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Vom Killer hinters Licht geführt: Alfred Bekker's Urlaubskrimi Collection 4 -  Alfred Bekker

Vom Killer hinters Licht geführt: Alfred Bekker's Urlaubskrimi Collection 4 (eBook)

eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
800 Seiten
Ybeling Verlag
978-3-7532-0003-3 (ISBN)
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Dieses Buch enthält folgende Krimis von Alfred Bekker:
Mord am East River
Ein Profi gibt nicht auf
Stadt der Schweinehunde
Das linke Bein
Der Pate vom Sauerland
Zum Dessert: ein Mord
Dein Albtraum wird zur Wirklichkeit
7 Krimis in einem Buch - Siebenmal Thriller Spannung der Extra-Klasse - hart, actionreich und überraschend in der Auflösung. Ermittler auf den Spuren skrupelloser Verbrecher. Ideal als Urlaubslektüre!
Mal provinziell, mal urban. Mal lokal-deutsch, mal amerikanisch. Und immer anders, als man zuerst denkt.
Alfred Bekker ist Autor zahlreicher Romane und Erzählungen mit einer Gesamtauflage von über 4,5 Millionen Exemplaren. Er schreibt Fantasy, Science Fiction, Krimis, historische Romane und Bücher für junge Leser.

2


Bount Reiniger, der bekannte New Yorker Privatdetektiv, hatte Glück gehabt, gleich einen Parkplatz zu finden, auf dem er seinen champagnerfarbenen Mercedes 500 SL abstellen konnte. Es war zwar eine Frage von Zentimetern gewesen, aber Bount ging das Risiko ein.

Er stieg aus und schlug sich den Mantelkragen hoch. Ein verdammt frostiger Abend war das. Und der Wetterbericht behauptete, dass die Quecksilbersäule noch weiter in den Keller sacken würde.

Der Privatdetektiv sah noch einmal nach der Hausnummer und nickte stumm. Hier muss es sein!, dachte er. Fast einen ganzen Monat lang war er hinter dem Kerl hergewesen. Und jetzt hatte er Name und Adresse.

Er hieß Ted Hughes und wohnte im fünften Stock.

Reiniger kam ins Treppenhaus und wollte den Aufzug nehmen. Aber der war defekt, wie ein Hinweisschild freundlicherweise verriet. So musste er laufen, aber das war halb so schlimm. Schließlich hatte er eine gute Kondition. Viel ärgerlicher war etwas ganz anderes. Als er vor Ted Hughes' Wohnungstür stand, bemerkte, dass sie einen kleinen Spalt weit offen stand.

Das konnte alles Mögliche bedeuten, nur wahrscheinlich nichts Gutes und so ging Bount auf Nummer sicher. Er griff unter Mantel und Jackett nach der Automatik, die er im Schulterholster trug und lud die Waffe mit einer energischen Bewegung durch.

Von drinnen war ein Geräusch zu hören.

Bount schob die Tür ein Stück auf und kam in einen dunklen Flur. Für den Bruchteil einer Sekunde sah er, dass im Nachbarraum Licht brannte. Aber das Licht ging aus und das konnte kein Zufall sein.

Bount sah einen Mündungsblitz aufleuchten, aber da war kein Schussgeräusch. Der Privatdetektiv warf sich flach auf den Boden, rollte sich herum und ließ die Automatik loskrachen. An der Tür, die von dem Flur aus vermutlich ins Wohnzimmer führte, war nichts mehr zu sehen. Nur Finsternis. Bount war blitzschnell wieder auf den Beinen und presste sich gegen die Wand.

"Kommen Sie heraus!", rief Bount. "Sie sitzen in einer Mausefalle!"

Keine Antwort.

