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Kruento - Der Informant (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2021
via tolino media (Verlag)
978-3-7546-0740-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Kruento - Der Informant - Melissa David
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Ein Vampir, der bereits alles verloren hat, ein Neuanfang mit Hindernissen und eine Aufgabe, die unlösbar scheint.

Ducin ist die Flucht aus der Alten Welt gelungen. Noch während er vom Schleuser in Empfang genommen wird, trifft er auf alte Bekannte, die ihm nicht alle freundlich gesonnen sind. Im Bostoner Clan hingegen findet er Verbündete, doch es gibt auch Gründe, warum er dort nicht bleiben kann - und schon bald muss er sich für einen Weg entscheiden. Allerdings kommt ihm dabei ausgerechnet eine unscheinbare und schüchterne Vampirin in die Quere, die er vor dem Blutrausch rettet. Ohne es zu ahnen, sind sie füreinander bestimmt und während sie beide mit ihrem Schicksal hadern, zieht Ducin einen Schlussstrich, der auch Cares Zukunft maßgeblich beeinflusst. Im Angesicht eines übermächtigen Feindes steht nicht nur Ducins Leben auf dem Spiel, sondern auch Cares.

Jedes Buch ist in sich abgeschlossen.

Die Reihe im Überblick
Kruento - Heimatlos (Novelle)
Kruento - Der Anführer (Band 1)
Kruento - Der Diplomat (Band 2)
Kruento - Der Aufräumer (Band 3)
Kruento - Der Krieger (Band 4)
Kruento - Der Schleuser (Band 5)
Kruento - Der Informant (Band 6)



Ich schreibe Bücher, die dein Herz berühren und dich in fantastische Welten abtauchen lassen.<br> Melissa David wurde 1984 in einem historischen Städtchen in Bayern geboren. Lange bevor sie schrieb, hatte sie den Kopf schon voller Geschichten. Seit 2015 ist sie als Selfpublisherin unterwegs.<br> Der enge Kontakt zu ihren Lesern ist ihr eine Herzensangelegenheit, die sie über Facebook, ihren Blog und den zweiwöchentlichen Newsletter pflegt. <br>

Kapitel 1



Mit einem Ruck setzte das Flugzeug auf der Landebahn auf. Ducin wurde an die Wand gedrückt. Er stemmte die Füße gegen die Kisten, um den Halt nicht zu verlieren. Gleichzeitig stützte er sich mit den Händen an der Decke der kleinen Frachtmaschine ab.

Die Bremsen quietschten. Das Flugzeug wurde merklich langsamer, bis es letztendlich zum Stehen kam. Parallel dazu wurde das Dröhnen der Motoren leiser und verstummte schließlich. Es war gespenstisch still. Lediglich das Prasseln des Regens war zu hören.

Erleichtert atmete Ducin auf. New York. Er hatte es geschafft! Er war Haldor entkommen. Erschöpft ließ er den Kopf gegen die metallene Wand der Boeing sinken und schloss die Augen. Nervenaufreibende Stunden lagen hinter ihm. Ansatzweise hatte er eine Ahnung davon bekommen, was all die unzähligen Kruento durchlitten hatten, die er im Lauf der Jahre auf die Reise in die Neue Welt geschickt hatte. Jetzt war auch er ein Flüchtling, hatte seine Heimat zurücklassen müssen und alles verloren. Er war ebenso entwurzelt wie die anderen seiner Art, die am Newark Flughafen ankamen und nicht mehr dabeihatten als die Kleidung, die sie am Körper trugen.

Doch etwas unterschied ihn von den anderen. Er hatte gewusst, dass der Tag kommen würde, an dem er Norwegen verlassen musste, und so hatte er vorgesorgt. Ducin Norew zählte zu den mächtigsten Kruento der Sjüten und war sowohl in der Alten als auch in der Neuen Welt angesehen. Er besaß Verbindungen rund um den Globus, hatte ausreichend Geld in Sicherheit gebracht und musste sich nur entscheiden, wo er sich ein neues Leben aufbauen wollte.

Aber dafür blieb später noch Zeit. Zuerst einmal brauchte er eine heiße Dusche und eine Mütze voll Schlaf.

Außerhalb des Flugzeugs waren Geräusche zu hören. Es würde nicht mehr lange dauern, bis die Ladeluke geöffnet werden würde. Erleichtert über seine Ankunft in der Neuen Welt schloss er die Augen, war sich gleichzeitig aber auch bewusst, dass das Schwerste noch vor ihm lag.

