Null - Aussichtslos (Ein Agent Null Spionage-Thriller-Buch #11) (eBook)
300 Seiten
Lukeman Literary Management Ltd. (Verlag)
978-1-0943-0637-7 (ISBN)
Jack Mars ist der USA Today Bestseller Autor der LUKE STONE Thriller Serie, welche sieben Bücher umfasst (und weitere in Arbeit). Er ist außerdem der Autor der neuen WERDEGANG VON LUKE STONE Vorgeschichten Serie und der AGENT NULL Spionage-Thriller Serie. Jack würde sich freuen, von Ihnen zu hören. Besuchen Sie seine Webseite www.Jackmarsauthor.com und registrieren Sie sich auf seiner Email-Liste, erhalten Sie ein kostenloses Buch und gratis Kundengeschenke. Sie können ihn ebenfalls auf Facebook und Twitter finden und in Verbindung bleiben!
VORWORT
Zu einfach, dachte Krauss. Es war bisher viel zu einfach gewesen.
In welcher Verbindung stehst du mit Mr Bright? Diese Frage hatte ihm das Mädchen gestellt, direkt bevor sie angefangen hatten zu kämpfen. Die dreizehnjährige Mischa Johansson, klein für ihr Alter, mit blondem Haar und einem rosa T-Shirt, hatte ihn fast umgebracht.
Stefan Krauss war ein Weltklassen-Auftragskiller mit siebenunddreißig professionellen Morden auf dem Lebenslauf, ohne die vielen weiteren Leichen mitzuzählen, die sich ihm in den Weg gestellt oder zu viel gesehen hatten. Dennoch hatte ein unscheinbares Kind ihn fast geschlagen. Nun ja – körperlich hatte sie ihn fast geschlagen. Mental war es ihr gewiss gelungen.
In welcher Verbindung stehst du mit Mr Bright?
Das Buchanan-Gebäude in der Stadtmitte von Manhattan war überraschenderweise weniger sicher, als er gedacht hatte. Dennoch traf Krauss Vorsichtsmaßnahmen. Er hatte sich gut gekleidet: ein Slim-Fit-Anzug von Giorgio Armani, eine italienische Wolljacke mit fallendem Revers, eine dunkelblaue Krawatte von Ermenegildo Zegna und Mokassins von Giuseppe Zanotti.
Krauss war materieller Besitz nicht besonders wichtig, aber selbst er musste zugeben, dass seine Leiche attraktiv wäre, wenn er an diesem Tag sterben sollte.
Das Buchanan-Gebäude hatte Portiers, einen Beschäftigten in der Eingangshalle, wo man sich eintragen musste und der Ausweis geprüft wurde, und drei bewaffnete Bodyguards. Trotzdem hatte Krauss es geschafft, sich unter dem Vorwand eines Termins bei einem Hedgefonds-Manager im fünften Stock einzuschleusen – was eigentlich keine Lüge war; zumindest nicht ganz. Der Hedgefonds-Manager hatte einen Termin mit einem Belgier namens Simon Woulters.
Krauss konnte es nicht riskieren, sein amerikanisches Alias, Patrick McIlhenney, erneut zu verwenden. Schließlich hatte das Mädchen Mischa ihn so in einem Hotel in Washington D. C. gefunden. Es tat ihm ein wenig weh, sich von einer Rolle zu verabschieden, die er etwa so genoss, wie er sich vorstellte, dass amerikanische Elitäre es liebten, Südstaaten-Landeier zu imitieren. Je mehr er den Stereotypen ausspielte, desto mehr schienen die Leute ihm zu glauben.
Nun ja, wenigstens erlaubte es ihm der Belgier, seinen deutschen Muttersprachen-Akzent zu verwenden, wenn er ihn auch ein wenig anpassen musste, damit der niederländische Einfluss ein wenig hervorstach.
In welcher Verbindung stehst du mit Mr Bright? Mr Bright sagte ihm nichts. Er hatte bis vor vier Tagen, bei dem Kampf mit Mischa Johansson, nicht einmal den Namen gehört.
Mr Bright, der von New York aus arbeitet. Der Geschäftspartner von Mr Shade. Er finanziert die Attentäter, die dich dafür bezahlen, Null umzubringen.
