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Gegen den bittersten Sturm (eBook)

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eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
455 Seiten
Lyx (Verlag)
978-3-7363-1459-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Gegen den bittersten Sturm -  Brittainy Cherry
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Durch ihn wusste ich, dass es Sekunden gab, in denen alles perfekt zusammenpasste

Als ich ihm eines Abends plötzlich wieder gegenüberstand, konnte ich fühlen, wie mein Herz erneut zerbrach. Denn für die Welt war er Connor Roe - einer der vermögendsten und einflussreichsten Männer New Yorks. Aber für mich war er der Mann, dem ich in einer Nacht vor zwei Jahren all meine Träume und tiefsten Geheimnisse anvertraut hatte. Für einen kurzen Augenblick hatten wir uns ineinander verliebt - weil wir wussten, dass wir uns nicht wiedersehen werden. Doch jetzt war er zurück in meinem Leben - wieder war es der falsche Zeitpunkt für uns. Und so zog er mich an sich und hielt mich einfach nur fest. Denn niemand wusste besser als Connor, dass man manchmal in den Trümmern stehen und hoffen musste, dass man lernte, mit den zerbrochenen Teilen zu leben.

'Brittainy C. Cherry lässt einen all die schönen und traurigen Gefühle durchleben, um am Ende unperfekten Charakteren eine perfekte Geschichte zu schenken. Sie zeigt, dass selbst der tiefste Schmerz einem das Glück nie auf ewig rauben kann.' LITERATURVERNARRTE

Band 2 der emotionalen COMPASS-Reihe von SPIEGEL-Bestseller-Autorin Brittainy C. Cherry



Brittainy C. Cherrys erste große Liebe war die Literatur. Sie hat einen Abschluss der Carroll Universität in Schauspiel und Creative Writing. Seitdem schreibt sie hauptberufl ich Theaterstücke und Romane. Sie lebt mit ihrer Familie in Milwaukee, Wisconsin.

Brittainy C. Cherrys erste große Liebe war die Literatur. Sie hat einen Abschluss der Carroll Universität in Schauspiel und Creative Writing. Seitdem schreibt sie hauptberufl ich Theaterstücke und Romane. Sie lebt mit ihrer Familie in Milwaukee, Wisconsin.

PROLOG


CONNOR

Acht Jahre zuvor

Siebzehn Jahre alt

Jede große Geschichte begann mit »Es war einmal«. Es musste noch nicht einmal eine große Geschichte sein. Auch die mittelmäßigen begannen so. Zumindest begann meine so.

Es war einmal ein kleiner Junge, der eine Scheißangst davor hatte, den wichtigsten Menschen seines Lebens zu verlieren.

Einer meiner Lehrer hatte mir beigebracht, dass man sich auf zwei Dinge im Leben nicht vorbereiten kann, wie sehr man es auch versucht: die Liebe und den Tod.

Ich war noch nie verliebt gewesen, aber ich kannte die Liebe zwischen einem Kind und seinen Eltern. Wegen dieser Liebe hatte ich die Angst vor dem Tod erlebt. In den vergangenen Jahren war ich in einem See von Trauer geschwommen, der aus dem Nichts aufgetaucht war. Darauf war ich überhaupt nicht vorbereitet gewesen. Mein Suchmaschinenverlauf war voller Fragen, die kein Kind je stellen sollte.

Was passiert, wenn dein einziges Elternteil stirbt?

Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, Krebs im dritten Stadium zu überleben?

Wie teuer sind experimentelle Therapieansätze?

Warum erhalten nicht alle die gleiche Behandlung?

Ganz zu schweigen von den zahlreichen Jobs, für die ich mich bewarb, um meiner Mom bei den Rechnungen zu helfen. Ich gründete sogar ein paar eigene Unternehmen, damit wir über die Runden kamen. Mom hasste es, dass ich so viel arbeitete. Ich hasste, dass sie Krebs hatte. Wir nannten das ein ausgeglichenes Maß an Hass.

Nach außen hin ließ ich mir nichts anmerken und war der Charmeur, der ich immer gewesen war. Alle in meiner kleinen Heimatstadt wussten, dass sie zu mir kommen konnten, wenn sie eine Aufmunterung oder einen guten Freund oder einen fleißigen Arbeiter brauchten. Ich war stolz darauf, so etwas wie ein fleißiger Klassenclown zu sein. Verdammt, ich brauchte es, denn wenn ich nicht herumalberte oder wie verrückt arbeitete, dachte ich zu viel nach. Und wenn ich zu viel nachdachte, würde ich untergehen.

