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Sinclair - Underworld (eBook)

Roman
eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
528 Seiten
S. Fischer Verlag GmbH
978-3-10-490555-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Sinclair - Underworld -  Dennis Ehrhardt
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Ein neuer Fall für John Sinclair. Dennis Ehrhardt und Sebastian Breidbach erzählen in ihrer Horror-Serie die Entstehungsgeschichte des Geisterjägers von Anfang an. Noch nie war Sinclair zeitgemäßer, unheimlicher und düsterer. In London werden zahlreiche Leichen gefunden, allesamt auf grausame Weise entstellt. Vom Täter fehlt jedoch jede Spur. Ein kleines Ermittlerteam um Detective Inspector John Sinclair und Detective Constable Sadako Shao nimmt die Fährte des Mörders auf - und muss erkennen, dass es keinen Menschen jagt, sondern unheimliche, körperlose Wesen, die unsere gesamte Existenz bedrohen. Sinclair Underworld ist der zweite Band einer Serie. Band 1: Sinclair Dead Zone Für Leser von Stephen King, H. P. Lovecraft und alle, die dunkle Thriller mögen.

Dennis Ehrhardt ist Verleger, Hörspielschaffender und Autor. Er schrieb die Krimi-Reihe »Sonderberg & Co.« und produzierte für Universal Music die Hörspielserien »Dorian Hunter« und »Die Elfen«. Für die John-Sinclair-Hörspiele von Lübbe Audio zeichnet er als Skriptautor und Regisseur verantwortlich. Sebastian Breidbach ist Tontechniker und Sounddesigner. Neben zahlreichen Hörspiel-Vertonungen wie »Star Wars - The Clone Wars« und »Die Elfen« kümmert er sich seit Jahren um die akustische Gestaltung der John-Sinclair-Hörspiele. Zusammen mit Dennis Ehrhardt entwickelt er die Geschichte von »Sinclair«.

Dennis Ehrhardt ist Verleger, Hörspielschaffender und Autor. Er schrieb die Krimi-Reihe »Sonderberg & Co.« und produzierte für Universal Music die Hörspielserien »Dorian Hunter« und »Die Elfen«. Für die John-Sinclair-Hörspiele von Lübbe Audio zeichnet er als Skriptautor und Regisseur verantwortlich. Sebastian Breidbach ist Tontechniker und Sounddesigner. Neben zahlreichen Hörspiel-Vertonungen wie »Star Wars – The Clone Wars« und »Die Elfen« kümmert er sich seit Jahren um die akustische Gestaltung der John-Sinclair-Hörspiele. Zusammen mit Dennis Ehrhardt entwickelt er die Geschichte von »Sinclair«.

Prolog


3. April 2018, 2.56 Uhr, Central Park, East Ham, London, 265 Tage vor dem Weihnachtsattentat in Creekmouth

Shao ignorierte ihren nassen Arsch und duckte sich vor das Fenster, so dass sie das Gittertor genau im Blick hatte. Unter ihr knirschte etwas, und dann wackelte das Baumhaus auf einmal, als ob King Kong an der Eiche gerüttelt hätte. Ein paar Sekunden später steckte Amphibien-Eddie seinen Kopf durch die viel zu kleine Tür. Zugegeben, die Bezeichnung war gemein, aber sein Schädel glich tatsächlich dem einer Echse – vor allem, wenn er im Büro abtauchte, während sie mal wieder Stress mit Shepherd hatte. Was regelmäßig der Fall war. Beides.

»Eddie, bist du bescheuert? Sie haben gesagt, immer nur eine Person!«

Sie, das waren Harold und Sally Beecham, die so freundlich gewesen waren, ihr Grundstück an der Grenze zum Park für eine Operation des Drug Squad zur Verfügung zu stellen. Und ihr Sohn Andy, der Shao höchstpersönlich erlaubt hatte, den Eingang zum Park von seinem Baumhaus aus im Blick zu behalten.

»Ich dachte, du willst vielleicht auch ’n Burger.«

»’n Burger? Es ist drei Uhr morgens!«

»Stimmt, und du hast seit acht Stunden nichts mehr gegessen.«

Genau genommen seit sie sich auf diesen schmalen Holzbalken gesetzt hatte, der inzwischen vermutlich mit ihrem Körper verwachsen war. Leider hatte Deirdre nur aufgeschnappt, dass die Übergabe »diese Nacht« stattfinden würde. Und das Schlimmste: Sie war sich nicht mal sicher gewesen, ob wirklich diese Nacht gemeint war.

Eddie schob die Tüte mit den Pommes und dem plattgedrückten Burger zwischen ihre Füße. »Mit Käse. Haben sie jedenfalls gesagt.«

Sie wollte gerade zugreifen, als es in ihrem Ohr klingelte.

