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Neues Glück im kleinen Strickladen in den Highlands (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
304 Seiten
Harpercollins (Verlag)
978-3-7499-5083-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Neues Glück im kleinen Strickladen in den Highlands - Susanne Oswald
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Romantische Gefühle, Freundschaft und ganz viel Wolle

Im beschaulichen Callwell ist Ruhe eingekehrt. Maighreads kleiner Strickladen findet immer mehr Zulauf. Und auch Chloe ist glücklich mit ihrer Entscheidung für den Loch Lomond. Doch zu viel Beschaulichkeit ist auch nicht das Wahre, und so planen die Freundinnen ein Handarbeitsfestival am Ufer des Sees. Wollhändler, Handfärber, Spinner und Designer werden eingeladen, Wettbewerbe und Handarbeitskurse geplant. Doch als Maighreads Freund Joshua bei einem Sturm in Not gerät, scheinen sich dunkle Wolken vor das Glück zu schieben.



Susanne Oswald ist Bestsellerautorin - ihr Traum wurde wahr. Die gebürtige Freiburgerin liebt das Meer. Gemeinsam mit ihrem Mann am Strand spazieren zu gehen und den Abend vor dem Kamin mit Strickzeug auf dem Schoß ausklingen zu lassen, ist für sie das Schönste. Mit dem Kopf ist sie fast immer bei ihren Heldinnen und Helden, und es macht sie glücklich, ihre Fantasie Wirklichkeit und Buchstaben zu Geschichten werden zu lassen.

Prolog

Mehr und mehr riss die dichte graue Wolkendecke auf. Hinter den schnell ziehenden Wolkenfetzen zeigte sich in den größer werdenden Lücken das blaue Firmament. Strahlend hell blitzte die Sonne hervor und brachte die Welt zum Leuchten.

Die wie mit grünem Samt überzogenen Wiesen, der üppig gelb blühende Ginster, Hunderte über das Grün verstreute blaulila Hasenglöckchen und die Wipfel der Wälder bildeten im wechselnden Spiel des goldenen Lichts eine perfekte Harmonie. Bei diesem Anblick ging Maighread das Herz auf. Schottland im Frühsommer bei strahlend schönem Wetter war für sie der Inbegriff von Paradies.

Fast reglos lag der Loch Lomond vor ihnen. Das beeindruckende Himmelsspektakel spiegelte sich in seinem Wasser, was den Zauber zusätzlich verstärkte. Es wirkte wie ein perfektes Postkartenmotiv, nur dass es kein mit Filter aufgehübschtes Hochglanzbild war, sondern atemberaubende Realität.

»Wie schön!«, jubelte Chloe und seufzte aus tiefstem Herzen, als hätte sie Maighreads Gefühle aufgefangen.

Sie hob im Gehen ihr Gesicht der wärmenden Maisonne entgegen. Sanfte Windböen spielten mit ihren Haaren und zerzausten ihre Frisur. Zweimal strich Chloe sich die Strähnen aus der Stirn, dann gab sie den Versuch auf. Sie blieb stehen und atmete durch.

Maighreads Hündin Molly genoss diesen Frühsommertag auf ihre Weise. Sie rannte manchmal unvermittelt los, bremste dann voll ab und raste in wildem Tempo wieder zurück. Dabei machte sie Sprünge, als wäre ein bisschen Hase oder Känguru in ihrem Erbgut. Mit ihren Clowneinlagen brachte sie Maighread und Chloe immer wieder zum Lachen. Auch jetzt war Molly ein kleines Stück vorausgelaufen. Als sie merkte, dass ihre Begleiterinnen nicht hinterherkamen, machte sie kehrt und trabte schwanzwedelnd zurück. Mit schief gelegtem Kopf blieb sie vor Chloe stehen und schien zu fragen: »Hey, was ist denn los? Trödel mal nicht so.«

Maighread beobachtete, wie Chloes Schultern sich mit jedem tiefen Atemzug hoben und beim Ausatmen wieder senkten.

Chloe bekam von alldem gar nichts mit. Sie legte den Kopf in den Nacken und drehte sich, die Augen geschlossen, einmal um sich selbst. »Ich liebe den Mai mit den Farben, die wie frisch gewaschen wirken und mit seinem Duft nach Frühling und dem Versprechen auf Sommer«, verkündete sie, nachdem sie sich zu Ende gedreht hatte, über ihre Schulter in Maighreads Richtung. »Diese Mischung aus jungem Gras, Moos, Erde und dem See. Einfach phänomenal.«

Während Chloe noch einmal einen tiefen Atemzug nahm, ließ sie ihren Blick über die Hügel und das vor ihnen liegende Wasser streifen. Molly hatte sich derweil ins Gras gelegt und schnupperte an einem Gänseblümchen. Als eine Hummel direkt vor Mollys Nase auf der Blüte landete, zuckte die Hündin zuerst zurück, schnupperte dann aber genauso neugierig wie gerade am Blümchen nun am Hummelpopo.

