Hidden Legacy - Smaragdfeuer (eBook)
533 Seiten
Lyx.digital (Verlag)
978-3-7363-1619-5 (ISBN)
Das Gleichgewicht der Magie steht auf dem Spiel!
Als das Haus Baylor angegriffen wird, braucht Catalina Baylor die Hilfe von Alessandro Sagredo, der ihr einst das Herz gebrochen hat. Obwohl dieser erneut von dem Albtraum heimgesucht wird, gegen den er seit seiner Kindheit kämpft, setzt Alessandro alles daran, Catalina zu beschützen. Und Catalina kann wirklich jede Unterstützung gebrauchen, denn sie ist fest entschlossen, die Quelle für das gefährliche Serum zu finden, das Menschen magische Kräfte verleiht und ihre Welt auseinanderzureißen droht.
'Eine phänomenale Fortsetzung von Catalinas Geschichte, ich will es direkt nochmal lesen.' THE NERD DAILY
Band 5 der HIDDEN-LEGACY-Reihe
<p><strong>Ilona Andrews</strong> ist das Pseudonym des Autorenehepaars Ilona und Andrew Gordon. Während Ilona in Russland geboren wurde und in den USA Biochemie studiert hat, besitzt Andrew einen Abschluss in Geschichte. Mit ihren Urban-Fantasy-Serien <strong>STADT DER FINSTERNIS </strong>und <strong>HIDDEN LEGACY</strong> gelingt ihnen regelmäßig der Einstieg in die <b>NEW-YORK-TIMES</b>-Bestsellerliste.</p>
Ilona Andrews ist das Pseudonym des Autorenehepaars Ilona und Andrew Gordon. Während Ilona in Russland geboren wurde und in den USA Biochemie studiert hat, besitzt Andrew einen Abschluss in Geschichte. Mit ihren Urban-Fantasy-Serien STADT DER FINSTERNIS und HIDDEN LEGACY gelingt ihnen regelmäßig der Einstieg in die NEW-YORK-TIMES-Bestsellerliste.
1
»Haus Baylor Investigative Agency«, rief ich. »Stecken Sie Ihre Waffen ein, und treten Sie vom Affen weg!«
Das goldene Löwenäffchen, das etwa die Größe eines stattlichen Eichhörnchens hatte, starrte mich von der Spitze des Laternenpfahls an. Sein Umriss setzte sich deutlich vom strahlend blauen Nachmittagshimmel ab. Die beiden Männer und die Frau, die unter dem Laternenpfahl standen, hielten ihre Waffen weiterhin im Anschlag.
Die drei trugen bequeme Kleidung, die Männer in Kakihosen und T-Shirts, die Frau in einer weißen Caprihose und einer hellblauen Bluse. Sie waren alle drei gut in Form, und sie zielten mit ihren Waffen in nahezu identischer Haltung, die Läufe leicht nach unten gerichtet. Das hier war ihr Beruf, und sie wollten uns nicht aus Versehen anschießen. Da niemand von uns die Waffen gezückt hatte, fühlten sie sich uns vermutlich überlegen. Doch bedauerlicherweise unterlag die Einschätzung ihrer eigenen Sicherheit einem erheblichen Fehlschluss.
Neben mir fletschte Leon die Zähne. »Catalina, ich kann das echt nicht leiden, wenn Leute mit Waffen auf uns zielen.«
Ich auch nicht, aber im Gegensatz zu Leon gehörte ich auch nicht zu den Menschen, die allen dreien aus »Gründen der Symmetrie« nur durchs linke Auge schießen würden.
»Montgomery International Investigations«, verkündete der ältere der beiden Männer. »Macht euch vom Acker und hört wieder Die drei??? Kids.«
Augustins Leute trugen in der Regel Anzüge, aber die Jagd auf Affen in der sommerlichen Juli-Hitze Houstons verlangte legere Kleidung.
Auch Leon und ich hatten uns für bequeme Klamotten entschieden. Mein Gesicht war dreckig, meine dunklen Haare hatte ich notdürftig zu einem Knoten zusammengebunden, und meine Kleidungswahl hätte niemanden beeindruckt. Von uns dreien sah nur Cornelius vernünftig aus, und selbst er war komplett durchgeschwitzt.
»Sie mischen sich in unsere rechtmäßige Rettungsmaßnahme ein«, stellte ich fest. »Gehen Sie zur Seite.«
Die Agentin trat einen Schritt auf uns zu. Sie war in den Dreißigern, durchtrainiert, hatte hellbraune Haut und glänzend dunkles Haar, das sie zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden hatte.
»Du scheinst ein nettes Mädchen zu sein.«
Du hast nicht die geringste Ahnung.
