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Auch Tote schwimmen: Österreich-Kriminalroman -  Eric Manz

Auch Tote schwimmen: Österreich-Kriminalroman (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
200 Seiten
Federfrei Verlag
978-3-99074-169-6 (ISBN)
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Eigentlich wollte Privatdetektiv Sopic mit seiner Freundin und Hund Hanna nur Urlaub am Gardasee machen. Bei der Hinreise erfährt er aus dem Radio von einem brutalem Diamantenraub in Wien und ist froh, sich einmal entspannen zu können. Doch dann hängt ein Toter an der Boje des Segelbootes seines Zimmervermieters. Der Mann wurde erschossen. Als Sopic von einem Carabinieri erfährt, dass bei der Leiche Diamanten gefunden wurden, erwacht sein Jagdinstinkt. Und mit dem Urlaub ist es vorerst einmal vorbei.



Eric Manz wurde 1943 in Mödling geboren. Nach seinem Studium an der TU Wien übernahm er bis zu seiner Pensionierung den väterlichen Gewerbebetrieb. Als leidenschaftlicher Leser schloss er sich vor vielen Jahren einer Schreibgruppe an. Bisher im Verlag federfrei erschienene Krimireihen von Eric Manz: Chefinspektor Felber (4 Fälle) Privatdetektiv Sopic (4 Fälle)

 

Die Inspektor Felber Kriminalromane von Eric Manz:

 

»Der Tod trägt weiß«, 978-3-902784-40-7

»Der Tod spielt mit«, 978-3-902784-57-5

»Der Tod zielt gut«, 978-3-903092-18-1

»Der Tod hält Hochzeit«, 978-3-903092-93-8

 

Die Sopic-Kriminalromane von Eric Manz:

 

»Spaziergang in den Tod«, 978-3-99074-026-2

»Die Tote am Denkmal«, 978-3-99074-070-5

»Tote fliegen nicht», 978-3-99074-114-6

»Auch Tote schwimmen, 978-3-99074-160,3

 

 

Das Prinzip aller Dinge ist Wasser;

Aus Wasser ist alles,

und ins Wasser kehrt alles zurück.

 

Thales von Milet

 

 

Kapitel 1


 

Vera saß am Steuer, als wir auf der Autostrada durchs Kanaltal fuhren. Sie hatte sich ausbedungen, auch einen Teil unserer Reise von Mödling an den Gardasee zu chauffieren, da es für eine Person zu anstrengend sei, stundenlang konzentriert das Lenkrad zu halten. Das war lieb von ihr gedacht und Vera ist auch eine gute Autofahrerin, aber für mich war es strapaziös und nervenaufreibend, untätig am Beifahrersitz zu verharren.

Ich beschäftigte mich mit dem Autoradio, um einen österreichischen Sender zu finden. Der Nachrichtensprecher berichtete von einem aufsehenerregenden Juwelenraub in Wien: Man hatte den Diamantenhändler Eugen Grossmann in seinem Mödlinger Haus gekidnappt und brutal gezwungen, den Tresor in seiner Wiener Firma zu öffnen. Der Mann wurde dabei schwer verletzt.

Warum war ich nicht in meiner Heimatstadt Mödling? Ich hätte sicher einen Teil zur Aufklärung beitragen können. Schließlich überführte ich schon einige Täter, an denen sich die Exekutive die Zähne ausbiss. Gut, ich hatte manchmal viel Glück dabei, aber als Privatdetektiv muss man eben genau auf dieses setzen. Wobei ich nichts gegen die Polizei sagen will, mein bester Freund arbeitet dort.

»Wir sind auf Urlaub, Manfred«, sagte Vera mahnend. Meine Golden Retriever-Hündin Hanna nickte zustimmend, obwohl sie bestimmt schon den schönen Stadtwald von Mödling vermisste.

»Ja, ja, ich weiß«, seufzte ich. »Hoffentlich sind wir bald am Gardasee. Was sagt das Navi?«

»Zirka zwei Stunden«, erwiderte Vera.

