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Die Oxygen Verschwörung -  Zekeriya Zengin

Die Oxygen Verschwörung (eBook)

eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
591 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7534-1831-5 (ISBN)
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Die Profit- und Machtgier eines Unternehmers und des Militärs, entwickelt eine teuflische Geschäftsidee und treibt die Menschheit an den Rand des Kollapses mit dem Ziel, diese zu versklaven und einen maximalen Profit aus dieser Abhängigkeit zu generieren. Die Wissenschaft ist Helfer und Mittäter zugleich. Doch es gibt Hoffnung! Noch sind die Menschen mit Gewissen nicht ausgestorben und widersetzen sich dieser Entwicklung durch erleiden von viel Leid und Verlust. In einem realistisch anmutenden Szenario wird gezeigt, wie weit der Mensch in seinem Niveau als geistiges Lebewesen sinken kann, um seine Gier zu befriedigen.

Der Autor ist mit sieben Jahren aus der Türkei eingewandert und hat arabische Wurzeln. Studierte den Bereich Elektrotechnik &Software und hat den Titel eines Diplom Ingenieurs . Nach einigen Jahren Entwicklung war er viele Jahre im Internationalen Vertrieb tätig. Großes Interesse für internationale Strukturen und globale Politik.

2 Die Drachenkralle


»Shichin, beeil dich, ich muss noch in das Badezimmer, bevor ich losgehe.«, brüllte Liu ihre Tochter an, die im Badezimmer verschwunden zu sein schien. Der Stress war ihr im Gesicht geschrieben, da sie heute einen sehr wichtigen Tag vor sich hatte, bei dem die weitere Finanzierung ihres neuen Projektes auf dem Spiel stand. Dr. Deng Xiao, der Besitzer des DengXoGen-Imperiums beabsichtigte, das Labor nach längerer Zeit, an diesem Tag zu besuchen, um die letzten Erfolge, die Liu mit ihrem Team im Bereich der Reiszucht erzielt hatte, zu beurteilen. Die Zukunft ihrer Arbeit hing von der Überzeugungskraft dieser Vorstellung und dem Eindruck, den sie auf Xiao hinterlassen wird. Außerdem hatte sie gehört, dass er den Minister für Landwirtschaft mitbringen wollte, um ihn für die neue Idee der genmanipulierten Reispflanze zu begeistern. Dadurch wollte er Forschungsgelder von der Regierung ergattern und sich den Segen für die Markteinführung dieser neuen Reissorte sichern.

»Tao, bitte zieh dich sofort an, wie oft soll ich euch das noch sagen! Heute habe ich es eilig. Los, los beeilt euch! Oh mein Gott, was für ein Stress mit euch.« Während sie hin und her schritt, kam Chang die Treppen herunter. Er schlich auf sie von hinten und hielt ihr die Augen zu.

»Guten Morgen, meine Lotusblüte.«, versuchte er sie zu überraschen.

»Chang, lass den Unsinn, du weißt, dass ich im Stress bin und sofort raus muss. Du könntest mir helfen, die Kinder zu richten. Gerade heute kann ich deine schnelle Hilfe sehr gebrauchen.«, schrie sie genervt und halb Mitleid suchend.

»Heute stellen wir unser Projekt der Wissenschaftsbehörde und zugleich meinem obersten Boss vor. Meine Zukunft hängt davon ab und das weißt du!« sie drehte sich um, umarmte den völlig verdutzten und angeschlagenen Chang, der, wie sie später registrierte, eigentlich nur die Absicht hatte die Stimmung zu erhellen.

»Schatz, ich finde das ganz lieb von dir, aber im Moment ist das nicht der richtige Zeitpunkt.« Liu umarmte ihn kurz und riss sich wieder von ihm los und fuhr mit den Kommandos weiter.

»Shichin, komm jetzt aus dem Badezimmer heraus oder ich trete die Tür auf. Tao, zieh dich an, sonst nehme ich dich im Pyjama in die Schule.«, rannte auf ihn zu und versuchte ihm in sein Zimmer zu zerren, um ihn mit Gewalt anzuziehen, blickte dabei auf ihre Uhr und ließ ihn plötzlich los.

