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Drachenreiter 3. Der Fluch der Aurelia (eBook)

Spiegel-Bestseller
Spannendes Fantasy-Abenteuer für Kinder ab 10 Jahre
eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
432 Seiten
Dressler Verlag GmbH
978-3-86272-987-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Drachenreiter 3. Der Fluch der Aurelia -  Cornelia Funke
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Endlich ein neues Abenteuer mit Drachenreiter Ben und seinen Gefährten. Ein gigantisches Wesen aus der Tiefsee wird an Land kommen und seine Saat streuen. Ausgerechnet im dicht besiedelten Kalifornien. Wichtig ist, dem Ungeheuer friedlich zu begegnen. Und: Jede der vier Samenkapseln muss von einem Fabelwesen der vier Elemente entgegengenommen werden. Passiert das nicht, droht eine Katastrophe. Und als wäre das noch nicht genug, wittert ein Feind von Barnabas seine Chance.

Cornelia Funke ist die international erfolgreichste und bekannteste deutsche Kinderbuchautorin. Heute lebt sie in Volterra, Italien, doch ihre Karriere als Autorin und Illustratorin begann in Hamburg. Nach einer Ausbildung zur Diplom-Pädagogin und einem anschließenden Grafik-Studium arbeitete sie als freischaffende Kinderbuchillustratorin. Da ihr die Geschichten, die sie bebilderte, nicht immer gefielen, fing sie selbst an zu schreiben. Zu ihren großen Erfolgen zählen die 'Drachenreiter'-Romane, die Reihe 'Die Wilden Hühner' und 'Herr der Diebe', mit dem sich Cornelia Funke auch international durchsetzte. Mit ihrer Tintenwelt-Trilogie und der Spiegelwelt-Serie eroberte Cornelia Funke weltweit die Bestsellerlisten. Über 60 Bücher hat Cornelia Funke mittlerweile geschrieben, die in mehr als 50 Sprachen erschienen sind. Zahlreiche Titel wie z.B. 'Hände weg von Mississippi', 'Herr der Diebe', 'Die Wilden Hühner' und 'Tintenherz' wurden verfilmt. Aber auch in Preisen und zahlreichen Auszeichnungen spiegeln sich ihre Beliebtheit und ihr Einfluss wider.

Cornelia Funke ist die international erfolgreichste und bekannteste deutsche Kinderbuchautorin. Heute lebt sie in Volterra, Italien, doch ihre Karriere als Autorin und Illustratorin begann in Hamburg. Nach einer Ausbildung zur Diplom-Pädagogin und einem anschließenden Grafik-Studium arbeitete sie als freischaffende Kinderbuchillustratorin. Da ihr die Geschichten, die sie bebilderte, nicht immer gefielen, fing sie selbst an zu schreiben. Zu ihren großen Erfolgen zählen die "Drachenreiter"-Romane, die Reihe "Die Wilden Hühner" und "Herr der Diebe", mit dem sich Cornelia Funke auch international durchsetzte. Mit ihrer Tintenwelt-Trilogie und der Spiegelwelt-Serie eroberte Cornelia Funke weltweit die Bestsellerlisten. Über 60 Bücher hat Cornelia Funke mittlerweile geschrieben, die in mehr als 50 Sprachen erschienen sind. Zahlreiche Titel wie z.B. "Hände weg von Mississippi", "Herr der Diebe", "Die Wilden Hühner" und "Tintenherz" wurden verfilmt. Aber auch in Preisen und zahlreichen Auszeichnungen spiegeln sich ihre Beliebtheit und ihr Einfluss wider.

Eine Blume aus Federn


In Neuseeland ist der Januar ein Sommermonat, doch der Morgen war kühl und frisch, und Guinever Wiesengrund entdeckte elf Tauelfen, während sie ihrem Vater zu dem Boot folgte, das sie beide auf die Bucht hinausbringen sollte. Tauelfen liebten kühles Wetter. Sie hatten sich natürlich gut getarnt, wie alle Fabelwesen, und Guinever war ziemlich sicher, dass niemand sonst die winzigen Elfen bemerkte – weder die Männer, die ihre Boote am Kai beluden, noch die drei Angler, die nebeneinander auf dem Holzsteg saßen und ihre Leinen ins Wasser baumeln ließen.