»Können wir nicht wieder die Plätze tauschen?«, jammerte ich. »Dann muss ich nicht so viel an diesen Raub denken.«

»Bei der nächsten Raststation«, stöhnte Vera. »Du weißt doch, dass man auf der Autostrada nicht einfach stehenbleiben kann.«

Hoffentlich kam bald eine Stazione. Ich überlegte, ob ich Sebastian Kerbl, genannt Wastl, meinen Freund und Leiter der Kriminalabteilung in Mödling, anrufen sollte. Vielleicht konnte ich ihm Mut und Aufmunterung zusprechen, weil er den Fall ohne mich lösen musste.

Es erübrigte sich. Vera zog bereits nach rechts in die Einfahrt zur Raststation.

Erstaunlich. Sobald man hinter dem Lenkrad sitzt, verschwinden allmählich andere Gedanken, und als wir endlich die Gardesana entlangfuhren, hatte ich den Raub fast vergessen.

Malcesine, ein wunderschöner Ort, den ich von früher kannte, war erreicht. Ich fuhr die Viale Roma entlang zu unserem Quartier. Wir hatten ein Privatzimmer gebucht, weil ich es nicht besonders reizvoll fand, mit Hund in einem Hotel zu sein. Dazu kam, dass der Vermieter ein Segelboot besaß. Ich erinnerte mich noch genau an die herrlichen Fahrten über den See in meiner Jugend. Das wollte ich wieder machen. Man sitzt im Boot, tut nichts, und dennoch wird einem nicht langweilig.

Das erste Haus, am Anfang der Seepromenade, war das von Pietro Borghese, unserem Wirt.

Er und seine Frau begrüßten uns sehr freundlich auf deutsch, halfen das Gepäck auszuladen, und Frau Anna Borghese schloss gleich Freundschaft mit Hanna, unserer Hündin. Das Zimmer war zwar ein wenig altmodisch, enthielt aber alles, was man so braucht. Noch dazu hatten wir direkten Zugang zu einer riesigen Terrasse, von der man über den See blicken konnte.

Nachdem wir alles einigermaßen verstaut hatten, überredete ich Vera zu einem kleinen Stadtspaziergang. Hanna war ohnehin schon unruhig und wir wollten uns nach der langen Fahrt die Beine vertreten. Wir gingen also zur Piazza und dem Hafen, schließlich schleppte ich die beiden noch die steile Bergstraße hinauf zum Wahrzeichen von Malcesine, dem Castello Scaligero.

Danach hatten wir uns einen Kaffee verdient. Die Piazza war gut besucht, nur mit Mühe fanden wir einen Tisch.

Die Dämmerung brach herein und damit kam der Hunger.

In einem kleinen Lokal, das ich, so glaubte ich, noch von früher kannte, aßen wir Polenta mit Salami, eine Köstlichkeit.

Mit vollem Magen kam die Müdigkeit, und so sanken wir erschöpft ins Bett.

 

*

 

Nach dem Frühstück begann der erste Segeltag. Pietros Schiff lag ein Stück entfernt an einer Boje, zu der wir mit einem kleinen Beiboot hintuckern mussten. Hanna, auf Wasser ganz versessen, hielt es nicht aus und sprang in den See, was uns gefährlich ins Schwanken brachte. Mühsamer war es, sie auf das große Schiff zu hieven.

Hart am Wind segelte Pietro hinaus auf den See, um dann ungefähr in der Mitte Richtung Süden zu drehen.

Es gibt viele Winde am Gardasee, doch hauptsächlich ist es der Pelér, den die meisten hier Vento nennen. Der bläst Vormittag von Nord nach Süd, dann kommt es meist zu einer kleinen Flaute, ehe sich die Ora bemerkbar macht, die von Süd nach Norden weht.

Pietros Frau hatte uns belegte Brote gemacht und zwei Flaschen des bekannten Bardolino-Rotweins mitgegeben.

