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Ein neuer Sommer in der kleinen Bäckerei (eBook)

Roman

(Autor)

eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
464 Seiten
Piper Verlag
978-3-492-60106-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Ein neuer Sommer in der kleinen Bäckerei -  Jenny Colgan
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Die perfekte Lektüre für den Sommer: Jenny Colgans neuer gefühlvoller Frauenroman zum Mitfühlen, Schwelgen und Genießen!  »Ein neuer Sommer in der kleinen Bäckerei«, der 4. Band der Reihe um »Die kleine Bäckerei am Strandweg«, führt alle Fans von  SPIEGEL-Bestsellerautorin Jenny Colgan zurück auf jene idyllische Insel vor der Küste Cornwalls. Kleine Häuschen in Hellblau oder Zitronengelb, unberührte Natur überall - als Marisa Rossi auf der zauberhaften Insel ankommt, nimmt sie das alles kaum wahr. Seit dem Tod ihres geliebten Großvaters steht sie neben sich. Selbst das Kochen köstlicher italienischer Gerichte, sonst ihre Leidenschaft, ist ihr jetzt zu viel. Hier, am Ende der Welt, will sie sich neu erfinden. Doch das erweist sich als schwierig, denn ihr Nachbar ist ein attraktiver russischer Klavierlehrer, der lautstark bis in die Nacht komponiert. Nur zaghaft knüpft Marisa neue Freundschaften. So zu Polly, deren kleine Bäckerei am Strandweg dringend neue Ideen bräuchte. Mehr Pepp ist gefragt, mehr Leichtigkeit, mehr ... dolce vita? »Niemand versteht sich so gut auf gemütliche Eskapismus-Romance wie Jenny Colgan« Sunday Express Jenny Colgans warmherzige und gleichzeitig erfrischenden Romane um »Die kleine Bäckerei am Strandweg« und »Die kleine Sommerküche am Meer« sind wie Urlaub: voller Sonne, Freundschaft, Liebe und gutem Essen. Marisa, die Heldin in Colgans neuem Frauenroman, sucht nach einem Neuanfang und die kleine Bäckerei nach einem neuen Erfolgsrezept. So entsteht ein sommerlich leichter Roman mit Herz! »Wohlfühlfaktor: Sehr hoch, wie immer bei Jenny Colgan, der Meisterin der Romane, in die man immer gleich einziehen will, weil ihre Welten sich so kuschelig anfühlen beim Lesen.« Berner Zeitung

Jenny Colgan studierte an der Universität von Edinburgh und arbeitete sechs Jahre lang im Gesundheitswesen, ehe sie sich ganz dem Schreiben widmete. Mit dem Marineingenieur Andrew hat sie drei Kinder, und die Familie lebt nördlich von Edinburgh. Ihre Romane sind internationale Erfolge und stehen jeweils wochenlang auf der SPIEGEL-Bestsellerliste.

Jenny Colgan studierte an der Universität von Edinburgh und arbeitete sechs Jahre lang im Gesundheitswesen, ehe sie sich ganz dem Schreiben widmete. Mit dem Marineingenieur Andrew hat sie drei Kinder, und die Familie lebt etwa die Hälfte des Jahres in Frankreich. Ihre Romane um »Die kleine Bäckerei am Strandweg« und »Die kleine Sommerküche am Meer« waren internationale Erfolge und standen wochenlang auf der Spiegel-Bestsellerliste.

Kapitel 1


Vor einer Weile war die Sonne rausgekommen, und die ganze Familie war zum Spielen nach draußen gegangen.

Wenn man sie sich so ansah, fiel einem auf den ersten Blick gar nichts Seltsames auf.

Die meisten Leute lächelten, wenn sie bemerkten, dass es sich bei den Kindern um Zwillinge handelte, von denen jeder eindeutig einem Elternteil ähnelte – der Junge mit dem rebellischen blonden Haar und der offenen, strahlenden Miene war seinem Vater wie aus dem Gesicht geschnitten. Das kleine Mädchen wirkte zurückhaltender und hatte die helle, mit Sommersprossen übersäte Haut und das rotblonde Haar der Mutter.

Bei genauerem Hinsehen würde man allerdings etwas um sie herumflattern sehen und annehmen, dass man sich wohl verguckt haben musste. Denn was, um alles in der Welt, sollte ein Papageientaucher hier zu suchen haben?