»Shao. Sagen Sie doch bitte Dayton, er soll sein verdammtes Handy einschalten!«

Superintendent Shepherd, der klang, als ob er sich gerade zu Hause aus seiner Satin-Bettwäsche gewühlt hätte. Und trotzdem diesen Tonfall draufhatte – dass sie verdammt nochmal stolz darauf sein durften, um drei Uhr nachts einen Anruf von ihm zu erhalten.

Sie zog eine pappige Fritte aus der Tüte. »Mach ich, Sir.«

»Sonst irgendwas Neues?«

»Bis jetzt nicht.«

Shepherd schnaubte. »Ich hab ja gleich gesagt, dass wir hier unsere Zeit verschwenden.«

Shao zermalmte das Gemisch aus Kartoffeln und Fett zwischen ihren Backenzähnen. Wir.

»Bleiben Sie noch ein, zwei Stunden, dann blasen Sie die Sache ab, okay?«

Ihr blieb die Fritte fast im Hals stecken. »Warten Sie mal, Sir! Ich glaube, da tut sich was.«

Ein schlanker Typ, der auf O-Beinen herbeigeschlichen kam und sich am Gittertor zu schaffen machte. Während er den Riegel löste, glich Shao seine Silhouette im Geiste mit den Fahndungsfotos auf der Wand im Hauptquartier ab.

Kurz darauf schwang das Gittertor auf.

»Was ist da los, Shao?«

»Hast du das gesehen?« Eddies Stimme zitterte, und er schob seinen Burger zurück in die Tüte. »Ich glaub, wir sind doch richtig heute!«

»Was hat er gesagt?«, krächzte Shepherd.

»Da ist einer, Sir«, antwortete Shao. »Ich glaub, es ist Sean Miller.«

Sean Miller war nicht so gut wie Big Jellyfish oder Logan Costello persönlich, aber trotzdem gut.

Shepherd schnaufte auf einmal wie ein Walross. »Bleiben Sie, wo Sie sind! In einer halben Stunde bin ich da!«

Scheiße, nicht das noch.

Er hatte aufgelegt.

»Was hat er gesagt?«, raunte Eddie.

Shao drückte ihm die Tüte in die Hand und zwängte sich an ihm vorbei zur Tür. »Dass du hierbleibst und alles im Blick behältst.«

»Und du?«

»Und schalt dein Handy ein! Oder Shepherd dreht durch, wenn er hier auftaucht.«

 

Jack Bannister warf zum vierten Mal innerhalb der letzten Minuten einen Blick durch den Spalt der Gardine, hinaus auf den verwilderten Parkplatz vor der Fabrikhalle. Die Auffahrt wurde gesäumt von zwei »Privatbesitz! Betreten verboten!«-Schildern, die den Anwohnern klarmachten, dass es klüger war, die eigene Nase nicht in ein Gebäude zu stecken, in dem Logan Costellos Leute ihre Geschäfte abwickelten. Keine einzige verfluchte Karre weit und breit auf der verfluchten Gibbons Road, die hier entlang der DLR-Gleise verlief und direkt vor dem Grundstück der Halle einen Knick machte.

Jack sah auf die Uhr und überlegte schon, Jelly anzurufen, als endlich die Kegel eines Scheinwerferpaares auftauchten.

Bannister atmete aus, während die dunkelblaue Limousine vor dem Grundstück abbremste und über die aufgebrochenen Betonplatten heraufrollte. In einer von Löwenzahn überwucherten Parkbucht blieb der Wagen stehen.

Ein Typ Mitte zwanzig stieg aus, weizenblondes Haar und breite Schultern. Er lief mit federnden Schritten um den Wagen herum und öffnete die linke Hintertür.

Eine Frau erschien, vielleicht Mitte vierzig und mit einer Figur, die für ihr Alter ziemlich ansehnlich war. Allerdings fiel Jack sofort der blasierte Gesichtausdruck auf, derselbe Blick wie bei den Studentinnen oben in Stokey, jedenfalls am Anfang, bevor sie ihn irgendwann auf Knien anflehten, ihm einen blasen zu dürfen, damit er ihnen das nächste Kügelchen Harmony rüberschob. Na ja, Stokey war lange her, fast drei Monate. Mittlerweile hatte sich Greater H etabliert, und der Geldsegen, der damit verbunden war, hatte Bannister auf der Karriereleiter nach oben getragen, mitten hinein in dieses Drecksloch hier, wo er sich mit einem alten Sack namens Gregory Turbin und einem Neuling namens Cliff um die armen Seelen kümmern durfte, die Deirdre Watkins in ihr kleines Charity-Projekt aufgenommen hatte.

Deirdre, die in letzter Zeit immer häufiger den Eindruck machte, selbst von dem Zeug zu naschen, mit dem ihr Lover ihr Geld verdiente. Aber sie war nun mal Costellos Königin, und Jack hätte sich niemals erlaubt, deswegen auch nur einen dezenten Seufzer der Kritik anzubringen.