Im Frachtraum der doch sehr kleinen Maschine war es ziemlich eng. Ein halber Quadratmeter zwischen den Kisten war Ducin geblieben. Es war nicht vorgesehen, dass mit der Frachtmaschine zusätzlich noch ein blinder Passagier mitflog, sonst wären nicht so viele Kisten an Bord gewesen.

Ducin war in den letzten Wochen vorsichtiger geworden und hatte die Zahl der Flüchtlinge drastisch reduziert. Der Vetusta war ihm auf den Fersen gewesen, und schon das letzte Mal war er nur haarscharf der Entdeckung entkommen. Diesmal war ihm nichts anderes übriggeblieben, als selbst die Flucht anzutreten.

Mit einem metallischen Rattern öffnete sich die Ladeluke. Das kalte gleißende Licht der Scheinwerfer blendete ihn. Schützend legte Ducin eine Hand über die Augen, bis sich seine Pupillen an die Helligkeit gewöhnt hatten. Schließlich nahm er vage Umrisse wahr und erkannte zwei Männer, die begannen, die Spanngurte der Kisten zu lösen. Menschen. Unwissende Frachtarbeiter. Nicht mehr lange, und sie würden ihn finden.

Noch bevor Ducin einen Entschluss fassen konnte, hörte er ein Fahrzeug, das schnell näherkam. Nicht weit entfernt von seiner Position verstummte das Motorengeräusch. War das sein Begrüßungskomitee, das ihn in der Neuen Welt im Empfang nahm?

Doch nichts geschah.

Die Zeit drängte. Ducin massierte sich die pochende Schläfe. Er musste sich konzentrieren, musste in die Köpfe der Männer schlüpfen. Gerade als er den Geist des einen Mannes streifte, spürte er die Präsenz eines anderen Kruento. Instinktiv zog er sich zurück, ebenso wie die beiden Männer, die alles stehen und liegen ließen und das Weite suchten.

Der Kruento näherte sich, und kurz darauf wurde eine der schweren Kisten von schokoladenbraunen Händen zur Seite geschoben. Erleichtert stieß Ducin die Luft aus. Er kannte nur einen einzigen dunkelhäutigen Vampir, und das war Thor, der Schleuser des Bostoner Clans.

„Aussteigen!“, verkündete Thor mit seiner tiefen Stimme, die Ducin unzählige Male über das Telefon gehört hatte.

Dann schob sich der Schleuser in sein Sichtfeld. Er trug Tarnkleidung der amerikanischen Armee. Unter der Schirmmütze sahen ihn zwei dunkle Augen an, die ihn abschätzig musterten, bis es um seine Mundwinkel zuckte und diese sich zu einem Lächeln verzogen. „Willkommen in der Neuen Welt.“

Ducin erwiderte das Lächeln und erhob sich ungelenk. Seine Bewegungen waren vom langen Sitzen noch etwas steif. Ungeschickt stolperte er an einer der Kisten vorbei und musste sich an einem Sicherungsgurt festhalten, sonst wäre er ziemlich spektakulär auf die Rollbahn gerutscht.

„Wir müssen los. Die Männer kommen gleich zurück“, erklärte ihm sein Fluchthelfer und schob die Militärschirmmütze ein Stück nach hinten in den Nacken. Seine Augen funkelten und ließen die Kräfte des Kruento erahnen, die er in seinem Inneren gebändigt hielt.

Das war also Thor. Ducin hatte nicht gedacht, dass der Schleuser so groß war. Tatsächlich überragte der Kruento ihn um wenige Zentimeter, was allerdings auch an seiner Schirmmütze liegen konnte.

„Verschwinden wir!“

Ducin nickte. Es gab nicht viele Kruento, denen er sein Leben anvertraute. Thor, der Schleuser, gehörte definitiv dazu.

Sie traten hinaus in den Regen. Die Fahrbahn glänzte im Licht der Strahler, die zum Ausladen auf das Flugzeug gerichtet waren. Auf einmal nahm Ducin in der Nähe eine andere machtvolle Präsenz wahr, die rasch näherkam. „Ich gehe nicht davon aus, dass das ein Bostoner Begrüßungskomitee ist“, mutmaßte er.

„New Yorker.“ Thor warf einen bedauernden Blick auf das bereitstehende Militärfahrzeug. „Zu Fuß werden wir schneller sein. Halte dich hinter mir.“

Die Situation missfiel Ducin. Er war es gewohnt, zu jeder Zeit die Oberhand zu haben und den Überblick über alles zu behalten. Doch hier war alles anders. Stück für Stück entglitt ihm die Kontrolle. Er befand sich in der Defensive, konnte lediglich reagieren. Außerdem war er unbewaffnet. Eine Tatsache, die ihm eindeutig Unbehagen bescherte.