Pietro weihte uns nun in das Geheimnis seiner eigenen Variante der Mischella ein. Um nicht zu betrunken zu werden, was man ja von verschiedenen Segeltörns kennt, verwendete er die Mischung halb Gardasee-Wasser und halb Bardolino.

Es war einfach herrlich. Vera legte sich an Deck in die Sonne und Hanna platzierte sich neben ihr, starrte sehnsüchtig zum Wasser, doch die Geschwindigkeit, mit der wir dahinrauschten, schien ihr zu groß, um einen Sprung zu wagen.

Diesen schönen Tag ließen wir auf der Piazza ausklingen, die man als großes Wohnzimmer betrachten konnte: Man trifft sich dort, gleichgültig ob als Einheimischer oder Tourist, tratscht, beobachtet und schlürft sein Getränk, egal, ob Kaffee oder Vino.

Hauptsächlich sind es ja Urlauber oder Besucher, die den Platz bevölkern, entweder, um in den umliegenden Geschäften nach Geschenken Ausschau zu halten, oder ungeduldig auf einen freien Tisch zu warten. Mir fiel ein Mann auf, groß, muskulös, mit grimmigem Gesicht, der mit seiner Frau oder seiner Freundin heftig diskutierte. Sie war klein und zart, schien ihm aber Paroli zu bieten. Was die beiden miteinander verband?

Ein Tuten riss mich aus der Betrachtung. Ein Dampfer legte beim Pier an und eine Horde Touristen überschwemmte die Piazza.

Zwei Männer erregten meine Aufmerksamkeit. Beide in dunklen Anzügen und riesigen Sonnenbrillen auf der Nase. Sie standen beisammen und beobachteten sorgfältig die Menge. Dann näherten sie sich langsam einem Geschäft, blieben vor der Auslage stehen und versuchten, ins Innere zu sehen. Ein Schmuckgeschäft!

Ich deutete zu ihnen hin.

»Schau dir einmal die beiden an, Vera. Das sind sicher Mafiosi. Ob die das Geschäft ausrauben wollen?«

Sie lachte auf.

»Fredi, ist dir schon so langweilig? Das sind ganz normale Typen, die vielleicht ein Geschenk für ihre Frauen suchen.«

»Aber wie sie aussehen. In jedem Film über die Mafia treten die Akteure so auf. Also, für mich sind das eindeutig Mafiosi.«

»Ich bitte dich Fredi! Jeder will nicht mit kurzen Hosen und Badeschlapfen herumrennen. Es gibt auch Männer, die auf ein gepflegtes Äußeres Wert legen. Und jetzt ist Schluss, mein Bester. Wir sind auf Urlaub und da wird nicht über Arbeit geredet.«

Was hatte sie denn? Als anständiger Bürger musste man kriminelle Machenschaften unterbinden, wenn sich die Möglichkeit bietet.

Ich blickte zum Schmuckladen. Die beiden Gestalten waren verschwunden. Raubten sie gerade das Geschäft aus? Ich wollte mich erheben, doch Vera hielt mich mit einem heftigen »Fredi!« zurück.

Bevor ich darüber meinen Unmut äußern konnte, sah ich zwei Frauen lachend aus dem Geschäft treten. Sie zeigten sich begeistert gegenseitig die Armbänder, die sie gerade erstanden hatten. Da konnte kein Überfall stattgefunden haben.

»Entschuldige, Vera«, sagte ich beschämt, »manchmal geht eben meine Fantasie mit mir durch. Ich schwöre, solange wir hier sind, werde ich keinen Gedanken mehr an Verbrecher verschwenden.«

 

*

 

Der nächste Tag verlief genau so angenehm wie der vorige. Als wir am späten Nachmittag auf die Piazza gingen und der Dampfer aus Riva anlegte, suchte ich natürlich nach den beiden Mafiosos. Sie waren nicht zu entdecken.

Vera,...

Erscheint lt. Verlag 10.9.2021
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
ISBN-10 3-99074-169-1 / 3990741691
ISBN-13 978-3-99074-169-6 / 9783990741696
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