»Ich möchte am liebsten die Welt umarmen!«, rief Chloe plötzlich übermütig. Sie breitete die Arme ganz weit aus, als wolle sie ihre Worte in die Tat umsetzen.

Maighread, die ein paar Schritte hinter Chloe gewesen war, hatte inzwischen aufgeschlossen. »Absolut atemberaubend«, bestätigte sie.

Chloe hatte genau das ausgesprochen, was sie selbst nur Sekunden vorher gedacht hatte. Maighread blieb neben ihrer Freundin stehen. »Egal, wie oft ich es erlebe, diese Natur überwältigt mich immer wieder aufs Neue. Ich kann mich nicht sattsehen. Nur schade, dass Joshua und Scott nicht mitkommen konnten.«

Joshua nahm übers Wochenende an einer Fortbildung zu den neuesten Messtechniken und Studien in Sachen Klimaerwärmung in Edinburgh teil. Maighreads Liebster war seit Jahren Teil eines Forscherteams, das die Folgen der Klimaerwärmung für die Natur Großbritanniens dokumentierte. Joshua war Bereichsleiter für die Highlands und betreute selbst das Gebiet rund um den Loch Lomond. Er liebte die Natur und betrachtete es als Privileg, sich beruflich für deren Schutz einsetzen zu dürfen. Zu seinen Aufgaben gehörten unter anderem Wildzählungen, Wasserprobenentnahmen innerhalb festgelegter Bereiche des Sees, Temperaturmessungen und Naturbeobachtungen aller Art. Ganz nebenbei bemühte er sich auch um den Umweltschutz. Einmal jährlich organisierte er eine öffentliche Müllsammelaktion. Together against Highland Waste war ein großer Erfolg und inzwischen weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt und ein Magnet für Menschen, die sich engagieren und einbringen wollten.

Chloes große Liebe Scott, der inzwischen auch in Callwell lebte, wäre zwar furchtbar gern mit spazieren gegangen, doch er hatte Bereitschaftsdienst und musste die Stellung in seiner Praxis halten. »Macht euch einen schönen Tag«, hatte er gesagt und Chloe einen Kuss gegeben. »Ich werde die Zeit nutzen, um die lästigen Büroarbeiten zu erledigen. Ich komme sonst ja kaum dazu.« Nach einem weiteren zärtlichen Abschiedskuss hatte Scott sich auf den Weg in die Praxis gemacht, und Chloe hatte ihre Jacke vom Haken genommen und sich Maighread und Molly angeschlossen, die sie abgeholt hatten, um gemeinsam zum See zu spazieren.

Landarzt zu sein brachte Scott im Vergleich zu seiner früheren Stellung als leitender Klinikarzt zwar mehr Freiheiten, aber es forderte im Umkehrschluss auch seinen vollen Einsatz, oft weit in das Privatleben hinein. Man war hier eben auf dem Land, jeder kannte jeden und anonym untertauchen, wie das in der Stadt möglich war, funktionierte in Callwell nicht. Eine Trennung von Beruf und Privatleben war nahezu unmöglich.

Die Einwohner hatten Scott als einen der Ihren angenommen und von daher war er natürlich immer der erste Ansprechpartner in medizinischen Notfällen – ganz egal, ob er gerade Sprechstunde hatte oder nicht. Im Pub, auf dem Sportplatz, beim Spaziergang – die Menschen riefen ihn um Hilfe, wenn sie ihn brauchten.

Für Scott war das kein Problem. »Wenn ich an die vielen Doppelschichten und Nachtdienste im Krankenhaus denke, ist das hier ein Klacks«, hatte er Maighread erst vor Kurzem erklärt. Nur Chloe stöhnte hin und wieder, weil Scott so viel arbeitete.

