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Sense of Danger (eBook)

Roman
eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
416 Seiten
Piper Verlag
978-3-492-60141-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Sense of Danger -  Jennifer Estep
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Diese Analystin deckt magische Kriminalfälle auf! Charlotte Locke arbeitet für die Section 47, eine Geheimorganisation der Regierung, die versucht, paranormale Kriminelle und Terroristen dingfest zu machen. Als Analystin hilft ihr dabei ihre magische Begabung, Lügen zu enttarnen. Klingt spannend - aber eigentlich schreibt sie vor allem Berichte, die dann keiner liest. Zumindest dachte sie das immer. Denn jemand hat die Berichte gelesen ... und dieser Jemand tut nun alles, um sie aus dem Weg zu räumen. Um zu überleben, muss Charlotte ausgerechnet dem ebenso mysteriösen wie gut aussehenden Special Agent Desmond vertrauen.

Jennifer Estep ist SPIEGEL- und internationale Bestsellerautorin und immer auf der Suche nach ihrer nächsten Fantasy-Romanidee. In ihrer Freizeit trifft sie sich gerne mit Freunden und Familie, macht Yoga und liest Fantasy- und Liebesromane. Außerdem sieht sie viel zu viel fern und liebt alles, was mit Superhelden zu tun hat. Sie hat bereits mehr als vierzig Bücher sowie zahlreiche Novellen und Kurzgeschichten veröffentlicht. Bei Piper erscheinen ihre Young-Adult-Serien um die »Mythos Academy«, »Mythos Academy Colorado«, »Black Blade«, »Die Splitterkrone« und »Gargoyle Queen« sowie die Urban-Fantasy-Reihen »Elemental Assassin«, »Bigtime« und »Section 47«.

Jennifer Estep ist SPIEGEL-Bestsellerautorin und lebt in Tennessee, USA. Sie schloss ihr Studium mit einem Bachelor in Englischer Literatur und Journalismus und einem Master in Professional Communications ab. Bei Piper erscheinen ihre Young-Adult-Serien um die »Mythos Academy«, »Mythos Academy Colorado«, »Black Blade« und »Die Splitterkrone« sowie die Urban-Fantasy-Reihen »Elemental Assassin« und »Bigtime«.

2


Charlotte


Ich behielt weiter den Eingang zur Cafeteria im Blick, aber der Cleaner kehrte nicht zurück, also verdrängte ich mein Unbehagen. Vielleicht war er einfach nur ein Spinner, der versucht hatte, die erste Frau anzubaggern, die er entdecken konnte. Manche Cleaner waren berüchtigt dafür, dass sie sich in jeder Niederlassung der Section auf der Welt jemanden als Bettwärmer hielten. Aber das würde ich wohl nie herausfinden. Also vertrieb ich ihn und seinen sexy Akzent aus meinen Gedanken.

Ich tippte noch ein paar Absätze an meinem Bericht und speicherte alles. Dann trank ich den Rest meines Mokkas, schnappte mir Laptop und Schultertasche und ging.

Die Cafeteria der Section 47 lag in einem dreistöckigen Einkaufszentrum, das in einem alten Bahnhofsgebäude untergebracht war, welches einen ganzen Straßenblock einnahm. An allen vier Ecken des riesigen, rechteckigen Mittelraums gab es steinerne Treppen, ergänzt von Rolltreppen in der Mitte von Erdgeschoss und erstem Stock. Im Erdgeschoss gab es mehrere schicke Restaurants, Bäckereien und Coffeeshops. Alles, was sie verkauften, war allerdings viel teurer und qualitativ minderwertiger als das Angebot in der Cafeteria. In den oberen zwei Stockwerken lag ein teurer Laden neben dem anderen. Dort wurde alles von Designerklamotten und Handtaschen über Schmuck und teure Parfüms bis hin zu organischen Teesorten und hochwertigen Pralinen verkauft. Der offene Mittelbereich war von einer niedrigen Glaswand mit silbernem Handlauf umgeben.