Ich verbarg meinen Schmerz. Ich glaubte, wenn jemand wüsste, wie sehr ich litt, würde er sich Sorgen um mich machen. Ich wollte nicht, dass sich jemand Sorgen um mich machte – schon gar nicht meine Mutter. Sie hatte bereits genug am Hals und sollte sich auf keinen Fall auch noch Sorgen um mich machen, weil ich mir Sorgen um sie machte. Was sie natürlich nicht davon abhielt, sich Sorgen um mich zu machen. Das machen Mütter nun mal, wenn es um ihre Kinder geht. Sie machen sich Sorgen.

Unsere Beziehung war nur noch ein umeinander Herumschleichen. In dieser Hinsicht war Mom meine Komplizin – wir sorgten uns um die Sorgen des anderen. Und das wiederholten wir in Endlosschleife.

»Komm ruhig mit rein«, sagte Mom, als wir im Wartezimmer des Arztes saßen. »Du hast das alles schon zweimal mit mir durchgestanden, deshalb möchte ich, dass du mit ins Sprechzimmer kommst.«

Ich schluckte und nickte. Auch wenn ich nicht mit hineingehen wollte, würde ich sie nicht allein lassen.

Ich hasste den Geruch des Wartezimmers, nach Mottenkugeln und Pfefferminzbonbons. Als bei Mom vor Jahren zum ersten Mal Krebs diagnostiziert wurde, stopfte ich mir die Taschen mit diesen Bonbons voll, wenn ich sie zur Praxis begleitete. Jetzt wurde mir schon von dem Geruch übel.

Wir warteten auf Dr. Bern, um die Ergebnisse von Moms letzten Tests zu besprechen, um zu sehen, ob die Chemotherapie angeschlagen hatte, oder ob der Krebs gestreut hatte. Natürlich ging ich vor Anspannung fast an die Decke.

»Mrs Roe? Sie können jetzt wieder hereinkommen«, sagte eine Arzthelferin und lächelte uns an. Obwohl meine Mom sich schon vor Jahren von meinem zwielichtigen Vater hatte scheiden lassen, trug sie noch immer seinen Namen. Ich hatte ihr gesagt, sie solle ihn ändern, aber sie meinte, dieser Name habe ihr das beste Geschenk eingebracht – mich. Außerdem gefiel ihr, dass wir durch diesen Nachnamen verbunden waren.

Mom war so ein Softie.

Als wir das Sprechzimmer betraten, hasste ich, wie vertraut mir alles vorkam. Niemand sollte sich in einem Sprechzimmer so zu Hause fühlen. Ich hasste, wie ich mit zehn, elf und zwölf in diesem Wartezimmer gesessen hatte. Und ich hasste es, dass ich mit fünfzehn, sechzehn und siebzehn wieder dazu gezwungen war.

Mein dreizehntes und vierzehntes Lebensjahr nannte ich die Wunderjahre, denn wenn ich glücklich war, war ich wirklich glücklich, und meine Traurigkeit suchte mich nachts nur selten heim. Ich wünschte mir nichts mehr für meine und Moms Zukunft als mehr Wunderjahre.

Ich hasste die Anspannung, die die Erinnerungen an dieses Zimmer auslösten. Ich hasste alles an diesem Gebäude, von den schäbigen Stühlen bis zu der grellen Beleuchtung. Die Flecken auf dem Teppich stammten bestimmt aus den Neunzigern, und Dr. Bern war bestimmt schon über hundert Jahre alt. Er wirkte allerdings keinen Tag älter. Das musste ich ihm lassen.

Mom beschwerte sich nie darüber. Eigentlich beschwerte sie sich überhaupt nicht. Sie war einfach dankbar, dass sich ein Arzt um sie kümmerte, auch wenn die Versicherung es nicht tat. Ich fragte mich, wie es reichen Leuten erging. Gab es Cappuccino-Maschinen in ihren Wartezimmern? Gab es Mini-Kühlschränke mit gekühlten Getränken? Wurden Sie vor der Behandlung nach ihrer Versichertenkarte gefragt?

Musterte die Sprechstundenhilfe sie von Kopf bis Fuß, wenn sie herausfand, dass sie auf Unterstützung angewiesen waren?

Verschwand der Krebs bei ihnen schneller als bei den Armen?

Wäre Moms Leben anders verlaufen, wenn wir Geld gehabt hätten?

Wir setzten uns.

Mir war übel.

»Denk an was Schönes«, sagte Mom und drückte mein Knie, als wüsste sie, dass ich in Zweifeln und Wut versank. Wie machte sie das? Woher wusste sie, wann meine Gedanken aus dem Ruder liefen? Aber sie hatte es schon immer gewusst. Das war wohl eine mütterliche Gabe.

»Mir geht’s gut. Und dir?«, fragte ich.

»Mir auch.«

Doch meine Mutter sagte selbst, wenn es ihr nicht gut ging, es gehe ihr gut, weil sie mich nicht unter Druck setzen wollte. Das kapierte ich einfach nicht. Sie durchlitt ihre zweite Krebserkrankung und sorgte sich trotzdem mehr um mein Wohlergehen als um ihr eigenes.

