Rot, sagte er
marix Verlag ein Imprint von Verlagshaus Römerweg
978-3-7374-1172-1 (ISBN)
Klaudia Ruschkowski 1959 in Dortmund geboren, ist Autorin und Dramaturgin, Herausgeberin und Kuratorin und arbeitet als literarische Übersetzerin aus dem Englischen und Italienischen. Sie wirkte an verschiedenen deutschen Theatern, leitete im Duo ein europäisches Kulturzentrum, entwickelte internationale Werkstätten zu Stücken von Heiner Müller. Sie konzipiert künstlerisch-literarische Projekte und Hörspiele. Einer ihrer Schwerpunkte ist das Werk von Etel Adnan, das sie übersetzt und herausgibt. Magnete ihres Schaffens sind Margaret Fuller und Elsa Morante. Sie lebt zwischen Volterra und Berlin. Rot, sagte er ist ihr erster Roman. Und auch das erste Buch einer Trilogie, die in und um Volterra spielt.
»Faszinierend und spannungsvoll. Wir tauchen in eine Welt, in der sich Wahrnehmung und Wahrheiten hypnotisch miteinander verflechten.« Ulrike Haage, Komponistin Ein kunstvoll und faszinierender Roman, atmosphärisch und dicht geschrieben. ekz.bibliotheksservice Ein Feuerwerk, das dem geforderten Rot des Künstlers in Nichts nachsteht! aus-erlesen.de / Lesend die Welt erkunden
»Faszinierend und spannungsvoll. Wir tauchen in eine Welt, in der sich Wahrnehmung und Wahrheiten hypnotisch miteinander verflechten.«
Ulrike Haage, Komponistin
Ein kunstvoll und faszinierender Roman, atmosphärisch und dicht geschrieben.
ekz.bibliotheksservice
Ein Feuerwerk, das dem geforderten Rot des Künstlers in Nichts nachsteht!
aus-erlesen.de / Lesend die Welt erkunden
Die Nachmittagssonne traf auf den Südwesthang der Stadt und fiel direkt in die Balze. Das Licht verfing sich in den Schrunden und Kratern der Abstürze, glitt über ihre rauen Kämme und die jäh vorspringenden Klippen. Traf auf das Gelb des porösen Sandsteins mit seinen Adern bläulicher Argilla, den Schichten perlweißer Tonerde, den erodierten Rinnen sandigen Kalksteins und den Schlieren aus gelbrötlichem Lehm. Leuchtete in jede Falte der Kalanken, die das Gelände zerschnitten, deren messerscharfe Rücken und schmale Zinnen durch den Einfall des Lichts an Plastizität gewannen. Tiefblaue Schatten tasteten sich aus den Schluchten empor und blieben in der wilden, struppigen Vegetation hängen, die manche der nicht vollständig ausgedörrten Oberflächen überwucherte. Gleißend stießen sich die Strahlen von den hellgrauen Erdverwerfungen unterhalb von San Cipriano ab. Die uralten Zypressen, denen der Ort seinen Namen verdankt, standen umso dunkler vor dem azurnen Himmel.Fasziniert betrachtete Angel diese durch tragische Erdrutsche und Felsstürze, durch jahrhundertelange beharrliche Erosionen und ständig sich erweiternde Schluchten entstandene Geometrie des Raums. Eine theatralische Landschaft. Gewachsen durch eine Vielzahl winziger und ein paar gewaltige Ereignisse, über eine unendlich lange Zeit. Wie viele Schauspiele bringt das Licht dort Tag für Tag zur Aufführung. Jede Wolke, die sich vor die Sonne schiebt, ein kürzerer oder längerer Monolog. Jeder Regenguss ein mildes, herzhaftes oder tragisches Weinen, dem Zerstörung folgt oder Aufatmen. Der Wind, der durch die Büsche und Bäume fegt und den losen Staub zu Säulen wirbelt, ein Sturm von Nachrichten, der die Szene aufmischt. Angel fragte sich, ob solch ein spektakuläres Gebiet wirklich den Namen Badlands verdient hatte. Ödland, Malpaís ... les mauvaises terres à traverser ... Sie sah es anders, immer wieder von neuem ergriffen vom wilden Reiz der Balze. Erschreckt übrigens auch. Am Abend, wenn die Dunkelheit wie Tinte in die Tiefe fließt. [...]Als Angel vom Boden aufstand, war es schon fast dunkel. Es regnete immer noch. Am Horizont ein aufgeregtes Wetterleuchten, der Widerschein von Blitzen. Wenn es so sein sollte, würde sie die Fäden aufnehmen, dachte sie und war nicht sicher, ob sie darüber eher froh oder besorgt sein sollte. Sie würde den Versuch machen, sie miteinander in Verbindung zu bringen. Vielleicht gelänge es ihr sogar, den einen oder anderen zu verknüpfen. Vertrau auf deine Intuition, hörte sie ihren Freund, den Maler, sagen, manchmal hast du Glück, und es liegt so etwas wie ein Enzym in der Luft ... ich weiß nicht, wie ich es dir sonst beschreiben sollte ... etwas, das zu einer chemischen Reaktion führt. Ein Gärungsprozess, eine vitale Kraft, du schließt einen Kreislauf, du mischst viele Farben. Was kommt dabei heraus, fragte sie. Rot, sagte er.
Erscheinungsdatum | 23.07.2021 |
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Verlagsort | Wiesbaden |
Sprache | deutsch |
Maße | 125 x 200 mm |
Gewicht | 325 g |
Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
Schlagworte | Abgrund • Balz • Bild • Etrusker • Freiheit • Glück • Italien • Italienische Literatur • Kulturgeschichte • Kulturhistorie • Kunst • Maler • Medici • Mittelalter • Mystisch • Philosophie • rätselhaft • Rätselhafter Todesfall • rosso • Rosso Fiorentino • Sommer • Theater • Tod • Toskana • Veränderung • Volterra • Wahrnehmung • Zeit • Zeitreise |
ISBN-10 | 3-7374-1172-7 / 3737411727 |
ISBN-13 | 978-3-7374-1172-1 / 9783737411721 |
Zustand | Neuware |
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