***

Während der ersten ein oder zwei Jahre ihres Lebens hatte ein Schutzgitter an der Treppe den Lebensraum von Avery und Daisy quasi auf die helle Küche im ebenerdigen Anbau beschränkt.

Denn Polly Miller, geborene Waterford, hatte furchtbare Angst davor gehabt, dass sie die Wendeltreppe des Leuchtturms hinunterfallen könnten.

In einem Leuchtturm zu leben war mit Kindern eine noch blödere Idee als vorher, so toll sie es auch finden mochten.

Pollys Hoffnung, die Sicherheit ihrer Sprösslinge möglichst lange durch das Gitter gewährleisten zu können, war dahin, als sie die etwa achtzehn Monate alten Zwillinge mal eine Sekunde lang aus den Augen ließ.

Als Polly sich wieder zu ihnen umdrehte, betätigte Avery gerade die Verschlussvorrichtung, während Daisy das Törchen öffnete.

Neil (der Papageientaucher) stand auf dem Gitter, beinahe so, als wäre das Ganze seine Idee gewesen. Immerhin flatterte er schuldbewusst durchs Treppenhaus davon, als Polly ihre Kinder wieder einfing.

Die Zeit des Treppengitters war damit jedoch definitiv vorbei.

Polly setzte sich auf das abgewetzte alte Sofa und hob sich beide Kinder auf den Schoß – den blonden Avery, der Huckle so ähnelte, und Daisy, die aussah wie Polly selbst. »Nein«, erklärte sie geduldig zum millionsten Mal. »Nein, wir gehen nicht nach oben.«

»Oben!«, wiederholte Avery.

Daisy nickte. »Oben … NEIN

In dem Moment kam Huckle zum Mittagessen und grinste, als die Zwillinge vom Schoß ihrer Mutter rutschten und über den steinernen Fußboden auf ihn zusausten. »DADDY

»Bringst du ihnen mal wieder bei, dass oben der spannendste Ort der Welt ist?«

»Sie haben das Treppengitter geöffnet. In Teamarbeit.«

Huckle hob die beiden kleinen Menschen hoch und hielt einen von ihnen in jedem Arm.

»Ihr seid wirklich genial«, sagte er und drückte seine kichernden Kinder an sich.

»Genial ist daran überhaupt nichts«, wandte Polly ein. »Wenn sie jetzt dauernd nach oben krabbeln wollen, wird irgendwann jemand die Treppe hinunterfallen und dabei draufgehen.«

»Ich dachte, deshalb hätten wir zwei«, sagte Huckle und ging zum Herd hinüber.

***

In den folgenden vier Jahren purzelten sie tatsächlich etliche Male die Treppe hinunter, ohne sich dabei je nennenswerte Verletzungen zuzuziehen. Auch die Zusammensetzung der Gang – Junge, Mädchen, Papageientaucher – blieb gleich, und die drei brachten sich gemeinsam in immer neue, immer unerhörtere Schwierigkeiten.

»Eigentlich hatte ich am Anfang gedacht, dass Neil auf die Babys eifersüchtig sein würde«, sagte Polly jetzt, als Huckle und sie in der angenehm warmen Frühlingssonne saßen und dabei zusahen, wie ihre Kinder mit Neil Twistball spielten. Der Vogel flatterte dabei um die Stange herum und jedes Mal nach oben, wenn sich ihm der Ball näherte.

Die Rasenfläche erstreckte sich bis zu den Klippen, und normalerweise war es hier viel zu windig, um draußen zu sitzen. Aber es gab eine windgeschützte Stelle direkt hinter einem niedrigen Mäuerchen. Da konnte man sich ausstrecken, sich die Sonne ins Gesicht scheinen lassen und einfach einen wunderbar wohligen Moment genießen.

Allerdings hatte Polly von dort aus die Zwillinge nicht mehr im Blick, wenn sie sich hinlegte, daher richtete sie sich alle paar Minuten wie ein Erdmännchen auf und trotzte dem kalten Wind.

