noch ins Grab, Canto«, rekapitulierte er leise die Worte seiner Großmutter.

»Wir Mercants hatten schon immer einen Hang zur Besessenheit«, hatte sie noch hinzugefügt, »und das führte zu Haftstrafen, epischem Heldenmut, herausragender Kunst und der Einweisung in Irrenanstalten. Such dir etwas davon aus.«

Stirnrunzelnd wandte er sich dem Monitor links auf seinem Schreibtisch zu und loggte sich in die Seite des Dreigruppenbündnisses ein, um dessen Tagung live zu verfolgen. Gerade hielt Silver ihre Rede. Sie wirkte selbstsicher und gelassen und nicht im Mindesten davon eingeschüchtert, dass das im Saal versammelte Publikum aus den hellsten Köpfen aller drei Gattungen – Mediale, Gestaltwandler, Menschen – bestand.

Ebenso wenig schien es sie zu berühren, dass ihre Ansprache in die ganze Welt übertragen wurde. Als Leiterin des globalen Krisenreaktionsnetzwerks hatte sie gelernt, sich im Scheinwerferlicht zu bewegen und es für ihre Zwecke zu nutzen.

»Wir werden scheitern, wenn wir akzeptieren, dass kleinliche Streitigkeiten und Machtspiele uns entzweien. Unsere Gegner setzen darauf, dass wir von niederen Motiven getrieben sind, es uns an Großmut fehlt. Ihre Absicht ist es, sich diese Angriffsflächen zunutze zu machen, um die Weltordnung zu sprengen. Lassen Sie das nicht zu!«

Mit dieser Aufforderung verließ sie die Bühne.

Canto drehte seinen speziell für seine große, kräftige Statur entworfenen Rollstuhl mit den Händen um. Er verfügte zusätzlich über einen Hover-Antrieb, der ihn da unterstützte, wo er sonst nicht hingekommen wäre. Um seinem Wunsch nach einem schlanken Gefährt ohne Armstützen zu entsprechen, war das Bedienfeld samt elektronischem Bremssteuerungssystem an der rechten Seite des Sitzes installiert worden.

Das schwarze, halbkreisförmige Paneel bildete die Kontur der Räder nach und schien auf den ersten Blick nicht mehr zu sein als ein gestalterisches Element. Canto nutzte den Hover-Antrieb nur selten, viel lieber steuerte er den Rollstuhl manuell.

Durch diese unentwegte Kraftanstrengung blieb sein Oberkörper in Form. Doch ließ Canto es nicht dabei bewenden. In einem anderen Teil seines Hauses befand sich ein voll ausgestattetes Fitnessstudio inklusive eines Reha-Roboters, der ihm dabei half, seine gefühllosen Beine zu trainieren.

Schon früh hatte er sich gegen das Tragen eines Roboteranzugs entschieden, der Gehbewegungen ermöglicht hätte. Viele kamen mit einem solchen Exoskelett, das mittlerweile technisch wesentlich weiter entwickelt war als der Prototyp, gut zurecht. Canto zählte nicht dazu. Er hatte es mehrere Male ausprobiert und dabei ein Kribbeln wie von Ameisen in Gehirn und Rückenmark verspürt.

»Elektrobiogene Dissonanzreaktion«, hatten die Spezialisten für Robotertechnik gefolgert. »Auslöser könnte die neuartige Verdrahtung in Ihrer Wirbelsäule sein.«

Was immer die Ursache war, Canto verließ sich lieber auf seinen schnittigen schwarzen und außerordentlich wendigen Rollstuhl. Er steuerte in den hinteren Bereich seines großen, fensterlosen, voll klimatisierten Arbeitszimmers – Arwen nannte es das »Computer-Verlies« –, griff nach seinem Handy und schickte Silver eine Nachricht. Du warst grandios!

Er platzte fast vor Stolz.

Canto hatte lange vor dem offiziellen Untergang von Silentium mit dem Programm gebrochen. Ursache dafür war das Empathenkind gewesen, das hinter den hermetisch verschlossenen Schilden seines Ankers lebte, während gleichzeitig das Medialnet als endloser Strom sein Bewusstsein passierte, zusammen mit dem Strandgut Abermillionen Medialer, starken wie schwachen, tapferen wie feigen, guten wie schlechten.

Hinzu war seine Kindheit gekommen. Diese Lehranstalt war der letzte Akt eines Stücks gewesen, das mit seiner Geburt begonnen hatte und an dem er fast zerbrochen wäre. Ohne 3K und den zornigen Starrsinn, mit dem sie sich ihrer Unterwerfung widersetzt hatte, hätte Canto womöglich aufgegeben. Doch solange dieses zarte, ihm körperlich deutlich unterlegene Mädchen den Kampf fortsetzte, war auch er dazu...

Erscheint lt. Verlag 23.12.2021
Reihe/Serie Psy Changeling
Psy Changeling
Übersetzer Patricia Woitynek
Sprache deutsch
Original-Titel Last Guard (Psy Changeling 20/Age of Trinity 05)
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Age of Trinity • Canto • Gestaltwandler • Gilde der Jäger • Große Gefühle • Leidenschaft • Liebe • Paranormal • Payal • Psy Changeling • Romance • Romantasy • Romantic Fantasy • Romantik • Romantische Fantasy • Second Chance
ISBN-10 3-7363-1629-1 / 3736316291
ISBN-13 978-3-7363-1629-4 / 9783736316294
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