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Ozonos Earth (eBook)

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(Autor)

eBook Download: EPUB
2021
CCXCII Seiten
BookRix (Verlag)
978-3-7487-9860-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Ozonos Earth - Vera Hallström
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Umweltzerstörung und Klimawandel haben die Erdoberfläche in naher Zukunft weitgehend unbewohnbar gemacht. Einst fruchtbare Landstriche sind nun lebensfeindlich. Mitten in der Wüste steht eine der letzten Festungen und Zuflucht der Menschheit, die Kuppelstadt Olympus. Niemand verlässt diese ungesehen und niemand von außerhalb darf sie betreten. Als eines Tages eine fremde Frau in der Wüste auftaucht und um Einlass bittet, stellt sich die Frage, wer sie ist und wieso sie so viel über die Entstehung der Station und ihre Einwohner weiß. Entstammt sie tatsächlich Olympus oder ist sie ein cleverer Schachzug ihrer Feinde, die von deren Reichtum profitieren wollen?   'Ozonos Earth' ist der 1. Teil der gleichnamigen Reihe und verbindet Near Future Science Fiction mit Action und Drama. Künstliche Intelligenz, die Frage nach Menschlichkeit und genetischer Manipulation gemischt mit Anlehnungen an die griechische Mythologie ergeben eine Mischung, die abseits des Mainstreams liegt, sich nicht leicht in eine Schublade stecken lässt und abwechslungsreiche Unterhaltung bietet.

01 Ankunft


Ich konnte die Festung schon aus der Ferne vor mir aufragen sehen. Schwarz hob sie sich vom rotem Sand der toten Wüste ab, ein Flirren lag über dem undurchdringlichen Panzer aus Metall. Olympus.

Sie war so, wie sie es sich ausgedacht hatte. Wie es sich unser aller Mutter vorgestellt hatte. Und nun hatte sie mich zu sich gerufen. Einen Großteil meines bisheriges Leben hatte ich außerhalb der Station gebracht, obwohl sie mich wie alle anderen dort geschaffen hatte. Wieso ich außerhalb aufwachsen sollte, wusste ich lange nicht. Nun ahne ich, dass es zu meinem Schutz gewesen sein musste. Irgendetwas bedeutete Gefahr, das in der Station verborgen lag. Oder eine Person. Zumindest hatte man mich nicht korrumpieren und beeinflussen können, indem man mich ausstieß.

Langsam füllte die Station mein Sichtfeld immer weiter aus, bis ich am Horizont kaum noch etwas anderes sehen konnte. Die Panzerplatten waren nur von einzelnen Abdeckungen unterbrochen, die heller schimmerten und unter denen sich die Schächte für die Drohnen und Kanonen verbargen. Die einen zur Abwehr, die anderen zum Kundschaften. Erstere waren schwer bewaffnet und zerstörten alles, was Olympus zu nahe kam. Zu meinem Glück besaß ich die Signatur eines Menschen. Hätte ich irgendeine Art von Drohne dabei gehabt, hätte das Abwehrsystem mich längst als Ziel markiert. Doch so war ich zumindest davor sicher. Aber nicht vor den menschlichen Wächtern.

Unermüdlich durchquerte ich weiter den Sand, der mir nicht selten bis zu den Waden reichte. Selbst durch den Umhang und die Stiefel spürte ich die erbarmungslose Hitze, die er ausstrahlte. Die Sonne brannte ohne Unterlass durch die Löcher des Ozons und versengte alles Leben in dieser Wüste. Niemand ohne Schutz konnte hier länger als wenige Stunden überleben. Außer man entstammte Olympus wie ich.

Der Sand wurde hin und wieder von kleineren Gesteinsbrocken durchbrochen, über die ich klettern musste. Mit sicheren Schritten trat ich von Fels zu Fels. Dann wurde der Boden wieder ebener und ich sprang hinunter in den Sand. Sie haben mich längst entdeckt.

Schräg vor mir konnte ich ein Flimmern in der Luft erkennen. Furchtlos wandte ich mich genau dorthin. Wie ein verschwommenes Foto hoben sich zwei Flecken von der Umgebung ab. Etwas bewegte sich direkt darunter, wirbelte den roten Sand auf. Plötzlich wurden die Bewegungen schneller. Ehe ich ausweichen konnte, traf mich etwas mit Wucht und warf mich zurück. Keuchend rollte ich mich zur Seite, als sich eine schwarze Gestalt aus dem Nichts über mir manifestierte.