»Unglaublich. Es fühlt sich fast so an, als wäre die Welt hier jünger«, flüsterte Guinever ihrem Vater ins Ohr. »Tauelfen, Möwlinge, Windreiter … Ich hab noch nie so viele Fabelwesen auf einmal entdeckt!«

»Und wieder mal sind wir wohl die Einzigen, die sie bemerken«, flüsterte ihr Vater zurück. »Wie können die Leute nur so blind sein?«

Er warf einen Blick auf die Angler. »Vermutlich haben die fabelhaften Freunde, die wir dabeihaben, ihre Artgenossen angelockt.«

Guinever hörte Stimmen aus dem kleinen Holzkoffer, den er trug. Doch bevor sie ihren Vater nach dessen Bewohnern fragen konnte, blieb Barnabas vor einem Boot stehen, dessen Name mit blauer Farbe auf den weißen Rumpf gemalt stand. Kaitiaki. So hießen die heiligen Wächter der Māori.

»Du hast übrigens recht, meine Liebe«, sagte Barnabas Wiesengrund, bevor er auf den schmalen Anlegesteg trat, »die Welt ist in Neuseeland tatsächlich jünger. Die beiden Inseln haben sich, soweit ich weiß, als letzte der größeren Landmassen aus dem Meer erhoben, und Menschen haben sich vermutlich frühestens 900 nach Christus hier angesiedelt. Außerdem ist Neuseeland der einzige Ort der Erde, wo viele der einheimischen Vögel zu Fuß unterwegs sind.«

»Was sich als ziemlich tödliche Angewohnheit erwiesen hat.« Der Mann, der jetzt hinter der Reling auftauchte, trug die traditionellen Tätowierungen der Māori im Gesicht. »Unsere Vögel haben nicht vorhergesehen, wie viele Raubtiere eines Tages per Schiff auf diese Inseln kommen würden, zusammen mit vielen weißen Männern.«

Er war ein Bär von einem Mann, und die kraftvolle Umarmung, mit der er Barnabas begrüßte, ließ Guinever einen Moment lang befürchten, er könne ihren schlaksigen Vater in der Mitte durchbrechen.

»Guinever, darf ich dir Kahurangi Ngata vorstellen?«, sagte Barnabas, als der Māori ihn schließlich losließ. »Er ist der einzige Mensch, der die Dialekte von dreizehn verschiedenen Walarten beherrscht.«

»Die weit einfacher zu erlernen waren als die drei Schildkrötensprachen, die ich spreche, ganz zu schweigen von den Kiwi-Dialekten, die ich mit meiner bleiernen Menschenzunge kaum herausbringen kann.« Kahurangi Ngata hielt Guinever eine Hand hin, die mit wirbelnden Linien und Blättermustern tätowiert war. »Es ist mir eine Ehre, dich kennenzulernen, Guinever Wiesengrund, Beschützerin der letzten Pegasi, Freundin von Moosfeen und Flussnixen.«

Auf sein T-Shirt war ein Kiwi gedruckt, der berühmteste Laufvogel Neuseelands. Guinever hätte liebend gern einen gesehen, doch sie zeigten sich nie am Tag und waren für ihre Schüchternheit bekannt.