Gleichzeitig war sie aber auch unheimlich stolz auf ihn. Sie liebte besonders seine herzliche Art – nicht nur im Umgang mit Patienten. Maighread freute sich sehr für Chloe und Scott, dass sie einander gefunden hatten. Einen besseren Menschen an ihrer Seite hätte Chloe sich nicht wünschen können, davon war Maighread überzeugt. Scott war in jeder Hinsicht eine Bereicherung, denn er war ein fantastischer Mann und ein sehr empathischer Arzt. Für Callwell war es ein Segen, dass Scott die Praxis von ihrem alten Doc Fergus Lockerbie übernommen hatte. Landärzte waren in der heutigen Zeit nicht mehr so einfach zu finden. Und Chloe war bis in die Nasenspitze in ihren Scott verliebt. Seit sie zusammengezogen waren, schien es Maighread, als strahlte ihre wunderbare Freundin vor Glück von innen.

Die beiden Frauen standen noch immer andächtig nebeneinander und genossen die Natur und den Frieden. Versonnen sog Maighread, genau wie Chloe, den Zauber des Augenblicks in sich auf, der sich hier vor ihnen entfaltete.

»Manchmal frage ich mich, wie ich es je in der Stadt habe aushalten können. Die vielen Häuser und Menschen – heute würde ich ersticken«, sinnierte Chloe.

Kurz blieb sie noch stehen, dann zog sie einen Beutel aus ihrem Rucksack und ging in die Hocke. Lächelnd streifte sie mit der Hand über die unzähligen lieblichen Gänseblümchen, die wie kleine Sonnen ihre Blüten dem Himmel entgegenreckten. Unter Mollys neugierigem Blick begann Chloe die Blümchen zu pflücken.

Gänseblümchen standen bei ihr hoch im Kurs, sie verwendete die Blüten sehr vielfältig in ihrem Kräuterladen. Von Tee über Cremes und Salben bis zu Seifen. Bevor Maighread Chloe kennengelernt hatte, hatte sie nicht im mindesten geahnt, was für ein Schatz Gänseblümchen waren. Doch seit Chloe ihr das erste Mal eine Gänseblümchengesichtscreme geschenkt hatte, verwendete Maighread nichts anderes mehr.

»Vermutlich hat alles seine Zeit«, nahm Maighread die Überlegung ihrer Freundin auf und erinnerte sich daran, wie es ihr gegangen war in ihrer Zeit in der Stadt. »Ich fand das Stadtleben zwar anstrengend, aber auch spannend und inspirierend. Es war alles so lebendig. Immer in Bewegung. Ständig musste ich mich auf neue Situationen einstellen, blitzschnell reagieren. Das hatte schon auch was. Ich habe die Hektik damals in gewisser Weise genossen. Aber das ist vorbei. Inzwischen kann ich mir das nicht mehr für mich vorstellen. Ich möchte nie wieder woanders leben, Callwell ist meine Heimat geworden.«

Maighread ging nun ebenfalls in die Hocke. Sie streichelte zuerst Molly und kraulte sie hinter den Ohren, dann half sie Chloe beim Sammeln und lauschte dabei dem Klang ihrer Worte nach.

Es stimmte. Sie hatte hier in Callwell Wurzeln geschlagen. Manchmal konnte sie es kaum fassen, dass sie wirklich erst ein paar Jahre hier lebte. Es fühlte sich an, als wäre es schon immer so gewesen.

Hier hatte sie alles, was sie brauchte, um glücklich zu sein: Ihren kleinen Strickladen, tolle Freunde – besonders natürlich Chloe, aber auch Peter und Scott, das Granny-Trio bestehend aus ihrer eigenen Großmutter Elisabeth, Chloes Großmutter Gwendolyn und Eilidh, die zwar keine echte Großmutter war, sondern die Haushälterin von Callwell Castle, aber trotzdem zum unzertrennlichen Trio gehörte und last, but noch least gab es hier in Callwell den wichtigsten Menschen in Maighreads Leben – ihre große Liebe Joshua, mit dem sie gemeinsam auf Callwell Castle, seinem Elternhaus, wohnte. Obendrein hatte sie diese...

Erscheint lt. Verlag 21.9.2021
Reihe/Serie Der kleine Strickladen
Der kleine Strickladen
Strickladen
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte bücher für frauen • Der kleine Strickladen in den Highlands • Der kleine Teeladen zum Glück • Die kleine Bäckerei am Strandweg • Die kleine Sommerküche am Meer • Frauenroman • liebesroman buch • liebesroman bücher • Roman Frauen • roman schottland • roman schottland highlands • Romantische Bücher • Stricken • Urlaubsbücher • Urlaubslektüre • Winter im kleinen Strickladen in den Highlands
ISBN-10 3-7499-5083-0 / 3749950830
ISBN-13 978-3-7499-5083-6 / 9783749950836
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