Der Anzug war so schwarz wie die Hülle der Kuppel und bedeckte den ganzen Körper, nur die Wellen aus Energie, die über die Oberfläche der Rüstung wanderten, verrieten, dass es ein anderes Material war. Nicht nur Metall, sondern auch Kohlenstoff, verbunden durch Nanotechnologie. Diese Rüstung war so gut wie unzerstörbar und so gut isoliert, dass ihr Träger geschützt vor Hitze und Strahlung war. Passgenau lag die Rüstung an den Körperteilen an, man sah kaum die Verbindungsstellen, wo die Panzerplatten von Oberkörper, Schultern, Armen oder auch Beinen aufeinander trafen. Nur an seinen breiten Schultern ließ sich erahnen, dass es ein Mann war. Die Gestalt daneben war etwas zierlicher, aber ebenso muskulös. Nur weil sie kleiner war als die erste wirkte sie nicht weniger gefährlich.

„Wer bist du?“, wollte der Mann mit verzerrter Stimme wissen. Durch das schwarze, fast nicht vom Metall des Helmes zu unterscheidende Visier schien er mich anzustarren. Ich spürte seinen Blick förmlich. Genauso wie ich wusste, wen ich vor mir hatte. Einen Wüstengänger, einen der Krieger, die Olympus beschützten und nicht nur der Wüste sondern auch jedem Feind trotzten. „Wer bist du?“, wiederholte er und seine Stimme klang trotz Verzerrung zornig.

„Athena“, erwiderte ich ruhig und erntete Schweigen. Die beiden Krieger tauschten Blicke. Wahrscheinlich konnten sie die Gesichter voneinander durch eingebaute Technik im Visier sehen. Ich sah nichts außer eine schwach spiegelnde Oberfläche, die mir mein eigenes Gesicht zeigte, das noch halb von der Kapuze meines hellbraunen Umhangs bedeckt war.

„Es existiert niemand mit diesem Namen.“

„Weil du nichts davon weißt?“ Sofort richtete sich seine ganze Aufmerksamkeit wieder auf mich und er rührte sich keinen Zentimeter mehr, wie eine Statue stand er vor mir im Sand. „Wenn sie mir nicht selbst diesen Namen gegeben hätte, wäre ich jetzt nicht hier.“

„Sie?“

„Gaia.“

Seine Hand schnellte nach unten und umfasste meinen Hals. Mit unglaublicher Kraft zog er mich hoch, bis ich den Sand kaum noch mit den Füßen berührte. „Wer bist du?“ Seine Stimme klang nun mehr wie ein verzerrtes Knurren. Die Kraft, die er besaß, war jedem Menschen überlegen. Ich konnte das zweite, bionische Skelett, das sich noch unter dem Anzug verbarg, spüren. Auch ich besaß solch eines, verschmolzen mit meinen Muskeln und Knochen.

Lächelnd hob ich die Arme und umgriff seine. Als er den Druck spürte, den ich auf seine Rüstung ausübte, war ich mir sicher, dass ihn Erstaunen durchlief. Er drückte fester zu, doch auch meine Kehle war geschützt. Statt weiter zuzudrücken, riss er am Stoff des Umhangs, bis das silbern schimmernde Metall an meinem Hals zum Vorschein kam. Dann wanderte sein Blick weiter zu meinem linken Schlüsselbein und der linken Schulter, die frei lagen und nicht von dem dünnen Hemd bedeckt wurden, welches ich unter dem Mantel trug. Dort schmiegte sich ebenfalls das zweite Skelett an meine Haut. Eine der wenigen Stellen, wo das zweite Skelett auch von außen sichtbar war. „Wie du siehst, bist du nicht der Einzige, dem die Hitze wenig ausmacht, Ker.“

Die Nennung seines Namens ließ einen unmerklichen Ruck durch ihn gehen und er ließ mich los, worauf ich einen Schritt zurücktaumelte. „Du bist ein Wüstengänger“, murmelte der andere hinter Ker.

