Seidenhart – Die ganze Geschichte
Stock und Stein Verlag
978-3-9817174-9-5 (ISBN)
Lese- und Medienproben
Vom Niederrhein aus immer ostwärts – Urlaub geht wohl anders! Authentisch und mit einer gehörigen Portion Humor schildert die Autorin die Erlebnisse einer abenteuerlichen Überlandreise, die ihresgleichen sucht. Neun Monate lang lassen Susanne und Thomas Goertz Arbeit, Familie, Heim und alles, was nicht auf zwei betagte Motorräder passt, zurück. 30.000 Kilometer geht es entlang der legendären Seidenstraße zu Zielen, die die beiden nicht nur an ihre körperlichen Grenzen bringen – auf fantastische Bergwelten, Wüsten und Steppen, exotische Städte und charaktervolle Menschen trifft das Paar genauso wie auf weniger angenehme Zeitgenossen. Sie erleben den Horrortrip einer Inhaftierung in Iran wegen Spionageverdachts, werden in Tibet höhenkrank und sind im Übrigen ständig bemüht, die Motorräder am Laufen zu halten ...
Die bereisten Länder: Deutschland - Schweiz - Italien - Griechenland - Türkei - Iran - Turkmenistan - Usbekistan - Tadschikistan - Kirgistan - West-China - Tibet - Nepal - Thailand
Bebildert mit 76 Farbfotos auf 32 Bildtafeln und 15 s/w-Abbildungen.
Susanne Goertz ist eine viel gereiste Mediengestalterin mit einer Leidenschaft für das Motorradfahren, die seit den Jugendtagen besteht. Kaum das Abitur bestanden, war sie Mitte der 80er Jahre mit einer Yamaha auf dem Weg nach Portugal, den Führerschein gerade einmal seit zwei Wochen in der Tasche. Familiengründung und ihr erlernter Beruf ließen immer Möglichkeiten, auch als Tourveranstalterin und Autorin zu arbeiten. Nach vielen tausend Kilometern durch exotische Länder stellte die Niederrheinerin irgendwo in Nepal fest, dass man nicht unbedingt ein festes Zuhause braucht, um sich daheim zu fühlen. Nach zahlreichen Reiseberichtveröffentlichungen in Zeitschriften und im Internet führte eine neunmonatige Reise entlang der Seidenstraße gemeinsam mit dem besten Mann von allen zur unbedingten Notwendigkeit, ihr erstes Buch "Seidenhart" zu schreiben. 2021 folgte der Großbildband "Nomaden der Seidenstraße – Mit Motorrad und Expeditionsmobil unterwegs – Bilder und Geschichten" (ISBN 978-3-9817174-5-7). Susanne Goertz lebt abwechselnd in ihrer Heimat am Niederrhein und irgendwo auf der Welt, unterwegs auf vier oder zwei Rädern.
Dieses Buch macht jedenfalls so richtig Lust darauf, sofort loszufahren. Der Leser ist gefesselt von dem witzigen Erzählstil der Autorin, die mit großem Humor alle Mühen, Erschöpfungen, glühende Hitze und tagelange Wolkenbrüche kommentiert. Pures Lesevergnügen! Quelle: Andreas Hülsmann, in Motorrad ABENTEUER März/April 2015
Mit der allerbeste Reisebericht der letzten Jahre! Eines muss man der Autorin lassen: sie versteht ihr Handwerk. Und das verdammt gut. Eine schon außergewöhnliche Motorradtour mit ihrem Partner - er ist auf einer Honda Africa Twin unterwegs, sie auf einer Honda Trans Alp - entlang der Seidenstraße mit jeder Menge unterschiedlicher Kulturen, abwechslungsreichen Landschaften und einigen Abenteuern packt sie in die richtigen Worte. Toll beschrieben und gefühlvoll zu Papier gebracht. Kein belangloses Geschwafel, keine immer gleichen Wiederholungen, sondern ein echter Pageturner. In Sachen Reiseberichte und Motorradabenteuer ein kleines Meisterwerk. Quelle: yamaha-rules, auf amazon
... Die tadschikisch-kirgisische Grenze zeichnet sich dadurch aus, dass die beiden Posten zwanzig Kilometer voneinander entfernt liegen. Dass das Land dazwischen keinem zu gehören scheint, kümmert in der unendlichen Weite niemanden. Die Abfertigung auf tadschikischer Seite erfolgt vor der einsamen Bretterbude der Soldaten. Thomas versucht, einem der Beamten zu erklären, dass die Carnets wie unsere Pässe abgestempelt werden müssen und macht sich mit einem der jungen Männer auf die Suche nach dem entsprechenden Stempel. Ich wandere derweil mit den Pässen in die Holzbude und bin etwas irritiert über die Möblierung. In der Ecke hinter der Tür bollert ein Kanonenofen aus alten Sowjetzeiten, gegenüber erhellt ein winziges Fenster die Kammer. Drei Etagenbetten drängen sich in dem “Büro” auf engstem Raum, unter den Gestellen stapeln sich Soldatenklamotten, Waschzeug, Handtücher, undefinierbare Ersatzteile von irgendwas sowie alte Pappkartons mit den achtlos hineingeworfenen Registrierungsformularen wohl mehrerer Jahrzehnte. Der offizielle Papierkram wird am Esstisch zwischen den Betten erledigt, nachdem Brotreste, Kreuzworträtsel und irgendetwas zu Reparierendes beiseite geschoben wurden. Mit einer Handbewegung werde ich aufgefordert, auf der Kante des durchgelegenen