»Neil war doch furchtbar eifersüchtig auf die Babys!«, sagte Huckle und konnte nicht fassen, dass sie das vergessen hatte. »Allerdings hast du am Anfang ja im Milchkoma vor dich hin gedämmert. Damals hätte eine Atombombe explodieren können, und du hättest es nicht mitbekommen. Außer natürlich, wenn dadurch auch nur ein Staubkorn auf den Kindern gelandet wäre. Was glaubst du denn, woher die ganzen Macken an den Babybettchen stammen?«

»Ich dachte, das wäre Dekoration!«

»Das sind Schnabelspuren.«

»O Gott! Böser Vogel!«

»Ja, er ist ein ganz böser Vogel«, bestätigte Huckle gleichmütig. »Komisch, da könnte man fast denken, es wäre keine gute Idee, sich einen wilden Seevogel als Haustier zuzulegen.«

»Das sollte man ja auch nicht«, nickte Polly. »Aber er hat sich eben mich zugelegt.«

Vor Jahren war innerhalb kürzester Zeit nicht nur Pollys Firma, sondern auch die Beziehung zu ihrem damaligen Verlobten den Bach runtergegangen, weshalb sie allein und nervös nach Mount Polbearne gezogen war. Eines Nachts war ein Papageientaucherjunges in das Lokal gekracht, in dem sie inzwischen ihre Bäckerei hatte.

Sie hatte das Tier gepflegt, bis sein gebrochener Flügel geheilt war, und es dann freizulassen versucht.

Davon hatte der Vogel aber nichts wissen wollen. Neil hatte beschlossen, dass es viel besser war, bei einer Bäckerin zu leben, als jeden Tag ins kalte Seewasser tauchen zu müssen. Und das konnte Huckle durchaus verstehen.

Jetzt schauten Polly und er dabei zu, wie Neil um ihre Kinder herumsauste.

»Ich meine, er könnte vielleicht …«

»Nein, Neil kann nicht babysitten!«, versetzte Polly streng.

»Schon klar, schon klar«, sagte Huckle. »Ich hab nur überlegt, wie schön es doch wäre, sich mal bei Andy draußen hinzusetzen.«

Andy gehörte nicht nur der Pub des Ortes, sondern auch die Imbissbude, bei der es köstliche Pommes gab.

»Oder vielleicht sogar in das schicke Restaurant zu gehen und dort ein Glas Wein zu trinken. Ohne dass die ganze Zeit kleine Monster auf uns herumturnen.«

»Wir könnten doch Kerensa anrufen«, schlug Polly vor.

Das war die Frau von Reuben, ihrem reichen Freund, der auf dem Festland wohnte.

»Im Moment bin ich nicht in der Stimmung dazu, mich mit Reuben herumzuschlagen«, sagte Huckle. »Ganz zu schweigen von … Lowin.«

Obwohl die Zwillinge meilenweit weg gewesen waren, hüpften sie bei der Erwähnung dieses Namens sofort herbei.

»GEHEN WIR RÜBER ZU LOWIN

Lowin, der Sohn von Reuben und Kerensa, war inzwischen acht und der große Held der Zwillinge. Was auch kein Wunder war, schließlich lebte er in einer riesigen Villa, die aussah wie die von Tony Stark, und besaß jedes Computerspiel und jedes einzelne Playmobil-Set auf Erden.

Lowin seinerseits duldete die Zwillinge mehr oder weniger, solange sie beim Spielen genau seinen Befehlen Folge leisteten und ihm wie das Dienstpersonal jeden verrückten Wunsch von den Lippen ablasen.

Daisy und Avery stellten sich mit Begeisterung als willige Sklaven zur Verfügung und ließen sich nur zu gern auf jede von Lowins neuen Phasen ein.

Und das war auch kein Problem, solange sein Interesse zum Beispiel den Avengers oder Rennautos galt.

Seit Neuestem war Lowin allerdings ganz verrückt nach Schlangen. Und trotz Kerensas Beteuerungen war Polly sich nie hundertprozentig sicher, ob Reuben seinem Sohn nicht doch eine riesige Königsboa kaufen würde. Es fehlte gerade noch, dass er sie wie einen Schal um den Hals überallhin mitnehmen und die Schlange am Ende gar noch Neil verspeisen würde.

»Heute nicht«, antwortete Polly auf die Frage ihrer Kinder.

Enttäuschung machte sich auf den Gesichtern der Zwillinge breit.

»Aber er kriegt doch eine riesige Rutsche, die aussieht wie eine Schlange! Die längste Rutsche...

Erscheint lt. Verlag 26.5.2022
Reihe/Serie Die kleine Bäckerei am Strandweg
Die kleine Bäckerei am Strandweg
Die kleine Bäckerei am Strandweg
Übersetzer Sonja Hagemann
Verlagsort München
Sprache deutsch
Original-Titel Sunrise by the Sea
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
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ISBN-10 3-492-60106-5 / 3492601065
ISBN-13 978-3-492-60106-1 / 9783492601061
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