Das Mädchen hatte mehr Informationen als er, was ihm Sorgen bereitete. Stefan Krauss hatte Monate damit verbracht, die jetzt stillgelegten Terroristenzellen aufzustöbern, die Mr Shade finanziert hatte, und ihnen ihre Fonds zu entlocken im Austausch dafür, Agent Null umzubringen.
Nicht nur hatte er dabei versagt, Agent Null zu töten, doch jetzt hatte er auch noch herausgefunden, dass die ganze Zeit jemand anders der Drahtzieher gewesen war. Dieser Mr Bright wusste, was Krauss tat, und hatte ihn im Glauben gelassen, dass er es alles allein geschafft hatte.
Nein, nicht allein; Krauss hatte Hilfe von dem Neuseeländer gehabt. Ein ehemaliger Schmuggler, der sich Holländer nannte. Sie hatten sich drei Jahre zuvor in einer Bar in Jakarta kennengelernt. Holländer hatte angeboten, sein Gangster-Netzwerk und seine weitreichenden Kontakte im Austausch für fünfzehn Prozent von Krauss’ Anteil einzusetzen.
Es war ihm bisher niemals seltsam vorgekommen, wie es Holländer immer geschafft hatte, problemlos zu vermitteln.
Stefan Krauss war ein Weltklassen-Auftragskiller mit siebenunddreißig professionellen Morden. Neunundzwanzig von ihnen hatten in der Zeit stattgefunden, während er mit Holländer gearbeitet hatte. Waren sie alle auf das geheime Geheiß von diesem Mr Bright geschehen? Hatte er tatsächlich die ganze Zeit hinter Holländer gestanden?
„Niemand kontrolliert mich“, murmelte Krauss zu sich selbst im Fahrstuhl. „Ich kontrolliere sie.“
Die Worte des Mädchens klangen in seinen Ohren: Ich höre da einen Mann, der nicht merkt, wenn er hinter den Kulissen von jemandem manipuliert wird.
Krauss bemerkte, dass der Fahrstuhl nur sechsundzwanzig Stockwerke hochfuhr, obwohl es achtundvierzig in diesem Gebäude gab. Das bedeutete wahrscheinlich, dass das, wonach er suchte, darüber lag.
Er hatte herausgefunden, dass das Buchanan-Gebäude im Besitz einer Firma namens Sunshine Realty lag. Was für ein einfallsloser Name. Mr Bright hätte auch gleich direkt Werbung für sich machen können.
Der Neuseeländer war jetzt tot. Darum hatte Krauss sich gekümmert. Es war auch kein besonders angenehmer Tod gewesen. Krauss war kein besonderer Fan von Folter; er bevorzugte schnelle Tode, weil es schnelle Aufträge bedeutete. Aber bei Holländer hatte er eine Ausnahme gemacht. Man musste es dem Neuseeländer zuschreiben, dass er so lange ausgehalten wie er gekonnt hatte. Er hatte sich viel länger geweigert, Brights Einfluss zu gestehen, als Krauss gedacht hatte. Erst als er seine Augenlider entfernt hatte, hatte Holländer den Namen des Gebäudes ausgespuckt, von dem aus Bright arbeitete. Zu jenem Zeitpunkt war ihm das Sprechen schwergefallen, da ihm schon so viele Zähne gefehlt hatten, aber „Buchanan“ war letztendlich deutlich geworden.
Die Fahrstuhltüren öffneten sich im fünften Stockwerk und Krauss stieg aus, um dem Wegweiser zum Büro des Hedgefonds-Managers zu folgen.
„Sie müssen wohl Herr Woulters sein.“ Als Krauss das Büro betrat, eilte ein Mann mit Haartransplantat und einem gebleichten Lächeln zu ihm, um ihm die Hand zu schütteln. „Zane Thompson, es ist mir eine Freude, Sie kennenzulernen. Sie können mich Zane nennen. Ich mag es am liebsten ungezwungen hier.“ Der Mann lachte auf, als hätte er einen Witz gemacht.
„In diesem Fall bin ich Simon“, erwiderte Krauss.