Guinever und Barnabas waren eigentlich auf dem Weg zum Himalaja, um dort ihren Bruder Ben und dreizehn frisch geborene Drachen zu besuchen. Den Abstecher nach Neuseeland hatte Barnabas bislang nur sehr vage erklärt, doch Guinever war so betört von all der Schönheit, die sie umgab, dass sie nicht weiter nachfragte. Neuseeland war schon immer ein Ort gewesen, an den sie gern hatte reisen wollen. Aber während Kahurangi Ngata das Boot durch ein Archipel aus Inseln steuerte, die wie moosbewachsene Schildkröten aus dem glasklaren Wasser ragten, fragte sie sich langsam doch, was der Zweck dieses Ausflugs war. In den letzten Monaten hatten Guinevers Eltern oft davon gesprochen, eine Farm in Neuseeland zu kaufen, denn MÍMAMEIÐR, die Zufluchtsstätte für Fabelwesen, die sie in Norwegen aufgebaut hatten, bot inzwischen kaum noch genug Platz für all die Flüchtlinge, die in der Hoffnung auf Schutz und Sicherheit zu ihnen kamen. Viele hatte eine neue Straße oder ein Staudamm heimatlos gemacht. Andere waren durch neue Felder, Abholzung oder Menschenkriege vertrieben worden. MÍMAMEIÐR bot ihnen allen Schutz, doch für einige war der Norden Norwegens einfach zu kalt. Deshalb war Guinever sicher gewesen, dass die Suche nach einem zweiten Zufluchtsort der Grund für den Umweg war. Doch als sie das zu ihrem Vater gesagt hatte, hatte Barnabas nur gemurmelt: »Nein, nein, mein Schatz, den Ort werden wir doch woanders einrichten, mein Herz. Aber es gibt da etwas, das ich mir kurz ansehen muss.«

Etwas, das ich mir kurz ansehen muss …

Das klare Wasser um sie her wimmelte von noch mehr Fabelwesen als der kleine Hafen. Guinever entdeckte sogar ein grünes Seepferdchen, ein so seltenes Wesen, dass ihr Vater sich unter normalen Umständen vor Begeisterung kaum hätte halten können, doch Barnabas warf nur einen flüchtigen Blick auf die winzige Kreatur. Er wirkte abwesend und besorgt, und er senkte die Stimme, als er mit seinem Māori-Freund sprach – ein Verhalten, das Guinever von ihren Eltern nicht kannte. Normalerweise hatten weder ihr Vater noch ihre Mutter Geheimnisse vor den Kindern.

Etwas, das ich mir kurz ansehen muss … Warum waren sie hierhergekommen? Das Ganze wurde immer rätselhafter. Und Hothbrodd hatte ihr auch nichts verraten wollen. Der Troll war wie immer ihr Pilot (schließlich hatte er auch das Flugzeug gebaut). »Wenn dein Vater es dir nicht sagt, werde ich das auch nicht tun, Guinever Wiesengrund!«, hatte er geknurrt. »Und falls es dich tröstet – mir hat er auch nicht viel verraten.«

Zwei Fliegende Fische sprangen über das Boot. Ihre winzigen Nixling-Reiter winkten Guinever zu. Ben wird so neidisch sein, wenn ich ihm von diesem Ort erzähle!, dachte sie. Nein, Guinever, korrigierte sie sich und lehnte sich noch weiter über die Reling, um ja nichts zu verpassen, dein Bruder ist gerade auf niemanden neidisch. Der hat wahrscheinlich gerade einen jungen Drachen auf dem Schoß.

Dieser Gedanke – das musste sie zugeben – füllte sie bis zu den Ohren mit Neid. Zum Glück hatte ihr Vater versprochen, dass sie nach diesem Zwischenstopp ohne weitere Umwege in das Tal im Himalaja reisen würden, wo die letzten Drachen Zuflucht vor den Menschen gefunden hatten. Und es war natürlich nur gerecht, dass Ben die Jungen als Erster kennenlernte. Schließlich hatte er den Drachen geholfen, das Tal zu finden. Und dann … war er zu ihrem Bruder geworden. Dein Findelkind-Bruder, meinte sie Ben sagen zu hören. Guinever vermisste ihn. Das tat sie immer, wenn sie zu lang voneinander getrennt waren, und es war inzwischen schon einen ganzen Monat her, dass er zum Saum des Himmels aufgebrochen war – so nannten die Drachen ihr Tal.