Sie sprach weiter. »Wir können das hier doch vernünftig regeln, bevor wir zu viel Testosteron im Spiel haben. Dieser Affe ist Eigentum des Hauses Thom. Er ist Teil einer sehr wichtigen pharmazeutischen Versuchsreihe. Ich weiß nicht, was man dir erzählt hat, aber wir haben einen Nachweis, der deutlich macht, wem der Affe gehört. Ich lasse dich das gerne selbst nachschauen. Du bist noch jung, also rate ich dir, immer auch den Papierkram zu erledigen, um dich abzusichern.«
»Das hat sie gerade nicht gesagt«, kommentierte Leon mit leiser Flüsterstimme.
Im Alter von einundzwanzig Jahren waren die meisten der mir ebenbürtigen magisch Begabten entweder an der Uni, arbeiteten für ihr Haus oder genossen den Luxus des sorgenfreien Lebensstils, den ihnen die herausragende Magie ihrer Familien ermöglichte. Unterschätzt zu werden war für mich in der Regel von Vorteil, aber wir hatten schon seit Tagen nach diesem Affen gesucht. Mir war warm, ich war müde, ich hatte Hunger, und meine Geduld war schon lange kein Faden mehr, der noch hätte reißen können. Außerdem hatte sie mich damit beleidigt, meinen Papierkram nicht zu beherrschen. Ich war Papierkram in Person.
»Dies hier ist ein Hilfsäffchen, ein erstklassig ausgebildetes Therapietier, das dazu befähigt ist, Menschen mit Rückgratverletzungen zu helfen. Sie wurde auf dem Weg zu einem Arztbesuch ihrer rechtmäßigen Besitzerin gestohlen und Ihrem Klienten illegal verkauft. Ich habe ihren Stammbaum, ihren Impfpass, ärztliche Unterlagen, das Zertifikat der gemeinnützigen Organisation ›Nase und Pfote für Menschen‹, die sie trainiert hat, die beeidete Aussage ihres Besitzers, eine Kopie des Polizeiberichts und ihr DNA-Profil. Außerdem bin ich kein nettes Mädchen. Ich bin die Herrin meines Hauses, die Diebesgut der rechtmäßigen Besitzerin wieder zuführt. Behindern Sie mich nicht noch einmal.«
Zu meiner Linken runzelte Cornelius die Stirn. »Könnten wir das ein wenig beschleunigen? Rosebud steht unter ziemlich viel Stress.
»Ihr habt den Tiermagier gehört«, warf Leon ein. »Wollen wir nicht alle nur das Beste für diesen gestressten Affen?«
Der kleinere der Kerle betrachtete uns misstrauisch. »Herrin des Hauses, hm? Woher willst du überhaupt wissen, dass das derselbe Affe ist?«
Wie viele goldene Löwenäffchen sollten seiner Meinung nach denn im Eleanor-Tinsley-Park rumrennen? »Rosebud, sing für uns.«
Das Affenweibchen hob sein süßes Köpfchen, öffnete sein Maul und trällerte wie ein kleines Vögelchen.
Die drei Mitarbeiter von MII starrten sie an. Noch gibt es Hoffnung für Logik und Verstand …
»Das beweist überhaupt nichts«, stellte die Frau fest.
Wie es so oft bei unserer Spezies vorkam, wurden logische Schlussfolgerungen für das unwiderstehliche Verlangen, immer recht haben zu müssen, einfach über den Haufen geworfen, ungeachtet aller Tatsachen und Folgen.
»Darf ich jetzt?«, fragte Leon. »Darf ich einen töten? Nur einen. Bitte.«
Leon überlegte es sich immer sehr gut, ob er Leute erschießen sollte, aber die MII-Agenten hatten ihre Waffen in meiner und Cornelius’ Nähe gezogen, was seinen Beschützerinstinkt auf den Plan rief. Wenn sie ihre Waffen noch fünf Zentimeter höher bewegten, würden sie sterben, und mein Cousin bemühte sich gerade, sie mit dem beknacktesten Ich-bin-total-durchgeknallt-Gequatsche davon abzuhalten.
Leon wackelte fragend mit den Augenbrauen.
»Nein«, sagte ich zu ihm.
»Ich habe doch bitte gesagt. Wie wäre es mit den Kniescheiben? Ich kann sie in die Kniescheiben schießen, davon sterben die nicht. Es wird sie nicht freuen, aber sie werden nicht sterben.«
»Nein.« Ich wandte mich Cornelius zu. »Gibt es eine Möglichkeit, sie zu uns zu holen, ohne ihnen Schaden zuzufügen?«
Er lächelte und hob den Blick gen Himmel.