„Nein, das wüssten wir“, widersprach dieser ihm. „Wer hat dich geschickt? Irgendjemand hat sich große Mühe damit gegeben, einen von uns zu kopieren. Und mich würde noch viel mehr interessieren, woher du all diese Informationen hast. Niemand außerhalb dieser Station kommt an dieses Wissen.“

„Ich bin keine Kopie. Aber auch keine von euch. Ich bin das, wozu Gaia mich gemacht hat. Und selbst ich verstehe es noch nicht ganz.“

„Du sprichst in Rätseln.“ Damit griff Ker nach meinem rechten Arm und drehte ihn mir in einer raschen Bewegung hinter den Rücken. „Aber ich glaube dir kein Wort“, raunte er mir dann ins Ohr, dann packte er mich am Nacken.

Ich wusste, wonach er suchte: Nach einem Brandmal in meinem Nacken, das jedes von Gaias Kindern trug. Bei mir war es allerdings in das Metall des bionischen Skeletts eingraviert. Tatsächlich eins in Form eines nach oben weisenden Dreiecks, das unten halb geöffnet war, zu finden, versetzte ihm einen Schock. Abrupt ließ er meinen Nacken los, wich sogar zurück, wie ich aus den Augenwinkeln und durch die mir ins Gesicht hängenden Haarsträhnen sehen konnte. „Sie besitzt tatsächlich ein Mal. Ein Mal mit dem Namen Athena.“

„Na und?“, gab der andere genervt zurück. „Dann haben sie wohl eine täuschend echte Kopie fabriziert.“

„Da bin ich mir nicht mehr sicher.“ Ker klang zweifelnd, genau wie ich es vorausgesehen hatte.

Du hast sie so geschaffen, wie sie für dich sein sollten, Gaia. „Ich würde euch ja bitten, mich zu Zeus zu bringen“, wandte ich mich zu Ker um, der wie versteinert im roten Sand stand. „Aber da er tot ist, entfällt das. Außerdem ist sein Tod der Grund, wieso ich aktiviert wurde.“

„Aktiviert…“, wiederholte Ker.

„Du bist also ein scheiß Android, nicht wahr?“, murmelte der andere.

Hasserfüllt sah ich zu ihm herüber. Ich war mir inzwischen sicher, auch ihn zu kennen. Atropos. Zumindest nannte er sich so. Dass Gaia ihm diesen Namen nicht freiwillig gegeben hatte, sorgte dafür, dass ich ihm vom ersten Moment an misstraute. „Du bist Atropos.“ Darauf erwiderte er nichts. „Ich weiß, wer du bist. Ich kenne euch alle. Gaia hat es mir gezeigt, sie hat mich zu ihren Augen gemacht. Das heißt, dass ich genau weiß, wer du bist. Und ich werde nicht ein weiteres Wort mit dir reden.“

„Und wenn ich dich dazu zwinge?“ Er kam langsam näher und griff nach etwas, das bis jetzt an seiner Hüfte gehangen hatte und wie ein unscheinbarer Stab aus schwarzem Metall aussah. Sobald Atropos ihn umfasste, leuchtete eine Linie längs am Stab auf und ein elektrisches Knistern ertönte. „Ich wette, dann singst du wie ein Vogel.“ Er hob den Stab in meine Richtung auf Augenhöhe und ich spürte die Energie, die über dessen Oberfläche wanderte.

„Es reicht“, herrschte Ker ihn an. „Wir bringen sie zur Station, dort können wir sie zum Reden bringen.“ Mit einem Lächeln sah ich zu Atropos und wünschte, ich könnte sein Gesicht unter...

Erscheint lt. Verlag 4.11.2021
Reihe/Serie Ozonos Earth
Ozonos Earth
Ozonos Earth
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte action • Biokybernetik • Cyborgs • Deutsch • Drama • Dystopian Fiction • Dystopie • dystopisch • Genmanipulation • Gentechnik • German • Gesellschaftskritik • Junge Erwachsene • KI • Klimawandel • Krieg • Künstliche Intelligenz • Kybernetik • Maschinen • Military Science Fiction • near future science fiction • Neuerscheinungen 2021 • Neuheiten 2021 • post apocalyptic fiction • Postapokalyptisch • Raubbau • Romane • Science Fiction • Sci-fi • Technik • Technisierung • Technologie • Umweltzerstörung • Young Adult • Zukunft
ISBN-10 3-7487-9860-1 / 3748798601
ISBN-13 978-3-7487-9860-6 / 9783748798606
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