Werke
In seinem Manifest »Eine Ohrfeige dem öffentlichen Geschmack« forderte Velimir Chlebnikov 1912, »die alten Großen« - Puschkin, Dostojewski, Tolstoi usw. - »vom Dampfer der Gegenwart zu stoßen«. Der Begründer des russischen Futurismus, Generationengenosse von Franz Kafka und James Joyce, von Kurt Schwitters und Raoul Hausmann, träumte von einer radikalen poetischen Erneuerung der Sprache. Er war Wegbereiter der konkreten Poesie und des Surrealismus. In seinen Gedichten kombiniert er die »Sternensprache« mit der Alltagssprache, den »Zaum« (eine Sprache der Laute und der Zufallsschöpfungen) mit der »Zahlenrede«.
Der Reprint erscheint zum 100. Todestag des Autors und zum 50. Geburtstag der legendären Gesamtausgabe, die Peter Urban 1972 im Rowohlt Verlag als exzeptionelles übersetzerisches Kollektivunternehmen realisiert hat. Mitwirkende waren u.a. H.C. Artmann, Paul Celan, Hans Magnus Enzensberger, Ernst Jandl, Friederike Mayröcker, Franz Mon, Oskar Pastior und Gerhard Rühm. Ein anarchisches Experiment, in dessen Bahnen sich die translinguale Poesie heute bewegt.
Velimir Chlebnikov (1885-1922), studierter Mathematiker, veröffentlichte seit 1908 Gedichte und führte ein unstetes Leben zwischen Moskau, Petersburg, Charkov, Baku und Astrachan. 1921 war er mit der Roten Armee in Persien. Er starb ein Jahr später in Santalovo/Gouvernement Novgorod.
Peter Urban (1941-2013), war Lektor im Suhrkamp Verlag, Mitbegründer des Verlags der Autoren und der bedeutendste Vermittler und Übersetzer russischer, serbischer und tschechischer Literatur im deutschen Sprachraum. Er übersetzte u.a. das Gesamtwerk von Tschechow, die Prosa Puschkins, Werke von Daniil Charms, Isaak Babel, Leonid Dobytschin und Gennadi Gor.
Marie Luise Knott, geboren 1953, lebt als freie Autorin und Übersetzerin in Berlin. 2011 erschien Verlernen. Denkwege bei Hannah Arendt. Im Jüdischen Verlag erschien, von ihr herausgegeben, der Briefwechsel zwischen Hannah Arendt und Gerschom Scholem.
»Hundert Jahre nach seinem tragischen Tod ist der russische Schriftsteller Velimir Chlebnikov noch immer eine verkannte Größe.« Noemi Smolik Frankfurter Allgemeine Zeitung 20220922
»Hundert Jahre nach seinem tragischen Tod ist der russische Schriftsteller Velimir Chlebnikov noch immer eine verkannte Größe.«
»Was sich hier [in den Dichtungen der russischen Avantgarde] abspielte, welche Revolutionen, welche Schönheit, welche Freude am Experiment, das lässt sich nirgends besser studieren, als im Werk von Velimir Chlebnikov.«
Erscheinungsdatum | 10.08.2022 |
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Nachwort | Marie Luise Knott |
Verlagsort | Berlin |
Sprache | deutsch |
Maße | 140 x 202 mm |
Gewicht | 1022 g |
Themenwelt | Literatur ► Lyrik / Dramatik ► Lyrik / Gedichte |
Schlagworte | Futurismus • Johann-Heinrich-Merck-Preis 2024 • Neologismus • neues Buch • Russische Avantgarde • Sternensprache • zaum |
ISBN-10 | 3-518-43049-1 / 3518430491 |
ISBN-13 | 978-3-518-43049-1 / 9783518430491 |
Zustand | Neuware |
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