Zumal er sich ja noch um die ganz speziellen Gäste im ersten Stock kümmern musste, die übrigens der Grund dafür waren, dass die brünette Schnalle da draußen ihr Kammerkonzert in Chelsea oder Kensington abgesagt hatte, um den kleinen geschäftlichen Termin hier wahrzunehmen.

Durch den Gardinenspalt beobachtete er, wie sie den Blick über die Fassade der Fabrikhalle schweifen ließ wie über eine faulige Frucht. Die Gibbons Road war nicht die beste Adresse, zugegeben, aber dank des unverbaubaren Blicks auf die Bahngleise war jeder Streifenwagen schon zu sehen, bevor er überhaupt zwei Meilen weiter südlich den Parkplatz des Forest Gate verlassen hatte.

Der Fahrer hatte einen handlichen Metallkoffer aus dem Kofferraum geholt und folgte der Frau zum Eingang.

Jack war schneller und öffnete die Tür.

»Dr. Lancashire? Sie können mich Jack nennen.«

»Jack.«

»Mr. Beaufort hat Sie schon angekündigt. Folgen Sie mir bitte.«

 

Shao verließ das Baumhaus und kletterte über die rückwärtige Mauer des Grundstücks, hinter der sich der Park erstreckte. An der Mauer entlang schlich sie in Richtung des asphaltierten Weges, der sich im Schutz weiterer Eichen hinter dem Gittertor quer durch den Park erstreckte.

Aus südlicher Richtung näherte sich ein schwarzer Fleck, schneller, als ein Mensch hätte laufen können. Als er nur noch hundert Yards entfernt war, erkannte Shao, dass es sich um einen Fahrradfahrer handelte.

Er bremste vor Sean Miller, und sie tauschten flüsternd einige Worte aus. Der Typ mit dem Fahrrad zückte ein Handy. Kurz darauf rollte eine breitere Silhouette heran – ein Transportwagen, auf dessen offener Ladefläche sie Schaufeln, Spaten und Rechen erkannte.

Shao wählte Eddies Nummer. »Siehst du den Transporter?«

»Bisschen früh, um Geranien zu pflanzen.«

»Wenn Deirdre recht hatte, dann befindet sich auf der Ladefläche die Ware. Ich seh mal, dass ich ein bisschen näher rankomme.«

»Mach keinen Scheiß. Shepherd hat gerade angerufen, er rollt mit Verstärkung an.«

»Bis der hier ist, sind die über alle Berge.«

»Also soll ich runterkommen?«

»Bleib oben und sag Bescheid, wenn dir was auffällt.«

»Mach ich.«

Aufgelegt.

Sie wählte erneut seine Nummer.

»Ist was passiert?«

»Halt die Leitung offen! Oder willst du, dass sie mich umlegen, wenn sie den Vibrationsalarm hören?«

»Klar. Ich meine, nein. Mach ich. Also, du weißt schon, was ich meine.«

Sie näherte sich dem Asphaltweg. Eine der Eichen ragte genau zwischen dem Transporter und ihr empor und verdeckte das Führerhaus. Geduckt schlich Shao darauf zu und drückte sich gegen den Stamm.

»Da kommt noch einer!«

Eddie hatte den Satz kaum beendet, als Shao neben dem Grundstück auf der Bartle Avenue das Schmatzen von Reifen vernahm. Die Silhouette eines Wagens. Ein dunkelroter Maserati Quattroporte, allerdings nicht das neueste Modell. Er blieb auf Höhe des Gittertors stehen. Die Seitenscheibe wurde runtergefahren.

Sean Miller ging dem Wagen entgegen und steckte seinen Kopf durch die Beifahrertür. Einen kurzes Gespräch, dann kehrte er zum Transporter zurück.

»Was ist los? Worauf warten die?« Eddies Stimme, gefolgt von einem Knacken.

»Eddie?«

Im nächsten Moment ertönte ein Krachen und Poltern – in ihren Ohren wie im Garten der Beechams, wo das Baumhaus mit Eddie darin sich verabschiedete und in seine Einzelteile zerfiel.

»Eddie! Alles in Ordnung?«

Ein schmerzerfülltes Stöhnen im Kopfhörer. Sean...

Erscheint lt. Verlag 24.11.2021
Reihe/Serie Sinclair
Sinclair
Verlagsort Frankfurt am Main
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Atlantis • Bill Connolly • Dead Zone • Gan Zuko • Geisterjäger • Horror • Hörspiel • Jason Dark • john Sinclair • Kultfigur • London • Mordserie • Mystery • Origin Story • Scotland Yard • Serienkiller • Shao Sadako
ISBN-10 3-10-490555-X / 310490555X
ISBN-13 978-3-10-490555-6 / 9783104905556
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