Ein stetiger Strom Menschen drängte durch die Drehtüren an beiden Enden des Gebäudes, um sich auf die ganzen Läden und Restaurants auf drei Etagen zu verteilen. Sie alle bewegten sich Seite an Seite mit Agenten der Section 47. Die meisten Sterblichen hatten keine Ahnung, dass es tatsächlich Magie gab – oder dass bestimmte Leute erstaunliche Fähigkeiten besaßen, die sie einsetzen konnten, um anderen zu helfen oder zu schaden.

Laut Schätzungen der Section gehörte nur ungefähr ein Prozent der Weltbevölkerung zu den Paranormalen, daher verbargen die meisten klugen Leute ihre Macht, um nicht geächtet, verhöhnt, benutzt, misshandelt oder auf andere Art missbraucht zu werden. Letztendlich war es für Paranormale relativ leicht, ihre Magie geheim zu halten. Heutzutage waren alle – Sterbliche und Paranormale – vollkommen auf ihre Handys konzentriert. Daher war es wahrscheinlicher, Magie in einem angeblich gefälschten Onlinevideo zu sehen, statt zu realisieren, dass eine magisch begabte Person gerade ihre Gedanken las – und ihre Kreditkarteninformationen stahl –, während man gemeinsam an der Kasse anstand.

Normalerweise hätte ich mir einen kurzen Moment Zeit genommen, um die glänzenden grauen Steinwände genauso zu bewundern wie die schmiedeeisernen Lüster, die von der Tonnengewölbedecke hingen. Ich hätte mir vielleicht sogar einen kleinen Schaufensterbummel gegönnt – was leider das Einzige war, was ich mir leisten konnte. Aber ich musste in meine Bürowabe zurückkehren, um meinen Bericht einzureichen, also ignorierte ich die großen Fensterflächen und hielt auf das Podium zu, das in einer Ecke des Erdgeschosses stand.

Dort saß eine Frau Mitte sechzig mit kurzem schwarzem Haar, silberner Brille und ebenholzschwarzer Haut hinter einem geschwungenen Marmortresen. Sie behielt die Monitore auf dem Tisch vor sich genauso im Blick wie den nahe gelegenen Kartenleser mit dem metallenen Drehkreuz daneben. Ihr schicker Hosenanzug betonte ihren hochgewachsenen, fitten Körper. Der leuchtend aquamarinfarbene Stoff lieferte einen willkommenen Farbfleck zwischen all den dunkel gekleideten Agenten, die an ihr vorbeiströmten. Evelyn Hawkes saß schon am Empfang, seitdem ich denken konnte, um Agenten in die Section 47 einzulassen und gleichzeitig die Sterblichen sanft in andere Richtungen zu lenken.

Die Section mochte es ahnungslosen Menschen gestatten, in ihrem Gebäude zu shoppen und essen zu gehen, aber weiter als bis in das Einkaufszentrum kamen normale Bürger nicht. Für die Außenwelt arbeiteten in diesem Gebäude die Bürodrohnen der Section 47 Corporation, die wichtige Regierungsaufträge abwickelte – auch wenn niemand wirklich wusste, worum es sich dabei handeln sollte. Trotzdem war es letztendlich nur ein weiteres Bürogebäude, eines von Hunderten in D. C. Daher zuckte niemand auch nur mit der Wimper beim Anblick der Paranormalen, die ihre Zugangskarten scannten, sich durch das Drehkreuz schoben und zu zwei Aufzügen an der Wand gingen.

Ich winkte und wäre fast einfach an Evelyn vorbeigegangen. Der Cleaner und das von ihm aufgezwungene Gespräch hatten mich Zeit gekostet. Ich hätte direkt zum nächsten Aufzug eilen sollen, doch ich überlegte es mir anders, trat zur Seite und hielt an. Ich lehnte den Ellbogen auf den glänzenden Tresen, auf dem verschiedene Touristenbroschüren, Restaurantführer und andere glänzende Flyer lagen, um die Menschen abzulenken.

»Hallo, Charlotte. Welchem Umstand habe ich diese Ehre zu verdanken?« Evelyns Stimme war sanft und tief – was meine Synästhesie in kühle blaue Noten übersetzte, die durch meinen Geist waberten. Einer der angenehmeren Effekte meiner magischen Begabung.

