Über Theodor Fischer
Schiermeier, Franz (Verlag)
978-3-943866-98-8 (ISBN)
Vorwort zur Erstausgabe (Auszug) Was lässt sich noch über Theodor Fischer sagen? Über Theodor Fischer (1862–1938), einen der wichtigsten deutschen Architekten, Stadtbaukünstler und Hochschullehrer an der Wende zum 20. Jahrhundert sind zahlreiche Publikationen zu Leben und Werk erschienen. Eine Werkschau und ein maßgeblicher Katalog sind mit der bisher umfassendsten Ausstellung über Theodor Fischer, anlässlich seines 50. Todestages, durch den Historiker Winfried Nerdinger entstanden. Sie waren der Auslöser für eine heute breitere Forschungs-, Ausstellungs- und Publikationstätigkeit und führten zur Wiederentdeckung einer der herausragenden Architektenpersönlichkeiten im Übergang des Historismus zum Neuen Bauen und ermöglichen nun die Rückbesinnung auf und Anknüpfung an seine fundierte, undogmatische und noch heute relevante Haltung zu Architektur und Stadt im architektonisch-stadtbaukünstlerischen Entwurf. Hinter der Beschreibung von Werk und Wirken verbirgt sich jedoch eine Persönlichkeit, über die nur wenig Privates bekannt ist. Man könnte sich nun abermals an einer Vita Theodor Fischers versuchen. Das geriete aber zu einer bloßen Nacherzählung von Daten, Werken und Ereignissen, die insofern verzichtbar scheint, als all dies im Rahmen der bestehenden Forschung zu Theodor Fischer bereits vorliegt (u.a. Kerckhoff, Nerdinger). In diesem Buch wird daher ein anderer Weg beschritten. Diesen wissenschaftlichen Lebensbeschreibungen Theodor Fischers werden mit dieser Veröffentlichung die sehr persönlichen Lebenserinnerungen seiner Gattin, Therese Fischer (1870–1952), gegenübergestellt. Therese Fischer beschreibt den Zweck ihrer biografischen Notizen über Theodor Fischer einerseits als Portrait ihres geliebten Mannes. Ihr Bestreben ist dabei: »meinen Söhnen eine Ahnung zu geben von dem Reichtum jener Zeit. [ ... ] Es kann mir ja nicht gelingen ein Zeitbild zu schaffen und damit den Rahmen um die heiß umstrittene Lebensarbeit ihres Vaters, aber immer wieder sollen sie ihren Kindern und später ihren Enkeln erzählen von dem adeligsten Menschentum, dem ritterlichen Geist ihres Stammvaters. Von dem großen Künstler, der bis zum Letzten seiner Idee getreu, die deutsche Baukunst wieder zur Wahrhaftigkeit, zur klar gestalteten Form zurückführen wollte und in jedem seiner Werke in ehrfürchtigem Empfangen den göttlichen Funken als sein verschwiegenstes Heiligtum hielt.« Andererseits ist ihr Text ein Portrait der Zeit um die Jahrhundertwende, in der ihr gemeinsames Leben und sein Werk stattfanden: »Könnte ich nur mit meinen armen Worten einen Schimmer noch heraufführen jener reichen, freien, kämpferischen Zeit um die Jahrhundertwende, dieser Zeit der tausend Möglichkeiten auf künstlerischem Gebiet, der aussichtsvollen Anfänge auf allen Linien.« Sehr persönlich gefärbt, mit uneingeschränkter Hingabe und Bewunderung der Person wie der Arbeit, fokussiert sie fast ausschließlich die berufliche Entwicklung und erscheint dabei in Anekdoten und persönlichen Erlebnissen selbst als stets begleitende Figur an der Seite ihres geliebten und verehrten Mannes. Sie erzählt chronologisch, 1892 mit ihrem ersten persönlichen Kennenlernen in Schweinfurt beginnend, bis zum Tode Theodor Fischers am 25. Dezember 1938 in München. Zeitgeschichtliche Ereignisse finden ihren Einzug in die Erinnerungen nicht allgemein oder abstrakt, sondern nur konkret-bruchstückhaft über einzelne Erlebnisse und Entwicklungen, die sich im Leben und Werk Theodor Fischers abspielten.