»Oh mein Gott, ich werde zu spät kommen!« Ohne etwas anderem Beachtung zu schenken, drehte sie sich zur Tür, krallte sich ihre Jacke und ihre Tasche und blickte dann kurz zurück zu Chang.

»Bitte, tue mir einen Gefallen und bring du sie in die Schule.« Ohne einen weiteren Kommentar öffnete sie die Tür und verließ die Wohnung in hastigen Schritten. Der Arme Chang blickte sie schon wieder verdutzt an und wusste nicht, woran er war. Liu hatte ihn nicht informiert, dass sie heute diesem wichtigen Termin nachgehen musste, sonst hätte er sich auf das Chaos vorbereitet.

Liu und Chang wohnten in einem der Schokoladenbezirke von Shenzen, einer aufstrebenden Megametropole in China, die in der Provinz Guandong lag. Die Stadt war mittlerweile bis auf dreißig Millionen Einwohner angewachsen und stellt das Zentrum vieler Produktion- und Entwicklungsbereiche dar und gab der Entwicklung einer Mittelschicht mit einem hohen Qualifikationsgrad den Nährboden. Der stetige Hunger der Welt nach billigen und qualitativ akzeptablen Gütern hat das rasante Wachstum diese Metropole in den letzten Jahren rapide beschleunigt.

Inzwischen war Liu im Labor angekommen und zog sich gerade ihren Kittel an.

»Dr. Wang, Sie sind spät dran, die Delegation trifft gleich ein. Sie hätten schon längst hier sein müssen, um mit der Kontrolle der letzten Sequenz für unseren Versuch zu beginnen. Ist Ihnen klar, dass Sie die gesamte Vorstellung gefährden?« Professor Hu, ihr Vorgesetzter und Leiter der Forschungsabteilung für künstliche biomolekulare Mechanik, fiel wieder einmal gnadenlos über sie her. Hu ist ein international angesehener Forscher auf diesem Gebiet, hat sich allerdings zu seinem Pech in die Viren und Bakterienforschung verliebt. Liu die bei ihm promovierte und sich zufälligerweise auf die Pflanzenzucht spezialisierte, ist mittlerweile mit ihren Durchbrüchen in der Wachstumsmanipulation bei dem Firmenbesitzer Xiao mehr angesehen als ihr Habilitationsvater, der jeden ihrer Erfolge mit Missgunst beobachtete. Die Spannung zwischen den beiden war in den letzten zwei Jahren auf ein nicht mehr akzeptables Niveau angewachsen und Liu erhoffte sich mit ihrer neuen Wachstumsformel endgültig dieses Problem zu lösen, indem sie Dr. Xiao um ein eigenes Labor bitten wollte um aus den Klauen Hu’s zu entkommen.

»Professor, es tut mir leid, aber die Koordinierung einer Familie ist immer noch komplizierter als die Funktion einer Amöbe zu beschreiben und zu kodieren, das können Sie mir glauben. Ich werde mich sofort in das Labor begeben und den gesamten Prozess überprüfen, um sicherzugehen, dass alles reibungslos funktioniert. Versuchen Sie mir Zeit verschaffen, indem Sie die Delegation zuerst durch unser Museum führen, damit sie sich die Historie der Bio-Molekularen-Mechanik ansehen können. Einen Vorteil hätte das Ganze auch noch; die Herren bekommen dann ein gewisses Maß an Verständnis und stellen keine unsinnige Fragen zu dem, was wir hier zurzeit erforschen und Ihnen vorstellen wollen.«

Prof. Hu, sichtlich erregt, musste innerlich zugeben, dass dies eine gute Idee war und obwohl die Verspätung Liu's ihn ärgerte, ging er auf ihr Angebot sofort ein, da er nicht das geringste Interesse an einer missratenen Vorführung hatte. Denn auch er versprach sich schließlich als Leiter des Zentrums Anerkennung durch diesen Rundgang, in der auch der Landwirtschaftsminister zugegen war und begab sich widerwillig zum Empfangsbereich um die Delegation in Empfang zu nehmen. Liu verschwand in einem der Korridore, um schnellstmöglich in ihr Labor zu gelangen und stand bereits vor einer Metall-Glas kombinierten Tür die ihr den Weg in das Labor versperrte. Sie legte ihre Identifikationskarte auf einen der Kartenleser und schaute in einen Laseraugenscanner hinein. Den Bruchteil einer Sekunde später schob sich die Labortür beiseite und gewährte ihr Zugang in den Raum von dem sie unmittelbar daraufhin einen Zwischenraum betrat, und von merkwürdigen purpurfarbenen Lichtern abgetastet wurde. Nach dieser Prozedur ging eine zweite Tür auf, durch die sie schließlich das Labor betrat und in ihrer Hektik beinahe ihren Assistenten Fang überrumpelte.