Normalerweise hätte ich Evelyn gefragt, wie es ihr ging, hätte ihr vielleicht sogar einen Kaffee mitgebracht – traurigerweise die einzige Art von Bestechung, die ich mir leisten konnte. Aber nachdem ich sowieso schon zu spät dran war, entschied ich, direkt zum Punkt zu kommen.

»Weißt du irgendetwas über den neuen Cleaner im Gebäude?«, fragte ich. »Blonder Kerl, schlank und muskulös, leichter australischer Akzent. Er trug einen hellgrauen Anzug mit taubenblauer Krawatte.«

Evelyn nickte. »O ja. Wurde aus dem Büro in Sydney zu uns versetzt, für eine spezielle Mission. Sein Name ist Desmond. Allerdings glaube ich nicht, dass er sich schon offiziell zum Dienst gemeldet hat.« Sie zwinkerte mir zu. »Aber das hast du nicht von mir.«

Ich tat so, als würde ich einen Reißverschluss über meinen Lippen schließen. »Natürlich nicht.«

Evelyn Hawkes war wie eine Spinne, die in der Mitte eines Netzes saß, dessen Fäden aus Shoppern und Spionen bestanden. Sie sah jeden, der durch diese Türen trat. Und sie hörte jede Menge Gerüchte – einfach, indem sie hier draußen saß und ihren Job erledigte. Meine Großmutter hatte mich ermahnt, immer nett zu Evelyn zu sein. Und dieser Ratschlag hatte sich ausgezahlt. Evelyn hatte mir in meiner Zeit in der Section schon Informationen über mehr als eine Person und mehr als eine Mission geliefert.

Evelyn grinste, doch dann verblasste das Lächeln und ihre dunkelbraunen Augen fingen meinen blauen Blick ein. »Wie geht es dir? Ich weiß, dass es eine Weile her ist, aber ich wollte wirklich nach dir sehen.«

Meine Großmutter Jane war vor drei Monaten verstorben, nach einem langen Kampf gegen den Krebs. Evelyn gehörte zu den wenigen Leuten, die an der kleinen Beerdigung meiner Großmutter teilgenommen hatten. Sie hatte auch Blumen geschickt und mir sogar ein paar Auflaufformen mit Essen zukommen lassen – nicht, dass mir nach Essen gewesen wäre. Nachdem ich meinen Kühlschrank versetzt hatte, hatte ich die Auflaufformen letztendlich einer Obdachlosenunterkunft gespendet. So hatte zumindest irgendwer Evelyns Kochkünste genossen.

Ich schenkte der älteren Frau ein strahlendes Lächeln, womit ich versuchte, meinen Herzschmerz genauso zu vertuschen wie meine ständige Erschöpfung. »Ich bin okay. Grandma Jane hatte ein gutes, langes Leben. Und jetzt ist sie an einem besseren Ort.«

Ich sprach die üblichen Plattitüden mit fester Stimme. Evelyn nickte zustimmend. Rührseligkeit wurde bei Agenten der Section nicht gerade gerne gesehen, nicht einmal bei der Empfangsmanagerin. Wir alle wussten um die Gräuel, die dort draußen in den nicht allzu dunklen und gar nicht so weit entfernten Ecken der Welt lauerten. Und wir wussten, dass uns kaum Zeit blieb, uns mit unseren eigenen Problemen und besonders unseren eigenen albernen Gefühlen zu beschäftigen. Nicht, wenn wir im Kampf gegen die Terroristen und Kriminellen...

Erscheint lt. Verlag 26.5.2022
Reihe/Serie Section 47
Section 47
Übersetzer Vanessa Lamatsch
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Schlagworte action • Agentin • Assassine • Belletristik Neuerscheinung 2022 • Bestsellerautorin • Contemporary Fantasy • Elemental Assassin • Fantasy für Frauen • Frostkuss • Geheimorganisation • Kill the Queen • Magie • Mysteriös • New Adult • Romantasy • Sense of Winter • Spionin • starke Heldin • Urban Fantasy
ISBN-10 3-492-60141-3 / 3492601413
ISBN-13 978-3-492-60141-2 / 9783492601412
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