Vorwort zur Erstausgabe (Auszug)Was lässt sich noch über Theodor Fischer sagen? Über Theodor Fischer (1862-1938), einen der wichtigsten deutschen Architekten, Stadtbaukünstler und Hochschullehrer an der Wende zum 20. Jahrhundert sind zahlreiche Publikationen zu Leben und Werk erschienen. Eine Werkschau und ein maßgeblicher Katalog sind mit der bisher umfassendsten Ausstellung über Theodor Fischer, anlässlich seines 50. Todestages, durch den Historiker Winfried Nerdinger entstanden.Sie waren der Auslöser für eine heute breitere Forschungs-, Ausstellungs- und Publikationstätigkeit und führten zur Wiederentdeckung einer der herausragenden Architektenpersönlichkeiten im Übergang des Historismus zum Neuen Bauen und ermöglichen nun die Rückbesinnung auf und Anknüpfung an seine fundierte, undogmatische und noch heute relevante Haltung zu Architektur und Stadt im architektonisch-stadtbaukünstlerischen Entwurf.Hinter der Beschreibung von Werk und Wirken verbirgt sich jedoch eine Persönlichkeit, über die nur wenig Privates bekannt ist. Man könnte sich nun abermals an einer Vita Theodor Fischers versuchen. Das geriete aber zu einer bloßen Nacherzählung von Daten, Werken und Ereignissen, die insofern verzichtbar scheint, als all dies im Rahmen der bestehenden Forschung zu Theodor Fischer bereits vorliegt (u.a. Kerckhoff, Nerdinger). In diesem Buch wird daher ein anderer Weg beschritten.Diesen wissenschaftlichen Lebensbeschreibungen Theodor Fischers werden mit dieser Veröffentlichung die sehr persönlichen Lebenserinnerungen seiner Gattin, Therese Fischer (1870-1952), gegenübergestellt. Therese Fischer beschreibt den Zweck ihrer biografischen Notizen über Theodor Fischer einerseits als Portrait ihres geliebten Mannes.Ihr Bestreben ist dabei: »meinen Söhnen eine Ahnung zu geben von dem Reichtum jener Zeit. [ ... ] Es kann mir ja nicht gelingen ein Zeitbild zu schaffen und damit den Rahmen um die heiß umstrittene Lebensarbeit ihres Vaters, aber immer wieder sollen sie ihren Kindern und später ihren Enkeln erzählen von dem adeligsten Menschentum, dem ritterlichen Geist ihres Stammvaters. Von dem großen Künstler, der bis zum Letzten seiner Idee getreu, die deutsche Baukunst wieder zur Wahrhaftigkeit, zur klar gestalteten Form zurückführen wollte und in jedem seiner Werke in ehrfürchtigem Empfangen den göttlichen Funken als sein verschwiegenstes Heiligtum hielt.«Andererseits ist ihr Text ein Portrait der Zeit um die Jahrhundertwende, in der ihr gemeinsames Leben und sein Werk stattfanden: »Könnte ich nur mit meinen armen Worten einen Schimmer noch heraufführen jener reichen, freien, kämpferischen Zeit um die Jahrhundertwende, dieser Zeit der tausend Möglichkeiten auf künstlerischem Gebiet, der aussichtsvollen Anfänge auf allen Linien.«Sehr persönlich gefärbt, mit uneingeschränkter Hingabe und Bewunderung der Person wie der Arbeit, fokussiert sie fast ausschließlich die berufliche Entwicklung und erscheint dabei in Anekdoten und persönlichen Erlebnissen selbst als stets begleitende Figur an der Seite ihres geliebten und verehrten Mannes.S ie erzählt chronologisch, 1892 mit ihrem ersten persönlichen Kennenlernen in Schweinfurt beginnend, bis zum Tode Theodor Fischers am 25. Dezember 1938 in München. Zeitgeschichtliche Ereignisse finden ihren Einzug in die Erinnerungen nicht allgemein oder abstrakt, sondern nur konkret-bruchstückhaft über einzelne Erlebnisse und Entwicklungen, die sich im Leben und Werk Theodor Fischers abspielten.
Erscheinungsdatum | 22.05.2021 |
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Verlagsort | München |
Sprache | deutsch |
Maße | 120 x 160 mm |
Gewicht | 352 g |
Themenwelt | Literatur ► Briefe / Tagebücher |
Schlagworte | Architektur • Lebenserinnerungen • München • Städtebau • Stuttgart |
ISBN-10 | 3-943866-98-X / 394386698X |
ISBN-13 | 978-3-943866-98-8 / 9783943866988 |
Zustand | Neuware |
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