Cornelius Maddox Harrison wirkte nicht sonderlich bedrohlich. Er war einunddreißig Jahre alt, von normaler Statur, wenn auch ein wenig klein geraten. Seine dunkelblonden Haare ließ er sich von einem professionellen Hairstylisten kurz, aber schmeichelhaft schneiden. Er war attraktiv, immer makellos rasiert, und seine blauen Augen wirkten zwar ein wenig kühl, brachten aber immer Ruhe und Besonnenheit zum Ausdruck. Die drei MII-Agenten sahen ihn sich einen Augenblick an und kamen angesichts einer hellen Kakihose und eines weißen Anzughemds mit aufgerollten Ärmeln zu dem Schluss, dass sie sich seinetwegen keine Sorgen zu machen brauchten. Leon, der neben ihm stand, mit dunklen Haaren, schlank und sonnengebräunt, wirkte nicht nur gefährlicher, sondern sprach auch pausenlos Drohungen aus. Sie hielten ihn also für das größere Risiko.
»Das war ja alles ganz lustig«, sagte der ältere MII-Agent. »Aber die Zeit zum Spielen ist jetzt vorbei, und wir müssen uns um unseren Job kümmern.«
Ein rotbrauner Bussard stieß aus dem Himmel herab, schnappte sich das Äffchen vom Laternenpfahl, flog über die Agenten hinweg und ließ Rosebud in Cornelius’ wartende Hände fallen. Der Affe huschte Cornelius’ Arm hinauf auf seine Schultern, umklammerte seinen Hals und trällerte ihm ins Ohr. Der Rotschwanzbussard flog auf unserer linken Seite vorbei und ließ sich auf dem Ast einer Myrte nieder, die neben dem Fußweg aus dem Boden wuchs.
»Verdammte Scheiße«, sagte die Frau.
»Sie können das gerne Augustin mitteilen«, sagte ich zu ihnen. »Er hat meine Nummer.«
Und sollte er mit dieser Sache ein Problem haben, würde ich das schon mit ihm regeln. Unsere Beziehung zu Augustin Montgomery war eine komplizierte Angelegenheit. Ich hatte ihn mit demselben Aufwand studiert, mit dem ich mich komplexen Gleichungen widmete. Wenn er also jemals eine Gefahr darstellen würde, konnte ich ihn ausschalten.
Der ältere Mann starrte uns missbilligend an. Seine Waffe hob sich zwei Zentimeter. »Was glaubt ihr denn, wo ihr hingeht?«
Ich setzte die Miene einer Hochbegabten auf. »Leon, wenn er uns ins Visier nimmt, schießt du ihn zum Krüppel.«
Auf Leons Gesicht breitete sich ein weiches, verträumtes Lächeln aus.
Menschen, die in einem gewalttätigen Umfeld arbeiteten, lernten schnell, Berufskollegen zu erkennen. Die MII-Agenten waren gut ausgebildet und besaßen viel Erfahrung, denn Augustin rühmte sich der höchsten Qualitätsstandards. Sie sahen meinem Cousin in die Augen und wussten, dass Leon zu allem bereit war. In seinem Blick lagen weder Angst noch Sorge. Er genoss, was er tat, und wenn er die Erlaubnis erhielt, würde er keinen Augenblick zögern.
Dann sahen sie mich an. In den letzten sechs Monaten hatte ich die Fähigkeit, mich in die Meisterin des Hauses zu verwandeln, perfektioniert. Mein Blick machte ihnen klar, dass mir ihre Leben oder ihr Überleben völlig egal waren. Sollten sie sich als Hindernis erweisen, würde ich sie aus dem Weg räumen lassen. Es war egal, was ich trug, wie alt ich war oder welche Worte ich aussprach. Mein Blick würde ihnen in aller Deutlichkeit klarmachen, in welcher Situation sie sich befanden.
Die angespannte Stille dehnte sich aus.
Die Frau zückte ihr Handy, wandte sich ab und tippte eine Nummer ein. Die beiden Männer senkten ihre Waffen.
Oh wie schön! Wir würden alle unverletzt...
Erscheint lt. Verlag | 1.8.2021 |
---|---|
Reihe/Serie | Nevada-Baylor-Serie | Nevada-Baylor-Serie |
Verlagsort | Köln |
Sprache | deutsch |
Original-Titel | Emerald Blaze |
Themenwelt | Literatur ► Fantasy / Science Fiction ► Fantasy |
Literatur ► Romane / Erzählungen | |
Schlagworte | Abenteuer • Albträume • Alessandro Sagredo • Angriff • Catalina Baylor • Dynastien • Fantasy • Feuer • gebrochenes Herz • Gefahr • gefährliches Serum • Große Gefühle • Haus Baylor • Hidden Legacy • Hilfe • Intrigen • Land der Schatten • Leidenschaft • Liebe • Magie • magische Häuser • Magische Kräfte • Paranormal • Primemagier • Privatdetektiv • Romance • Romantasy • Romantic Fantasy • Romantik • Romantische Fantasy • Second Chance • Stadt der Finsternis • Texas • Witz |
ISBN-10 | 3-7363-1619-4 / 3736316194 |
ISBN-13 | 978-3-7363-1619-5 / 9783736316195 |
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