Bettes gegenüber Platz zu nehmen. Mein Gefühl schwankt zwischen belustigt und befremdet. Thomas kehrt erfolglos zurück, es gibt einiges Hin und Her, denn die Beamten finden in dem Chaos keinen passenden Stempel. Ein Soldat treibt nach einer guten Viertelstunde intensiven Suchens dann doch etwas Adäquates auf, und weiter geht es zum kirgisischen Posten. Seit dem letzten Sommer wird erfreulicherweise für Angehörige einiger Staaten, darunter auch Deutschland, kein Visum mehr verlangt. Diesmal müssen wir die Grenzschranke selbst öffnen, weil der Kirgise lieber in seiner Bude bleibt. Es geht stetig steil abwärts über eine rote, schlammige Passage, und von der einen zur anderen Stunde durchfahren wir statt schroffer Felsen jetzt sanfte grüne Hügel mit großen Pferdeherden darauf. Adler hocken am Wegesrand und die weißen Tupfer weit verstreuter Schafherden sprenkeln die Wiesen. Hufgetrappel! Neben uns galoppieren ein paar Jungs auf ihren stämmigen Pferden über die Weide. An einem Sattel baumelt eine Ziege ohne Kopf wie eine wild gewordene Schlenkerpuppe hin und her. Die Jungen sind auf dem Weg zu einem Reiterspiel, bei dem es darum geht, dem Gegner in rasendem Galopp und durch geschickte Manöver die tote Ziege abzuluchsen. Boz Kashi nennt man das beliebte Spiel hier und in Afghanistan, das heißt so viel wie “Schleif die Ziege”. Die Halbwüchsigen preschen auf ihren Pferden ostwärts davon. Wir sind in Kirgistan! Wie denn jetzt: Kirgistan, Kirgisistan oder Kirgisien? Alles geht. Die Variationen des Namens ändern nichts an der Tatsache, dass der Binnenstaat zu 94 % gebirgig ist und im Hochgebirge des Tien- Shans liegt. Hauptsächlich herrschen alpine Weiden und Wiesen vor, die wie samtige Matten über dem Land liegen. Gleich der erste optische Eindruck entspricht voll und ganz den Vorstellungen, die wir mitbringen. Die kirgisische Kultur auf dem Lande stützt sich in der Hauptsache auf das Leben in der Jurte und auf dem Pferderücken. Die Zucht und Milchgewinnung ist weit verbreitet. Die zentrale Bedeutung der Jurte drückt sich schon in der Tatsache aus, dass die Nationalflagge als Symbol das Gestänge um die Rauchabzugsöffnung herum darstellt. Viele Adler und andere Greifvögel begleiten uns am Himmel kreisend auf dem Weg nach Osch. Seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion zu Beginn der 90er Jahre und dem Ende der von ihr in Kirgistan praktizierten Massentierhaltung ist sogar der Wolf wieder auf dem Vormarsch. Osch bildet das krasse Gegenstück zum Pamir: Seine Lage am Rande des fruchtbaren Ferghanatals bewirkt eine üppige Vegetation, die Stadt ist voller geschäftiger Menschen, laut und bunt präsentiert sich das Straßenbild. Da uns städtisches Leben während der kommenden Tage gut passt, um Verschiedenes zu erledigen – mal wieder abwechslungsreiches Essen kaufen und nicht zuletzt will ich zumindest versuchen, beruflich den Satz einer Zeitschrift zu erledigen und die Daten anschließend nach München zu übermitteln – , ist Osch eine gute Wahl. Das Finden einer Unterkunft allerdings bleibt erst einmal im kirgisischen Feierabendverkehr stecken. Wir haben es fertig gebracht, in eine Hauptstraße abzubiegen, in der wohl sämtliche Busse Kirgistans Halt machen. In der Fahrbahnmitte erhebt sich eine ein Meter hohe durchgängige Mauer, dadurch ist die Fahrbahn pro Richtung einspurig angelegt, damit man ja nicht auf die Idee kommt, zu wenden und alles völlig durcheinanderzubringen. Hinter den Bussen haben wir uns also in dem Moment festgefahren, in dem der erste Pkw hinter uns zum Stehen kommt. Die Ursache, warum wir für hundert Meter eine geschlagene halbe Stunde brauchen, ist schnell gefunden, denn jeder der vielen Busse vor uns fährt erst weiter, wenn er voll besetzt oder absolut niemand mehr zu erwarten ist, der mit will ...
Erscheinungsdatum | 12.11.2021 |
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Illustrationen | Susanne Goertz |
Zusatzinfo | Über 70 Farbfotos, 16 s/w-Abb. |
Verlagsort | Krefeld |
Sprache | deutsch |
Maße | 145 x 210 mm |
Gewicht | 300 g |
Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
Reisen ► Reiseberichte ► Asien | |
Schlagworte | Abenteuer • Aussteiger • Auszeit • Eisen • Fernost • Grenzerfahrung • Himalaya • Iran • Kirgistan • Motorrad • Motorradabenteuer • Motorradreise • Nepal • Offroad • Outdoor • Overlander • Pamir • Reise • Reisebericht • Seidenstraße • Tadschikistan • Thailand • Tibet • Türkei • Turkmenistan • Überleben • Usbekistan |
ISBN-10 | 3-9817174-9-X / 398171749X |
ISBN-13 | 978-3-9817174-9-5 / 9783981717495 |
Zustand | Neuware |
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