Thor rannte los, und Ducin folgte ihm quer über das Rollfeld, wobei der Schleuser gekonnt im Schatten der Flugzeuge blieb. Sollten die New Yorker Kruento sie jedoch erreichen, würde ihnen die Deckung nicht viel helfen.

„Hast du eine Waffe für mich?“, fragte er den Schleuser. Er brauchte etwas, um sich zu verteidigen, dann würde er sich besser fühlen.

Thor drehte sich zu ihm um und warf ihm einen Dolch zu. Geschickt fing Ducin ihn auf. Nicht unbedingt das, was er sich vorgestellt hatte, aber besser als nichts. Zeitgleich sah er, wie der Schleuser sein Schwert unter dem Mantel hervorzog.

Testa!“, fluchte Thor in diesem Moment und wechselte abrupt die Richtung.

Ducin hatte Mühe, dem Richtungswechsel zu folgen. Er bremste scharf ab und verlor dabei wertvolle Sekunden. Sekunden, in denen ihre Angreifer gefährlich näher rückten. Ducin hatte keine Zeit, sich umzudrehen, spürte aber die deutliche Übermacht der Gegner. Es waren viele - zu viele. Er war ein geübter Kämpfer und wusste, dass der Schleuser ebenfalls gut mit Waffen umgehen konnte, aber gegen so viele Kruento konnten auch sie nichts ausrichten.

„Achtung!“, rief Ducin und wich einem Wurfstern aus, der durch die Luft zischte und ihn dadurch am Weiterlaufen hinderte.

Thor sprang ebenfalls zur Seite, rollte sich über den Rücken ab und landete wieder auf den Füßen. Gleich darauf ragte Thor neben ihm auf.

Suchend sahen sich die beiden Männer um, konnten aber trotz ihrer geschärften Sicht niemanden ausmachen. Ducin wollte sich gerade einen Schritt vorwärtsbewegen, als ein weiterer Wurfstern direkt vor seinen Füßen landete. Der Angriff sollte ihn nicht verletzen, ihm aber deutlich machen, dass eine Flucht unmöglich war. Sie waren umzingelt, eingekesselt zwischen den feindlichen Kruento und dem Rumpf eines Kleinflugzeugs.

In diesem Moment traten die New Yorker Vampire aus ihrer Deckung. Zwei kamen von vorne, drei von hinten, und von den Seiten stießen jeweils zwei weitere Kruento dazu. Neun gegen zwei. Ein aussichtsloser Kampf. Das war offenbar auch Thor klar, der sich schützend vor Ducin aufbaute. Als ob dies etwas nützen würde.

Eine scharfe Zurechtweisung lag Ducin bereits auf der Zunge, doch er sparte sich die Luft. Thor tat nur seinen Job, und dazu gehörte, die Flüchtlinge zu beschützen. Ducin mochte zwar keine schutzbedürftige Vampirin oder ein junger Ephebe sein, aber er schätzte den Schleuser in den wenigen Augenblicken, in denen er ihn kennenlernen durfte, bereits sehr und würde ihn nicht kränken. Außerdem würde dies nichts an ihrer aussichtslosen Lage ändern. Seine Flucht würde hier enden. Für einen Moment fragte Ducin sich, welches Schicksal grausamer gewesen wäre: seinem Vetusta in die Hände zu fallen oder den New Yorker Vampiren? Egal, was er und Thor versuchten, wenn es die New Yorker darauf anlegten, würden sie den Flugplatz nicht lebend verlassen.

„Waffen weg!“, keifte einer der näher rückenden Kruento und trat ins Licht. Die unförmig gebogene Nase musste mehrfach gebrochen worden und dann schief ausgeheilt sein. Bei einem Vampir, dessen Art vor Makellosigkeit nur so strotzte, ein ungewöhnliches Bild.

Ducin kniff die Augen zusammen und nahm Blickkontakt mit Thor auf. Sie hatten keine geistige Verbindung, brauchten sie in diesem Moment auch nicht. Beide wussten, dass ihre Lage ausweglos war.

„Waffen weg!“, schrie der Kruento erneut und hob warnend die rechte Hand. Die kleinen Wurfgeschosse blitzten auf und reflektierten das helle Scheinwerferlicht.

Ducin senkte den Arm mit dem Dolch, und die Waffe...

Erscheint lt. Verlag 4.9.2021
Reihe/Serie Kruento
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Schlagworte Blutsauger • Clan • Fantasy • Gefährte • Liebe • Liebesroman • Romance • Seelengefährten • Urban Fantasy • Urban-Fantasy • Vampir • Vampirroman
ISBN-10 3-7546-0740-5 / 3754607405
ISBN-13 978-3-7546-0740-4 / 9783754607404
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