Bount tastete sich bis zum Türrahmen vor und riskierte schließlich einen Blick. Er sah, dass die Balkontür offen stand. Mit der Waffe im Anschlag stürmte Bount in den Raum, aber da war niemand mehr zu sehen. Er machte Licht und sah Ted Hughes' Leiche am Boden liegen. Jedenfalls nahm er an, dass es Hughes war, denn gesehen hatte er ihn bis dahin noch nicht. Aber er passte einfach zu genau auf die Beschreibungen, die man ihm geliefert hatte. Ein junger Kerl, neunzehn oder zwanzig, lang, schlaksig, mageres Gesicht, unreine Haut und dicke Brille. Die Brille war ihm heruntergerutscht und hing nur noch an einem Ohr. Seine Augen blickten starr und kalt ins Nichts. Die Kugel hatte mitten auf der Stirn ein kleines, rundes Loch produziert, aus dem jetzt langsam Blut sickerte. Ein Profi!, dachte Bount. Oder jedenfalls ein sehr guter Schütze. Wenn im Flur mehr Licht gewesen wäre, hätte es mich wahrscheinlich erwischt!

Bount ging durch die Balkontür hinaus. Aber er hatte kaum seine Nase vorgestreckt, da pfiff ihm bereits wieder eine Kugel um die Ohren. Reiniger duckte sich. Das Projektil durchschlug eine Fensterscheibe und ließ sie in tausend Scherben zerspringen.

Der Killer, der Ted Hughes offenbar auf dem Gewissen hatte, war von dessen Balkon auf den der Nachbarwohnung und von dort aus auf das Flachdach des niedrigeren Hauses nebenan gelangt. Jetzt stand er neben einem dicken Schornstein und schoss ein paar Mal in Bounts Richtung, so dass dem Privatdetektiv nichts anderes übrig blieb, als den Kopf einzuziehen. Dann tauchte Reiniger hervor und feuerte mit der Automatik zurück. Aber er wusste nur zu gut, dass es fast unmöglich war, den Kerl in seiner Deckung zu erwischen. Bount hörte er ein klackerndes Geräusch. Es verriet ihm, dass sein Gegenüber die Flucht über die Dächer fortsetzte. Bount folgte ihm. Er schwang auf den Nachbarbalkon und dann auf das Flachdach. Die Automatik hielt er dabei schussbereit in der Rechten, aber er brauchte sie nicht, denn es war niemand zu sehen.

Aber Bount war klug genug, vorsichtig zu bleiben. Schließlich hatte er es vermutlich mit einem Mann zu tun, der Erfahrung in seinem Geschäft hatte und nicht die geringsten Skrupel kannte. Der Kerl würde vermutlich das Risiko scheuen, aber in dem Moment, in dem er die Chance hatte, sein Gegenüber zu töten, würde er nicht den Bruchteil einer Sekunde lang zögern, es auch zu tun.

Das Dach zog sich ziemlich lang hin. Bount kam bis zum Schornstein und sah den Flüchtenden am Schrägdach des angrenzenden Hauses empor krabbeln. Wenigstens konnte er sein Schießeisen nicht gleichzeitig benutzen, denn er brauchte beide Hände, um die Steigung zu bewältigen.

Bount setzte nach. Sein Spurt war gewaltig und er holte auf. Der Killer drehte sich herum. Bount sah sein Gesicht im Mondlicht. Es war hartgeschnitten und kantig - und jetzt zu einer Grimasse verzogen. Der Mann keuchte. Als er sah, dass er keine Chance hatte, den First zu erreichen, bevor Bount ihn zu fassen kriegte, hielt er an und griff wieder nach der Waffe. Das Dach war sehr steil und durch die Stellen mit gefrorener Nässe ziemlich tückisch für jemanden, der darauf herumzulaufen versuchte. Der Killer hatte also alles andere als einen sicheren Stand, als er den Schalldämpfer seiner Pistole auf Bount richtete.

Dennoch - sein Gesicht entspannte sich ein wenig. Er fühlte sich überlegen und glaubte, die Sache wäre gelaufen. Der Finger spannte sich um den Abzug. Eine Kugel mehr oder weniger in irgendeinem Schädel, welche Rolle spielte schon für einen wie ihn?

Der Schuss ging los, aber der Killer hatte sich verrechnet. Die Kugel ging in den klaren Nachthimmel.

Bount hatte sich hingeworfen und nach dem Fuß des Killers gelangt.

Wenn er ihn verpasst hätte, wäre der Privatdetektiv ein toter Mann gewesen. Aber Bount verpasste ihn nicht.