Kahurangi drosselte den Motor und ließ das Boot auf das steile Ufer einer Insel zutreiben, die noch immer in morgendlichen Nebel gehüllt war. Ein Schild neben der hölzernen Anlegestelle wies darauf hin, dass es sich um ein Vogelschutzgebiet handelte, und Guinever entdeckte zwischen und auf den Bäumen Fallen für Opossums und Ratten. Die Laufvögel Neuseelands waren leichte Beute für diese Räuber, die von Menschen auf die Inseln gebracht worden waren.

»Ich denke, wir sind uns alle einig, dass die Fußgänger-Vögel Neuseelands nicht aussterben dürfen«, raunte Barnabas Guinever zu, während sie Kahurangi einen Pfad hinauf folgten, der von tropischen Bäumen gesäumt war und Ausblick auf das Meer und auf andere Inseln bot. »Aber du weißt ja, dass deine Mutter und ich Fallen verabscheuen. Deshalb hat sie vorgeschlagen, dass wir den Koffer mitnehmen, den du schon die ganze Zeit so neugierig betrachtest. Mal sehen, was mein alter Māori-Freund dazu sagt.«

Er zwinkerte Guinever zu und blieb unter einem Baum stehen, der Guinevers Wissen nach ein Kauri-Baum war.

»Kahurangi!«, rief Barnabas ihrem Führer zu. »Wir haben dir ein Geschenk mitgebracht. Ich hoffe, es gefällt dir.«

Er legte den Koffer auf den Boden und öffnete ihn vorsichtig. Kahurangi runzelte die Stirn, als er die zwei Dutzend kleinen Männer und Frauen sah, die darin versteckt gewesen waren. Sie waren blau wie Kornblumen und kaum größer als eine Dose Bohnen.

»Was hat das zu bedeuten, Barnabas?«, fragte der Māori. »Du weißt doch, dass wir es gar nicht schätzen, wenn Lebewesen auf unsere Inseln gebracht werden, die nicht hierhergehören. Nach unserer Erfahrung richten sie nur Schaden an.«

Die Wichtel blickten ihn finster an, während sie aus dem Koffer kletterten.

»Du bist auch kein ursprünglicher Bewohner dieser Inseln, mein Freund«, erwiderte Barnabas. »Darf ich dich daran erinnern, dass die Māori wahrscheinlich vor nicht mal zweitausend Jahren hierherkamen? Das hier sind Bläulinge, und ich glaube, eure Vögel werden sehr dankbar sein, sie eine Zeit lang hier zu haben.«

»Die Opossums werden ihnen den Kopf abbeißen!«, protestierte Kahurangi.

Die Bläulinge brachen in Gelächter aus.

Einer von ihnen wandte sich dem Koffer zu und tippte mit dem Finger dagegen. Weg war er. Kahurangi starrte ungläubig auf die Stelle, wo er noch eine Sekunde zuvor gelegen hatte. Dann beugte er sich vor und hob mit spitzen Fingern einen Koffer auf, der so klein war wie ein Reiskorn.

»Das werden sie mit euren Vögelfressern machen«, sagte Barnabas. »Ich denke, so haben eure Vögel eine bessere Chance gegen die Opossums.«

Der Māori starrte auf den Wichtel hinab. »Die...

Erscheint lt. Verlag 2.10.2021
Reihe/Serie Drachenreiter
Illustrationen Cornelia Funke
Übersetzer Tobias Schnettler
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte ab 10 • Abenteuer • All time favorite • Artenschutz • Artenvielfalt • Bestsellerautorin • Buch aus der Kindheit • Buchempfehlung • Californien • Drachen • Drachenbaby • Fabeltiere • Fabelwesen • Fantasy • Freundschaft • Glücksbringer • Kinderbuch • Lieblingsbuch • Malibu • must read • Reckless • Schutzstation für Tiere • Spannung • SPIEGEL-Bestseller • Tintenwelt
ISBN-10 3-86272-987-7 / 3862729877
ISBN-13 978-3-86272-987-6 / 9783862729876
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