So sind Mütter wohl – Superfrauen, selbst wenn eigentlich sie Hilfe brauchen.

Die Uhr tickte nervtötend laut, während wir auf Dr. Bern warteten. Meine Fingernägel hätten nicht kürzer sein können, so wie ich an ihnen herumkaute, aber das war mir egal. Bevor ich Moms Laborergebnisse nicht kannte, würde ich mich auf nichts anderes konzentrieren können.

»Freust du dich schon auf deine Geburtstagsparty?«, fragte Mom und knuffte mich. Sie meinte die Party anlässlich meines achtzehnten Geburtstags, die völlig übertrieben sein würde. Im Ernst? Nein, ich freute mich kein bisschen. Und das würde sich auch nicht ändern, bis wir die Ergebnisse hatten, bis ich wusste, dass sie wieder gesund werden würde.

Aber ich log. Ich zwang mich zu einem Lächeln, weil sie es brauchte. »Ja, total. Das wird bestimmt super. Alle in der Stadt werden kommen. Ich glaube, ich konnte sogar Jax überreden.«

Jax war mein Boss, und ich war seine persönliche Nervensäge, auch bekannt als sein bester Freund. Die meisten Leute in der Stadt verstanden den mürrischen Kerl nicht, ich schon. Das Leben hatte ihm ein beschissenes Blatt ausgeteilt, aber er hatte ein gutes Herz.

Eigentlich wusste Jax nicht, dass wir beste Freunde waren, weil er immer etwas länger brauchte, um die Wahrheit zu erkennen, aber das würde schon noch kommen. Je mehr Zeit man mit mir verbrachte, desto mehr schloss man mich ins Herz.

»Natürlich kommt er. Er liebt dich«, stimmte Mom zu, denn trotz Jax’ genervtem Gesichtsausdruck in meiner Gegenwart erkannte sie, wie sehr er mich mochte.

Entweder das, oder wir verschlossen beide die Augen vor der Wahrheit.

Dr. Bern betrat das Zimmer, und ich gab mein Bestes, um seine Gedanken von seinen Bewegungen abzulesen. Brachte er uns schlechte oder gute Nachrichten? Trug er eine Last auf seinen Schultern oder nicht? Würde er heute Nachmittag zum Teufel oder zum Engel?

Aber ich durchschaute ihn nicht.

Ich hatte einen Knoten im Bauch und wollte unbedingt wissen, was in den Papieren in seinen Händen stand.

»Hallo. Tut mir leid, dass Sie warten mussten.« Dr. Berns Stirn lag in Falten, und seine ewig grimmige Miene hatte sich tief in sein Gesicht eingegraben. Seine Schultern waren immer gebeugt, und ich wusste genau, was das bedeutete.

Er hatte schlechte Nachrichten.

Der Krebs war nicht verschwunden.

Stagnierte er? Hatte er gestreut? Würde sie sterben? Wie lange würde sie noch leben? Wie viele Tage blieben mir noch mit ihr? Würde sie meinen Hochschulabschluss miterleben, meinen Erfolg, würde sie …

Ich warf einen Blick auf Mom, und ihr liefen Tränen über die Wangen. Ich blinzelte ein paarmal, unsicher, warum sie jetzt schon weinte, warum sie zusammenbrach. Ich sah Dr. Bern an und bemerkte, dass ich eine Weile mit den Gedanken woanders gewesen war und überlegt hatte, wie viel Zeit mir noch mit meiner Mutter, meiner Seelenverwandten, meiner besten Freundin blieb.

Ja, ich war ein siebzehnjähriger Junge, und meine beste Freundin war meine Mutter. Ich wette, eine Menge anderer Idioten hätten genauso empfunden, wenn sie ihre Mutter zweimal beinahe an den leidvollen Kampf gegen den Krebs verloren hätten.

Schmerz.

Meine...

Erscheint lt. Verlag 28.7.2021
Reihe/Serie Compass
Compass
Übersetzer Wiebke Pilz
Sprache deutsch
Original-Titel Eastern Lights
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte billionaire • Deine Worte in meiner Seele • dramatisch • Durch die kälteste Nacht • Emma Scott • Emotional • Glüc • Große Gefühle • Laura Kneidl • Leidenschaft • Liebe • Liebesgeschichte • Liebesroman • Nähe • Neuanfang • New Adult • Romance • Romance Elements • Romantik • romantisch • Sad/emotional • Schmerz • Second Chance • Trauer • Verliebt in Mr Daniels • Wenn der Morgen die Dunkelheit vertreibt • Wenn Donner und Licht sich berühren • Wie die Ruhe vor dem Sturm • Wie die Stille vor dem Fall
ISBN-10 3-7363-1459-0 / 3736314590
ISBN-13 978-3-7363-1459-7 / 9783736314597
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