„Bitte Simon, setzen Sie sich.“
Das Büro war weiß und gläsern mit schwarzen Möbeln. Krauss setzte sich auf einen Lederstuhl.
„Darf ich Ihnen etwas zu trinken anbieten? Wasser, Kaffee, Tee?“
„Nein, danke“, erwiderte Krauss. Er schlug das rechte über das linke Bein.
Zanes gebleichtes Lächeln wurde breiter. „Das sind ja schicke Schuhe, Simon. Sagen Sie – Sie erscheinen mir wie ein Scotch-Typ. Ich weiß, es ist erst elf, aber ich werde nichts verraten, solange Sie es nicht tun.“
Zane zwinkerte. Krauss täuschte ebenfalls ein Lächeln vor.
„Das wäre sicher angenehm.“
„Fantastisch.“ Zane eilte herüber zur Minibar in der Ecke des geräumigen Büros. Krauss bemerkte, dass die Fenster ihm einen Ausblick über einen Teil des Central Parks boten. Es war nur ein kleiner Streifen Grün, aber er reichte wahrscheinlich aus, um die Miete zu verdreifachen, im Vergleich zu einem ähnlichen Büro auf der entgegenliegenden Seite des Gebäudes.
Es fühlte sich seltsam an, dies bei Tageslicht zu tun. Aber es war notwendig. Nicht nur für seine Deckgeschichte, sondern auch, weil er annahm, dass es unerwartet wäre.
„Also, Simon“, sagte Zane, während er große Eiswürfel in die Whiskey-Gläser fallen ließ. „Bevor wir anfangen, muss ich Ihnen gestehen, dass es scheint, als ob mein Büro nicht Ihre Finanzunterlagen erhalten hat. Gerne gebe ich zu, dass es sich hierbei um einen Verwaltungsfehler unsererseits hält, für den ich mich entschuldige. Könnten Sie –“
„Kennen Sie einen Mann, der sich Mr Bright nennt?“, unterbrach ihn Krauss, während er langsam vom Stuhl aufstand.
Zane hatte ihm den Rücken zugekehrt, während er zwei Finger hoch Scotch in das erste Glas goss. „Das könnte ich nicht behaupten. Sollte ich?“
„Nein“, entgegnete ihm Krauss, „schätzungsweise nicht.“ Es bedeutete einfach nur, dass falls Zane ehrlich war, er unschuldig wäre. „Es tut mir leid.“
„Was?“ Zane goss den zweiten Scotch ein.
Es brauchte nur zwei große Schritte, um ihn zu erreichen. Gerade als Zane die Flasche wieder abstellte, nahm Krauss das Kinn des Mannes in eine Hand, legte die andere flach auf seinen Hinterkopf und brach ihm glatt das Genick.
Er ließ Zane zu Boden sinken. Er hatte dabei keinen Spaß, aber es war ein notwendiger Aufwand, um die Menschen unten glauben zu lassen, dass Simon Woulters weiterhin bei einem Gespräch war.
Auf Zanes schwarzem Schreibtisch lag ein schmaler, silberner Brieföffner. Krauss steckte ihn in seinen Ärmel und eilte dann zurück zum Fahrstuhl. Er drückte auf den Knopf für den sechsundzwanzigsten Stock.
Es schien vielleicht tollkühn, unbewaffnet in das Buchanan-Gebäude einzutreten, aber Krauss musste sicherstellen, dass er nicht verhaftet wurde oder ihm Schlimmeres geschah, bevor er sein Zielobjekt erreichte. Er konnte es nicht riskieren, durchsucht zu werden, Metalldetektoren oder Hunden ausgesetzt zu werden – doch nichts davon war geschehen. Erneut überraschte es ihn, wie viel weniger sicher das Gebäude war, als er angenommen hatte.
Bright schien die Art von Mann zu sein, der nicht glaubte, dass jemand es wagen würde, ihm nachzustellen. Ein Mann, der sich für unberührbar hielt. Ein Mann, der Reichtum...
Erscheint lt. Verlag | 4.6.2021 |
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Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Krimi / Thriller / Horror |
ISBN-10 | 1-0943-0637-1 / 1094306371 |
ISBN-13 | 978-1-0943-0637-7 / 9781094306377 |
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