»Fang, das tut mir leid, ich laufe im Moment abwesend in der Gegend herum. Mein Kopf verarbeitet gerade zehn Sachen parallel.« Während sie vor sich hin sprach, lief sie zum Terminal, um die Simulation zu überfliegen, startete diese und überschüttete den armen Fang sofort mit dutzenden Anweisungen.

»Dr. Wang, ich habe während Ihrer Abwesenheit, soweit ich konnte einige Vorbereitungen getroffen. Allerdings fehlt noch die Parametrierung des Sequenzers, das müssen Sie noch einstellen, darin sind Sie versierter als ich.«, versuchte er ihre Kompetenz zu unterstreichen und ihr die Hektik zu nehmen. Fang war für Liu in diesem Projekt eine Bereicherung. Er war hoch motiviert und unverschämt intelligent. Mit seiner Hilfe war es ihr schneller als erwartet gelungen, den Prozess zur Beschleunigung der Wachstumsrate des Chinesischen Duftreis zu beschreiben. Ohne seine Hilfe bei der Modellierung, wäre ihr der Automatisierungsvorgang, mit dem viele Arbeitsschritte einfacher geworden sind, nicht geglückt und der Erfolg hätte sich wahrscheinlich um einige Jahre verzögert. Obwohl er noch keinen Doktortitel besaß, beschloss sie ihn wegen seiner hervorragenden Unterstützung, bei ihrer Veröffentlichung als Mitverfasser anzugeben.

»Ist der Sequenzer betriebsbereit?«, fragte sie ihn vertieft und völlig konzentriert.

»Ja, ich habe ihn vorhin einer Testreihe ausgesetzt und alles läuft so weit reibungslos.«

Liu startete den Sequenzer. Dieses System war eine Simulation des Gerätes, das im Max-Planck Institut stand, und reale Moleküle nach Wunsch zusammensetzen konnte. Die Softwareversion hatte die gleichen Eigenschaften allerdings nur Virtuell. Nach circa einer Minute stand das Molekül fertig simuliert auf dem Bildschirm.

»Okay, es sieht alles gut aus. Wir können dieses Beispiel zur Demonstration einsetzen, um die Herren extra zu beeindrucken. Die Simulation, die demonstrieren soll, wie unser Protein zur Wachstumsbeschleunigung aussieht, ist auch betriebsfertig. Fehlen nur noch die Proben. Hast du die Proben sichtbar hingestellt?«, blickte sie Fang fragend an.

»Aber sicher, Sie sind drüben der Reihe nach auf dem Labortisch aufgestellt.«, beruhigte sie Fang.

»Na dann kann die Show beginnen. Piepen Sie Professor Hu an, er kann jetzt die Delegation in das Labor führen, und Fang, gehen Sie bitte raus und stellen Sie sicher, dass alle Gäste die Reinheitsvorschriften einhalten, bevor Sie diesen Raum betreten.«

»Geht in Ordnung, Doktor. Ich kümmere mich sofort darum.« Er schlich sich mit dem Melder in der Hand aus dem Labor durch den Sicherheitsbereich und verschwand. Nachdem alles, für die Vorführung bereitstand, blickte in den Raum voller Anmut. Fünf Jahre harte Arbeit lagen hinter ihr, fünf lange Jahre mit vielen Rückschlägen. Doch ihre Beharrlichkeit hatte sich ausgezahlt in dem sie als erste Wissenschaftlerin...

Erscheint lt. Verlag 23.4.2021
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
ISBN-10 3-7534-1831-5 / 3753418315
ISBN-13 978-3-7534-1831-5 / 9783753418315
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