Als er den Fuß des Killers zu fassen bekam, verlor dieser das Gleichgewicht. Beide rollten sie die Steigung hinunter und bevor der Killer wieder auf den Beinen war, hatte Bount ihm die Waffe aus der Hand gekickt. Sie flog ein paar Meter über das Flachdach. Der Killer machte ein ziemlich grimmiges Gesicht, als Bount ihm die Automatik unter die Nase hielt.

"Schön ruhig!", warnte Bount. "Oder du bekommt eine Kugel in den Kopf!"

Der Killer atmete tief durch. Ein begehrlicher Blick ging zur Seite, in jene Richtung, in die seine Pistole geflogen war. Aber es war aussichtslos, sie zurückzubekommen.

Der Kerl war klug genug, es auch gar nicht erst zu versuchen.

"Wer bist du?", fragte Bount.

Um das Gesicht des Killers spielte ein zynischer Zug. Er hatte nicht die Absicht, irgendetwas zu sagen. "Na schön", meinte Bount. "Du bist nicht sehr gesprächig, was?"

"Wundert dich das?", brummte er.

Bount lächelte dünn.

"Die Polizei wird das Puzzle schon Stückchen für Stückchen zusammensetzen. Ich weiß nicht, wie viele Schädel du vorher schon durchlöchert hast, aber dieser Mord wird dir das Genick brechen."

Der Killer verzog das Gesicht.

"Abwarten!", knurrte er.

Bount zuckte mit den Schultern und machte eine eindeutige Bewegung mit der Automatik. "Zieh deinen Mantel aus!", sagte er.

Der Killer kniff die Augen ein wenig zusammen.

"Es ist kalt", brummte er.

"Du kannst den Mantel gleich wieder anziehen, ich will nur überprüfen, was du außer deinem Schießeisen vielleicht noch so an tödlichen Spielzeugen bei dir hast!"

Er zuckte mit den Schultern und begann damit, den Mantel aufzuknöpfen. Bount fixierte ihn dabei mit den Augen. Nicht eine Sekunde durfte er diesen Mann aus den Augen lassen, das wusste er.

"Bist du ein Bulle?", fragte der Killer.

"Die Fragen stelle ich! Das solltest du inzwischen gemerkt haben!"

"Nein", murmelte er. "Wenn du ein Bulle wärst, hättest du mir sicher schon deine Marke gezeigt und die Rechte vorgelesen - damit es am Ende nicht einen Verfahrensfehler gibt, den die Verteidigung ausnutzen kann!"

Bount winkte ab.

"Dein Fall ist so eindeutig, dass du damit auch nichts mehr herausholen würdest!"

"Warten wir's ab!"

Der Unterton, mit dem er das sagte, gefiel Bount nicht. Der Killer zog den Mantel aus. Es war ein dunkler Wollmantel, der ganz nach Schurwolle oder Cashmere, auf jeden Fall aber elegant und teuer aussah. Dieser Mann hatte also sein blutiges Auskommen...

Er nahm den Mantel hoch und warf ihn zu Boden. Aber gleichzeitig kam aus seinem Jackett-Ärmel blitzschnell ein Messer heraus, das er Bount entgegenschleuderte.

Es war ein gut gezielter Wurf.

Den Bruchteil einer Sekunde hatte Bount, um die Linke hochzureißen und die Klinge abzufangen. Das Messer zerschnitt dabei schmerzhaft seine Hand. Es blutete schrecklich. Der Killer setzte sofort nach schnellte blitzartig nach vorne. Bount wollte ihm einen Schuss ins Bein verpassen, aber dazu kam er nicht mehr. Ein Karate-Tritt ließ seine Automatik über das Flachdach segeln, ein zweiter Fußtritt traf ihn mitten auf dem Solar Plexus.

Bount blieb einen Augenblick lang die Luft weg. Er war dem K.O. sehr nahe und taumelte rückwärts, konnte sich...

Erscheint lt. Verlag 25.6.2021
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
ISBN-10 3-7532-0003-4 / 3753200034
ISBN-13 978-3-7532-0003-3 / 9783753200033
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